Laub auf einer nassen Sitzbank: Ein typischer Anblick an einem kalten Herbsttag / picture alliance

Wenn es dunkel, nass und kalt wird - Keine Angst vor dem „Herbstblues“

Miese Stimmung, frösteln und eine diffuse Schlappheit: Auch unser Genusskolumnist kennt den gefürchteteten „Herbstblues“. Aber er hat im Laufe der Jahre gelernt, damit einigermaßen gelassen umzugehen.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

So erreichen Sie Rainer Balcerowiak:

Jetzt ist er also da, der „Herbstblues“. Es wird kälter, nasser und vor allem dunkler. Letzteres sogar mit einem speziellen Turbomechanismus, der Zeitumstellung in der Nacht zum 29.Oktober. Das alles wirkt nicht gerade stimmungsaufhellend, sondern bewirkt eher das Gegenteil.

Zumal man die Gewissheit hat, dass in den kommenden knapp zwei Monaten die Sonne – falls man sie überhaupt zu Gesicht bekommt – stetig Tag für Tag später aufgehen und früher untergehen wird, und es auch danach noch eine ganze Weile dauern wird, bis der dann nahende Frühling wieder eine gewisse Leichtigkeit in den Alltag bringt. Und während die meisten gastronischen Betriebe ihre Außenbereiche allmählich zurückfahren oder ganz einstellen, beginnt die Hochsaison für Erkältungskrankheiten und Grippeinfektionen.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Naumanna | Sa., 4. November 2023 - 09:15

Ich mache ab 16 Uhr viele Kerzen an. Wunderschön. Das vertreibt im Nu meinen Herbstblues.

Walter Bühler | Sa., 4. November 2023 - 10:04

... für diese hand-, biss- und trinkfeste Aufmunterung aus Moabit für einen trüben deutschen Herbst! So eine Predigt ist mindestens genauso wichtig wie die altväterlich-pastorale Herbstpredigt von Habeck.

Das Leben geht weiter, ja soll und muss immer weiter gehen.

Auch wenn unter uns Menschen das Chaos tobt, dürfen wir das Leben nicht aus den Augen verlieren.

Und SPIELT und LACHT mit unseren Kindern und Enkeln statt sie in unsere Angst einzuspinnen, unter der sie länger und mehr leiden werden als wir alten Zausel selbst. Spielen und Lachen hilft ja schließlich auch uns selbst!

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 4. November 2023 - 12:52

Herr Balcerowiak.
Ich bin ein Herbstkind, bedeutet, dass ich gezeugt wurde im Winter und das Licht der Welt nur gedimmt erblickte.
Einige frühe Jahre auf dem Lande lehrten mich auch die Zeit der Reife und Ernte, das Leben mit den Jahreszeiten.
Wo könnte ein Problem liegen, wenn doch Melantonin aus Serotonin produziert wird?
Schlaf empfinde ich als Segen.
Tiere müssen also genug gefressen haben, um einen Winterschlaf halten zu können.
Schlimm ist es, im Winter nicht genug zu essen zu haben und vor Hunger nicht schlafen zu können.
Es naht also auch die caritative Zeit.
Kommen Sie gut durch Herbst und Winter.

Hanno Woitek | Sa., 4. November 2023 - 15:58

so schön im Gegensatz zu dem Schwachsinn, den jeden Montag im Hamburger Abendblatt der ausgemergelte Ernährungsdoc Dr. Riedl schwindelnd zusammenschreibt. Nur vegetarisch oder vegan essen und Bio-Kost sei wissenschaftlich nachgewiesen gesünder und schmecke besser. So krank und ausgemergelt wie der aussieht, wenn man ihn auf dem Hamburger Isemarkt sieht, ist er der lebende Beweis für seinen Quatsch.

Heidemarie Heim | Sa., 4. November 2023 - 16:58

Toll und Danke lieber Herr Genusskolumnist;)! Tja mit dem Genießen ist es so eine Sache. Man kann zwar eventuell seinen D-Haushalt überlisten, indem man wie früher öfters gemacht eine Zeitlang in sonnigere Gefilde flüchtet, aber wenn ich heute im Gegensatz zu damaligen "seligen" Zeiten tütenweisem Verzehr von .....macht Kinder froh, tafelweisen Schokoladengenusses, literweis Coke entsprechend 125 St Zucker ohne Reue oder Gewichtsprobleme "Welche Gewichtsprobleme?" , alles essen und trinken würde wonach es mich gelüstet, ginge ich durch keine Tür mehr durch. Und glauben Sie mir, das Fiasko beim Blick in den Spiegel jedweder Umkleidekabine bei der vergeblichen Suche nach Klamotten, in denen ich nicht ausschaue wie das Michelin-Männchen sind völlig Jahreszeitenunabhängig!.🤣 LG

Ingofrank | Sa., 4. November 2023 - 22:10

Es stimmt schon, dass die „dunklere“ Jahreszeit nicht ganz so schön ist. Aber auch diese Zeit hat ihre Reize.
Ich habe heute bei trüben, aber trockenem Wetter, mein Feld mit meinen Einachser von Hand geackert. Es freute mich, die gut entwickelte Bodenkrume zu sehen die mit angewelkter Gründüngung weiter verbessert wurde.
Auch freute mich den Sammlungsflug der Wildgänse zu beobachten und wie sich in Formation brachten.
Auch tat es dem Wohlbefinden gut, sich mal wieder richtig auszupowern. Um so besser schmeckten der selbstgebackene Apfelkuchen und eine gute Tasse Kaffee dazu auch in der Hoffnung, dass das „einfetten der Seele“ ohne zusätzliche Pfunde abgeht.
In diesem Sinne einen herzlichen Dank für den gern gelesenen Artikel.
Allen einen schönen Sonntag vielleicht mit einem Herbstspaziergang durchs bunte Laub….
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik