Die Mitte braucht eine Zeitenwende, denn der Graben wird stetig größer. / Illustration: Lisa Rock

Mehr Mut wagen - Ein Plädoyer für eine radikale Mitte

Die politische Mitte ist in Verruf geraten. Dabei ist Mitte nicht der kleinste gemeinsame Nenner oder das viel gefürchtete Mittelmaß. Ein Plädoyer für eine Mitte mit mehr Mut zur Radikalität.

Autoreninfo

Nils Tarnow ist selbstständiger Unternehmensberater und wohnt in São Paulo, Brasilien. Zuvor arbeitete er über 20 Jahre in international renommierten Unternehmensberatungen in Deutschland, Japan, den USA und Brasilien.

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Hinweis: Dieser Beitrag ist in der März-Ausgabe von Cicero erschienen und damit vor den aktuellen Gesprächen zwischen Union und SPD. 

Die Farbe Grau hat ein schlechtes Image, langweilig und farblos eben, aber sie ist auch unprätentiös, schlicht, in Teilen sogar schick. Grau heißt nicht, dass man sich nicht zwischen Schwarz und Weiß entscheiden kann, sondern Grau kann, von Graphit­grau bis Schiefergrau, eine differenzierte und eigenständige Position sein.

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Hans Jürgen Wienroth | Mo., 17. März 2025 - 09:03

Wie schreibt NZZ im heutigen Newsletter am Morgen? „Mit Friedrich Merz in die Planwirtschaft“. Ist es das, was „die politische Mitte“ wählte? Wir sind in den letzten Jahren immer mehr von einer freien Marktwirtschaft in eine Planwirtschaft gerutscht, nur kenne ich keine, die über Jahre demokratisch funktioniert.

Ist es noch demokratisch, wenn jeder Handwerker für fehlende Geschäfts-Unterlagen hart bestraft wird, hohe (EU-) Politiker jedoch Geschäftsabschlüsse folgenlos entsorgen können?

Was ist mit der Diskussion um die besten Lösungen? Finden die noch statt? Wird in den vielen Parlamenten noch um die Sache gestritten oder ist das alles Theater, weil Alternativlosigkeit die Gremien bestimmt? Ist der Kompromiss zum „Diktat der Einheitsmeinung“ verkommen? Werden Andersdenkende ernst genommen oder ausgegrenzt, weil sie die „falsche Meinung“ vertreten?

Was wird morgen mit „UNBEGRENZTER“ Schuldenermächtigung und Klimaneutralität im GG für alle Ewigkeit im abgewählten Bundestag festgezurrt?

Brigitte Miller | Mo., 17. März 2025 - 09:58

diese englischen "Einstreusel"?
Und glauben Sie wirklich daran, dass die jetzt aufzunehmenden Schulden vernünftig verwendet werden?
Und glauben Sie wirklich daran, dass dieses Geld den Klimawandel verhindern wird?
(dass die Kosten der Folgen des Klimawandels die Kosten seiner Verhinderung um ein Vielfaches übersteigen können)

Stefan | Mo., 17. März 2025 - 12:40

Antwort auf von Brigitte Miller

Das viele Geld wird in die Ukraine gepumpt offenbar in der Hoffnung, daß der Krieg gegen Russland doch noch irgendwie gewonnen wird und dann geht's an den Wiederaufbau dort, den selbstverständlich auch die deutsche Bevölkerung größtenteils bezahlen wird.
Da ist Trump intelligenter.
Der sichert sich jetzt schon die besten Brocken, bevor er auch nur einen Dollar investiert.

christoph ernst | Mo., 17. März 2025 - 10:01

und zu lange den Linken nachgegeben. Jetzt haben die die Deutungshoheit an Universitäten, in Medien, Beraterkreisen, Piolitik und Justiz. Und alles, was einst liberal war, ist rechts.
Der Plan der Identitätspolitiker ist aufgegangen. Der Westen ist zersplittert und 'gespalten' - und die freiheitliche Gesellschaft schlachtreif.
Die 'radikale Mitte' verkörpern inzwischen eben Milei und Trump. Die Rückkehr zur Mitte (und zur Vernunft) besteht im Abschaffen von staatlich bezahlten DEI-Programmen, Klimaideologie und irrwitzig kulturrelativistischer Migrationspolitik. Radikale Mitte hieße weniger Staat, Brüsseler Bürokratie und Macht in den Händen von Apparatschiks, Abschaffen der Parteien-Kartelle, des ÖRR und der Finanzierung subventionierter Helferorganisationen.
Damit man in Frieden über INHALTE reden kann.

Alexander J. Schabries | Mo., 17. März 2025 - 11:32

Bei einer Vielzahl der erwähnten Punkte kann ich Ihnen nur zustimmen. Jedoch habe ich so meine Zweifel bzgl. der „Mitte“ an sich. Mir wäre durchaus wohler, gäbe es denn Beispiele für eine substantielle Veränderungen herbeiführende „Mitte“. Und überhaupt, wer ist das? Sind das die rund 12 Millionen direkt oder auch indirekt beim „Staat“ beschäftigten oder die noch 15 Millionen wertschöpfend Tätigen, die das alles finanzieren müssen? Sind das die auf internationalen Schulen im Ausland gebildeten oder die dem verkommenen deutschen Bildungssystem anheim Gefallenen aus denen sich die Masse der Bediensteten dieses Landes rekrutieren? Oder sind es gar die, die selbstbestimmt und eigenverantwortlich ihr Leben in die eigene Hand nehmen oder die, die sich in ihrer Selbstbezogenheit lieber dem versorgenden Staat überantworten? Oder ist die „Mitte“ ein Mischmasch aus allem?
Ob diese „Mitte“ zur Verhinderung des weiteren Abstiegs Deutschlands beitragen kann ist doch mehr als fraglich.

Ingofrank | Mo., 17. März 2025 - 11:33

Nein, die so genannte demokratische Mitte hat sich ihrer Legitimation beraubt.
Sie ist durch Merkel, Scholz & Merz ununterscheidbar geworden. Wir leben seit mehr als 20 Jahren links dominiert, und das nicht nur in der Politik.
Bei den Meinungsmachern ist im überwiegenden Teil nur linke Anschauungen zu lesen & zu hören, inkl. dem ÖRR
Selbst das BVG ist ebenso links freundlich im Meinungsspektrum vom Union, SPD, und Grünen.

Das dann der Souverän irgend wann mal erkennt dass egal was er wählt, er immer wieder die gleiche Politik bekommt sozusagen aus politische Notwehr nach links oder rechts ausweicht, ist doch mehr als nachvollziehbar.
Das beste Beispiel sind doch die Wahlbetrüger Söder & Merz in punkto Grüne & Schuldenbremse.
Durch die derzeitige Polit- Posse, die dem Wähler kredenzt wird, wird eines erreicht, eine starke AfD, an der bei der nächsten BTWahl kein Weg mehr vorbei führen wird. Und nur dann, wird es zum erhofften Politikwechsel kommen !
MfGad Erfurter Republik

Urban Will | Mo., 17. März 2025 - 11:35

Strukturreformen, etc.
Und natürlich wieder das Hauen auf die Ränder.
Der Autor scheint nicht verstehen zu wollen, dass mittlerweile vieles von dem, was die „Ränder“ fordern weit mehr „Mitte“ ist als der real praktizierte Sozialismus der Schwarzen, Roten und Grünen.
Und er scheint nicht verstehen zu wollen, dass all der Bürokratieabbau, Anreize für Investitionen, etc. mit den Sozialisten nicht machbar ist!
Da auch die Fritzelaner zu den Sozialisten gewandert sind und knallharte Planwirtschaft im Visier haben, müsste er für eine Wahl der AfD plädieren, denn nur Weidel möchte das, was einst „Mitte“ war, zumindest aber unter sozialer MARKTWIRTSCHAFT verbucht wurde.
Da er aber von „radikaler“ Mitte spricht... Vielleicht könnte er sich ja dazu hinreißen lassen, die als „radikal“ verpönten Blauen in die Mitte zu verfrachten und zu deren Wahl zu ermuntern.
Wenn die geisteskranken Fritzelaner so weitermachen, wird Blau eh vielleicht bald zur bedeutendsten Kraft im Lande.
Es wäre überfällig.

Markus Michaelis | Mo., 17. März 2025 - 12:22

Ja, vielleicht sieht es der Artikel richtig, dass es eine breite Mitte gäbe für "vernünftige" Dinge und man nur ohne Extreme die vernünftigen Dinge immer neu anpassen muss.

Mein Bauchgefühl sagt heute etwas anderes: es gibt diese "vernünftige, ausgewogene Mitte" der "richtigen" Maßnahmen nicht. Menschsein und Gesellschaft sind nicht in dieser Art vorgegeben. Ich glaube, wir müssen als Menschen und Gesellschaften mehr die Unterschiede, Gegensätze und Unbestimmtheiten (Dinge, die nicht durch Schlagworte wie Menschenrechte, Demokratie etc. vorgegeben sind) sehen. Diese Welt ist weniger von der einen, für alle gleichen "Vernunft" geleitet, als von Entscheidungen und sich herausbildenden Kontingenzen.

Eine Konsequenz wäre, wenn man es mehr als Entscheidungen sieht und nicht als die für alle gleich Vernunft, dass man weniger als Ziel hat die ganze Welt zu irgendwas zu bewegen und zu viele Menschheitsaufgaben anzugehen, die dann der große Rest der Welt doch anders sieht.

Stefan | Mo., 17. März 2025 - 12:47

Die Parteien der Mitte haben meiner Meinung nach die Demokratie durch ihre Kartellbildung und Ausgrenzung der AfD dermaßen beschädigt, daß eine gesunde demokratische Struktur in Deutschland kaum noch geschaffen werden kann.
Vor allen tut sich die CDU hier als treibende Kraft hervor mit ihrem Kanzlerkandidaten dem verlogenen Friedrich Merz.

Peter William | Mo., 17. März 2025 - 13:13

"Zukunftsfeldern Digital – einschließlich KI – und Biotechnologie"

NENENE, die wurden nicht verschlafen, diese wurden VERHINDERT! Ihr, also die Herrschenden und deren Beamte haben sich lieber in Regulierungsorgien begeben und eine GG-widrige Gleichstellung vorangebracht, die etablierten Industrien geschützt, also NEUE benachteiligt.

Von den Grünen und deren NGO's will ich garnicht erst anfangen. Technologieangst, DUMMHEIT (in fast allen Bereichen) Made in Germany.

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