Der US-Präsident bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus Ende März / dpa

Amerikas neue Außenpolitik - America first - aber gemeinsam

Bidens Außenpolitik gleicht in vielem der seines Vorgängers, doch der strategische Kontext ist grundverschieden: Nicht America First als nationalexklusives Konzept, sondern die Bündelung von Fähigkeiten mit den Demokratien weltweit ist der Rahmen, in dem amerikanische Interessen verfolgt werden. Die führungslose EU hat darauf bislang keine Antwort.

Autoreninfo

Thomas Jäger ist Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität zu Köln. Er ist Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

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Die USA streben mit Verve zurück in die internationale Arena und wollen ihre Führungsrolle, die Präsident Trump aus Unvermögen und Unachtsamkeit beschädigt hat, revitalisieren. Präsident Biden gab dafür eine Grundlinie vor und definierte zwei Maximen. Die Grundlinie lautet, dass die USA im Systemwettbewerb mit Autokratien – China und Russland – stehen und hierfür ihre Allianzen demokratischer Staaten ertüchtigen wollen. Die Demokratien müssen beweisen, dass sie handlungsüberlegen sind.

Die zwei Maximen lauten, dass die amerikanische Außenpolitik die Resilienz von Demokratie zu Hause und international stärken sowie den wirtschaftlichen Interessen der amerikanischen Mittelschicht nutzen soll. Dass die Verbündeten ebenso ihre wirtschaftlichen Interessen verfolgen, kalkulieren die USA als erwartbare Reibung in ihre allianzpolitischen Ansätze ein.

Erst Asien, dann Europa

Zuerst ging es mit diesem Programm in den pazifischen Raum. Außenminister Blinken und Verteidigungsminister Austin versicherten Japan und Südkorea der amerikanischen Verbindung, bevor ein Termin mit den Verantwortlichen für Chinas Außenpolitik das Trennende zwischen beiden Weltmächten betonte.

Hinzu kam ein Treffen von Quad, das Australien, Indien, Japan und die USA umfasst. Erstmals tagten im März 2021 die Regierungschefs, obwohl Quad seit 14 Jahren besteht. Doch jetzt wird die gemeinsame Gegenmachtbildung zu China das Hauptinteresse der vier Mächte. Je aggressiver China im Pazifik auftritt, desto geschlossener steht Quad, so dass – was derzeit übertrieben ist – schon von einer pazifischen NATO die Rede ist.

Nach dem Pazifik wandte sich die amerikanische Außenpolitik nach Europa. Präsident Biden nahm an einer Sitzung des Europäischen Rats teil, um mehr Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA anzustreben: gegen die Pandemie, gegen den Klimawandel, für vertiefte wirtschaftliche Beziehungen und für mehr Abstimmung gegenüber China und Russland.

Drei Schritte zur Stärkung der Bündnisse

Auch wenn die Außenpolitik der Administration Biden in vielen Ansätzen der seines Vorgängers gleicht, der strategische Kontext ist grundverschieden: Nicht America First als nationalexklusives Konzept, sondern die Bündelung von Fähigkeiten mit den Demokratien weltweit ist der Rahmen, in dem amerikanische Interessen verfolgt werden.

Außenminister Blinken hat drei Schritte erläutert, wie die anstehenden Herausforderungen in der NATO, mit der EU und den pazifischen Verbündeten gemeistert werden sollen.

Der erste Schritt ist die Revitalisierung der NATO. Die USA erneuern ihr Bekenntnis zum gegenseitigen Beistand (Artikel 5). Sie wollen das Bündnis der Demokratien gleichzeitig schlagkräftiger machen. Das größte Problem der Demokratien, so Blinken, ist, dass ihre Bürger das Vertrauen verlieren, sie könnten die Probleme wirklich lösen. Deshalb müssen die demokratischen Staaten handlungsfähiger gegenüber den größten Bedrohungen werden.

Daraus folgt, Schritt zwei, die Fähigkeiten zu erhöhen. Blinken wies auf das 2-Prozent-Ziel hin und sagte gleichzeitig, dass eine Zahl nie alles abbilden könne. Bei allen Vorhaben gelte es, die Pandemie und den Klimawandel als überragende Bedrohungen zu berücksichtigen. Parallel sollen die Ökonomien der Demokratien untereinander stärker verbunden werden als mit anderen Staaten. Hier hat er China im Blick. Gegenüber Russland soll durch die Modernisierung der Nuklearwaffen die Abschreckung stabilisiert werde, womit er die EU-Staaten auf ihre Abhängigkeit in Sicherheitsfragen hinwies.

Im dritten Schritt sollen die Fähigkeiten verbunden werden, so dass die Allianz der Demokratien effektiv Probleme lösen kann. Das stellt Aufgaben für die zukünftige NATO-EU-Kooperation. Erst kürzlich traten die USA einem PECSO-Projekt bei, mit dem die Verteidigungsfähigkeit der EU gestärkt werden soll. Die größte Herausforderung stellt die Umrüstung auf 5G aus eigener Kraft dar.

Im Systemwettbewerb mit China und Russland

Die USA sehen sich im Systemwettbewerb mit Autokratien. Die engen wirtschaftlichen Beziehungen aller großen Demokratien mit China versperren derzeit den Weg in einen neuen Kalten Krieg. „Komplexe Beziehungen“ (Blinken) haben nicht nur Amerikas Verbündete mit China, sondern die USA selbst. Müsste dann nicht gerade ein besseres Verhältnis zu Russland angestrebt werden?

Da Russland und China versuchten, die NATO zu spalten, ist für die USA der erste Schritt, sie zusammenzuhalten. Das erfordert einen Ausgleich der Interessen im Bündnis. Dies kann nur im Rahmen der „komplexen Beziehungen“ gelingen. Die USA bewegen sich also weg vom „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“. Es ist eine harte Aufgabe, dies umzusetzen, aber gleichzeitig eine Chance für die EU-Staaten, hier Initiativen anzustoßen.

Bisher scheint es, dass die EU-Regierungen darauf nicht vorbereitet sind und orientierungslos dahintreiben. Aber das amerikanische Angebot wird nicht ewig gelten. Die EU bleibt bisher stumm; sie erweist sich als führungslos.

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Hans Meiser | Sa., 27. März 2021 - 13:09

Das der Autor den „neuen“ Kurs der USA ernsthaft als eine (positive) Veränderung sehen möchte, zeigt wie wenig er in der Lage ist, über den denkbar flachen Horizont erlernten Theorien, wie Politik des „weiter so“ zum Schaden Aller, sein müsste, zu blicken.
Biden - als Strohmann - dreht die in Ansätzen (!) gute Politik von Trump zurück in das, was zu den aktuell weltweit katastrophalen Zustände geführt hat.

Interessant. Da hat wieder jemand "höheres Wissen", dass dem Michel vorenthalten bleibt.

Der doch, töricht wie er ist, frohlockt, dass Biden den Ganoven Trump ersetzt hat.

Und Weil Michel gerne dazulernen möchte, interessiert ihn natürlich, was mit "Strohmann" gemeint ist.

Vielleicht kommt am Ende heraus, dass der wirkliche Michel derjenige ist, der solche Verschwörungen erfindet oder weiterverbreitet.

Haben Sie bitte Verständnis für Herrn Prof. Jäger. Jemand, der sich seit Jahrzehnten beruflich/wissenschaftlich mit Internationaler Politik befasst, kann diese Disziplin natürlich nicht so durchdringen wie Sie oder andere herzensgebildete Forums-Universalexperten, die es trotz profunden Wissens bei nebulösen Andeutungen über den "Strohmann" BIden und "in Ansätzen guter Politik" Trumps belassen.
Im Ernst: Ihr Beitrag, Herr Meiser, entbehrt jeder Substanz und zeigt, dass Sie sich entweder noch nie ernsthaft mit außenpolitischen Fragestellungen befasst haben oder nicht in der Lage sind, inhaltlich auf die Analyse Jägers einzugehen.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 27. März 2021 - 13:38

„Die Bündelung von Fähigkeiten mit den Demokratien weltweit ist der Rahmen, in dem amerikanische Interessen verfolgt werden.“ Was soll ich darunter verstehen? Bis zum Angebot einer Zusammenarbeit haben D und EU Trump gar nicht kommen lassen, sondern gleich Bedingungen diktiert. Beide haben Interesse an Zusammenarbeit mit B. geäußert und gleich einen Handelspakt mit China gegen den Wunsch B.‘s abgeschlossen. Noch sind weder die USA noch die EU oder die Pazifikanrainer von China unabhängig! Ohne chin. Waren geht nicht viel und D hat kein Interesse daran, diesen Markt zu verlieren.
B. als „Diplomat“ bezeichnet erst Putin als Mörder, dann sagt er von Xi, der habe keinen demokratischen Knochen im Leib. Soll damit der (Kriegs-) Boden gebildet werden, die NATO und den Pazifikpakt finanziell zu stärken? Da wird er in D auf Granit beißen. Die BW wird eher abgeschafft als aufgerüstet. Dazu kommt der Argwohn aller Europäer, die USA wollten die EU von sich abhängig machen.

Übrigens, der Handelspakt mit China ist noch nicht abgeschlossen, man hat ihn bisher nur vereinbart. Weder die EU-Staaten haben ihn beschlossen, noch China. Man erinnere sich an das Gewürge, das es bei ähnlichen Vereinbarungen innerhalb der EU gab. Ich weiß nicht mehr ob das mit Kanada oder mit Vietnam war. Aber auch China hat es nicht eilig. Also, noch ist da nichts in "trockenen Tüchern". Übrigens, die Chinesen spielen gegenüber der EU das Spiel: Teile und hersche. Das selbe Spiel, das Trump und auch schon vorherige US-Präsidenden spielten, wobei, jetzt wo Großbrinanien nicht mehr dabei ist, das etwas schwerer geworden ist. Das ganze geht in Richtung Wirtschaftskrieg und ganz sicher nicht in Richtung militärische Auseinandersetzung. Wobei der Cyberkrieg ja schon längst läuft. Aktuell gibt es auch den Konflikt um Fake news. Also, wie Russland und China hier Konflikte schüren können. Bei China ist das aktuell das Thema Corona, aber auch die Kontrolle über die Ressourcen im Pazifik.

Herr Wienroth, wenn Sie lediglich Ihrem persönlichen Argwohn, oder allenfalls dem einer Mehrheit Ihrer Landsleute, gegenüber den USA Ausdruck geben wollen. Dass sich insbesondere Deutschland wirtschaftlich in eine, mindestens in meinen Augen, ungesunde Abhängigkeit von China hineinmanövriert hat, ist in erster Linie sein Problem und nicht das der EU-27 insgesamt. Und das selbst dann, wenn Deutschland bis heute der Hauptfinanzier dieses Vereins ist und bis auf weiteres auch bleiben dürfte. Und was den Klartext von US-Präsident Biden zu Putin und Xi betrifft, so mag der "undiplomatisch" sein, wie Sie es formulieren, bringt indessen nur auf den Punkt, was sich jedem unbefangenen Beoachter erkenntnismässig seit Jahren als unschöne Tatsache gebieterisch aufdrängt. Schliesslich ist Ihr Hinweis auf den "(Kriegs-) Boden", der damit zur finanziellen Stärkung von NATO und Pazifikpakt womöglich gebildet werden solle, vor allem eines: verräterisch, was Ihre eigene Position angeht.

Annette Seliger | Sa., 27. März 2021 - 13:50

....das übliche "Blamegame"!

Die vermeintlich überlegenen Länder des Westens stellen medial ihre "Werte" für Menschenrechte und Demokratie in`s Schaufenster, um die Chinesen wirtschaftlich zurück zu drängen und dies vor allem im bis dato von den Amerikanern dominierten Technologie Sektor. Die Wertschöpfung der U.S.A. findet schon seit Jahren nicht mehr im Hardware Bereich statt - das Geld wird mit Software verdient. Die Hardware wurde an günstige Produktionsstandorte in China outgesourced und mit hohen Profiten in die Welt verkauft. Das Geschäft übernehmen jetzt mehr und mehr die Chinesen direkt und dazu auch noch die Software. Zudem investieren die Chinesen massiv über die Seidenstrasse in neue Absatzmärkte, um sich vom Erpressungspotential der U.S.A. weniger abhängig zu machen. Jedes Jahr steigen über 20 Mio. zusätzliche Chinesen in die Mittelschicht auf. Im KKP Vergleich ist China schon heute vor den U.S.A. Wirtschaftsmacht Nr. 1. Es geht nicht um Menschenrechte es geht um`s Geld!

Ihren Kommentar finde ich Klasse, Frau Seliger. Volle Zustimmung!
Gehe mit meinen Vermutungen bzw. Recherchen noch weiter.
Die Mächtigsten & Reichsten dieser Welt vernetzen sich immer mehr & da spielt die Nationalität immer mehr eine untergeordnete Rolle. Natürlich ist Reich immer relativ & wie wird dies zusammen gerechnet? Ha, fast wie eine Carona-Statistik ;-)
Meine Vermutung ist die: "Die auf leisen Sohlen mit gezielten Auge wie Donald Duck durch die unterirdischen Kammern gehen, werden die reichsten & einflussreichsten Geschöpfe auf dieser Erde sein. Ein Bill Gates, Albrechts oder Rothschild kennt doch fast jedes Schw....
Zumal, wer & wieviel im Donald Duck Tresor liegen hat, kann doch so wie so keiner wirklich sagen.
Uns werden doch nur sogenannte "Wichtige" untergejubelt, damit die wirklichen Wichtigen, die Schachspieler dieser Welt, unkontrolliert agieren können.
Und eins sollte man nicht vergessen.Die Politik auch in der USA ist in den Händen von so wenigen, dass man fast von

Karl-Heinz Weiß | Sa., 27. März 2021 - 13:54

Eine harte, notwendige Analyse. Bisher konnte sich Europa hinter der unsteten Obama-und der unflätigen Trump-Außenpolitik verstecken. Diese Zeit ist abgelaufen. Deutschland ist bis auf weiteres führungslos, und Frankreich und Italien instabil. Russland und China brauchen nur in bewährter Manier einzelne Staaten zu instrumentalisieren, und schon ist die EU paralysiert.
Asia First, Europe Second.

EU-Europa (mit seinen Pleite-Kandidaten Griechenland und Italien und dem bangem Blick nach Frankreich) kommt mir vor, wie ein vor der Insolvenz stehender Traditions-Fußballclub, der mit allen Tricks in der DRITTEN LIGA immer verzweifelter gegen den Abstieg kämpft.
(die 'roten Teufel' in Kaiserslautern mögen mir den Vergleich verzeihen.)
Es ist bekannt geworden, daß EU-Europa (wegen Menschenrechten und dem Schicksal der Uiguren) Sanktionen gegen China verhängt hat.
Nochmal: EU-Europa verhängt Sanktionen gegen China!
Obwohl EU-Europa China braucht (und zwar sowohl als Produzenten als auch als - riesigen - Absatzmarkt). Versuchen Sie mal in einer deutschen Ladenzeile einkaufen zu gehen, ohne Produkte aus China in der Tasche zu haben!
Sowas können nur Leute beschließen, die unter Realitätsverlust und Wahrnehmungsstörungen im Endstadium leiden.
Eine Therapie durch erfahrene Mediziner und Psychologen ist anzuraten.
Wirtschafts-Mogule und Polit-Bürokraten in China lachen sich tot ...

Russland und China brauchen nur einzelne Staaten zu instrumentalisieren...Die amerikanische Administration hat das noch nie gemacht? Auf deren Konto gingen und gehen nicht zahlreiche Kriege, deren Kosten und sonstige Auswirkungen nur die amerikan. Satellitenstaaten treffen, insbes. De. Und zum Schluss:
Asia First, Europe Second? Wie kommen Sie darauf? Der "Weltpolizist" glaubt noch immer nur: America first. Dem wird alles und jedes untergeordnet. Ein wenig "kritische Unterwerfung" schadet nicht, Herr Weiß.

Sicher, wenn Sie die Mitgliedschaft in der NATO als “Unterwerfung“ definieren, ist Ihre Aussage zutreffend. Demokratische Prozesse sind mir dann doch angenehmer.

Juliana Keppelen | Sa., 27. März 2021 - 13:55

aber bei all dem "neuen" Geschwurbel wenn auch jetzt mit Lavendelduft und Rosenaroma garniert kommt unterm Strich wieder nur "America first" heraus.

Nur in unterschiedlichen Tonlagen. Ob Clinton/Albright, Bush/Powell/Rice, Obama/Kerry - es wird mit Biden/Blinken weiter darum gehen, die amerikanische Hillbilly-Ideologie der Geopolitik fortzusetzen. Diese begann, ursprünglich, mit dem Kuba-Embargo zum Nutzen des amerikanischen und kubanischen Volkes, und lebt bis heute in den Sanktionen gegen Russland und Iran. Ein kleines Stück auch in den Drohungen gegen Deutschland wegen NS-2 - als Zeichen des imperialen Rechtsanspruchs. Europa, EU-27, hat nicht das Zeug in aller Freundschaft eine eigenständige Position zu definieren und zu vertretern. Deshalb wird man weiter wursteln.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 27. März 2021 - 14:02

Biden redet nur anders und ja, er holt sich Verbündete an Bord oder besänftigt Verbündete im pazifischen Raum. Am Ende geht es ihm aber eben zuallererst um Amerika, das gestehe ich ihm selbstverständlich sogar zu. Nur unterscheidet er sich in der Wahl seiner Mittel und seiner Sprache, das ändert aber nichts am Ziel, Amerika wieder zur "first Nation" zu führen. Also gleiches Ziel wie Trump, nur mit anderer Außendarstellung.
Sie können einen blauen Mast umstreichen und mit weißer Farbe übertünchen. Es bleibt ein Mast.
"Die führungslose EU hat darauf bislang keine Antwort."
Sie wird auch keine finden, bei 27 Staaten, mit unterschiedlichsten individuellen nationalen Interessen. Die haben seit Jahren geschlafen und tun dies auch weiterhin. Die Briten haben es erkannt. Die können souverän ihre Politik machen. Die EU, zu forderst D, ist zum Zuschauen und bezahlen verdammt. Sie wird mittelfristig zum Spielball der großen Mächte werden. Die EU hat fertig, sie will es nur nicht wahr haben.

EU als Bundesstaat ist nur der Traum einiger "Spinner", hauptsächlich und fast ausschließlich in Deutschland.
Die überschüssige Wirtschaftskraft die Deutschland hat können wir gezielt zum eigenen Nutzen besser allein einsetzen, als daß wir dies über den Kropf Brüssel verschenken lassen.
Es fehlt der Mut den die Briten haben. Die deutsche Politik der Altparteien ist hier leider degeneriert.

Herr Konrad, ihrer Sicht der Dinge kann ich mich uneingeschränkt anschließen. Ob Clinton, die beiden Bushs, Obama, Trump oder Biden oder irgend ein anderer, früherer Präsident der USA. Alle waren bzw. sind amerikanische Patrioten, die ihr eigenes Land an der Spitze sehen wollen oder wollten. Staaten haben keine Freunde, Staaten haben Interessen, die sie durchsetzen wollen. Die deutsche Regierung vertreten in erster Linie durch Merkel und ihren Totalausfall Maas, als Außenminister, wären nicht einmal in der Lage deutsche Interessen auch nur zu formulieren geschweige denn durchzusetzen. Die Bürokratendiktatur in Brüssel ist außenpolitisch handlungsunfähig.

Christoph Kuhlmann | Sa., 27. März 2021 - 15:05

und es freut mich, dass wenigstens In den Think Tanks in den USA anschlussfähige Leitbilder für demokratische Regierungen. Gibt es so etwas auch in Europa?

Manfred Bühring | Sa., 27. März 2021 - 16:28

Was soll man von einem US-Präsidenten halten, der Putin, immerhin Präsident einer Weltmacht, als "Killer" bezeichnet und die chinesische Außenamts-Delegation beim ersten Zusammentreffen beschimpfen und demütigen lässt? Im Übrigen, Australien als angeblich Verbündeten der USA im Pazifikraum anzuführen, ist mehr als naiv. Gerade Australien ist mit seinem Export abhängig von China. Nein, so macht sich Biden, wenn er es denn überhaupt ist und nicht die hinter ihm tehenden Hardliner, keine außenpolitischen Freunde. Die EU wäre gut beraten, sich auf diese Kalte-Kriegs-Rethorik nicht einzulassen. In der Kooperation mit China und Russland liegt die Zukunft der EU, nicht in den USA mit ihrer 5. Kolonne im Vereinigtes Königreich.

Marina | Sa., 27. März 2021 - 17:13

Wieder ein hervorragender, analytischer Vortrag von Thomas Jäger.
In der Tat geht es auch um Freiheit, wie wir sie kennen, nach 1949.
Wenn wir diese für uns erhalten wollen, dann gibt es keine Alternative zum ,,freien Westen,,. Ohne Dogmen und Sozialismusgerede. Wer das verneint, hat wohl anderes im Sinn.

Manfred Bühring | Sa., 27. März 2021 - 17:18

Ergänzung: Russland und China planen eine Abkopplung vom US-dominierten Weltzahlungsverkehr. Die bösen und kurzsichtigen Drohungen von Biden treiben die Eskalation voran und erinnern fatal an die Zeiten des Kalten Krieges. Trump war im Gegensatz zu Biden wenigstens kalkulierbar; Biden ist auch aufgrund der Gerüchte zu seiner geistigen Fitness (Demenz?) unkalkulierbar. Die EU sollte sich also hüten vor einer zu engen US-Bindung.

Ernst-Günther Konrad | So., 28. März 2021 - 12:31

Antwort auf von Manfred Bühring

Ich schrieb schon öfters, dass ich Biden eben aufgrund seiner Gesundheit nicht länger als ein Jahr im Amt gebe. Diese meine Meinung wird auch durch den Artikel von Helmut Markwort bei Focus u.a. gestützt, der dazu seine Einschätzung wiedergibt.
https://www.focus.de/politik/deutschland/rubriken-wie-joe-bidens-zustan…
Vieles von dem wird hier in den großen Medien verschwiegen oder als Randnotiz erwähnt, was früher vor seiner Wahl noch als falsch oder Verschwörungstheorie ab getan wurde. Und nun? Kann es jeder im Netz per Video und amerikanischer Presse sehen und nachlesen.
https://www.facebook.com/watch/?v=996380471191663
Ja, normaler Weise kann jeder mal auf einer Treppe hinfallen, die Frage ist nur: Warum? Das mag jeder für sich selbst beurteilen. Der Mann wird leider nur benutzt und vorgeführt, wie ein Tanzbär. Traurig, wie man mit älteren Menschen umgeht.

Andre Möller | Sa., 27. März 2021 - 17:46

Herr Jäger ist mit dem US-amerikanischen Ansatz wohl einverstanden, aber ist dieser wirklich realistisch? Ich habe da große Zweifel. Ich sehe nicht, dass eine relevante Anzahl Länder sich den USA mit einem sklerotischen, völlig undiplomatischen Präsidenten, irrlichternden Senatoren und einem pöbelnden Außenminister anschließen werden. In Asien wird mittelfristig die Endollarisierung erfolgen und die westlich geführte Globalisierung ist am Ende. Die Amis werden das, was sie letzte Woche in Indien versucht haben sicher noch zu bereuen haben. So eine unverschämte Erpressung haben die Inder bestimmt auch noch nicht erlebt. Die russisch-indischen Beziehungen haben eine lange Tradition. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie dumm man im State Departement sein kann... Auf Kooperation statt auf Feindschaft scheint im Westen aber keiner scharf zu sein. Es gibt keinen Weg zurück zur westl. Hegemonie. Je eher das hier begriffen wird, um so besser.

Heidemarie Heim | Sa., 27. März 2021 - 19:11

Sorry, aber was sind komplexe Beziehungen? Mit welchen Demokratien z.B. in Nahost, auf dem afrikanischen Kontinent kann man solch komplexe und vor allem auf Augenhöhe stattfindende Beziehungen pflegen? Oder was macht man mit eigenen Verbündeten wie der Türkei, die sich hochgerüstet mit unserer Hilfe in die Autokratie verabschiedet haben und genau um ihre strategisch wichtige Rolle wissen? Und dies nicht nur was das militärische betrifft wie die EU in den letzten Jahren erfahren durfte. Neue Atomwaffen Richtung Moskau? Ich stelle mir gerade vor wie Präsident Putin zum Hörer greift und bei GAZPROM anruft mit der Anweisung alle Ventile Richtung Europa zu schließen. Ein Szenario, was nicht mal im vorherigen Kalten Krieg stattfand! Oder die Chinesen lassen ihre Container-Riesen mal ein paar Tage nicht auslaufen und schließen die Fremdproduktionsfirmen auf ihrem eigenen Boden, worauf wir für das Thema Lieferketten hoffentlich einen funktionierenden Plan B haben! Was ich bezweifle! MfG

Hans Jürgen Wienroth | So., 28. März 2021 - 13:21

Antwort auf von Heidemarie Heim

Wir haben es in 12 Monaten nicht einmal hinbekommen, ausreichend eigene Masken zu produzieren (zu teuer!) und kaufen lieber die preiswerten aus Asien.
Überprüfung (100 / Woche) bei Dräger: Zu 75% unbrauchbar. Da wundern wir uns über einen Infektionsanstieg?

Heidemarie Heim | So., 28. März 2021 - 16:22

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Ein Beispiel von Vielen. Man setzte wohl auch beim Impfstoffeinkauf mehr auf die preiswerteren Varianten;) lieber Herr Wienroth! Was das Thema medizinische Masken und deren Tauglichkeit im Umgang mit hochinfektiösem Virusmaterial betrifft, so habe ich schon vor einem Jahr versucht Recherchen anzustellen mit dem Ergebnis, dass wenn Sie einem Virus dieser Größe auch mit einer oft falsch sitzenden FFP2 oder gar einer locker-luftigen OP-Maske zu nahe kommen z.B. ein belastetes Aerosol einatmen keine ausreichende Filterwirkung bzw. Abwehr dagegen besteht. Durch die dafür einzig zu etwa 99% wirksam spezifizierten FFP3-Masken für Labore kann man kaum atmen, weshalb die meisten davon mit doppelt gesicherten Ventilen ausgestattet und natürlich viel teurer sind. Und auch in der richtigen Handhabung (Sterilität, Sitz usw.) kaum Alltagstauglich. Unsere tägliche Maskerade hatte, sollten die Erhebungen stimmen, zumindest eine Auswirkung auf grippale Infekte o.ä. MfG

Michael Sauer | Sa., 27. März 2021 - 21:40

Dieser Artikel ist inhaltslos wie das, was er beschreibt. Viel interessanter ist doch, wer Biden's Spickzettel schreibt, seine Teleprompter füttert und in seine Ohrhörer spricht. Die 1. nach 100! Tagen Pressekonferenz zeigte wieder seine dramatischen kognitiven Defizite besonders wenn man sie mit seinen Auftritten vor 20 Jahren vergleicht. Also wie lange kann das noch so weiter gehen und was kommt dann?

Norbert Heyer | So., 28. März 2021 - 05:31

Erstaunt stellt die EU fest, dass die Grundausrichtung der USA gegenüber dem Rest der Welt sich in der Zielsetzung nicht verändert hat. Tramp ist lediglich wie ein Cowboy auf der Weltbühne aufgetreten, hat unliebsame Mitgliedschaften aufgekündigt, mit Nordkorea zumindest geredet, den Klimawandel bestritten, die Verbündeten - oft zu recht - gerüffelt, die Deutschen an ihre NATO-Zusagen erinnert und sah in Merkel seine Feindin Nr. 1, die Energie-Abhängigkeit von Russland wollte er durch eine Aufgabe des Weiterbaues der Pipeline verhindern. Biden will im Grunde vieles genauso, nur grüne
Vorstellungen teilt er und ist dadurch schon jetzt der Liebling der kommenden Entwicklung. China ist auf dem Vormarsch, die USA wollen dieses unbedingt verhindern und die EU ist mal wieder der wirtschaftliche Riese und politische Zwerg. Meine Prognose lautet: Unter Biden ist die Kriegsgefahr enorm gestiegen. Er ist der Kandidat der Zerstörer der bisherigen Weltordnung und bald wird Biden „abgetreten“.

Armin Latell | So., 28. März 2021 - 09:14

für Außenpolitik widersprechen? Aber: strategischer Kontext grundverschieden? War America First nicht schon immer die Strategie jedweder US amerikanischen Regierung? US Regierung droht mit Sanktionen wegen NS II oder US Regierung droht Indien mit Sanktionen. Dass die EU führungslos ist, hat sich doch schon weit herumgesprochen. Ex-Präsident Trump unvermögend, unachtsam, eine dem deutschen Michel stets vorgekaute Meinung, absolut Mainstream. Die aktuellen „Demokratien“ sollten handlungsüberlegen sein? Was für ein unrealistischer Wachtraum. Die amerikan. „Eliten“ glauben noch immer, dass der Rest der Welt nach der Musik aus dem Weißen Haus tanzt. Keine Visionen oder Pläne zu Taiwan oder der Türkei, die Ölquellen in Syrien wird auch Biden besetzt halten. Falsche Primärziele wie Pandemie und Klimawandel werden den Niedergang Amerikas weiter beschleunigen, genau wie ein POTUS, der nicht mehr 100%ig Herr seiner Sinne ist. Der Herr Professor ist offensichtlich ein „Atlantiker“ und Trumpgegner

Fritz Elvers | Mo., 29. März 2021 - 02:08

Systemwettbewerb mit Autokratien. Sie können diese jedoch nicht ändern, wollen aber "komplexe Beziehungen" zu ihnen. Dafür wird eine wirkungsvolle Friedensarchitektur benötigt, die alle Interessen berücksichtigt. Dazu ist Biden aber nicht in der Lage. Seine Spender, der industriell-militärische Komplex, fordern Rüstungsprodukte zu kaufen.

Im Verteidigungsfall gäbe es auch keine Demokratien mehr, sondern nur noch Autokratien, Diktaturen oder Notstandsregierungen, die in Atombunkern hocken. Der offensichtlich senile Biden soll die alleinige Befehlsgewalt über Nuklearwaffen abgeben, wie ja sogar schon von seinen Parteigenossen gefordert.

Diese Diskussion ist ziemlich absurd und wir alle sollen dafür Lebensstandard opfern.