Giorgia Melonis politischer Kurs : Euroatlantisch, wirtschaftsliberal, wertkonservativ Noch nie stand eine Koalition im demokratischen Italien so weit rechts wie die von Giorgia Meloni. In ihrer ersten Rede im Parlament äußerte sie sich populistisch – und zugleich transatlantisch. Ihre Worte klangen nicht nach einem radikalen Rechtsruck, den viele internationale Beobachter von dieser Regierung erwartet hatten. VON FEDERICA MATTEONI
Giorgia Meloni als nächste italienische Regierungschefin : Mehr Zeitenwende geht nicht Die politische Landkarte Italiens muss mit der zurückliegenden Parlamentswahl endgültig im Archiv abgeheftet werden. Denn der bevorstehende Einzug Giorgia Melonis in den Palazzo Chigi markiert einen veritablen Umbruch. Es zeigt sich, dass die Rechte eindrucksvoll siegen kann, wenn sie auf die populistische Karte setzt und damit Bewegungen wie die Cinque Stelle einhegt. VON MICHAEL SOMMER
Nach dem Wahlsieg der Postfaschisten : Die Ruhe vor dem Sturm Die designierte italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat nur wenig Zeit, aus ihrem diffusen Wahlbündnis eine geschlossen auftretende Regierung zu formieren und einen konsensfähigen Haushaltsentwurf vorzulegen. Auf die Euphorie der letzten Tage droht sonst ein heftiger Kater zu folgen. VON JULIUS MÜLLER-MEININGEN
Parlamentswahl in Italien : In Vielfalt vereint - auch mit Rechtsaußen? Italien wird künftig aller Voraussicht nach von einem Mitte-Rechts-Bündnis aus Fratelli d‘Italia, Matteo Salvinis Lega und der Forza Italia von Ex-Premier Silvio Berlusconi regiert. Bleibt es bei den Ankündigungen im Wahlkampf, würde Giorgia Meloni damit Italiens erste Regierungschefin werden. Doch statt respektvoll mit der demokratischen Entscheidung der Italiener umzugehen, wird eine Zusammenarbeit durch Teile Berlins und Brüssel bereits von vornherein erschwert. Mit Äußerungen in Oberlehrermanier rettet man die EU aber ganz sicher nicht. VON BEN KRISCHKE
Parlamentswahl in Italien : Politischer Erdrutsch mit Ansage? Am Sonntag finden die italienischen Parlamentswahlen statt. Alles deutet auf eine Mitte-Rechts-Koalition mit Giorgia Meloni als Regierungschefin hin. Nach Häutungen, Spaltungen und Umbenennungen wurde aus ihrer einst lupenreinen Faschistenpartei Fratelli d'Italia vor zehn Jahren eine rechtsnationale Partei neuen Stils. VON LUDWIG RING-EIFEL
Giorgia Meloni : Zwischen Freiheit und Faschismus Am Sonntag wählt Italien ein neues Parlament. Folgt man den Prognosen, könnte Giorgia Meloni von den rechten Fratelli d’Italia erste Regierungschefin des Landes werden. Es wäre bereits das zweite Mal, dass die 45-Jährige Politikgeschichte schreibt. VON BEN KRISCHKE
Erlebnisbuchen mit der Deutschen Bahn : Ich will doch nur nach Genua Ein schönes Symbol für ein gemeinsames Europa sind Schienen, die von Deutschland über Österreich nach Italien führen. Also, dachte unser Autor, sei es umso mehr eine gute Idee, samt Fahrrad im Schlepptau von München mit dem Zug nach Genua zu fahren, von wo aus seine Reise dann Pedaltritt für Pedaltritt nach Pisa gehen soll. Deutlich einfacher gedacht als gekauft. Eine kleine Geschichte über das Leben als Simulation und Erlebnisbuchen mit der Deutschen Bahn. VON BEN KRISCHKE
Wie weiter in Italien? : Ciao, Wirtschaftskrise! Das Ende von Mario Draghi stellt Italien vor große Herausforderungen. Nach der Auflösung des Parlamentes wird es nun zu Neuwahlen kommen. Inmitten einer der größten Krisen des Landes und des Kontinents stellt sich nun die Frage, ob Italien nach rechts rückt. Die Umfragen jedenfalls lassen das vermuten. VON ANTONIA COLIBASANU
Rücktritt von Mario Draghi : Das Ende des Superhelden Italiens Ministerpräsident Mario Draghi ist heute zurückgetreten. Damit ist seine Regierung der nationalen Einheit Geschichte. Die Europäische Union, die USA und viele Italiener bedauern den Abgang des vermeintlichen Stabilitätsankers. Jedoch war der Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige EZB-Chef Draghi von Anfang an als Zwischenlösung gedacht. Italien und die EU sind zurück in der Realität. VON JULIUS MÜLLER-MEININGEN
Vorfälle in Peschiera del Garda : „Das Thema Integration wird in Italien totgeschwiegen“ Anfang des Monats verabredeten sich 2000 Jugendliche und junge Menschen, fast alle mit Migrationshintergrund, um in Peschiera del Garda am Gardasee einzufallen. Es kam zu Vandalismus und sexuellen Übergriffen. Im Interview schildert der Politikwissenschaftler und Italien-Experte Roman Mahrun seine Eindrücke zu den Ausschreitungen, erklärt, warum das Thema Integration in Italien politisch, diskursiv, kulturell und sozial teilweise überhaupt nicht existent sei und warum Vorfälle niedrigschwelliger Gewalt und Kriminalität in Italien mehr Awareness über die reine Verurteilung hinaus bräuchten. INTERVIEW MIT ROMAN MARUHN
Notsitzung der Europäischen Zentralbank : Die EZB löscht einen Brand mit Zunder Droht die Rückkehr der Euro-Krise? Die Europäische Zentralbank (EZB) trommelte eilig eine Notsitzung zusammen, weil das überschuldete Italien Probleme an den Finanzmärkten hat. Man fand eine Lösung. Doch diese führt mittelfristig zu einer Verschärfung des Problems. Die EZB wird mehr und mehr zum Gläubiger von Staaten, die bei normalen Zinsen ihre Schulden nicht mehr bedienen könnten. VON BERND LUCKE
Sexuelle Belästigung und Vandalismus : Italien arbeitet Migranten-Krawalle in Peschiera del Garda auf Am italienischen Nationalfeiertag verabredeten sich Anfang des Monats rund 2.000 Jugendliche mit Migrationshintergrund unter dem Motto „Afrika in Peschiera del Garda“, um als gewalttätiger Mob in den gleichnamigen Ort am Gardasee einzufallen. Steine flogen, Scheiben wurden eingeschlagen und es kam zu sexuellen Übergriffen gegen Frauen. Es ist bereits der zweite Vorfall dieser Art in Italien in jüngerer Zeit. Doch Migrantenverbände bemühen sich, die Schuld nicht bei den Straftätern, sondern in der Integrationspolitik des Landes zu suchen. VON BEN KRISCHKE
Der Flaneur : „Was heißt Pizza auf Italienisch?“ Deutschland ist nicht für seine exquisite Küche bekannt. Deshalb laden wir alle Kulturen dazu ein, hier bei uns ihre exotische Kulinarik mit uns zu teilen. Unserem Kolumnisten Stefan aus dem Siepen sind dabei einige Ungereimtheiten aufgefallen. KOLUMNE: DER FLANEUR VON STEFAN AUS DEM SIEPEN
Und immer wieder lockt die Pasta : Spaghetti alle Vongole Venusmuscheln hat unser Genusskolumnist in Portugal und Frankreich kennen und schätzen gelernt. Aber als Pasta-Gericht war ihm das bislang unbekannt. Also beschloss er, diese kulinarische Bildungslücke zu schließen und seine Begeisterung über „Spaghetti alle Vongole“ an dieser Stelle zu teilen. KOLUMNE: GENUSS IST NOTWEHR VON RAINER BALCEROWIAK
Sexuelle Übergriffe in Mailand : „Wir wollten weglaufen, aber da waren zu viele Männer“ Ähnlich wie 2015/16 in Köln wurden auf dem Mailänder Domplatz in der Silvesternacht zahlreiche Frauen Opfer sexueller Übergriffe. Die mutmaßlichen Täter: junge Männer aus Nordafrika. Und ähnlich wie damals kommen die Einzelheiten erst allmählich ans Licht. VON JULIUS MÜLLER-MEININGEN