Die Akropolis in Athen / dpa

Wolfgang Streeck liest … - Das politische Buch

Bereits im alten Athen hat man sich Gedanken gemacht, ob man die Demokratie gegen die Menschen verteidigen muss. Das neue Buch von Philip Manow geht dieser Frage aus heutiger Sicht auf den Grund.

Autoreninfo

Wolfgang Streeck ist Soziologe und war bis 2014 Direktor am Max-Planck-Inst­i­tut für Gesellschaftsforschung.

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Kann die Demokratie an sich selbst zugrunde gehen? Muss man die Herrschaft des Volkes gegen die des Pöbels verteidigen? Schon den Hausphilosophen des sklavenhaltenden Athener Establish­ments ging es um den Schutz der Demokratie vor ihrer Perversion als Ochlokratie – um die Herrschaft des erzogenen Volkes über das plebejische, den Unterschied zwischen demokratischer und populistischer Mehrheit.

Einstiegsthema von Philip Manows meisterlich scharf schießendem Buch „Unter Beobachtung“ ist eine Demokratiewissenschaft, die nicht nur die Demokratie in Gefahr sieht, sondern auch zu wissen glaubt, wie sie zu retten sei. Wenn Demokratien solche bleiben sollen, muss der Bereich des mit Mehrheit Beschließbaren eingegrenzt sein.

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Markus Michaelis | Do., 12. September 2024 - 13:39

ich sehe das "Wertepolitische" als einen der Gegenspieler zur Demokratie. Wir Menschen neigen dazu, Eine Wahrheit haben zu wollen, die sicher und stabil ist. Deswegen gab es etwa in Deutschland auch den Wandel von Grundrechten als Abwehrrechte gegen den Staat über Grundrechte als Versorgungsauftrag des Staates zu Grundrechten heute als Auftrag an den Staat dafür zu sorgen, dass die Bürge die Grundrechte/werte einhalten. Das ist alles ok - Menschen sind werteorientiert. Es ist nur erstmal nicht Demokratie - ich würde einfach die Begriffe auseinanderhalten.

Demokratie ist erstmal, wenn auch "die Anderen" an die Macht kommen können, und das soll in einer Werteorientierung gerade ausgeschlossen werden. Wir wünschen das so, dass wir nur Verletzungen universeller Prinzipien ausschließen, aber das ist nur ein kleiner Teil. Dieses Argument ist nicht durchhaltbar.

In sehr inhomogenen Gesellschaften funktioniert Demokratie womöglich nicht richtig. Wir haben damit wenig/keine Erfahrung.

Markus Michaelis | Do., 12. September 2024 - 13:48

Ein Staat der die Demokratie aufrecht erhalten will, muss natürlich gegen Gruppen vorgehen, die diese Abschaffen wollen - aber nach meinem Empfinden sollen heute Grundwerte durchgesetzt werden, die weit darüber hinaus gehen. Etwa eine veilfältige, offene Gesellschaft. Ich sage nicht, dass das falsch ist, ich sage nur, dass hier nicht die Demokratie, sondern die Werte im Vordergrund stehen. Wir würden ja auch viele andere Staaten als Demokratien bezeichnen, die nicht den deutschen Weg gehen - es sind einfach verschiedene Begriffe.

Für Deutschland sehe ich das Problem, dass man sich evtl. nicht mehr auf Werte einigen kann. Nicht nur durch Rechte, auch durch EU, Globalisierung und Migration sind die Sichtweisen schon sehr verschieden geworden. Ich finde es nicht offensichtlich, dass man immer den Sieg "der Anderen" noch tolerieren möchte. Ich höre von vielen Ecken in Richtung vieler anderer Ecken eigentlich mehr sehr tiefe Ablehnungen.

Henri Lassalle | Do., 12. September 2024 - 15:04

Demokrat. Demokratie beginnt in der Gemeinschaft, sie ist das Resultat der Einsicht, dass eine grössere Gruppe bessere Überlebens-und Lebenschancen bietet, als ein solitäres Dasein. Zuerst entstanden streng hierarchisch gegliederte Staatssysteme, in denen die Kirche Hand in Hand mit den Prinzen regierte. Die ökonomische Entwicklung generierte in der Folge Populationsschichten, die immer mehr Entfaltungsmöglichkeiten wollten, es kam zu Revolten u Regimewechsel......
Die Demokratie gerät scheinbar in Gefahr, wenn sie das Versprechen, der Gemeinschaft Sicherheit und Wohlstand zu garantieren, nicht mehr erfüllen kann, wenn es keine Staatsgrenzen mehr gibt, der nationale Zusammenhalt zerbricht. Gerade aus diesem Grund haben rechtsnationale Tendenzen zur Zeit viel Erfolg - wie man sieht, nicht nur hierzulande.

Walter Bühler | Do., 12. September 2024 - 19:44

Die Demokratie ist zwar in der europäischen Antike zum ersten Mal gründlich theoretisch untersucht worden, aber sie ist schon damals auch sehr kritisch betrachtet worden.

Als praktische Staatsform ist sie ja auch in der Antike krachend gescheitert. Alexander (für Griechenland) und Caesar (für Rom) etablierten mustergültig die Herrschaft starker Männer.

Die Freude des "Volkes" am Scherbengericht, an Hinrichtungen, schließlich 1789 an der Guillotine illustriert ja auch durchgehend, wie schnell sich "Demokratie" zur "Ochlokratie", zur Herrschaft des Pöbels entwickeln kann. Und von dort landet man ganz schnell in einer hundsgewöhnlichen Tyrannei.

Wir haben dabei alle gelernt, dass Pervertierungen der demokratischen Idee sehr oft genau durch solche Institutionen erfolgen, die einmal zum "Schutz der Demokratie gegen ihre Feinde" eingerichtet worden sind.

Die ideale Form der Demokratie muss immer noch gefunden werden. Denn die heutige Parteiendemokratie ist einfach nicht das Gelbe vom Ei.

Ronald Lehmann | Do., 12. September 2024 - 21:58

Ich würde behaupten
das Fundament der Rechtsstaatlichkeit
das GG bei uns hier in DE👍
& bei der Dreifaltigkeit fehlen noch zwei Säulen
DIE MEDIEN
die informieren, bilden & berichten sollen
was wirklich hinter den Mauern geschieht
> TOTAL-VERSAGEN😈
DIE JUSTIZ
die Hüter des heiligen Grals!!!
TEILVERSAGEN
unparteilich
sachbezogen
auf der Grundlage von Fakten, Wahrheit, Gerechtigkeit, Würde &&&
=> URTEILE zu SPRECHEN
ABER EIDE
egal ob juristische oder der Eid des Hippokrates
> ALLES nur noch FASSADE
eine Farce der Lächerlichkeit & Verarschung
Die Bibel > zur Lachnummer😭

& BEI VERLETZUNG dieser?🤡
Lügen, Halbwahrweiten wie Regierung & Lakaien
KONSEQUENZEN? 🤣
Wie der Herre, so das Gescherre😇
benehmen+respekt+loyalität+wahrheit+konsequenzen+verantwortungsübernahme+dienstleistung am volk = NULL
Bitte einfach mal anschauen
Jugend-Straf-Familien-Gericht
PS > fmp. dicker Hals
da ich dies aus mehreren Betrachtungs-Winkeln analysiere
> Justiz fmp. 👎
⚖ ist eine Farce geword

Ja, Herrr Lehmann, ich vermute auch (falls ich Sie überhaupt richtig verstanden haben sollte), dass die Sicherstellung von Recht und Gerechtigkeit sowie die allgemeine Sicherheit (der effektive Schutz vor Gefahren und Grausamkeiten aller Art) schon in der Antike für die Mehrzahl der Menschen viel wichtiger war als die Form, in welcher die Herrschaft über sie ausgeübt worden ist.

Ich glaube sogar, dass das auch heute unverändert der Fall ist, trotz der heutigen Idealisierung der abstrakten "Demokratie".

Ganz unabhängig vom formalen Aufbau des Staates kommt es darauf an, dass der Staat GUT regiert wird, dass die Interessen der Bevölkerung im Mittelpunkt stehen und nicht irgendwelche spinnerte sektiererische Ideologien (z. B. queere und LGBTI-Ideologie).

Solche Ideologien übertünchen ja immer nur den unbegrenzten Alleinvertretungs- und Herrschaftsanspruch all der sektiererischen "Hohen Priester", die unkontrolliert über das böse und dumme, über das "populistische" Volk herrschen wollen.

zumal das Wort Demokratie wie von mir selbst falsch interpretiert worden ist

Andreas Popp hat auf YouTube schon mehrmals solche Begriffe
aus welchen Wörtern sie stammen
& welche wahre Bedeutung diese damals hatten
hervorragend erläutert & erklärt

& ich hoffe, ich kann mich richtig erinnern
DEMOKRATIE übersetzt aus dem altgriechischen

das Wort DEMOs kam von Dorf (NICHT Volk!), ergo Gebiet/Region
Kratie => KRATEN heißt HERRSCHEN

>> ein sich SELBST BEHERRSCHEN
& nicht wie montan
dass Brüssel über DEUTSCHLAND HERRSCHT

OHNE ERMÄCHTIGUNG/GRUNDLAGE
& vor allem OHNE KONTROLLE & EINFLUSS
damit ich Langfinger in den Allerwertesten treten kann
da sie auch MEIN(!!!) Steuergeld veruntreuen🙈

Idioten-& Verbrecher-Politiker, IHR SEID mit euren Lakaien

DIENER AM VOLK, nicht mehr & KEINEN HERRSCHER/GEBIETER/MONARCHEN

An dieser Stelle möchte ich mich bei den 2 Visionären bedanken

Andreas Popp & Erich von Däniken
CHAPEAU 👍😍 für eure treffsichere Erklärung von Wörtern/Begriffen
in dieser VERDUMMTEN WELT