Grenzenloser Romantiker: Ryan Gosling als Colt Seavers in „The Fall Guy“ / dpa

David Leitchs Film „The Fall Guy“ - So geht neue Männlichkeit

Mit „The Fall Guy“ gelingt David Leitch eine zeitgemäße Adaption der populären TV-Serie „Ein Colt für alle Fälle“. Gekonnt verbindet Leitch Actionkomödie und Liebesgeschichte – und zeigt nebenbei: Es gibt eine moderne Männlichkeit jenseits von Retro-Mief und wokem Genderdiskurs.

Autoreninfo

Ursula Kähler ist promovierte Filmwissenschaftlerin und arbeitete unter anderem am Deutschen Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main. Sie veröffentlichte „Der Filmproduzent Ludwig Waldleitner“ (2007) und „Franz Schnyder. Regisseur der Nation“ (2020).

 

So erreichen Sie Ursula Kähler:

Er bezeichnet sich selbst als einen der sympathischsten Draufgänger Amerikas. Er wird bejubelt. „Aber hat er auch Ruhm, Geld und Mädchen wie ein großer Star? Nein. Er ist ja auch nur der Stuntman.“ Weise Worte eines großen Action-Helden: Colt Seavers. Als die amerikanische TV-Serie „Ein Colt für alle Fälle“ zwischen 1983 und 1989 im Vorabendprogramm des ZDF über die Fernseher flimmerte, war man in Deutschland beeindruckt. In erster Linie von der lässigen Männlichkeit des Hauptdarstellers Lee Majors, dem Sex-Appeal seiner cleveren Assistentin Jody (Heather Thomas) und dem schusseligen Charme von Colts Cousin Howie (Douglas Barr). Mittlerweile hat die Serie Kultstatus erreicht.

Zeitgleich produzierten deutsche Sender eher biedere Formate wie „Diese Drombuschs“, „Ich heirate eine Familie“ oder immerhin „Ein Fall für zwei“. Das Gros der einheimischen Produktionen kam in Stil und Qualität an die actiongeladenen, amüsanten Geschichten eines Stuntmans aus Hollywood, der nebenbei als Kopfgeldjäger Kautionsflüchtlinge schnappt, nicht heran. Die Bilder der hügeligen kalifornischen Landschaften, der Highways sowie des Molochs Los Angeles, durch das Seavers in seinem GMC Sierra Grande braust, taten ein Übriges. Hinzu kamen die zahlreichen Verfolgungsjagden, Explosionen, Schlägereien und Sprüngen aus Flugzeugen.

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maciste rufus | Do., 2. Mai 2024 - 20:08

maciste grüßt euch. soso, es gibt also eine neue und moderne männlichkeit - sie manifestiert sich wohl zur zeit in der schlacht um den donbass... battle on.

Helmut Bachmann | Fr., 3. Mai 2024 - 08:42

authentische Männer? Klingt doch alles arg konstruiert und eben doch nachdem, was es angeblich nicht sein soll.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 3. Mai 2024 - 10:19

Charaktere in "Virgin River" ganz gut und war jetzt sehr angetan vom männlichen Darsteller in der südkoreanischen Serie "Queen of Tears".
Sein weibliches Pendant, bzw. weiblichen Mitspielerinnen wirkten auch sehr überzeugend, aber die Serie hätte man doch Titeln sollen "King of Tears".
Ich hoffe, dass Männer schon immer so waren, nur von Ihresgleichen nicht so in Szene gesetzt werden konnten.
Frauen haben gesellschaftlich aufschliessen können und das können vielleicht Männer gut beschreiben?
Es ist mir ein Rätsel, wie Frauen in den Hintergrund geschrieben werden konnten.
Wenn es an der fehlenden Inkarnation/Akklamation lag, bitte ich um Entschuldigung.
Vielleicht lag es aber auch an deren Liebe zum Leben, die sicher mit Männern immer möglich war und es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, diese Liebe im "Kampf" zu leben?Durchzusetzen vielleicht und es gab evtl. immer wieder kulturell überzeugende Frauen.
Das wäre es nämlich statt Krieg: Kultur ff.
There is such thing as female dignity

Kurt Janecek | Fr., 3. Mai 2024 - 14:32

Was soll das sein, "die neue Männlichkeit"?
Vielleicht einer der dumm genug ist sich für eine Sache für die er nicht steht in den Krieg zwingen lässt um sich zum Krüppel oder tot schießen zu lassen?

Der so gefügig ist damit er sich von den Damen besser ausnehmen lässt.

Ist ein Mann mit der neue Männlichkeit vielleicht einer, den man als "nützlichen Idioten (Stalin über Lenin)," bezeichnen könnte.

Was manche Leute mit ihrer Ideologie doch so alles aus dem richtigen Mann machen möchte.