Die Eurostaaten hinken erneut hinter der globalen Konkurrenz her. Bleibt nur zu hoffen. / Bild: Sören Kunz / Pixabay

Wohin mit Ihrem Geld? - Die Eurostaaten haben den Schuss immer noch nicht gehört

Die Eurostaaten hinken erneut hinter der globalen Konkurrenz her. Nicht verwunderlich bei jährlichen Neuauflagen von Programmen wie dem „Green Deal“ oder „Clean Industrial Deal“. Wenn die Eurostaaten endlich wieder aufschließen möchten, braucht es ein Programm mit Fokus auf Wirtschaft.

Daniel Stelter

Autoreninfo

Daniel Stelter ist Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums „Beyond the Obvious“. Zuvor war er bei der Boston Consulting Group (BCG). Zuletzt erschien sein Buch „Ein Traum von einem Land: Deutschland 2040“.

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Der „Green Deal“ der Europäischen Union wirkt immer mehr aus der Zeit gefallen. Während die Brüsseler Bürokratie den Fokus auf die Transformation in Richtung Klima­neutralität legte, fiel die europäische Wirtschaft immer weiter zurück. Andere Regionen der Welt, allen voran die USA, zogen davon. Das belegen diese Zahlen: Wären Frankreich und Deutschland Teil der Vereinigten Staaten, so belegten sie beim Brutto­inlandsprodukt (BIP) pro Kopf im Jahr 2000 noch Platz 36 und 31 aller US-Bundesstaaten. Heute liegt Frankreich hinter dem 48. ärmsten US-Bundesstaat Arkansas, während das deutsche Pro-Kopf-BIP auf das gleiche Wohlstandsniveau gesunken ist wie der 38. US-Bundesstaat Oklahoma.

Geht es um kritische Zukunfts­technologien, sieht es nicht besser aus. Von 44 betrachteten Zukunftstechnologien des Critical Technology Trackers des Australian Strategic Policy Institute werden 37 von China und sieben von den USA dominiert. Die EU spielt keine Rolle. Wenn überhaupt, feiern sich die Europäer dafür, die ersten bei der Regulierung von neuen Industrien zu sein. So überrascht es auch nicht, dass bei Patenten und Forschungsausgaben nicht nur die USA und China, sondern auch Japan vor der EU liegt.

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Hans Jürgen Wienroth | Do., 10. April 2025 - 17:12

Mein Dank an den Autor, dass er die Probleme der europäischen Wirtschaft so deutlich benennt. Das ist die Folge, wenn alle „Koryphäen“ nach Brüssel bzw. Straßburg abgeschoben werden. Dort wird nämlich die wirkliche Politik gemacht, von der man allerdings kaum etwas in den Nachrichten hört oder liest.

Die entscheidende Frage ist: Wie konnten die Grünen in Brüssel so eine Macht bekommen, um mit ihrem Klimaprogramm so einen Einfluss zu bekommen? Waren daran sog. Zivilgesellschaften beteiligt?

Der Autor legt offen, dass der Einfluss der Länder auf die Wirtschaft sehr viel geringer ist, als man glaubt. Gut, unser Land hat als grünes Vorzeigeland neben Verringerung der fossilen Energien unter Merkel auch noch die Atomenergie abgeschaltet und nur auf Wind und Sonne gesetzt, was das Elend noch verstärkt. Aber Bürokratie wie Lieferkettengesetz, Nachhaltigkeitsrichtlinie usw. sind Brüsseler Gesetze. Daran ändert auch die neue dt. Regierung nichts.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 11. April 2025 - 07:24

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Zitat Tagesschau Online:

Die EU und China sprechen laut einem Bericht über eine Abschaffung der Ausgleichszölle auf chinesische E-Auto-Importe.

Die EU und China wollen laut Handelsblatt stärker kooperieren und haben dazu Verhandlungen über eine Abschaffung der EU-Ausgleichszölle auf die Einfuhr von chinesischen Elektroautos aufgenommen. Die Wiederaufnahme der Gespräche sei auf höchster politischer Ebene vereinbart worden, schreibt die Wirtschaftszeitung ohne Nennung von Quellen. Geplant sei ein Vergleich: Chinas führende E-Auto-Hersteller sollen verstärkt in Europa investieren und Technologietransfers leisten. Im Gegenzug würde die EU anstelle der Ausgleichszölle einen Mindestpreis einführen. Der Vorteil für China sei dabei, dass die chinesischen Autobauer die Differenz zwischen ihrem ursprünglichen Dumpingpreis und dem vereinbarten Mindestpreis selbst behalten würden und keine Zölle zahlten.

Will die EU damit die europäische Autoindustrie weiter schwächen?

Ernst-Günther Konrad | Fr., 11. April 2025 - 09:05

Ich habe nur die Hoffnung, dass dieses Trauerspiel bald ein Ende hat und diese EU sich selbst auflöst. Noch sind zu viele ideologiegelenkten Selbstversorger unterwegs, die glauben wirklich, es gäbe den Staat Europa demnächst und alle würden mitmachen und gehorchen. Nein, auf Deutschland können wir nicht bauen, eher auf Staaten wie Ungarn, Polen, überhaupt die Ostländer, so sie sich nicht nochmal einkaufen lassen. Und warum sollte die EU auch irgendwelche Schüsse hören? Die hören ja nicht mal des Volkes Stimme.

Martin | Fr., 11. April 2025 - 09:15

Ist es. Die EU Europäer mit ihrer Kommission, ihrem green Deal, dem verbrennerverbot und dem lieferkettengesetz sägen sich selbst den ast ab, auf dem sie sitzen. EU Europa hat mit die schlechtesten Wachstumsraten und mit der "right or wrong- wir retten das Weltklima " Politik ist man gerade dabei, den eigenen Wohlstand zu zerstören. Vorneweg Wir Deutschen. Es waren Leute wie Merkel, timmermanns, vdL oder lagarde , die uns den Green Deal aufgezwungen haben.
Wie wäre es, wenn die EU mal wieder Politik für die eigene Bevölkerung machen würde, anstatt die Stadt und den erdkreis, den "Planeten " retten zi wollen ( im übrigen ist der Planet gleichsam wie Uranus, Saturn oder die venus gar nicht gefährdet). Dazu gehört, sich eindeutig wieder auf ökonomischen Wohlstand zu fokussieren anstatt auf den klimafetisch.