- Donner im Dorfidyll
Alle drücken im Herbst Blumenzwiebeln in die Erde. Alle schützen ihre Kleintierzucht. Alle bemitleiden die Städter und fühlen sich verhältnismäßig sicher auf dem Land. Doch wohin flüchten, wenn der Krieg trotzdem kommt? Vielleicht ins Moor.
Im Grunde hat die Welt unser kleines Dorf in Dunkel-Deutschland, wo man die Sterne noch sieht, vergessen. Nicht mal die Menschen aus der Umgebung waren schon mal hier. Arkadische Traumlandschaften haben sie zu Hause selbst. Dass die zwölf Häuser einen eigenen Namen haben, wissen sie nur von dem grünen Ortsschild auf der Landstraße.
In der einzigen Straße, in die auch ohne extra Verbotsschild nur Anlieger und Lieferanten einbiegen, sieht man selten einen Dorfbewohner, und es dauert Jahre, bis du alle zu Gesicht bekommen hast. Das Leben findet uneinsichtig in Lauben und Garagen oder hinter opaken Spitzengardinen statt, als wären die Lehren aus dem DDR-Überwachungsstaat weiterhin gültig.
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