Pumpe des russischen Öl- und Gastkonzerns Tatneft / picture alliance

EU-Sanktionen gegen Russland - Das Energie-Paradoxon

Trotz Sanktionen ist es nicht gelungen, russische Ressourcen vollständig vom europäischen Markt zu verdrängen. Das Volumen der Lieferungen ist sogar noch gestiegen. Die Energiefrage bleibt somit ein Druckmittel zwischen Moskau und dem Westen.

Autoreninfo

Ekaterina Zolotova ist Analystin für Russland und Zentralasien beim amerikanischen Thinktank Geopolitical Futures.

So erreichen Sie Ekaterina Zolotova:

Mehr als zwei Jahre nach der Verhängung von Sanktionen, mit denen die Einnahmen Russlands aus dem Kohlenwasserstoffgeschäft eingedämmt werden sollen, kauft Europa immer noch erhebliche Mengen russischen Erdgases. Tatsächlich ist das Volumen der russischen Lieferungen in diesem Jahr gestiegen und erreichte von Januar bis Juni 14,6 Milliarden Kubikmeter. Allein im Mai steigerte die Europäische Union ihre Gasbezüge aus Russland im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent. 

Es ist offensichtlich, dass es mit den Sanktionen nicht gelungen ist, die russischen Ressourcen vollständig vom europäischen Markt zu verdrängen und die Abhängigkeit einer Reihe europäischer Volkswirtschaften von russischen Lieferungen zu verringern. Die Energiefrage bleibt somit ein Druckmittel zwischen Moskau und dem Westen und könnte als Instrument für den Dialog genutzt werden.

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Albert Schultheis | So., 4. August 2024 - 15:16

Denk-Panzer sind dazu da, phantasielose, bekloppte Politiker mit Narrativen zu versorgen. Mit erzählbaren Geschichten, Märchen, Lügenmärchen zu versorgen - natürlich nur gegen Bezahlung -, die diese dazu ermutigen, wieder daran zu glauben, dass ihre bekloppten Entscheidungen doch eigentlich richtigoder unumgänglich waren. Genau das liefert der geppolitische Denkpanzer Geopolitical Futures. Es geht nicht darum die Ursachen, Hintergründe und verdeckte Interessen der bekloppten, desaströsen und verbrecherischen Entscheidungen offenzulegen, die zu diesem Krieg führten, sondern einzig darum, die scheinbaren Folgen, die falschen Annahmen und Prämissen mit den katastrophalen Auswirkungen der Gegenwart und der vermurksten Zukunft in eine geglättete, eingängige, beinahe plausible Erzählung zu bringen. Möglichst in Einfacher Sprache.
Danke, Frau Zolotova, für die gelungene Lieferung.

Jochen Rollwagen | So., 4. August 2024 - 15:38

Die Krampfhaftigkeit, mit der versucht wird mit noch so absurden Argumenten irgendwelche "Dialoge mit Rußland" herbei zu fantasieren hat mittlerweile pathologische Züge. Putin akzeptiert nur eine bedingungslose Kapitulation der Ukraine (die schon rein technisch gar nicht umsetzbar ist, weil mehrere ukrainische Großstädte in gar nicht von Rußland besetzten Gebieten komplett geräumt werden müßten). Dieser Mann ist schlicht komplett irre und alle in seinem Umfeld, die nicht auf Linie waren sind weg (Sturz aus dem Fenster, Gefängnis, Unfall, plötzlich verstorben). Die Weigerung westlicher "Politiker" das anzuerkennen ist Realitäts- und Arbeits-Verweigerung. Die russische Föderation steht kurz vor dem Kollaps. Der Ukraine-Krieg ist für Rußland das was Afghanistan für die Sovietunion war - hoch zehn. Wer nach fast drei Jahren der täglichen Russen-Propaganda ("Rußland marschiert durch ! eine Million neue Soldaten für Putin ! Millionen Ukrainer auf der Flucht ! Ukrainische Front vor dem Zusammenbruch !") noch glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen. Der Westen hatte drei Jahre Zeit, sich auf den Kollaps der russischen Föderation unter ihrem Totengräber Putin vorzubereiten. Anstatt dessen hat man sich gegenseitig Märchen von "Verhandlungen mit Rußland" erzählt. Jetzt wird man mit Rußland untergehen.

Detlef Beck | So., 4. August 2024 - 17:16

Antwort auf von Jochen Rollwagen

Bis zum Untergang der RF und des "Westens" können Sie auf jeden Fall noch das Interview der "Berliner Zeitung" mit Fr. Franziska Augstein (Biografie über Churchill) lesen. Sollte für 1. Hilfe ausreichend sein. Der täglichen Russenpropaganda können Sie sich in D eher entziehen als der, die allein durch "Weglassungen" von Hrn. McCloy, "Atlantikbrücke", "Denkfabriken", westl. Geheimdiensten und angeschlossenen Medienanstalten etc. auf`s Gleis gesetzt wurde/wird. Da Sie diese anscheinend massiv konsumieren, würde es Ihnen nicht schaden, sich auch mal RF-geneigte "Berichterstattung" reinzuziehen. Vielleicht wird Ihnen dabei übel, vielleicht Ihr "Weltbild" ausgewogener.
Ich glaubte meinen Ohren nicht, als kürzlich der ZDF-Nachrichtensprecher der 21.45 Uhr-Sendung bezgl. der "Corona-Berichterstattung" und der "Behandlung der Zuwanderungs-/Flüchtlingsproblematik" meinte, die "Medien" müssten sich diesbezüglich einer selbstkritischen Analyse unterziehen.

Albert Schultheis | So., 4. August 2024 - 18:12

Antwort auf von Jochen Rollwagen

Ich greife mal 1 Ihre wirren Phrasen raus: "Der Ukraine-Krieg ist für Rußland das was Afghanistan für die Sovietunion war - hoch zehn." - In Afghanistan haben sich die Russen dafür entschieden, dass der Preis zu hoch wäre, weiter Menschenleben zu investieren in ein nicht belehrbares, religionskrankes Land. Das waren wahrscheinlich mit die besten Jahre, die Afghanistan In den letzten 50 Jahren erlebt hatte. Man wollte das den Amis überlassen sich dort die Zähne auszubeißen - was auch passiert ist. In der Ukraine liegen die Dinge ganz anders.
1. Haben die Russen diesen Krieg gewonnen.
2. Haben sie dadurch und durch die beherzte Konterung der NATO-Sanktionen ein neues Selbstbewusstsein und ein starkes Standing in der Welt erzielt.
3. Betrachten die Russen große Teile der vormaligen ukrainischen Bevölkerung als Russen. Die ukrainischen Nazis haben diese Staatsbürger mit Gewalt unterdrückt, ihre Sprache verboten und Bürgerkrieg gegen sie geführt.
4. Ist der NATO Beitritt damit vom Tisch!

Bezüglich Ihrer Aussage zu "den besten Jahre[n], die Afghanistan In den letzten 50 Jahren erlebt hatte": Wie Sie Abbildung 1 entnehmen können, hat das Land zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd so viele Flüchtlinge produziert wie während der sowjetischen Besatzung. Selbst die Schreckensherrschaft der Taliban (1996-2001) hat nicht so viele Menschen zur Flucht veranlasst wie der Einmarsch und die brutale Kriegsführung der Roten Armee.

https://www.bpb.de/themen/migration-integration/regionalprofile/283689/…

Und da Sie weiter oben von bezahlten "Lügenmärchen" reden: Werden Sie für das Zeug, das Sie schreiben, bezahlt oder ist das mehr so ein Hobby von Ihnen?
Was die Zahl toter sowjetischer bzw. russischer Soldaten angeht, so starben in zehn Jahren Afghanistan knapp 15.000, in 2,5 Jahren Ukraine mindestens 50.000, eher aber 70-80.000. Schweden und Finnland sind nun in der NATO, aber ja, Putin ist BFF mit Kim Jong-un. Auch nicht schlecht.

Walter Bühler | Mo., 5. August 2024 - 20:37

Antwort auf von Kai Hügle

... nicht, da die Seite, auf die der Link führt, gerade mal wieder neu frisiert wird.

Nun, die Mitarbeiter der BPB werden sicherlich bezahlt für das, was sie schreiben, ntürlich in Euro und sicherich nicht in Rubel, ob es aber die Wahrheit ist, das ergibt sich daraus noch lange nicht.

Wofür und in welcher Währung werden Sie bezahlt, Herr Hügle? Von wem? Wenn Sie stolz darauf sind, können Sie doch auch damit herausrücken.

Einfach andere ans Bein pinkeln, das kann jeder Depp und jeder "Aktivist", das ist keine Heldentat.

Die Seite lässt sich seit Tagen jederzeit problemlos aufrufen. Was da "frisiert" werden soll oder worden ist, bleibt Ihr Geheimnis.
Die Daten, auf die ich mich bezogen habe, stammen nicht von der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Quelle hierfür ist das UNHCR!
Mehr ist zu Ihrem hilflosen Beitrag nicht zu sagen.

Albert Schultheis | Di., 6. August 2024 - 10:29

Antwort auf von Kai Hügle

Dass die Besetzung Afghanistans durch die Rote Armee für die Sowjets kein Ferienspaziergang war, weiß ich selber, deshalb hat sie Gorbatschow klug beendet. Dennoch fanden viele Afghanen die kommunistische Besatzung besser als die US- Besatzung. Es heißt, die Kommunisten hätten die Frauen mehr geachtet, Mädchen gingen zur Schule (was die Amis immer nur als Kriegsziel auf Bannern vor sich hertrugen), Frauen trugen westliche Kleider. Übrigens höre ich ganz ähnliche Schilderungen über Somalia aus dessen kommunistischer Zeit - aus erster Hand!
"Selbst die Schreckensherrschaft der Taliban (1996-2001) hat nicht so viele Menschen zur Flucht veranlasst wie ..." - Ich erinnere mich nicht daran, dass die Taliban ihre Grenzen so weit offenstehen gelassen hätten, dass sich jeder einfach so abmachen konnte, dem das Talibanregime nicht passte.

Also doucement, lieber Hügle, mit den Vorurteilen aus Wikipedia und Ihrer linksgrün angesiffelten Blase.

Ich habe anhand von Daten der UNHCR belegt, dass zu keinem Zeitpunkt mehr Menschen aus Afghanistan geflohen sind als während der sowjetischen Besatzung. Ihre Belege beschränken sich auf Formulierungen wie "Es heißt..." oder "Ich erinnere mich nicht daran..."

Was soll man dazu noch sagen...?

Walter Bühler | Mo., 5. August 2024 - 10:20

Antwort auf von Jochen Rollwagen

... pathologisch, Herr Rollwagen.

Wer wie der historische Gröfaz mit Schaum vor dem Mund und mit einem Brett vor dem Kopf gegen "Untermenschen" anstürmt, wird nicht gewinnen.

Wirklich große Feldherren wussten, dass man zum Siegen oder Nicht-Verlieren auch die Stärken des Gegners kennen muss. Wer nur in der Kriegspropaganda einer Seite denken kann, und wer nur blindwütig gegen den Feind anrennt, räumt ihm in Wahrheit einen großen Vorteil ein.

Schon Horaz sagt: "Fas est et ab hoste doceri." : Es ist unsere Pflicht, auch vom Feinde zu lernen.

Die Fanatiker aller Zeiten begreifen das leider nicht. Nicht nur wegen Putins fiesem Charakter, sondern auch wegen der nationalistischen Fanatiker in der Ukraine sterben unnötig viele Menschen, ob sie nun russisch oder einen russischen Dialekt sprechen.

Es muss doch nicht sein, dass in diesem hassgetränkten Bruderkrieg ähnlich viele Russen und Ukrainer sterben müssen wie unter Hitlers wirklich grausamer Knute.

Dietmar Philipp | So., 4. August 2024 - 16:39

Eigentlich haben wir genügend Wirtschaftsexperten, die wissenschaftlich fundamentiert Auskunft geben über was geschieht wenn. Nahezu alle vorgenommenen Sanktionen Russland gegenüber durch Deutschland sind gegen den Baum gelaufen und haben bis dato zu einem spürbaren Wirtschaftsrückgang geführt. Das kann wohl nicht das Ziel gewesen sein. Wer nun dafür verantwortlich ist dürfte klar sein. Deshalb ein weiter so darf vom Volk nicht unbeantwortet bleiben!

Christoph Kuhlmann | So., 4. August 2024 - 17:42

Die Binnenländer Österreich und Ungarn können gar nicht auf russisches Gas verzichten. Ungarn will dies auch gar nicht. Ist Serbien auch mit Europa gemeint? Frankreich, dass bei den Leistungen an die Ukraine stark unterrepräsentiert ist, zeigt sich auch beim Boykott unsolidarisch. Im ersten Halbjahr 2024 hat Frankreich seine LNG-Importe aus Russland verdoppelt und erreichte 3,2 Millionen Tonnen, was 40 % der gesamten russischen Gasimporte Europas ausmacht, so El Economista. Wer Europa sagt verschleiert die nationalen Egoismen der Europäer und versucht dann Deutschland dafür zur Verantwortung zu ziehen. Artikel wie dieser desinformieren ehe, als zu informieren.

Wolfgang Borchardt | So., 4. August 2024 - 17:50

neue Freunde. Das sollte man noch aus Kindheitstagen wissen. Warum man das immer wieder erfolglos versucht, bleibt ein Rätsel.

A.W.Mann | So., 4. August 2024 - 17:52

Es sind meist recht junge Damen der sogenannten Denkpanzer aus den USA vorzugsweise der Woken Art, die uns „Abgehängten“ die Fehler der Vergangenheit schmackhaft und die Alternativlosigkeit ihrer „Wahrheit“ der „Guten“ Wahrheit für die Zukunft erklären. Wenn mir nach Propaganda ist, kann ich auch auf andere Presseerzeugnisse zurückgreifen. Ist sich der Cicero dafür nicht etwas zu schade ?

Tomas Poth | So., 4. August 2024 - 19:20

Nordstream wurde von den USA und ihren Helfern weggesprengt. Es ging darum die Nabelschur zwischen RF und D zu kappen.
Das war und ist US-Geopolitik um Deutschland zu beschädigen und der Ukraine und Polen weiterhin ein sicheres Einkommen mit der Durchleitung russischer Energie zu garantieren.

Das ist soweit gelungen. Allerdings die Vertragsvereinbarungen mit der Ukraine zur Durchleitung laufen ende des Jahres aus. Das dürfte spannend werden ob diese verlängert werden und wie sonst russisches Öl und Gas weiter in den Westen gelangen. Die Lieferung über LNG-Terminals wurde ja schon kurz nach der Blockade von den Russen umgesetzt, ist locker ausbaufähig und im Preis günstiger als US-Frackinggas.
Irgendwann wird auch Nordstream repariert und der ganze Entscheidungs-Murks der letzten 2/3 Jahre zurückgedreht!

Keppelen Juliana | Mo., 5. August 2024 - 08:24

Antwort auf von Tomas Poth

gezogen für die unglaublichen Milliardenverluste die uns diese Regierung beschert hat und die nun für unsere Infrastruktur fehlen. Zudem kommen noch die Natur- und Umweltzerstörung die durch die "Erneuerbaren" entsteht und die Umstellung auf LNG Infrastruktur sowohl im Meer als auch auf dem Land. Dazu noch ein weltweiter Bedeutungsverlust durch das agieren des Aussenministeriums. Man darf gar nicht darüber nachdenken für was wir (dummen) Bürger unsere Steuermlliarden bezahlen müssen.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 5. August 2024 - 10:10

Das versuchen uns doch unsere Politiker und Medien einzureden. Und sie haben irgendwie recht. Der Erfolg ist sicht- und spürbar gerade auch bei uns in Deutschland, Wir lehnen russ. Gas und Öl ab, ein Teil der europäischen Staaten jedoch nicht. Aha. Russland steigert sogar seinen Export. Und das trotz deutscher Sanktionen. Insofern stimmt die Aussage zum Teil. Die Sanktionen haben einen ungeahnten Erfolg. Sie lässt die deutsche Wirtschaft in die Knie gehen und besser kann man sich das Ende eines Märchens nicht ausdenken, wie es Habeck getan hat. Nein, die deutsche Wirtschaft geht nicht zu Grunde, sie produziert nur nicht mehr. Wir müssen einfach mehr den Staatsmedien glauben und nicht ständig der russischen Propaganda auf den Leim gehen. Selbst die Msm lassen sich schon täuschen und berichten von "schwächelnder" Wirtschaft, Wachstumsrückgang usw. Das stimmt alles so nicht. Die Regierung kommuniziert das einfach nur falsch. So, und jetzt gehe ich mit roten Kopf gelb/grüne Galle ko..en.