
- Heldin oder Kriegstreiberin?
Nicht allen gefällt das: Als EU-Außenbeauftragte verfolgt die Estin Kaja Kallas einen strikt antirussischen Kurs – das hat auch mit ihrer Familiengeschichte zu tun. Die ehemalige erste Premierministerin von Estland hat den Ruf, kompromisslos und knallhart zu sein.
Es war ein diplomatischer Eklat von der leisen, aber nachhaltigen Art. Kaja Kallas war nach Washington gereist, um über Krieg und Frieden in Europa zu reden und die Ukrainepolitik mit den Amerikanern abzustimmen. Als neue EU-Außenbeauftragte würde sie zuerst den neuen US-Außenminister Marco Rubio treffen, so der Plan. Doch Rubio spielte nicht mit. Er ließ das Treffen in letzter Minute platzen – angeblich aus Termingründen. In Wahrheit dürfte Rubio die Begegnung mit Kallas gescheut haben: Sie sei keine leichte Gesprächspartnerin und werde die USA an ihre Bündnisverpflichtungen erinnern, hatte es vor ihrer Abreise in Brüssel geheißen.
Kallas vertrete die Politik der Neocons, meint man dagegen in Washington. Mit solchen Leuten will die neue US-Administration nichts zu tun haben. Rubio sucht Frieden mit Russland – wer nicht mitzieht, muss draußen bleiben.
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Wer sind nochmal die Esten?
Das Medium Lost In EU schreibt zu Kallas’ politischer Vergangenheit, dass die Politikerin in ihrer Heimat Estland nicht mehr wohlgelitten sei. So habe etwa eine Affäre um ihren zweiten Ehemann, der mit einem Logistikunternehmen Geschäfte mit (ausgerechnet) Russland gemacht habe, ihren Ruf beschädigt. Der Artikel stellt außerdem fest: „Die explodierenden Energiepreise und umstrittene Sparmaßnahmen – beides Folgen ihrer unsozialen ‚liberalen’ Wirtschaftspolitik – haben das Vertrauen vieler Esten zerstört.
Im Mai 24 zeigten sich in einer Umfrage nur 23 Prozent der Befragten zufrieden mit Kallas’ Arbeit. Bei der Europawahl landete ihre Reformpartei mit 17,9 Prozent abgeschlagen auf Platz drei. Höchste Zeit also, nach Brüssel zu wechseln – wo sie ihre ‚liberalen’ Überzeugungen in die Tat umsetzen kann, ungestört von Meinungsumfragen und Wahlen.
Genau das macht sie so gefährlich.“ Eine Russlandhasserin aus einem völlig unwichtigen Staat, Aussenbeauftragte der EU??
Das stelle ich mir unter einer wertbezogenen Außenpolitik vor.
Also ein undiplomatischer Betonkopf oder Betonköpfin. Genau das hat der EU noch gefehlt (Ironie). Die Methode "wir werden Russland ausmerzen" das hat uns gerade noch gefehlt. Wenn Dummheit weh tun würde müsste das politische Personal in Brüssel nur noch schreien vor Schmerzen.
Natürlich kann man verstehen, dass diese Frau aufgrund persönlicher Betroffenheit und eigenem Erleben eine solche Einstellung gegenüber Russland hat. Nur? Hilft es, wenn man befangen ist und natürlich nicht auch versucht die andere Seite zu sehen? So sehr sich Russland und Putin im Besonderen schuldig gemacht hat, umso mehr müssen gerade diejenigen, die diplomatisch agieren persönlich Belange ausblenden können. Und wenn sie es nicht kennen, verständlicherweise, dürfen sie eben nicht beteiligt sein und Entscheidungsgewalt haben. Allenfalls Beraterin, aber als Außenbeauftragte halte ich sie für ungeeignet, eben weil sie solche eigenen Erfahrungen machen musste. Was soll das für eine diplomatische Ebene ergeben, wenn Frau Kallas derart voreingenommen ist? Und die reinen Kriegstreiber aus eigenem Interesse und das sind häufig wirtschaftliche oder/und geostrategische Ziele, sie nutzen diese persönliche Betroffenheit auch noch aus und nutzen deren verständlichen Hass auf Russland-Putin.
Ich halte nichts von Politiker und Politikerinnen, die sich suhlen in der Vergangenheit. Zig Millionen Menschen auf dieser Welt haben gelitten unter Ungerechtigkeiten und tun es noch. Deswegen reiße ich nicht meine Mitmenschen ins verderben. Die Frau ist gefährlich und in leider guter Gesellschaft in Brüssel.
diese ausgesprochenen Antidiplomaten/innen. (Baerbock, Kallas) Man kann für die Vergangenheit der Balten Verständnis haben, aber für die Zukunft sind solche Sprüche, wie die Zersplitterung Russlands usw. nicht hilfreich. Die EU ist nicht in der Lage Russland ohne Verhandlung zu etwas zu bewegen.
Dass jemand aus persönlichen Gründen/Erfahrungen eine knallharte, unversöhnliche Russophobie hat kann ja ggfs. verstehensein.. Aber man kann so jemanden doch nicht zur obersten Dipomatin (nichts anders ist ihr Job bei der EU, das Pendant zur Aussen'inisterin‘ machen. Und das auch noch in einer Zeit wo im Konflikt mit Russland steht.Das Amt erfordert, diplomatisches, unaufgeregtes, deeskalierendes und sachliches Handeln !