Soldaten in der Grundausbildung beim Wehrdienst
Soldaten beim Wehrdienst: Probleme kaschieren auf Kosten der Jugend / picture alliance

Dienstpflicht - Ein Angriff auf die Jugend

Annegret Kramp-Karrenbauer will als Dienstpflicht die Wehrpflicht wieder einführen. So schiebt die Politik ihre Probleme erneut auf die jungen Generationen ab. Die müssen ausbaden, was bei der Pflege und der Bundeswehr vermasselt wurde. Dabei sehen ihre Perspektiven schon heute schlecht aus

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So erreichen Sie Constantin Wißmann:

Als ich 2001 in der Bundeswehr-Kaserne Hamburg-Fischbek meinen Spind einräumte, wusste ich nicht, dass ich eine der letzten „zwangsrekrutierten“ Soldaten sein würde. Immer weniger Männer eines Jahrgangs wurden danach eingezogen, bis die Wehrpflicht 2011 schließlich ganz abgeschafft, oder genauer: ausgesetzt wurde. Schon damals war der Dienst aber eher eine Farce. In der Grundausbildung wurde man oft grundlos zusammengestaucht von 18-Jährigen Ausbildern, denen man anmerkte, dass ihnen außerhalb der Bundeswehr kaum jemand eine Perspektive bieten könnte. In den folgenden acht Monaten saßen wir meist herum und putzten Waffen, die wir am Vortag schon blitzblank gerieben hatten. Wenn die Ausbilder einmal nicht in ihren Stuben Kaffee tranken, faselten sie bei den Übungen irgendwas von einem „Blauland“, das sich ständig von „Rotland“ bedroht sah.

Allen Beteiligten war bewusst, dass sich ein Großteil des Erkenntnisstands auf den Zweiten Weltkrieg bezog. Die Waffe, an der ich ausgebildet wurde, war schon seit Jahrzehnten veraltet, trotzdem machten wir damit Manöver, deren Materialkosten in die Millionen gingen. Ich lernte viele Leute kennen, auch aus Gesellschaftskreisen, mit denen ich sonst nicht viel zu tun hatte, und das war eine gute Erfahrung. Trotzdem fühlte es sich an, als würden wir auf Staatskosten Räuber und Gendarm spielen. Ich hatte nie den geringsten Zweifel daran, dass meine bescheidenen bei der Bundeswehr erlangten Erkenntnisse je irgendeinen Beitrag zur Landesverteidigung leisten könnten. 2011 war mir deshalb klar: Die Reform der Wehrpflicht mag überstürzt gewesen sein. Überfällig war sie allemal. 

Politik gegen die jungen Generationen

Doch nun möchte Annegret Kramp-Karrenbauer, die allein schon qua Geschlecht weder Wehr- noch Zivildienst leisten musste, diese Wehrpflicht wieder einführen, auch wenn sie das hübsch verpackt als „allgemeine Dienstpflicht“. Die Idee sei in den vielen Gesprächen entstanden, die sie mit Leuten von der Parteibasis geführt hätte, sagt Kramp-Karrenbauer. Man ahnt schon, mit welchen Leuten sie da gesprochen hat. Die meisten werden gut über 50 gewesen sein. 
 
Denn bei dem Vorschlag handelt es sich um Politik gegen die jungen Generationen. Wieder einmal. Dabei sehen die Perspektiven für Jüngere schon heute schlecht aus. In den vergangenen 20 Jahren stagnierten die realen Löhne für zahlreiche Deutsche bis hinauf in die Mittelschicht. Stellen sind heute oft befristet und gerade in den ersten Berufsjahren schlecht bezahlt. Fast die Hälfte der jungen Singles zwischen 25 und 35 ist nach der offiziellen Definition von Armut bedroht – eine dramatische Diagnose für ein so reiches Land. Dass es einfacher wird, ist nicht abzusehen. Sobald demnächst die Babyboomer in den Ruhestand gehen, die in den sechziger Jahren auf die Welt kamen, wird das Alterssystem der nächsten Belastung ausgesetzt. Ein Großteil der heutigen Arbeitnehmer muss wahrscheinlich hohe Beiträge in die Rentenkasse zahlen und bekommt dafür vergleichsweise wenig Altersgeld. Besonders eng wird es für jene, die wenig verdienen oder wegen der Kinder länger ausgesetzt haben und danach nicht mehr groß Karriere machen können.

Debatten von vorgestern statt Zukunftsthemen

Doch die jungen Menschen üben keinen Druck auf die Politik aus, bei den Bundestagswahlen stellen die Über-50-Jährigen bereits die Mehrheit der Wähler und so wird es aufgrund der Demographie weitergehen. Deswegen, so scheint es, will die Politik Probleme, die sie nicht gelöst bekommt, auf die jungen Generationen abschieben. So lässt sich schön verschleiern, dass sowohl bei der Bundeswehr als auch bei der Pflege jahrelang der Mangel verwaltet wurde, Schwierigkeiten ausgesessen und bestenfalls kosmetisch mit Geld beworfen wurden. Weil man es nicht schafft, die Pflegelücke zu füllen, genug Menschen für die Bundeswehr zu begeistern und aus Effizienzgründen alles zusammenstreicht, sollen die jungen Leute per Zwang den Karren aus dem Dreck ziehen oder billige Kräfte aus dem Ausland. Kaschiert wird das Ganze mit Gerede, dass so der Zusammenhalt der Gesellschaft wieder verbessert werden soll. Also dürfen, nein müssen die Jungen auch hier ausbaden, was die Politik vermasselt hat. 
 
Annegret Kramp-Karrenbauer ist angetreten mit dem Versprechen, die CDU zu erneuern, was immer das heißen mag. Ihr erster wirklicher Vorstoß aber zeigt: Es bleibt alles beim oder besser: bei den Alten. Um in deren Gunst zu bleiben, werden lieber Debatten von vorgestern wiederbelebt, anstatt sich wirklich um Zukunftsfragen zu kümmern. So wird die CDU aber immer mehr zu einer Vereinigung der Scheintoten. 

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Schabert Albert | Mo., 6. August 2018 - 13:00

Sie entwickeln sich zu meinem Lieblingsfeind,eine Lieblingsfeindin von mir hat den Cicero schon verlassen,jetzt sind Sie dran.
Sie wissen nicht was das ist?Ihre Meinung ist festgemeiselt in Hartmetall,für Argumente sind Sie nicht zugänglich ,mindestens gottähnlich,bespritzt man Sie mit Wasser werden Sie nicht nass.

Es ist mir wichtig, für Herrn Wißmann "eine Lanze zu brechen", um im Militärjargon zu bleiben.
Herr Wißmann hat die Bundeswehr so, wie er sie erleben konnte, geschildert. Daran ist nichts zu beschönigen.
Seit Jahrzehnten sprechen junge Männer, die damals zwangsrekrutiert wurden, vom "Gammeldienst".
Daran hat sich bis zuletzt offenbar nichts geändert.
Und jetzt soll dieser "Bundeswehr-Zirkus" wieder von vorne beginnen?
Gott bewahre!
Da rufen die Ewiggestrigen erneut "zu den Waffen", aber - zum Glück - niemand geht hin.
Das ist ein gutes Zeichen in einer leider noch immer nicht friedfertigen Welt
Wir sollten nicht an einer Neuauflage der "alten" Bundeswehr arbeiten, sondern an deren Überwindung.

Kann ich nicht bestätigen. Die Wehrpflicht war für mich eine gute Erfahrung unaufgeregter und professioneller Zusammenarbeit in einer Gruppe, deren Mitglieder ich mir nicht selbst ausgesucht habe. Auch eine gute Gelegenheit, eigene Grenzen zu erfahren. Bar aller rassistischen, nationalistischen gar größenwahnsinnigen Elemente. Egozentrische Schneeflöckchen konnten das schon damals nicht ab.

Bernd Eifländer | Mi., 8. August 2018 - 10:24

Antwort auf von Alexander Mazurek

Im war 1962 beim Bund, da gab es keinen Gammeldienst zumindest nicht bei Kampfeinheiten. Jeden Tag volles Programm inkl. Samstag bis 12:00 Uhr bei normalen Dienst. 3 x Pro Jahr Manöver bis zu 4 Wochen z.B. in Frankreich unter verschärften Bedingungen und katastrophalen Unterkünften. Und die meisten Ausbilder waren WK II Soldaten und die waren nicht zimperlich.

"Wir sollten nicht an einer Neuauflage der "alten" Bundeswehr arbeiten, sondern an deren Überwindung."

Oder sollten wir lieber an der "Überwindung" naiven Glaubens arbeiten, ein Land könne in stürmischen Zeiten wie diesen auf eine verteidigungsfähige Armee verzichten?

Dass man "Cicero" verlässt, kann ich in den letzten Wochen mehr und mehr nachvollziehen, da viele Kommentare und Artikel immer konservativer werden (nicht im Sinne M. T. Ciceros). Allerdings ausgerechnet einen Artikel meines ehemaligen Schülers Constantin Wißmann zum Anlass zu nehmen, das "schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht"! Er ist einer der wenigen, die zeigen, dass sie eine humanistische Bildung genossen haben und dessen Artikel von hervorragender Recherche gekennzeichnet sind.

Christoph Rist | Di., 7. August 2018 - 10:25

Antwort auf von Matthias Glage

Ich kann nicht erkennen, dass der Cicero "konservativer" wird. Dieses Magazin bleibt sich selbst seit Jahren als eines der wenigen recht treu. Man agiert hier grundsätzlich politisch frei, kritisch und unabhängig und scheut auch die Auseinandersetzung mit der heterogenen Leserschaft nicht. Cicero ist in seiner Autorenschaft ziemlich binnendifferenziert und eben nicht nur einseitig, wie Sie es beispielsweise vom "StuKa der Demokratur" oder der leider täglich erscheinenden "Alpenprawda" kennen dürften. Wäre es anders, käme ihr "humanistischer Zögling" Wißmann hier doch erst gar nicht zu Wort. Aber das scheint Ihnen als Überhumanist wohl gar nicht aufzufallen. So intellektuell und "humanistisch" erbärmlich die Verlassensandrohung aus dem Ausgangspost war, so ist es ebenso Ihr hier platzierter Einwurf (samt explizit ausgestelltem Humanismus und vermeintlich höherer Moral), der letztendlich genauso wenig zur Sache tut und nichts zur Debatte beiträgt. Es gilt: Stultorum es, quidlibet dicere.

Peter Gegesy | Di., 7. August 2018 - 10:45

Antwort auf von Matthias Glage

Warum Sie hier M.T. Cicero ins Spiel bringen erschließt sich mir nicht. Cicero gehörte zur optimatischen Faktion in der ausgehenden Römischen Republik und war ein militanter Konservativer. Allerdings, das Militärische lag im wenig. Gerade das aber war im damaligen Rom geradezu eine Voraussetzung, um eine führende Position einzunehmen, wie Cicero sie in seiner Selbstüberschätzung vergeblich anstrebte. Gegenüber militärisch erfolgreichen Personen wie Pompeius, Caesar, Crassus u.a. hatte der glänzende Redner im Kampf um die Macht nie eine reelle Chance. Das macht ihn aber noch nicht zum „Liberalen“.

Wissen Sie eigentlich, was Sie da schreiben? Ihr Zorn gegen die Bezahlschranke beim Cicero ist das Eine, aber Ihre offene Feindseligkeit gegen den Autor ist geradezu erschreckend. Da spricht ja regelrecht Vernichtungswille aus Ihren Worten. "Jetzt sind Sie dran." Dass Herr Wißmann Ihnen das durchgehen lässen, spricht für menschliche Größe. Es zwingt Sie doch niemand den Cicero bzw. Beiträge von Herrn Wißmann zu lesen.

ist für mich unlogisch. Sie schreiben, "jetzt sind Sie dran." Womit? Meinen Sie, Herr Wissmann will den Cicero verlassen? Ich glaube kaum. Sollten Sie sich selbst meinen... wie gesagt, eine Logik erkenne ich nicht. Und auch die erwähnte Lieblingsfeindin; damit werden Sie eine Leserin meinen? Es passt nicht zusammen.
Zudem: Wenn einem etwas nicht gefällt, muss man es nicht lesen, es gibt doch genug andere Artikel, und man sollte sich selbst nicht so als Mittelpunkt sehen.

Birgit Fischer | Mo., 6. August 2018 - 13:07

Wehrpflicht macht nur Sinn, solange es ein homogenes deutsches Volk gibt, denn Wehrpflicht ist in erster Linie Heimatverteidigung. Migranten in der Bundeswehr zerstört die Armee von innen. In Israel werden Araber nicht zum Wehrdienst eingezogen. Die Israelis wissen, warum. Selbst Drusen werden nur auf eigenen Wunsch und nur ausnahmsweise genommen. Jeder weiß, was ein Feind im Inneren an Schaden anrichten kann. Auch ich möchte nicht von irgendwelchen Migranten aus Afrika oder Nahost verteidigt werden. Die gehören nicht zu uns und erst recht in keine Armee. Wie blöd ist die CDU eigentlich? Erst schafft Guttenberg die Wehrpflicht ab, setzt will Knarrenbauer sie wiederhaben. Die laufen doch nicht rund.

Juliana Keppelen | Mo., 6. August 2018 - 13:25

raus aus den Kartoffeln, rein in die Kartoffeln. Wurde doch dem geneigten Puplikum durch Herrn T.v.u.z.G. und Herrn Schäuble erklärt warum die Wehrpflicht abgeschafft werden muss, wird jetzt dem geneigten Puplikum erklärt warum es besser ist die Wehrplicht halt nein ich meine die Dienstpflicht wieder einzuführen. Egal wie man zu der Sache steht aber man kann nur immer wieder betonen die Merkel Regierung war und ist die meiste Zeit (immerhin 13 Jahre und leider werden es 16 Jahre) damit beschäftigt Probleme zu lösen die wir ohne sie gar nicht hätten.

Dr. Florian Bode | Mo., 6. August 2018 - 13:26

Mir scheint, es geht der AKK darum, Gratis-Arbeitskräfte in die staatsnahen Sozialunternehmen und das stationäre Gesundheitssystem zu zwingen. Was soll die BW in ihrem momentanen desolaten Zustand mit Wehrpflichtigen?

Der Zeitpunkt für diesen Vorstoß kommt viel zu spät. Direkt nach Aussetzen der Wehrpflicht hätte er m. E. Sinn gemacht. So kommt es genau so rüber wie Sie es beschreiben. Es sollen Gratisarbeitskräfte generiert werden für Bereiche, in denen aktuer Personalmangel herrscht. Und ja, Herr Wißmann hat Recht: selbst junge Ärzte, Lehrer und Juristen bekommen häufig nur zeitlich befristete Verträge. Sie sehen einer sehr ungewissen Zukunft entgegen. Da möchte ich gar nicht wissen, wie es um Geisteswissenschaftler bestellt ist. Kinder, ein Häuschen im Grünen oder eine schöne, geräumige ETW - das sind ja langsam unbezahlbare Träume. Und dann muss diese Generation auch noch sehen, selbst für das Alter vorzusorgen. In jungen Jahren hatte ich es auch nicht leicht. Aber Festverträge hatte ich IMMER.

Christa Wallau | Mo., 6. August 2018 - 13:34

Es muß ja beileibe nicht s o bleiben, wie Sie, lieber Herr Wißmann, die Bundeswehr erlebt haben.
Einige Fachleute wird es doch wohl noch geben, die wissen, was wirklich nötig bzw. sinnvoll ist an Aufgaben für deutsche Soldaten und Zivildienstleistende.

Es ist in meinen Augen keineswegs Politik g e g e n
die junge Generation, sondern f ü r die jungen Leute, wenn sie a l l e (Männer und Frauen) zu einem Dienst für ihren Staat verpflichtet werden.
Falls die Aufgaben, die sie erfüllen müssen, vernünftig und effizient gestellt werden, gewinnen die jungen Menschen wichtige Erfahrungen für ihr Leben dabei und leisten gleichzeitig ihrem Heimatland einen wertvollen Dienst.
Anderthalb Jahre sind bei einer heutigen Lebenserwartung von 78/81 Jahren keine allzu lange Zeit, in der man dem Staat etwas von den Leistungen, die er bisher schon für einen erbracht hat, zurückgeben muß.

für diese Worte!
Und allgemein gilt, keiner steigt zweimal in denselben Fluß.
Noch muß man sich leider damit befassen, zumindest die schlimmsten Fehler von Merkel zurückzudrehen.
Aber es wird unweigerlich der Punkt kommen, bei dem man in einen anderen und hoffentlich besseren Weg einzweigt, denn dieser hat sich als Irrtum und Sackgasse erwiesen.
Ein Beispiel ist für mich die Migrations- und Islampolitik. Alles was man jetzt sagt, wurde irgendwann in den letzten 50 Jahren bereits gesagt. Das Aufkommen der Republikaner, die Änderung des Grundgesetzes, die schleichende Zersetzung dieser Regelung durch die RotGrünLinken und die willigen Zuarbeiter bei der CDU - Themen abräumen - haben diesmal noch zu einem verheerenderen Ansturm als in den 90ern geführt.
Es scheint sich im Kreis zu drehen.
Die abgehobenen städtischen Jugendlichen, die die Realität nicht kennen, drängen nach links und leben ihre Neurosen aus, die die arbeiten, sind in der Minderzahl und werden ausgepreßt.

Splitten wir Ihren Kommentar doch bitte fürs einfache Verständnis einmal auf.

1. Bitte erläutern Sie mir, welche ach so wichtigen Erfahrungen man beim Zwangsdienst im Altersheim so erfährt. Die wohl wichtigste Erfahrung wäre wohl, zu merken, dass man nur ausgenutzt wird.

2. Anderthalb Jahr sind nicht lang? Bei einem einfachen BWL Studium sind das 3 Semester, 3 Semester die einen an Zeit fehlen. Sollte es nun dazu kommen, dass nur ein gewisser Prozentsatz eingezogen wird, hat dieser einen erheblichen Nachteil gegenüber dem Rest. Da er Anderthalb Jahr praktisch zurückliegt.

3. Dem Staat soll etwas zurückgegeben werden? Wirklich? Reicht es nicht, dass auf jede Kleinigkeit Steuern gelegt werden. Klar dem Staat der nur mein bestes will, also Mein Geld. Diesem Staat werde ich sicher auch noch meine kostbare Lebenszeit schenken, eine Zeit von der ich nichts habe. Nichts, außer beruflichen und finanzielle Nachteile.

PS: Rechtschreibfehler bitte ich zu verzeihen.

Tomas Kuttich | Di., 7. August 2018 - 14:40

Antwort auf von Tom Schlinke

Nur die eigenen Interessen zählen. Was Ihnen der "Zwangsdienst" im Altersheim für Erkenntnisse bringt? Wie wäre es mit Respekt vor alten Menschen, dem Wissen, was es heißt auf Pflege angewiesen zu sein, zuhören können, Lebensläufe und Schicksale erfahren? Da ist es natürlich viel wichtiger, mit seinem nutzlosen BWL-Studium früher fertig zu werden...

wolfgang spremberg | Di., 7. August 2018 - 19:35

Antwort auf von Tom Schlinke

Es gibt sehr viele Menschen, die verlassen ihre Familien, ihre Heimat, riskieren ihr Leben, um in diesem Staat leben zu dürfen. Sie haben Ihr Leben lang die Leistungen dieses Staates genossen. Jetzt sind Sie dran Ihre Leistung zu geben, als Akt der Solidarität mit den Menschen, die Ihnen Ihr heutiges Leben ermöglicht haben.
Wenn Sie sich, nach Abschluss Ihres BWL Studiums, bewerben und Sie sich dort so äußern, könnte man Rückschlüsse auf Ihre Teamfähigkeit ziehen. Das könnte sich durchaus negativ auf den Erfolg Ihrer Bewerbung auswirken. Ich kenne mich da aus....

Die Anzahl der Abiturienten, die nach der anstrengenden Schulzeit eine einjährige “Auszeit“ benötigen, steigt ständig. Je nach Geldbeutel der Eltern kann es sich dabei um eine Luxusweltreise oder travel-and-work handeln. Mit der einjährigen Militär- oder Dienstpflicht würden dabei viele junge Menschen erst mal der heimischen Kuschelzone entrissen oder einen Einblick ins Arbeitsleben bekommen. In unseren Jugendjahren ging es uns auch so und es hat uns nicht geschadet.

Juliana Keppelen | Mo., 6. August 2018 - 13:38

dass die Alten die Wehrpflicht wieder haben wollen? Wie ich vernommen habe, steht die "Junge Union" auch hinter der Fordrung sind das evtl. gar keine Jungen oder sind das Junge mit altem Denken?

Klaus Damert | Mo., 6. August 2018 - 13:51

Viele Jugendliche, insbesondere aus prekären Verhältnissen, würden dann vielleicht erstmals so etwas wie Disziplin und Ordnung lernen. Eigentlich ist das eine Aufgabe der Familie, das scheint aber immer weniger so zu sein. Also ist das vielleicht doch keine so schlechte Idee. Viele jugendliche Protze würden dann richtig mit der Wirklichkeit konfrontiert werden und ein Minimum an vernünftigem Verhalten lernen. Und manche, die sonst schön abgeschirmt leben, kämen erstmals überhaupt mit der Realität in Verbindung

Juliana Keppelen | Mo., 6. August 2018 - 16:39

Antwort auf von Reinhard Zeiss

Das wäre auch meine Befürchtung.

Romuald Veselic | Mo., 6. August 2018 - 14:08

greifen? Die Alten?
Ich habe noch militärische Ausbildung und bin robuster als mancher Chips-Twen. Ich werde mich wehren und meine Familie schützen, aber keine Party-Gesellschaft, wo narzisstische Jungs mit ihren Frisuren, die Damenwelt in Ekstase versetzen wollen.

Marie Werner | Mo., 6. August 2018 - 14:14

genau so ist es. Es wird alles immer absurder in Deutschland. Jetzt, wo die Regierung den Deckel nicht mehr auf den Topf kriegt, sollen unsere Kinder herhalten.
Weg mit diesen Friedhofsparteien.

Susanne antalic | Mo., 6. August 2018 - 14:17

Die junge Generation wird ganz andere Probleme als nur Wehrpflicht ausbaden müssen. Diese verfehlte Politik sei dank.

Linda Berckhemer | Mo., 6. August 2018 - 14:56

Antwort auf von Susanne antalic

Der verfehlten Politik sei Dank, dann stimmt es ;-))

Susanne antalic | Mo., 6. August 2018 - 18:46

Antwort auf von Linda Berckhemer

Danke Frau Oberstudienrätin, ich frage mich ob sie vieleicht die Sprachen die ich besser kenne auch können? " Ist das schon Rassismus" ironie aus.

Kostas Aslanidis | Mo., 6. August 2018 - 19:05

Antwort auf von Susanne antalic

Die Junge Generation die mit, "Flüchtlinge Willkommen" das Gehirn gewaschen wird, wird sich wundern was für Verhältnisse in Deutschland herrschen werden, in ca. 10 Jahren. Da ist Alptraum noch zu milde.

Michaela Diederichs | Mo., 6. August 2018 - 23:01

Antwort auf von Susanne antalic

Liebe Frau Antalic, jetzt nicht wieder verunsichern lassen. Mein Englisch ist in Sachen Sprechen und Schreiben in etwa so gut wie Ihr Deutsch. Hauptsache ich werde verstanden. Und in der Sache haben Sie ins Schwarze getroffen. Die Bundeswehr ist da noch das kleinste Problem.

Justin Theim | Di., 7. August 2018 - 08:06

Antwort auf von Susanne antalic

Nämlich dass unsere junge Generation ums Überleben wird kämpfen müssen, in einem sich bereits heute abzeichnenden Bürgerkrieg um unsere Heimat? Da wäre doch die Wehrpflicht als Vorbereitungshandlung gut geeignet! Oder etwa nicht?

Martin | Mo., 6. August 2018 - 14:22

Das Mimimi war zu erwarten. Eine Dienstpflicht hätte zumindest den Vorteil, das eine gewisse Menge junger Menschen von der pazifistischen Rundumverblödung geheilt würde und wieder ein gewisser Sinn für den Nutzen der Selbstverteidigung aufgebaut würde.

Rob Schuberth | Mo., 6. August 2018 - 14:27

Herr Wißmann,
falls Ihnen die BW-Zeit nicht gefallen hat, so ist das Ihr gutes Recht so zu empfinden, aber m. E. zählt es auch zu den Bürgerpflichten eines Landes, dass seine Bürger Ihrer Pflicht für ihr Land "Gutes zu leisten" zumindest 1 x nachkommen. Sei es nun als Wehrpflicht, oder als soziales Jahr.

Das war viele Jahrzehnte so normal wie die 4 Jahreszeiten und nun soll es ein Angriff auf die Jugend sein?! NEIN, das ist es nicht.
Im Gegenteil. Wären mehr Jugendliche durch die durchaus harte Schule einer Grundi gegangen, so wäre uns viel asoziales Verhalten bestimmter Menschen erspart geblieben. Und im sozialen Jahr würden diese Jugendlichen die oft fehlende Empathie lernen können.
Ich bin für eine Wehrpflicht.

Die Wehrpflicht zu Zeiten des Kalten Krieges beruhte darauf, daß die westliche Politik (skizziert durch NATO-Strategen) darauf beruhte, wir würden von der Roten Armee überrannt, wenn wir uns nicht massiv dagegen wappnen würden.
Also wurde aufgerüstet, koste es, was es wolle.
Und das Schönste dabei war: Die Rüstungskonzerne, insbesondere in den USA, konnten Milliardengeschäfte tätigen, was die Oberen Zehntausend in der gesamten westlichen Welt zu Milliardären machte.
Alles schon vergessen?
Dabei gibt es bis heute keinerlei Dokumente, die einen geplanten Angriff der Roten Armee auf Deutschland und die übrigen NATO-Staaten belegen.
Im Gegenteil: Es gibt Manöverplanungen der NATO, die einen gezielten Einsatz atomarer Waffen im Feindesland (Warschauer Pakt-Gebiet) dokumentieren, weil die NATO angeblich zu wenige Panzerfahrzeuge hatte, um die sowjetische Panzerarmee zu stoppen (Einfall durch das Fulda-GAP).
Militärs erzählen Lügenmärchen, die inzwischen enttarnt wurden. Aber heute?

und warum hatte die "Rote Armee" so große Panzerarmeen ?
Die oberen zehntausend sind durch die Rüstungsindustrie zu Milliardären geworden ?
Von Zuckerberg über Trump und den Quandts zu den Albrechts ?
Ach Frau Walden, Sie argumentieren schon sehr ideologisch.

Wilhelm Maier | Mo., 6. August 2018 - 14:34

Die ganze Diskussion führt zu nichts.-
"Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, hat die Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht oder die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht scharf kritisiert. "Ich verstehe diese ganze Diskussion nicht mehr", sagte Kujat dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vom Montag. Es werde "eine neue Sau durchs Dorf getrieben".
Zwar habe er die "abrupte Entscheidung" zur Aussetzung der Wehrpflicht für falsch gehalten, er sei auch ein "Freund" der Wehrpflicht, sagte Kujat. Er halte aber die Ankündigungen für "substanzlos", weil es letztlich Ankündigungen bleiben würden. "Die ganze Diskussion führt zu nichts."
https://www.n-tv.de/politik/Guttenberg-warnt-vor-Dienstpflicht-fuer-all…
Und der Mann hat recht! Die schaffen das nicht!

Heidemarie Heim | Mo., 6. August 2018 - 14:40

einer Regierungspartei von Scheintodes Gnaden. In der Tat, die merken echt nix mehr. Weder die angeblichen Nachfolger der verehrten, großen Vorsitzenden, noch die knapp 30% Wahl-Großeltern der Union, die entweder keine Enkelkinder haben oder wenn doch, diese wohl vergessen haben. Anders kann man sich dieses Desinteresse an den Zukunftsperspektiven unserer kommenden Generation nicht mehr erklären. Das Gleiche gilt für Wähler von no nations- no border-Idealisten oder abgewrackten ehemals Arbeiterparteien mit ihrer Gewerkschaftfunktionärsideologie, im Verein mit den Linken, die scheinbar nur noch mit sich selbst und gegen das Vergessen kämpfen.
Da würde ich, wäre ich noch jung aber mit Aussicht auf eine oder gar keine Armutsrente nach einem langen Arbeitsleben, wahrscheinlich auch die Fliege machen. MfG aus dem summer-hole;-)

Warum sollte ich "konstruktiver " sein als unsere gut dotierten Politiker? Und selbstverständlich bin ich maßlos frustriert! Wenn Sie wie ich jeden nur möglichen Parteitag und wann immer möglich jede Übertragung BT live verfolgen, kann doch im Ernst kein Optimismus mehr herrschen. Die ersten Entscheidungen der neuen Legislaturperiode ( Diätenanpassung u. Erhöhung der Parteizuwendungen!) haben mir gezeigt, wo die Prioritäten liegen. Und Herr Wißmann hat recht mit seinem Urteil, das dieser Aktionismus aufgrund eigener Versäumnisse wieder mal den kommenden Generationen aufgeschultert werden soll. In einer Bundeswehrsiedlung
aufgewachsen und Berufssoldaten in der Familie sowie zahlreiche Bekannte mit Wehrersatzdienst kann ich durchaus beurteilen wie gut oder nicht unsere sogenannte Parlamentsarmee geführt wurde und wird. Im Magen liegt mir auch der
angedachte Begriff der "Dienstverpflichtung". Ich überlasse es Ihrer Fantasie an was mich dies erinnert. MfG

Gottfried Meier | Mo., 6. August 2018 - 15:08

Wir können ja die Bundeswehr abschaffen und alte Menschen sich selbst überlassen. Ist das, was Herr Wißmann will? Ich weiß nicht, ob man es nur der Politik anlasten kann, dass die Entwicklung so ist, wie sie ist. Jedenfalls halte ich es für legitim, dass man sich Gedanken darüber macht, wie man am besten mit der Situation umgeht. Vielleicht brauchen wir eine allgemeine Dienstpflicht, damit unsere Gesellschaft weiter einigermaßen funktioniert. Mich würde interessieren, was Herr Wißmann anders machen würde.

Der freiwillige Wehrdienst ist genau das Richtige. Die Bundeswehr kriegt ihren Nachschub und der gemeine Büger kann wählen. Doch wäre es nicht sinnvoller, anstatt mit der Zwangsrekrutieren zu beginnen, einfach mal den Beruf des Pfleger zu fördern. Mehr Lohn, bessere Ausbildungsvergütung. Hier fängt es schon an. Kleine Schritte, bei welchem jeder mehr bringt, als die derzeitige Politik in 10 Jahren.

Peter Mallmann | Mo., 6. August 2018 - 15:21

Na endlich. Prima. Annegret Kramp-Karrenbauer traut sich etwas. Alle sollen Ihren Teil beitragen ..
Alle ! Also Männer und Frauen, Behinderte und Zuwanderer. AUCH DIE SONST BEVORZUGTEN !
Dass man das nicht so dämlich anstellen kann wie die BW mit Ihrem Potential umgegangen , das versteht sich von selbst. Das soll Kujat mal drüber nachdenken. Aber wollen wir wetten, dass sich die Zahl der Zuwanderer sehr schnell
änedrt, wenn deutlich wid, dass man erstmal ( (ins System) einrücken muß, meinetwegen sogar zum Deutsch lernen und einen Abschluß
machen kann ... Super Ansatz aus der CDU !!
Auf die Idee hätte der geschniegelte Adlige
damals schon kommen können, statt im Windschatten der Ost-mutti alles zu zertrümmern.
Dass gerade der Cicero die Idee anpinkelt macht mich sprachlos.

Dirk Klostermann | Mo., 6. August 2018 - 15:22

Die arme Jugend. Ein Rührstück. Das hatten wir doch schon mal bei der Rentendiskussion. Die Jugend fühlt sich benachteiligt, trotz bester Bedingungen (für die sie übrigens noch keinen Finger gekrümmt hat).

Die "arme Jugend" ist die Generation Weichei, ohne soziale Verantwortung und gesellschaftliche Ideen. Ein gutes Leben muss man sich erarbeiten. Das ist mühsam. Das kennen wir, die schon länger hier leben. Erben ist leichter.

Wenn ich fragen darf, wie alt sind Sie denn? Das unsere derzeitige Jugend Generation Weichei sei, ist doch wohl etwas übertrieben. Ja, es ist normal auf dem was einem geboten wird auf zu bauen. Und es tut der Jugend sicher leid, dass sie nicht schon als Spermium auf dem Bau stand oder im Büro saß. Ohne Sie jetzt angreifen zu wollen, so hört sich Ihr Kommentar nach "die Jugend von Heute" an, das Phänomen gibt es es schon mehrer tausende Jahre. Oder sind Sie vielleicht sogar älter bzw. gehören noch zu Fraktion, ersteinmal zerstören und verkleinern und dann aufbauen? Es tut mir leid, aber denn konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.

Arne Bruhn | Mo., 6. August 2018 - 15:38

und auch Sie Jungen im Lande! Herr Kujat hat es richtig erkannt "Es wird eine neue Sau durch das Dorf (BRD) getrieben!" Schließlich Frau Karrenbauer "General"sekretärin! Aber die Dame weiß so wenig über den Zustand der BW wie eine Kuh etwas vom Fliegen weiß! Und sie weiß auch sonst wohl (zu) wenig: Immerhin sind junge Syrer zuhauf hierher geflüchtet vor der Dienstpflicht zuhause! Deren Motivation dürfte ansteckend sein!
Das Dilemma hat Leserin Wallau - vermutlich unabsichtlich - exakt beschrieben: "Falls die Aufgaben, die sie erfüllen müssen, vernünftig und effizient gestellt werden, gewinnen die jungen Menschen wichtige Erfahrungen für ihr Leben dabei... FALLS...vernünftig und effizient.... Genau FALLS, Frau Wallau. Und das erwarten Sie allen Ernstes von der BG (Bundesregierung) und BW (Bundeswehr)?
Also FALLS nicht die kleine Menschheit, sondern "Gott" das Klima wandelt, dann können wir uns auch alle Umwelt-Klimakonferenzen sparen. Für das Geld ließe sich manch BW-Gerät reparieren

Peter Wagner | Mo., 6. August 2018 - 15:46

Das Problem ist, dass wir in einem Land leben, auf das wir nicht stolz sein dürfen! Auch nicht auf unsere Soldaten, die es wahrlich verdient hätten! Wir leben in einem Land, in dem die Kanzlerin mit angewiderter Mine, eine kleine Deutschlandfahne von der Bühne entsorgt, auf der sie und einige Minister stehen! Wir leben in einem Land, in dem es möglich war, dass Claudia Roth Bundesvizepräsidentin wurde, obwohl sie an der Spitze einer links-grünen Demo laut verkündete: "Deutschland verrecke. Du mieses stück Scheiße!"
In einem Land in dem die Selbstverachtung, besonders in links-grünen Kreisen, mit viel Liebe gepflegt wird, haben es Soldaten besonders schwer, geachtet zu werden. Selbst dann, wenn sie in Afrika Brunnen bauen, oder die Bevölkerung vor Übergriffen schützt! Es ist es kein Wunder, dass die Bundeswehr Nachwuchsprobleme hat.

Udo Berger | Mo., 6. August 2018 - 22:44

Antwort auf von Peter Wagner

Treffender kann man es nicht ausdrücken. Wie soll ein Land ohne zu sichernde Grenzen, ohne Staatsvolk, ohne Nationalbewusstsein (so die feuchten Träume der Deutschlandhasser) zu einem Zusammenhalt finden?

Birgit Fischer | Mo., 6. August 2018 - 15:52

Es geht nicht um irgendwelche Dienstpflichten an irgendwem. Das Ziel sollte sein: jeder taugliche Herkunftsdeutsche leistet Militärdienst in der deutschen Armee, die Männer 3 Jahre, die Frauen 2 Jahre, ohne Ausnahme. Passdeutsche können auf Wunsch Dienst leisten. Passedeutsche sind Personen mit deutschem Pass, die nicht deutscher Herkunft sind. Ein Anspruch auf Dienst besteht nicht. Die Aufgaben der Armee beschränken sich ausschließlich auf die Landesverteidigung innerhalb bestehender Grenzen sowie die Rettung von Deutschen in aller Welt. Nato Mitgliedschaft ist kein fortgesetztes Staatsziel mehr. Die Armee wird konsequent auf Landes-Verteidigung ausgerichtet. Keine Interventionsarmee!

Wladimir Kappes | Mo., 6. August 2018 - 22:26

Antwort auf von Birgit Fischer

Sind Russland Deutsche auch pass Deutsche war auch in der bw mein Onkel und mein Vater waren in den 80ern in Afghanistan mein cocin war in der bw in Afghanistan es sind nur Angsthasen dort Kommandeur inkl wenn mir anhöre was mein Vater geleistet hat mit seinem Bruder sagt mein cousin das es nur Feiglinge dort sind und die Taliban mit cash bezahlt werden was auch stimmt

wolfgang spremberg | Mo., 6. August 2018 - 15:58

können Sie Artikel wie diese schreiben. Andere können das nicht. Aber Sie könnten sich, wie andere, politisch engagieren und sogar im Cicero für Ihre Vorstellungen werben.
Wer soll denn Ihre Heimat, Ihre Familie......verteidigen ? Wer soll sich für arme und schwache einsetzen ? Andere ?
Wie wollen Sie prekäre Arbeitsverhältnisse / Niedriglohnsektor etc. bekämpfen (durch Zuwanderung ?) ?
Wie sollen, angesichts von Industrie 4.0, die Renten der älter werdenden (Altersarmut) verbessert werden ? Sollen weitere nicht benötigte Arbeitskräfte zusätzlich von Ihnen und Ihren Altersgenossen, alimentiert werden ?
Sie sind in einem Land aufgewachsen, dass von Freunden umgeben ist, ein hohes Maß an innerem Frieden genoss, Ihnen einen guten Start ins Leben ermöglichte und noch verhältnismäßig reich ist.
Das alles steht jetzt auf dem Spiel. Sie können helfen, das dieses Land, diese Gesellschaft, auch für Ihre Kinder und meine Enkel lebenswert bleibt.

Klaus Funke | Mo., 6. August 2018 - 16:04

Die Wehrpflicht ist ein geeignetes Mittel, die Jugend für den Staat zu erziehen, sie galt mal als die Schule der Nation. Das macht natürlich nur Sinn, wenn der Begriff Nation, Vaterland, Heimat und all das positiv besetzt sind. Die jungen Leute sollen lernen, was es heißt, ihren Staat zu verteidigen. Migranten haben da nichts zu suchen. Die können in einer Freiwilligenarmee oder Söldnerarmee dienen. Unsere Jugend ist verweichlicht. Linksgrün hat sie aufgeweicht. Für die gibt es keine Heimat und keinen verteidigungswürdigen Staat. Solange die linksgrüne Bewegung, die Merkel-CDU und die Medien den Staat beherrschen, macht Wehrpflicht keinen Sinn. Soll doch vdL ihre Söldnerarmee kriegen. Mit einer Söldnerarmee sind Staatsstreiche immer leichter durchzuführen. Für eine Söldnerarmee zählt Geld und sonst nichts. Im alten Rom haben deshalb die Soldaten die Kaiser gewählt. Heimat, Nation, Bürgerpflicht - damit kann eine Söldnerarmee nichts anfangen. Unter dieser Regierung keine Wehrpfllcht.

Peter J. Wieland | Mo., 6. August 2018 - 16:14

Die Bundeswehr hat erhebliche Probleme überhaupt Personal zu rekrutieren. Man denkt schon über eine Söldnerarmee aus EU-Ausländern nach.
Ei, wen hätten wir denn gern in unserer Verteidigungsarmee? Rumänen, Bulgaren, Kroaten oder lieber eingebürgerte Franzosen aus Afrika?
Wir würden zudem unser 2% Ziel der Natovereinbarungen erfüllen.
OK, ich habe meinen "Wehrdienst" beim BGS erfüllt.
Das war auf jeden Fall nicht langweilig (RAF-Zeiten)
Ich hab's als Dienst am Vaterland gesehen.
Heute hat sich viel geändert.
Die Jugend nimmt gern das Erbe ihrer Eltern, aber verteidigen oder gar im Alter für sie aufkommen?
No Way!

Winfried Sautter | Mo., 6. August 2018 - 16:48

Ich war (1981-83) SaZ 2, nach fünf Wehrübungen (bis 1988) Oberleutnant d.R. Danach bin ich beruflich ins Gutmenschen-Business gewechselt, dort seit 27 Jahren tätig. Vor Zivis habe ich immer Respekt gehabt; eine echte Stütze, die Ausputzer unseres Sozialstaates. Bufdis und FSJler, naja, betreutes Wohlfühlprogramm, eigentlich Arbeitsbeschaffung für Sozialpädagogen und Warteschleife fürs Studium. Und man sollte nicht den Katastrophen- und Zivilschutz, die Freiwilligen Feuerwehren, die Freiwilligen Rettungsdienste, das THW etc. vergessen, jahrzehntelang abgewertet und vernachlässigt - keine Angelegenheit für Sitzkreise, aber wenn´s drauf ankommt ...

Mathias Trostdorf | Mo., 6. August 2018 - 17:02

Und ich habe eher den Eindruck, daß unsere vielfach politisch uninteressierten und antirebsarmen Jugendlichen einfach nur keine Lust haben, ein Jahr unentgeltlich "Dienst an der Gesellschaft" zu leisten. Wie es einer einer der Kommentatoren bei Welt online gestern ausdrückte: so ein Wehrdienst- oder soziales Jahr würde ihn ja beim Welt bereisen oder "Müßiggang" stören.
Fragt sich also, wer hier die "Egoisten" sind.
Als erstes müßte sich doch jeder die Frage stellen: Wer solls denn machen, wenn nicht die jungen Leute? Die alten, denen ja noch ungefragt zugemutet werden konnte, Wehrdienst zu leisten statt sich dem heutigen "Müßiggang" hinzugeben?
Immerhin hat Herr Wißmann nicht, wie der SPD- "Wehrschutzbeauftragte", die eigenartige Idee gehabt, daß das ganze ein Eingriff in die persönliche Freiheit" und "verfassungsrechtlich bedenklich sei", diesen Wehrdienst,(der ja nur ausgesetzt, aber nicht abgeschaft ist), wieder einzuführen.
War das früher also verfassungsrechtlich bedenklich?

… Gute Frage. In diversen Ameisenvölkern tun dies die sonst "unnützen" alten Weibchen … Das würde, kleine Kriege vorausgesetzt, auch die Demografie wieder "richten".

Könnte die Bundeswehr überhaupt alle Wehrpflichtigen kasernieren und wehrsportlich bespaßen? Sie wollte das schon vor der Aussetzung der Wehrpflicht nicht mehr leisten. Doch wenn nicht, dann bleibt die Wehrgerechtigkeit auf der Strecke, was recht direkt zu verfassungsrechtlichen Bedenken führt.

Eine nicht primär auf den Wehrdienst ausgerichtete "allgemeine Altenpflege-Pflicht" ist wohl unmöglich, sowohl Verfassungs-, wie auch Europäisch-Menschenrechtlich.

Vielleicht ist auch bald generell die Altenpflege "unmöglich", weil keiner die mehr machen will.
PS: Verfassungen kann man übrigens ändern, wenn es notwendig und politisch gewollt ist.

Alexander Mazurek | Mo., 6. August 2018 - 17:13

… J. J. Rousseau über "stehende Heere", dass sie nur für zwei Zwecke taugen: a) Die Nachbarn zu überfallen und auszurauben und b) das eigene Volk zu unterjochen und zu versklaven. Er empfahl, damals Polen, eine Milizarmee nach dem Vorbild der Schweiz, in dem jede(r) Soldat vom Dienst aber nicht von Beruf ist. Die Politik in DEU hat aus reinem Populismus vor dem Hintergrund der 68-er Bewegung der (grünen) Enkel der braunen Opas die allgemeine Dienstpflicht ausgesetzt. Das Establishment, ob rot, ob grün, ob schwarz oder …, es taugt nichts, es hat nur noch sein Amt, an dem es krampfhaft hält, und verkündet heute die eine Wahrheit, morgen eine andere und übermorgen eine noch andere - Nie zu seinem Schaden. Abwählen!

Bernhard K. Kopp | Mo., 6. August 2018 - 17:23

Obwohl der Autor schon zu meiner Enkelgeneration gehört, ich sympathisiere mit der Einschätzung, dass die 'Idee' nicht zukunftsfähig ist. Ein staatsbürgerliches Wir-Gefühl kann damit nicht erzwungen werden, und weder die Bundeswehr, noch Sozialdienste werden damit effektiver, effizienter oder irgendwie besser. Die 'Idee' sollte im Sommerloch versenkt werden.

Mathias Trostdorf | Di., 7. August 2018 - 12:50

Antwort auf von Bernhard K. Kopp

Das ist die umgekehrte Logik von Kevin Kühnert: Zwei Millionen Leute reinzulassen macht nicht mehr Probleme, weil es die Probleme auch schon vorher gab.
Und Sie finden, daß möglicherweise ein paar hunderttausend Jugendliche zur Unterstützung in den Altenheimen (zb. beim Essenausteilen) keine Hilfe wären, weil die Lage dadurch nicht besser oder effizienter wäre?

Karl-Heinz Grasskamp | Mo., 6. August 2018 - 17:32

Warum eigentlich nicht? ich gehörte zum letzten Jahrgang der noch 18 Monate dienen musste ( Wachbatallion). Geschadet hat es mir nicht-im Gegenteil es war eine sinnvolle, vielleicht auch aus heutiger Sicht eine gute Zeit, viel gelernt unter anderem auch sozialen Umgang und Verantwortung mit und füreinander. Ich hatte und lernte Respekt vor den Kriegsdienstverweigern und noch mehr Respekt vor denen die die Zeit anstatt bei der Bundeswehr im sozialen Dienst verbracht haben. Warum sollte das eigentlich heute nicht mehr funktionieren, das kann ich nicht einsehen. Aber wie zur Zeit so vieles in Deutschland, es wird schon tot geredet, bevor erst einmal richtig nachgedacht wird und dann wundert man sich das genau diese Themen in politischen Ecken diskutiert und hochgekocht werden, die wir nicht brauchen.

Konrad Perfeud | Mo., 6. August 2018 - 17:43

Ich glaube nicht, dass diese Gesellschaft noch einen ausreichenden gemeinsamen Nenner hat, um solche Dinge zu beschließen und zu betreiben. Auserdem stelle man sich mal dies vor: Von Merkel & Co. in einen internationalen Konflikt geschickt zu werden, während Merkels Gäste die Vorzüge Deutschlands geniessen?

ferdinand Amberger | Mo., 6. August 2018 - 18:03

Neue Frauen braucht das Land anscheinend,wenns um unsere Verteidigung geht;
Ursula allein reicht wohl noch nicht,um uns zu entwaffnen!

Kai Korrotes | Mo., 6. August 2018 - 18:35

Btw; Ich lehne jegliche militärische, zivildienstliche oder sonstige Zwangsverpflichtung (für Erwachsene) ab, da der Staat nicht in die eigene, freie Entscheidung einzugreifen hat, wie man das eigene Leben gestalten möchte. Was im Übrigen vom GG abgesichert ist. Somit war der Wehrdienst und erst recht der Ersatzdienst schon immer unvereinbar mit dem GG. Stattdessen bin ich für eine Berufsarmee, besetzt mit Spezialisten und vergütet mit einem anständigen Sold. Und ehrlich, ich würde mich auch keinen Deut sicher fühlen, wenn ich davon ausgehen muss, dass z.B. ein Herr Wißmann oder ein „Gotteskrieger“ etc. für die Verteidigung des Landes abkommandiert wird… nein, wirklich nicht.
Allerdings habe ich eher den Eindruck, AKK möchte mit diesen „Plan“ Zwangsarbeitskräfte für den Pflegedienst rekrutieren. Aber auch dort gehören Profis hin, welche ebenfalls endlich anständig zu entlohnen sind.

Alle sozialen Wohltaten des Staates werden aber sicher dankbar angenommen, nicht war?!
Vergessen Sie bitte auch nicht, dass all die schönen "sozialen" Leistungen (Arbeitlosengeld, Pflege, Krankenhausaufenthalte etc.) NUR durch soziale Zwangsabgaben finanziert werden.
In einem funktionierenden Staat zu leben, bedeutet auch sich mit einzubringen. Bei mangelnder Freiwilligkeit, notwendigerweise auch als Pflicht!
Die Freiheiten sind immer auch mit Pflichten verbunden!

Ein Pflichtjahr wieder einführen? Das hatten wir doch schon einmal. Meiner Mutter, 95 Jahre alt, wird heute noch ganz schlecht, wenn sie davon berichtet. Das war Ausbeutung und Schikane pur. Und - sollen Frauen auch zur Wehrpflicht herangezogen werden? Für Umstandskleidung bei der Armee ist ja schon gesorgt.
Adolfs Zeiten sind zum Glück vorbei.
Sicher, durch den Wegfall der Zivis haben sich plötzlich tiefe Löcher in der Pflege und anderen sozialen Bereichen aufgetan. Aber wenn ich mit vorstelle, ich soll von jemandem gepflegt werden, der dies nur unter Zwang tut, dann gute Nacht! Es müssen Pflegekräfte gut ausgebildet und gut bezahlt werden.
Ich wünsche mir eine gut bezahlte, qualifizierte und engagierte Berufsarmee, nicht so ein maroder Sauhaufen wie sie vom Material her im Moment besteht. Die Zeit für Wehrpflicht und Pflichtjahr brauchen die jungen Leute für ihre Berufsausbildung. Sonst ist das kostbare verlorene Lebenszeit.

Dieter Zorn | Mo., 6. August 2018 - 18:40

War ja klar, dass die Generation Schneeflöckchen von der Idee nichts hält. Dabei wäre gerade heute ein Soziales Jahr für alle angesagt, um diese Generation Weichei mal mit dem wirklichen Leben zu konfrontieren, bevor man irgendwas mit Medien oder Journalismus macht. Früher war die BW mal zurecht die Schule der Nation. Man kann natürlich auch da rumgammeln und nix zustande bringen, das geht auch da. Als Z Zwo, Reserveoffizier, Jahrgang 1949 sehe ich das natürlich ganz anders. Wir haben jungen Menschen Disziplin und Gehorsam beigebracht. Und das würde dieser Generation auch nicht schaden. Genauso ist es mit einem sozialen Jahr für junge Mädchen, das vielen Perspektiven auf das Leben aufzeigen würde, die ihnen sonst unbekannt blieben.

Allein wie Sie über die Generation meines Kindes schreiben, beleidigt mich. Das ist kein Weichei. Eher das Gegenteil. Eigentlich schon viel zu abgeklärt für das Alter und auch schon ziemlich desillusioniert. Meine Güte, was hatte ich noch für Träume mit 23 Jahren, was war ich unbeschwert bei allen Härten des Lebens. Schneeflöckchen tzzz.

Piotr Mordel | Mo., 6. August 2018 - 18:42

Frau Kramp-Karrenbauer! Respekt!
Endlich Weitsicht, denn eine starke Bundeswehr ist nicht zum Verteidigung der Grenzen gedacht, sonder eher für innere Probleme. Es kann, in der Zukunft, zu ethnischen Auseinandersetzungen kommen. Die Vorboten sind schon in Frankreich, Belgien aber auch England zu sehen. Schwarzmalerei? Hoffentlich, hoffentlich...

Kai Korrotes | Mo., 6. August 2018 - 18:54

Egal wie man zu Ihren Ansichten steht, Herr Wißmann, aber Ihre latente Altersdiskriminierung („Die meisten werden gut über 50 gewesen sein“ „Vereinigung der Scheintoten“ etc.) nimmt langsam widerwärtige Züge an! So sind es also nun vorwiegend die ü-50er, welche man für deren böse Meinung zu schmähen hat. Dabei stellen Sie selber fest, dass 18-Jährige auch nicht sooo das Gelbe vom Ei sind, zumindest dann nicht, wenn diese dem Herrn Wißmann als Ausbilder vorstehen und/oder zu desinteressiert sind bei Wahlen das zu wählen, was die scheintoten ü-50er nicht wählen.
Linke; Immer schön moralexplodieren, wenn sie Diskriminierung nur erahnen, aber selbst austeilen, als gäbe es kein Morgen.

Constantin Wissmann | Di., 7. August 2018 - 11:22

Antwort auf von Kai Korrotes

Guten Tag Herr Korrotes, 

mit "Vereinigung der Scheintoten" war allein die CDU gemeint, nicht ältere Menschen an sich. Ich habe nichts gegen ältere Menschen, wieso auch. 

Beste Grüße

CW

Kai Korrotes | Di., 7. August 2018 - 16:05

Antwort auf von Constantin Wissmann

Nein Herr Wißmann, Ihre standardisierte Ausrede, welche Sie im gleichen und ähnlichen Wortlaut auch anderen Foristen anbieten, ist ebenfalls unwürdig. Die (zugegeben witzig zu lesende) Beschreibung „Vereinigung der Scheintoten“, auf welche Sie sich fixieren, ist ja nicht der einzige Übergriff. Aber mit Ihrer polemisch formulierten VERMUTUNG „Die meisten werden gut über 50 gewesen sein“ etc. reißen Sie den Graben Alt gegen Jung. Sie als Autor sollten sehr gut in der Lage und ausreichend eloquent sein, differenziert und explizit eine bestimmte Gruppe zu beschreiben, ohne dabei ältere Menschen über 50 in toto als die Angreifer auf die Jugend zu stigmatisieren. In der Kneipe und unter Freunden, oder als Autor der TAZ können Sie das bringen, als Autor des Cicero ist es unwürdig. Selbst die Beschreibung Reaktionäre über 50 wäre schon differenzierter. Nur Reaktionäre wäre treffender. Aber Sie wählen die ü-50er und das nur als Vermutung und OHNE jeglichen (zumindest statistischen) Beweis.

Kai Korrotes | Di., 7. August 2018 - 16:15

Antwort auf von Constantin Wissmann

Zitat: „Ich habe nichts gegen ältere Menschen, wieso auch.“

Soll das eine schlecht gewählte, rhetorische Frage sein? Denn die diese Frage zu beantworten, ist nach dem Lesen Ihres Artikels denkbar einfach: Weil die ü-50er die „Einen Angriff auf die Jugend“ versuchen. Um Ihre Frage zu beantworten, muss man noch nicht einmal Ihren kompletten Artikel lesen, es reicht die Überschrift des Selbigen zu erfassen. Herr Wißmann, ich versuche Ihre Rechtfertigung/Ausrede nicht als Beleidigung zu verstehen. Auch Ihnen einen schönen Tag!

Michael Raab | Mo., 6. August 2018 - 19:00

Ich bin nun auch schon über 50 und hatte noch brav meinen Zivildienst als Rettungssanitäter abgeleistet. Dabei hatte ich viel fürs Leben gelernt.
Den jungen Leuten heute wie damals schadet es nicht, festzustellen, dass das Leben nicht nur aus Party und Selbstverwirklichung besteht.
Wenn man mal die andere Realität des Lebens hautnah erlebt, nämlich Krankheit, Tod und Elend, dann gewinnt man eine andere Einstellung zum Leben.

Wolf-Dieter Hohe | Mo., 6. August 2018 - 19:22

@Herr Veselic
.... und auch nicht deren "Frisuren spaltende politische Führung".
Ich habe seinerzeit (=Steinzeit)meinen 18-monatigen Wehrdienst für den Notfall einer Verteidigung aus patriotischerÜberzeugung angetreten. Unseren beiden Söhnen vermittelte ich während deren jugendlichen Phasen mein ebenso seinerzeitiges Credo, dass da lautete: Im Falle des Falles könnt ihr nicht erwarten dass Eure Familie vom Nachbarn verteidigt wird. Bis die Beiden über die Jahre ins wehrpflichtige Alter kamen musste ich lernen, wurde ich gelehrt, dass das "Vaterland" sich nur auf Namen aus vorgefertigten Ranglisten alias Wahlzetteln reduziert.
In der Folge tat ich dann alles ihnen diesen missbräuchlichen Verteidigungs-/Wehrdienst zu ersparen - erfolgreich.
Wie ich heute, auf gewisse Weise betrübt, feststellen muss, habe ich damit Gutes getan. Distanziert sich doch inzwischen diese "Wahlzettel Verwaltung" sogar von dem Land das meine Söhne für sie hätten verteidigen sollen.
W.D. Hohe

Andreas Löw | Mo., 6. August 2018 - 19:24

Lieber Herr Wißmann,
in diesen Zeiten den egoistischen Individualisten nach dem Maul zu reden entspricht dem gängigen (billigen) Zeitgeist. Von gutem Journalismus hätte ich mir schon das Abwägen eines Für und Wider erwartet!
In dieser Welt der vergnügungssüchtigen Inhabern von Rechten (möglichst ohne Pflichten) tät es jungen Menschen meiner Meinung nach ganz gut sich in einem einjährigen Dienstjahr (für ALLE! selbstverständlich) für den Staat und den vor allem für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzubringen. Ich stimme ihnen aber in dem Punkt zu, dass die alte Form der Wehrpflicht, die Sie (wie ich auch) erlebten, mausetot ist.
Eine allgemeine Dienstpflicht könnten junge Menschen aber in vielen Bereichen sinnvoll ableisten und dabei auch noch lernen was es bedeutet sich in eine Gemeinschaft einzubringen und einzugliedern. Dazu Pflichtbewusstsein entwickeln - ein weiterer, durchaus positiver Aspekt!

Sebastian Roob | Mo., 6. August 2018 - 19:31

Die Erfahrung mag der Autor gemacht haben, sie ist keinesfalls verallgemeinerbar. Aus 13 Jahren Dienstzeit mit und ohne Wehrpflicht:

- Mit dem Ende der Wehrpflicht wurde spürbar der Stecker gezogen, der Niedergang der Truppe hängt stark damit zusammen. Das Personal, dass die Streitkräfte jetzt teurer über den Markt kaufen, hat nicht diese Qualität wie vorher.
- Die "Zivis" waren früher auch zu Zehntausenden in Pflegeberufen, große Arbeitslosigkeiten unter Pflegekräften ist mir nicht bekannt. Millionen Menschen brauchen Pflege, das ist entscheidend, da wird keiner Arbeitslos.
- Der Pflegeaufwand steigt für die Gesellschaft ohnehin. Mit Dienstpflicht wird es wenigstens günstiger.
- Verdrängung von Arbeitskräften für Firmen - ok, die Leute "verlieren" ein Jahr. Ja, man kann letztlich alles immer ums Eck denken, um dann festzustellen, dass man sich zu nichts durchringen kann. Einfach machen, die Wirtschaft findet ein neues Gleichgewicht.

Idee: Dienstpflicht für die Besten

Heinrich Niklaus | Mo., 6. August 2018 - 19:33

Ein Sommerlochfüller! General a.D. Kujat ist zuzustimmen, wenn er für die Bundeswehr mehr Geld, mehr Ausrüstung und eine Bw-Struktur fordert, die Landes-und Bündnisverteidigung, wie es im Grundgesetz festgeschrieben ist, auch ermöglicht.
Die derzeitige Bw-Strukur ist auf Auslandseinsätze ausgerichtet. Sie lässt kaum eine Landes-und Bündnisverteidigung zu und steht damit im Widerspruch zum Grundgesetz. Entscheidend ist die finanzielle Unterfütterung der Streitkräfte.
Natürlich ließe sich in der Struktur noch einiges verändern: So ist zu fragen, ob die „kleine“ Bundeswehr noch eine „so große“ Zivilverwaltung benötigt. Oder so viele Organisationsbereiche in derart kleinen Streitkräften benötigt werden, die alle über personalintensive Führungsstrukturen verfügen.
Ich finde es Anerkennenswert, Herr Wißmann, dass Sie Wehrdienst geleistet und sich nicht „verdrückt“ haben.

Dimitri Gales | Mo., 6. August 2018 - 20:10

Im Pflegebereich herrscht vielerorts akuter Personalmangel. Was läge also näher, als junge Leute als Pflege-oder Pflegehilfspersonal zu benutzen. Das darf nicht geschehen, zumal die International Labour Organization in Genf Zwangsarbeit verbietet - auch Deutschland ist diesem Abkommen beigetreten, hat ratifiziert. Schon bei Hartz4-Empfängern greift die Zwangsarbeit. Das muss wohl eine deutsches Phänomen sein, der Zwang, der Hang zum Autoritären und Bevormunden.
Das Jahr für junge Leute, von dem jetzt die CDU schwafelt, ist purer Unsinn. Besser wäre es, junge Menschen auf immer kompetitiver werdenden Arbeitsmarkt vorzubereiten, statt sie ausbeuten.

Karla Vetter | Mo., 6. August 2018 - 20:44

Die Wehrpflicht wurde ausgesetzt, weil es keine "Wehrgerechtigkeit "mehr gab. Das bedeutet es gab nicht mehr genug die überhaupt eingezogen wurden.Sollte es eine Neuauflage geben , dann muss ausnahmslos jeder gesunde junge Mann dienstverpflichtet werden.Er kann dann unter allen sozialen, militärischen,ökologischen u.s.w. Diensten wählen.Höchstdauer ein Jahr.Für Frauen würde ich es freiwillig machen, nicht weil ich pro domo spreche,sondern weil die Wettbewerbsfähigkeit auf den Lebenslauf betrachtet ,durch Kindererziehung oder Pflegetätigkeit sowieso nicht gegeben ist.Der Dienst sollte immer einen Punktevorsprung bei NC-Studienfächern verschaffen.

Stefan Sasse | Di., 7. August 2018 - 20:44

Antwort auf von Karla Vetter

Sehr guter Vorschlag.Darauf hätte die Alternativlose auch selber kommen können. Das hätte aber Diskussion erfordert oder zumindest einen erkennbaren Gestaltungswillen der über auf Sicht fahren hinausgeht.

Michaela Diederichs | Mo., 6. August 2018 - 22:00

Ich habe plötzlich so Assoziationen: Reichsarbeitsdienst gab es doch unter den Nationalsozialisten. „Alle jungen Deutschen beiderlei Geschlechts sind verpflichtet, ihrem Volk im Reichsarbeitsdienst zu dienen.“ 2011 hätte ich solche kruden Ideen noch nicht gehabt. Aber jetzt habe ich immer öfter solche Gedanken. Ein Artikel, der sehr nachdenklich stimmt, beinahe schmerzhaft in seiner Schonungslosigkeit. Wieder einmal ein sehr gelungener Beitrag und - für ALLE zugänglich. ;-)

Wolfgang Schneider | Mo., 6. August 2018 - 22:38

Sehr geehrter Herr Wißmann! In vielen Gedanken Ihres Beitrages stimme ich Ihnen zu. Leider konterkarieren Sie diese Gedanken durch eine diskriminierenden Schlusssatz mit der "Partei der Scheintoten". Dieser Satz erinnert mich doch sehr an " Trau' keinem über 30!" Schnell stellten die Verfechter dieser "Theorie" fest, dass man selber auf einmal zu dem angesprochenen Kreis gehörte. Ganz abgesehen davon haben möglicherweise auch Scheintote, oder eher gemeinte alte , weiße Männer noch einen brauchbaren Gedanken.

Constantin Wissmann | Di., 7. August 2018 - 11:27

Antwort auf von Wolfgang Schneider

Guten Tag Herr Schneider,

mit "Vereinigung der Scheintoten" war allein die CDU gemeint, nicht ältere Menschen an sich. Ich habe nichts gegen ältere Menschen, wieso auch. 

Beste Grüße

CW

Ronald Solle | Mo., 6. August 2018 - 23:10

Hm ja was bei der ganzen Diskussion nicht verstehe ist, habe meine 18 Monate nun entgegen dem Grundgesetz abdienen müssen ? Bekomme dafür noch im nachhinein eine Entschädigung ? Oder wie soll die ganze Diskussion eigentlich verstehen ? Die Abschaffung der Wehrpflicht war ein großer Schmarrn. Nun ihn wieder einzuführen wird kaum möglich sein.
12 Monate in der Ausbildung Landesverteidigung, sozialer Dienst,Erste Hilfe und Katastrophenschutz täte aber eigentlich allen gut. Egal welchen Geschlechts und Religion.
MfG

Michaela Diederichs | Mo., 6. August 2018 - 23:40

Allein das Bild zum Text... sieht aus wie ein Motto-Kindergeburtstag. Bei Cicero finde ich immer Gesamtkunstwerke. Hier noch mit dem sarkastischen Untertitel: "Soldaten beim Wehrdienst: Probleme kaschieren auf Kosten der Jugend" und diese Jugend im Tarnanzug als Bäumchen verkleidet mit völliger Ratlosigkeit im Blick. Wer bin ich und wenn ja, wie viele? Ich muss so manches - auch im Magazin - immer wieder angucken und auf mich wirken lassen. In der Regel: künstlerisch wertvoll.

Bernd Fischer | Di., 7. August 2018 - 00:38

So so man höre und staune , Sie als Zwanzigjähriger "Zwangsrekruierter" , vielleicht noch von der Polizei zwangszugeführt ,wurden also von einen achtzehnjährigen Ausbilder zusammengestaucht ???
Wann hat denn damals der 18jährige Ausbilder bei der BW angefangen, damit er er Sie zusammenstauchen konnte?
Kam der aus dem BW-Kindergarten?
Kindergartenplätze bei der BW hat doch wohl erst die jetzige Versagerin eingeführt.

Und Ihr unnötiger tiefer Griff in die ideologische Mottenkiste "Jung gegen Alt oder umgekehrt" ist ja so etwas von daneben, das man darüber nur noch sarkastisch Lachen kann.
Sie wissen es selber viel besser das es nicht so ist , aber schreiben solch einen Unsinn.
Selbst wenn es stimmen sollte haben die "Jungen" doch selber Schuld wenn sie nicht "Wählen" gehen und nur der Spaß im Vordergrund steht.
Tja, so ist es immer , Jammer auf hohen Niveau aber die minimalen Grundrechte die jemand zur Verfügung hat nicht in Anspruch nimmt.
Selber Schuld.

Guten Tag Herr Fischer,

interessant, wie viele Unterstellungen Sie in Ihrem Kommentar unterbringen. Mich mussten keine Feldjäger suchen. Viele Unteroffiziersanwärter waren tatsächlich so jung.

Und ich habe nichts gegen ältere Menschen, nur gegen eine Politik die sich nur an ältere Menschen richtet. mit "Vereinigung der Scheintoten" war allein die CDU gemeint

Beste Grüße

CW

im Grunde sind Sie doch auch nur eine intelligentere Ausgabe der "Schneeflöckchen", die in einem beispiellos friedlichen und wohlstandsverwöhnten Deutschland, geschaffen und gesichert durch die so egoistische Generation der heute Alten und die Abschreckungsmacht der bösen Militaristen, aufgewachsen sind und sich nun über die Zumutungen echauffieren, die mal als unverbindlicher Denkanstoß einer ziemlich verzweifelten Politikerin ins Sommerloch geäußert wurden.

Von jemandem aus Ihrer Generation erwarte ich, sich ohne Gejammer über Zumutungen besser Gedanken zu machen, wie das Paradies, in das Sie ohne eigenes Zutun hineingeboren wurden, in den kommenden Jahrzehnten aufrecht erhalten werden kann von einer heranwachsenden Alterskohorte, die mehrheitlich nur die im Nahen Osten, in Nord- und Subsahara-Afrika üblichen geistigen Fähigkeiten mitbringt. Das ist übrigens weder Diskriminierung noch Hass, sondern allgemein zugänglich nachzulesen - wenn man es wirklich wissen will.

Holger Stockinger | Di., 7. August 2018 - 07:54

Als "angehender Arzt", sprich "Medizinstudent" wurde ich rein versehentlich einer Panzereinheit zukommandiert, deren "Standort" ich allerdings sogar mit Opernglas in drei Stunden Fußmarsch hätte "ausfindig" machen können.

Das "Gericht", das meine Verweigerung zum "Militärdienst" später für unglaubwürdig hielt, konfrontierte mich mit der Frage, wenn Partisanen mein Lazarett überfallen würden, ob ich "dann schießen täte"?

Genau erinnern an meine verschiedenen Antworten kann ich mich nicht mehr. Auch bin ich kein "Friedenspfeifer" geworden, sondern war mal geprüfter Schiedsrichter für kleine Jungmänner im DFB bevor FrauenfußballerInnen attraktiv wurden.

Meine "Heimat" ist nicht nur die Sprache, sondern auch mein "Land". Oder anders gesagt: Ob alt oder jung - wer meinen Nachbarn angreift, greift auch mich an, ob als Lappe oder "Eskimonin".

Die künftige Generation wird ausbaden müssen, was heute alltäglich in "Schland" normal erscheint ...

Christoph Rist | Di., 7. August 2018 - 09:52

Ich war schon immer ein großer Befürworter einer rechtlich aus der Wehrpflicht abgeleiteten/fortentwickelten Allgemeinen Dienstpflicht für beide Geschlechter. Natürlich mit einem echten Wahlrecht (ohne Gewissensprüfung) und idealerweise auch mit großzügigen, privilegierten Ausnahmeregelungen für die Menschen, die Ihren Beruf oder Ihre Ausbildung ohnehin schon in den Dienst der Gesellschaft stellen. Dass man hier diverse Berufsgruppen (und Teilnehmer von Freiwilligendiensten) ausnehmen kann und sollte, versteht sich von selbst. Warum Nachwuchsbankster, Versicherungsfritzchen, Journos oder die unzähligen Weltenbummler (auf Mamas und Papas Tasche) jedoch nicht wenigstens auch einmal in ihrem Leben mit höhergradig gesellschaftsrelevanter Arbeit in Kontakt kommen sollten, erschließt sich mir nicht. Die (a)sozialen Medien, sind das Kaleidoskop einer hedonistischen, stark selbstbezogenen Jugend, der es nicht schadet, sich unmittelbar für gratis KiGa/ Schule/ Uni zu revanchieren. ->"Do ut des"

Richard Grünert | Di., 7. August 2018 - 10:45

Die Beschreibung Ihrer Wehrpflichtzeit liest sich wie die meine. Die war 1979! Helm ab zum Gebet.

Jacqueline Gafner | Di., 7. August 2018 - 10:57

Zugegeben, die Hitze des Sommers 2018 ist nicht nur schweisstreibend, sondern begünstigt auch geistige Höheflüge nur bedingt. Dies gesagt, bleibt dennoch erstaunlich, was der Autor, der sich als Sprachrohr der Jungen gebärdet, hier an Platitüden zum Besten gibt. Bei dem kritisierten Vorschlag soll es sich - "wieder einmal" - um "Politik gegen die jungen Generationen" handeln, die keinen Druck auf die Politik ausüben (können), da die "Über-50-Jährigen" bei den letzten Bundestagswahlen bereits die Mehrheit der Wähler gestellt hätten und es aufgrund der Demographie so weitergehen werde. Da kommt man als nicht mehr ganz tauffrisches Exemplar der Gattung Mensch unweigerlich ins Grübeln, was nun schlimmer ist: dass die Jungen in Deutschland offenbar zu grossen Teilen Vollwaisen sind, oder aber offenbar Eltern haben, die ihnen gezielt das Leben schwer zu machen suchen? Die Deutschen scheinen definitiv das seltsamste Volk der Erde zu sein, wollte man Herrn Wißmann denn ernst nehmen.

Hans Herzberger | Di., 7. August 2018 - 11:06

Bravo Herr Wißmann. So wie sie das erlebte im Artikel erzählen, so hat es mein Sohn in 9 Monaten Wehrzeit auch erzählt. Er meldete sich freiwillig und wurde bitter enttäuscht hinsichtlich Ausbildung, Verteidigung und Zukunftsaussichten. Unsere Parteien leben in dieser Diskussion auch nur, wie bei allem ,von Floskeln, Floskeln.... bis man das Thema kaputt diskutiert hat. Nur, die CDU ist noch nicht Scheintot aber sie stirb jeden Tag ein bißchen mehr. Und unsere so viel beschimpfte AFD wird, nach dem sie den Geburtskanal verlassen hat, immer und immer stärker. Nur die Wahrnehmung eines anderen Deutschlandes, am Horizont, wird verdrängt. Alle Parteien, die den Wählerwillen ignorieren, werden nach und nach verschwinden !

Yvonne Walden | Di., 7. August 2018 - 11:12

Der Worte sind genug gewechselt. Anstatt politische Forderungen aufzustellen und "Dienstpflichten" in die Welt zu setzen, sollten wir uns allesamt fragen: wozu eigentlich?
Natürlich ist unsere Welt nach der Auflösung des Warschauer Paktes und der staatskapitalistischen Länder nicht friedfertiger geworden. Inzwischen dürfte jedoch klar geworden sein, daß sich Konflikte nicht mit dem Einsatz der heutigen "modernen" Waffensysteme lösen lassen. Dies sollte nicht zuletzt bei den verheerenden Bombardements in Syrien deutlich geworden sein.
Dann gilt es zu bedenken, daß es keinerlei parlamentarische Mehrheiten für eine Wiederbelebung der allgemeinen Wehrpflicht gibt, schon gar nicht für eine allgemeine Dienstpflicht unter Einbeziehung von Frauen und Männern.
Die Bundeswehr sollte auf eine Personalstärke von 100.000 Soldatinnen und Soldaten begrenzt werden und einzig der Landes- und Bündnisverteidigung dienen.
Nur ein solcher Weg wird von unserer Bevölkerung mitgetragen. Alles andere ist....

Dr. Werner Görlich | Di., 7. August 2018 - 11:24

Das Dilemma der Rekrutierung von qualifiziertem Nachwuchs in allen Rängen der BW würde sich so von selbst erübrigen.
Frauen und Nichttaugliche leisten ein soziales Jahr.
Der sog. Pflegenotstand ist nicht zuletzt durch Wegfall der Ersatzdienstleistenden entstanden, bzw. verschärft worden.
Man mag darüber lachen, aber auf bestimmte Art war es „eine Schule der Nation“. Menschen unterschiedlichster sozialer Schicht und Berufe,
vom „dummen“, überheblichen Abiturienten, in diesem Fall Journalisten, bis zum pfiffigen Facharbeiter, oder Sonderschüler, mussten sich miteinander arrangieren und lernten sich zu verstehen.
Man war danach einfach gereifter!
Nicht vergessen die (heute lächerlichen?) „Werte“, wie Gemeinsinn, Pünktlichkeit, Dienen, Befehl und Gehorsam ….. keine schlechte Vorbereitung auf das (Berufs-) Leben.

So im Sinne von JFK: „Frage nicht was dein Land für dich tut, frage, was kann ich für mein Land tuen!“

Deutschland war fünfzig/ sechzig Jahre lang auf der Basis gesellschaftlicher Normen, Werte und Vereinbarungen, mit denen sich viele identifizieren konnten, ein tolles Land. Heutzutage löst sich vieles auf. Vielleicht gab es diese "Gemeinsame" oder "Verbindende" gar nicht so,wie ich es immer empfunden habe, und ich sehe es verklärt. Aber auf jeden Fall hat diese Gesellschaft sich verändert, ist zerrissener, egoistischer und unsolidarischer geworden. Gründe dafür sind in in mehrern Kommantaren zu diesem Artikel nachzulesen.
Man kann nur hoffen, daß Deutschland nie mehr in kriegerische Handlungen verwickelt wird. Wahrscheinlich sind wir eins der Länder mit der desolatesten Verteidungskraft.

Einen solchen wirren Artikel habe ich bei Cicero schon lange nicht mehr gelesen.
Was haben die Themen eigene Bundeswehrerfahrungen, Berufsaussichten von jungen Menschen in der heutigen Zeit, Rentenhöhe, Demografie und Pflegenotstand miteinander zu tun? So ziemlich nichts, außer, dass manches durch Politik beeinflussbar ist.
Was sollen die irgendwie weinerlichen Hinweise auf vermeintliches Politikversagen und darauf, dass „alte Politiker“ Beschlüsse fassen, die auch jungen Menschen betreffen? Konstruiert da der Autor eine kleine Verschwörungstheorie?
Politik erfolgt bekanntlich in Korrekturschleifen: wenn man Fehlentwicklungen erkannt hat uns sie jetzt korrigiert, dann ist das doch gut und ein Zeichen für ein an sich leistungsfähiges politisches System, nicht wahr?
Zusammenfassend: als Polemik kann der Artikel durchgehen, zur Diskussion um das ernste Thema „Dienstpflicht“ trägt er leider wenig bei. Was wohl der „richtige“ Cicero dazu gesagt hätte?

„Der sog. Pflegenotstand ist nicht zuletzt durch Wegfall der Ersatzdienstleistenden entstanden, bzw. verschärft worden.“

Nur bedingt richtig, denn ihre Kausalkette ist nicht vollständig:
Durch die Zwangsarbeitskräfte für die Pflege wurde ausgebildetes Fachpersonal in einen Konkurrenzkampf gegen diese immer nachwachsenden Billigarbeitskräfte gezwungen, welcher nicht gewonnen werden konnte. Dadurch konnte der Lohn für das Fachpersonal so niedrig gehalten werden, dass man schon (in Anbetracht der Leistung) von einem Unterschreiten der Sittenwidrigkeitsgrenze reden konnte. Somit gab es auch keine Anreize (schlechte Arbeitszeiten + schlechter Lohn + übermäßiger Verschleiß der eigenen Gesundheit + seelische Überlastung), sich für einen Pflege-Beruf zu entscheiden. Damit setzte der Schwund von Fachkräften ein. „Sklaven“ sind da kein Ersatz. Abgesehen davon, ist gerade für soziale Berufe auch ein gutes Stück Überzeugung von Nöten, und diese Überzeugung kann nicht erzwungen werden.

Ihren letzten Satz : So im Sinne von JFK: „Frage nicht was Dein Land für Dich tut, frage, was kann ich für mein Land tun!“ sollte man statt Kreuzen oder anderer Insignien in allen öffentlichen Gebäuden sichbar installieren. Denn er gilt nicht nur für die Jugend, sondern für Alle! Und besonders für Herrn Wissmann !
Immerhin haben die "Alten" einen tollen Sozialstaat aufgebaut. Viele Menschen würden gerne bei uns leben. Wer leisten will, kann auch etwas erreichen !
Wer vom Staat dazu kostenlose Hilfe (Kita, Schule, Studium
Ausbildung) sollte auch die Pflicht empfinden, der Gemeinschaft etwa zurückzugeben.
Wir sollten europäisch denken und sowohl Verteidigung
als auch soziale Einrichtungen, Aufgaben und Organisationen entsprechend organisieren.

Udo Dreisörner | Di., 7. August 2018 - 13:02

Die Zeit damals, als ich Zivildienst gemacht habe (1987 bis 1989, 20 Monate Pflegedienst) war schon eine andere wie heute. Das Ende des kalten Krieges kam so langsam und die Bundeswehr war nur für unser Land da. Mir ist es schleierhaft warum unsere Demokratie am Hindukusch durch die Bundeswehr verteidigt werden soll und hier jahrelang einfach so eingereist werden kann. Seit 17 Jahren gibt es den Einsatz in Afghanistan und seien wir ehrlich: es wurde nicht das erreicht was man sich vorgestellt hatte.
So manchen täte ein Pflichtdienst gut, allein schon für das Bewusstsein das es nicht selbstverständlich ist wie wir leben dürfen. Und deshalb bin ich dafür das mindestens die Jungs einen Dienst absolvieren. Pflegenotstand oder zuwenig Personal hatten wir damals schon und das Pflegesystem ist nach Wegfall des Zivildienstes auch nicht zusammengebrochen. Es muss eine moderne Lösung her. Wie bei vielen anderen Problemen auch. Ich bin aber wenig optimistisch das die Politik das schafft!

Juliana Keppelen | Di., 7. August 2018 - 13:11

Ich zitiere mal einen Satz der irgendwo in meinem Hinterkopf hängen blieb ind ich weiß auch nicht wer ihn gesagt hat also "Krieg ist, wen junge Männer (heute korrekt junge Menschen) an der Front elend verrecken während alte Männer weit ab vom Schuß in Hinterzimmern im Sandkasten Kreigsstrategien durchspielen um ihre Haut zu retten".

Stefan Schlegel | Di., 7. August 2018 - 13:49

Die Bundeswehr würde vielen jungen Menschen gut tun, mal weg von Hotel Mama. Das Bett selber machen, Hemden selber zusammenlegen, essen was auf den Tisch kommt,… Auch schadet es nicht, über einen gewissen Zeitraum auf einer beengten Stube mit zugeteilten Kameraden zu wohnen, welche arm, reich, dumm, schlau,… sein können. Hier bekommt man eine gewisse Breitseite der Gesellschaft mit, so etwas bildet fürs Leben! An was für einem Waffentyp wollten Sie denn unterrichtet werden, als Wehrpflichtiger? Laserschwert/Atombombe? Das man als Soldat seine Waffe pflegen muss ist doch klar, dazu gehört halt regelmäßiges Waffenreinigen, dass führt zu Routine, was im Ernstfall wichtig ist. Bei der Bundeswehr gibt es auch Kameradschaft, also das Gegenteil von einer Stubenhockermentalität ala Facebook. Wenn niemand zur Freiwilligen Feuerwehr geht, kann man in DE zum Feuerwehrdienst verpflichtet werden. Was ist dann dass? Ihre Ansichten sind kompl. daneben!!!

Reinhard Rogosch | Di., 7. August 2018 - 14:07

"Wir dienen Deutschland". Ich denke mal, der Slogan scheint für Sie von einem anderen Planeten zu kommen. Dienst an der Gesellschaft ist für Sie nur Karrierehindernis oder Rekrutierung billiger Arbeitskräfte. Er schadet dem Ego.
Also, wir haben damals unsere Einberufung hingenommen wie Weihnachten und Ostern.
Ich war während meiner Wehrdienstzeit physisch so fit wie nie mehr in meinem Leben, und etwas ganz Wichtiges habe ich erfahren: Kameradschaft oder wie man in der Zivilgesellschaft sagt: Solidarität. Wir Soldaten haben uns in schwierigen Situatonen gegenseitig geholfen, auch wenn es richtig weh tat, die 20kg Sturmgepäck des Kameraden noch mitzuschleppen.
Eine Armee in Friedenszeiten ist nun mal auch zu viel Leerlauf verurteilt. Das ist überall so. Man kann nicht jeden Tag ins Manöver ziehen.
Aber Herr Wißmann, Sie hätten sich ja für die Offiziersausbildung bewerben können, um dem langweiligen Dienstalltag zu entgehen . Alles zu anstrengend?

Heidemarie Heim | Di., 7. August 2018 - 15:11

Vielleicht sollte man das Thema etwas aufsplitten. So verschieden die Lebensläufe und Jahrgänge, so unterschiedlich die Meinungen und Vorschläge. Ich tue mich selbst schwer beim Thema BW. Zum Beispiel bei der Frage der Auslandseinsätze. Das war doch so gesehen ein Tabubruch was die Aufgaben und Ausrichtung unserer Streitkräfte betraf. Gegen welchen Feind dürfen Wehrpflichtige z.B. eingesetzt werden? Im Innern schon mal nicht. Beim Schutz von nichtexistenten Grenzen auch nicht. Die inneren wie äußeren Gegebenheiten oder Aufgaben sind doch inzwischen völlig andere. Ebenso unsere Bevölkerungsstruktur. Wie soll man da Wehrgerechtigkeit herstellen? Schon damals war das ein Krampf bis hin zur "Flucht" nach Westberlin. Bei den Zivis gleiches Problem. Die, die ich kannte, wollten bestenfalls was mit behinderten Kindern, Fahrdienste oder ähnliches machen. In damaligen Seniorenheimen waren die Bewohner nicht wie heute zu 90% dement oder schwerstpflegebedürftig. Wie gesagt, viel offen.
MfG

Stefan Berker | Di., 7. August 2018 - 15:12

Für mich einer der lesenswerten Kommentare in Cicero. Nicht dass das der einzige wäre, Cicero hat immer noch ein bemerkenswert hohes Niveau, aber den Hang zum zunehmenden Konservatismus meine ich auch zu erkennen. Ist ja auch nicht schlimm, nur nicht die meine Welt. der Diskurs könnte meiner Meinung nach wieder vielfältiger werden, das war für mich seinerzeit der Grund Cicero zu abonnieren.

Claudia Westphal | Di., 7. August 2018 - 17:23

Die Geschichte ist nicht neu. Anfang der 80-er dauerte der Wehrersatzdienst 2 volle Jahre und schon damals war bekannt, dass viele soziale Einrichtungen ohne die Zivis nicht hätten existieren können. Egal ob Altenheime, Krankenhäuser oder Essen auf Rädern. Die Zivis deckten die ganze Bandbreite ab und bekommen für die 2 Jahre vom Staat ganze 0.75 Rentenpunkte gutgeschrieben. Ein Ausgemusterter ging gleich ins Studium und hat dementsprechend auch 2 Jahre früher gutes Geld verdient.

Aber der Autor hat insofern Recht, dass sich die demographische Schieflage in Deutschland zu Lasten der jungen Generation weiter negativ entwickeln wird. Eine überalternde Gesellschaft hält mit der Entwicklung nicht mehr mit und fröhnt dem Wutbürgerdasein, blockiert Entwicklung und Fortschritt und sieht sich überall im Recht und pocht darauf. Keine schönen Aussichten für die bestausgebildete Jugend ever, die einer solchen Entwicklung nur mit Auswanderung begegnen kann - und auch wird, wenn sie schlau sind.

Kai Korrotes | Di., 7. August 2018 - 17:45

Ich möchte nur ein Land verteidigen, dass ich liebe. Dazu ist es nötig, dass mein Land mich „liebt“. Das ist patriotisch. Aber als Patriot bin ich für rot-rot-grün bis CDU schon ein Nazi. Und ich habe beim besten Willen nicht das geringste Interesse einen Staat zu verteidigen (und schon gar nicht zu „zwangsverteidigen“), der mich wegen meiner Vaterlandsliebe hasst und diffamiert. Unsere viel beschworenen Werte verkommen mehr und mehr zu populistischen Floskeln einer Regierung, die alles dafür macht, Deutschland in den Ruin zu führen, flankiert von einer rot-rot-grünen Opposition, der das noch nicht einmal schnell genug geht, welche uns eine deutsche Kultur abspricht. Und genau diese Regierung will mich dann zwingen, mein Leben mit der Waffe für diese Schwätzer zu riskieren, oder als Billiglöhner die Pflege zu retten und somit als Lohnsklave das auszubaden, was sie selbst über Jahrzehnte sehenden Auges vergeigte?!! Absurd!

Selma Palmer | Di., 7. August 2018 - 20:11

Das ist nichts anderes als Zwangsarbeit für unsere Jugendlichen; weit unter Mindestlohn bezahlt; ohne Arbeitnehmerrechte, wie sie in normalen Arbeitsverhältnissen üblich sind, und im schlimmsten Fall: Despotische Vorgesetzte, die mit ihrer vom Staat zugeteilten Macht über Menschen den Status des Zwangsdienstleistenden schamlos ausnutzen! Im Gegensatz zum normalen Arbeitsleben gibt's halt hier kein Kündigungsrecht!

Jeglicher Zwangsdienst schränkt per se die in unserer Verfassung elementaren Grundrechte massiv ein; wie sollen da einem Jugendlichen die Werte unserer Gesellschaft vermittelt werden? Kämpfen darfst du, dienen darfst du, aber dein rechtlicher Status ist das eines Arbeitssklaven? Übrigens, auch als wir die leidige Wehrpflicht noch hatten, wurde nicht nur in der Bw schikaniert, auch Zivis waren davon betroffen. Nur öffentlich sprechen möchte darüber niemand, Politiker schon gar nicht, warum wohl? AKK und Spahn - beide ungedient - haben nie diese Demütigungen erfahren müssen!

Wolfgang Raub | Mi., 8. August 2018 - 01:05

Solange die Ausrüstung miserabel ist, solange nicht sichergestellt ist, daß Wehrpflichtige nur zum lokalen Verteidgungsfall des deutschen Staates eingesetzt werden, solange eine Mehrheit der Parlementarier meint, unser Staat braucht keine (schützenswerte )Grenzen und der Staat Deutschland befinde sich in der Auflösung in einen euripäischen Gesamtstaat - ja solange das so ist, brauchen wir garantiert keine Wehrpflicht.

Frank Rech | Mi., 8. August 2018 - 10:21

Ein sehr guter und sachlicher Artikel von Herrn Wißmann.
Ich hatte mich vor bald 40 Jahren für 2 Jahre verpflichtet. Es ging mir grundsätzlich darum, einen klitzekleinen Beitrag zur Heimatverteidigung vor dem Kommunismus zu leisten und finanziell brachten mir die 9 Monate längere Dienstzeit als die damaligen W15 auch etwas.
Ein Wehrdienst könnte m. Er. manch jungen Leuten ein wenig Ordnung und Respekt beibringen und wäre zu begrüßen, aber nicht ohne "Wehrgerechtigkeit". 1 Jahr Wehrpflicht etwa und 1,5 Jahre für "Zivildienstleistende", denn die Wehrpflichtleistenden müßten auch einen Vorteil daraus haben gegenüber manch schlauen Drückebergern.
Andererseits aber bringt eine Wiedereinführung für die Bundeswehr kaum etwas, und sie ist nicht begründet. Für D. Trump übers Feld robben? Gehts noch? Und: das viel dämonisierte Rußland ist kein Feind.
Die jungen Menschen brauchen Perspektiven, aber nicht die Chaospolitik von Merkel und Co.

Juliana Keppelen | Mi., 8. August 2018 - 11:00

das Zauberwort heißt "Dienstplicht". Schulabgänger die erstens noch nicht wissen was sie werden wollen oder auch diejenigen die schon eine konkrete Zukunftsplanung haben usw. kommen zunächst mal ins Altersheim um Oma und Opa zu pflegen also Omas und Opas der anderen den ich gehe davon aus, dass die Omas und Opas der Schulabgänger die "Dienstpflicht" tun sich auch zu hause intensiv um Opa und Oma kümmern so weit so gut. Im anderen Fall müssen die Schulabgänger die in den Pflegeheimen "landen" zunächst mal vom Stammpersonal unterrichtet und eingewiesen werden je nachdem wie groß die Begeisterung der Jugend ist kann das langsam oder schnell gehen das heißt das Stammpersonal muss sich zunächst mehr mit den Jungen beschäftigen als mit den zu Pflegenden und ein Jahr später wieder und ein Jahr später wieder usw. usw. Ich denke mal da kommt viel Freude auf sowohl beim Stammpersonal als auch bei den "Dienstverpflichtenden". (Ironie off)