Hat keine schlechten Karten, da weiblich und jung: Die New Yorker Kongressabgeordnete Elise Stefanik / dpa

Wer wird Vizepräsident der USA? - Der oder die Veep – wichtig wie nie bei einer US-Wahl

Der Trubel um Gerichtsverfahren gegen Angeklagte mit Namen wie Trump und Biden hat verdeckt, dass es in diesem Wahljahr wie wahrscheinlich nie zuvor um die Nummer Zwei auf dem prominentesten Wahlzettel, dem Ticket, im November geht: den Running Mate eines sehr alten Kandidaten.

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Ronald D. Gerste ist Historiker, Publizist und Augenarzt. Er lebt in der Nähe von Washington, D.C.

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„Mein Land, in all seiner Weisheit, hat das unwichtigstes Amt geschaffen, das der Mensch je hat erfinden oder in seiner Phantasie hat erdenken können.“ Der Mann, der seiner Frustration in diesen Worten Ausdruck verlieh, musste es wissen. Er war John Adams, der acht Jahre lang eben dieses angeblich unwichtige Amt des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten innehatte – bevor er im Jahr 1800 zum Nachfolger George Washingtons und damit zum zweiten Präsidenten der USA gewählt wurde.

Eine solche Geringschätzung der Vizepräsidentschaft gibt es heute nicht mehr. Immerhin neunmal wurde ein Vizepräsident mitten in der Amtszeit des eigentlich Gewählten zum Präsidenten. Vier Präsidenten starben im Amt eines natürlichen Todes (William Henry Harrison, Zachary Taylor, Warren Harding, Franklin D. Roosevelt), vier wurden ermordet (Abraham Lincoln, James Garfield, William McKinley, John F. Kennedy) und einer trat zurück (Richard Nixon). Doch auch ohne solch dramatische Ereignisse ist das Vizepräsidentenamt politisch signifikant. Der Vizepräsident oder – in der Gegenwart – die Vizepräsidentin ist nämlich gleichzeitig Präsident des Senats. Kommt es dort bei einer Abstimmung zu einem Unentschieden, entscheidet ihre Stimme, the tie-breaking vote. Diese Situation kam auf Vizepräsidentin Kamala Harris zu. 

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Ernst-Günther Konrad | Do., 13. Juni 2024 - 15:06

Ich schrieb oft schon zu dem Thema, dass ich es nicht nachvollziehen kann, dass ein 333 Mill. Volk keine anderen Präsidentschaftskandidaten hat als diese beiden "alten" Männer. Mal unabhängig davon, aus welchen Parteien sie sind, so ist es natürlich nicht unbedingt abwegig, dass egal wer gewählt wird, während seiner Amtszeit den Löffel abgibt. Ja könnte man sagen, dass mit jüngeren Präsidenten auch passieren, es ist aber schon so, dass das eben bei so betagten Herrschaften eher zu erwarten ist. Was Trump anbetrifft ist es absolut nachvollziehbar, dass er absolute Loyalität einfordert. Wurde er in seiner ersten Amtszeit doch von etlichen sog. "Vertrauten" heftig enttäuscht. Vielleicht nimmt er ja auch jemand aus der Familie? Wer weiß es. Naja und wenn Biden letztlich als Vize hat und wieder nimmt dürfte egal sein. Warum? Ob er Kamala überhaupt jeden Tag noch erkennt? Eine alten dementen Mann so zu benutzen ist widerlich. Fast täglich liest man von verbalen "Ausrutschern".