- Cicero Podcast Gesellschaft: „Das Fernsehen der letzten 20 Jahre ist ein Friedhof“
Der Regisseur Oskar Roehler spricht über den Irrsinn seiner Branche, über die Niederungen des deutschen Fernsehfilms und über Angela Merkel. Außerdem beschreibt er den Sexappeal von Suhrkamp-Lektorinnen und erklärt, warum er sich in seinem neuen Film „Bad Director“ selbst persifliert.
Ob „Der alte Affe Angst“, „Elementarteilchen“ oder „Jud Süß – Film ohne Gewissen“: Oskar Roehler hat schon bei vielen Filmen Regie geführt – unambitionierte Massenware war bisher nicht darunter. Dieser Tage läuft das jüngste Werk des 65-Jährigen in den Kinos an. Es trägt den Titel „Bad Director“ und ist eine Persiflage auf Roehler selbst und auf die zwischen Exaltiertheit und Stumpfsinn oszillierende Filmbranche. Grundlage für „Bad Director“ war der 2017 erschienene Roman „Selbstverfickung“, der ebenfalls von Oskar Roehler stammt und auf geradezu tragische Weise die Lebens- und Schaffenskrise eines alternden Künstlers beschreibt, in dem der Autor unschwer selbst zu erkennen ist.
Im Podcast mit Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier spricht Oskar Roehler über die Hintergründe und die Entstehung von „Bad Director“, wobei seine darin zu erlebende Karikatur einer hyperventilierenden Schauspielerin durchaus reale Vorbilder hat. Es geht aber auch um die Niederungen des deutschen Fernsehens, um Angela Merkel und um eine prägende Begegnung mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Roehler entpuppt sich als höchst unterhaltsamer Erzähler, nimmt kein Blatt vor den Mund – und schreckt auch vor Momenten der Peinlichkeit nicht zurück. Insofern wird er auch im Cicero-Podcast seinem Ruf als „enfant terrible“ des deutschen Films gerecht. „Ich bin nicht prädestiniert, Regisseur zu sein“, gibt er zu Protokoll. „Ich würde lieber eine Künstliche Intelligenz ans Set schicken, die mit meinen Regieanweisungen gefüttert wird.“
Das Gespräch wurde am 8. Mai 2024 aufgezeichnet.
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