Joe Biden auf dem Nato-Gipfel in Washington / dpa

Joe Biden - Gott der Allmächtige und irdische Parteitagsregeln

Selbst in der Demokratischen Partei glaubt kaum einer mehr, dass Joe Biden die Präsidentschaftswahl gewinnen kann. Warum nominiert der Parteitag im August dann nicht einfach einen anderen Kandidaten? So einfach ist das nicht, denn die Delegierten sind in ihrer Entscheidung keineswegs frei.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

So erreichen Sie Hugo Müller-Vogg:

Stellen wir uns vor, die Spitzengremien einer deutschen Partei haben sich auf einen Kanzlerkandidaten geeinigt. Der soll dann offiziell auf einem Parteitag gekürt werden. Doch plötzlich tauchen Dokumente auf, die den Nominierten schwer belasten und seine Wahlchancen gegen Null tendieren lassen. Dann würden die Parteigranden sich schnell auf einen anderen Spitzenkandidaten verständigen – und der Parteitag würde freudig zustimmen, Standing Ovations inklusive.

Die Demokraten in den Vereinigten Staaten wären froh und glücklich, wenn es bei ihnen so unkompliziert zugehen könnte wie in diesem Fall bei uns. Dann hätte das „Democratic National Committee“, das höchste Gremium zwischen Parteitagen, Joe Biden längst klargemacht, dass sein Traum von einem zweiten Wahlsieg über Donald Trump ausgeträumt ist. Dem im Amt sehr Gealterten würde die Partei dann sagen: „Danke Joe, das war’s!“

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Gerhard Lenz | Fr., 12. Juli 2024 - 12:04

kann also die Demokraten "erlösen"? Dazu ist er offensichtlich nicht bereit. Eine große Portion Selbstgerechtigkeit und Eitelkeit wie auch der unbezwingbare Glaube an die eigene Überlegenheit gehören eben zu den typischen Eigenschaften des alten weißen Mannes. Biden ist ein Beispiel dafür, dass auch Politiker des demokratischen Spektrums davor nicht gefeit sind.
Wäre Trump irgendein chancenloser "Spinner", der auch nur drei Jahre jünger ist - worüber auch seine aufgesetzt-gespielte Jugendlichkeit und seine gefärbten Haare nicht hinwegtäuschen- dann könnte man sagen: Lasst ihn doch. Solange er es noch kann...ist er immer noch besser als Trump.
Es ist aber unwahrscheinlich, dass er die fünf Jahre durchhält. Da wäre es zweifellos klug, jetzt einen jüngeren Kandidaten zu nominieren.
Neben der juristischen Problematik steht natürlich die Frage im Raum, wer Trump schlagen könnte. Man muss den Demokraten vorwerfen, dass sie es versäumt haben, einen chancenreichen Nachfolger aufzubauen.

Karl Kuhn | Fr., 12. Juli 2024 - 14:26

Antwort auf von Gerhard Lenz

"gehören eben zu den typischen Eigenschaften des alten weißen Mannes"

Klar, ich habe noch nie von afrikanischen Ewig-Staatsoberhäuptern gehört, die an ihren Sesseln geklebt haben.

Dümmer geht's nimmer. Eine Schande, dass so ein rassistischer Schwachsinn hier überhaupt durchkommt, aber immerhin lässt sich so zeigen, wes Geistes Kind sein Verfasser ist.

Brigitte Miller | Fr., 12. Juli 2024 - 15:22

Antwort auf von Gerhard Lenz

Trump schlecht dastehen zu lassen, ist Ihnen entgangen, dass Trump sein Haar nicht mehr färbt. Gut zu erkennen in der Debatte der Kontrahenten Biden/Trump.

Sabine Lehmann | Fr., 12. Juli 2024 - 17:04

Antwort auf von Brigitte Miller

Stimmt, Frau Miller, ist mir auch aufgefallen. Nicht, dass mir das wichtig wäre;-)
Aber mal im Ernst, auch wenn ich so ziemlich alle aktuellen Männer-Frisen furchtbar finde, ist mir dann doch wichtiger, was sich unter dem "Toupet" abspielt. Und bei Einigen scheint da nicht gerade wenig im Argen zu liegen. Angesichts der mentalen u. körperlichen Ausfälle von "Sleepy Joe" schiene mir sogar jemand wie Trump die bessere Besetzung zu sein. Obwohl ich wirklich nicht begreifen kann, wieso man in den USA nicht in der Lage ist, seitens der Demokraten einen akzeptablen Ersatzkandidaten aufzustellen u. "Sleepy-Joe" von seinen Defiziten zu überzeugen.
Er geht ja jetzt auch um 20 Uhr ins Bett.....Man stelle sich nur mal vor, es ist nach 20 Uhr, in Germany geht der Luftalarm los, weil Wladimir einen schlechten Tag hatte, u. Sleepy-Joe liegt mit Schlafmaske u. Zipfelmütze unterm Baldachin in seinem Himmelbett, zählt Schafe, träumt von seinen Zwanzigern, das rote Telefon klingelt u. niemand geht ran.

Natürlich ganz richtig Frau Lehmann .. Die Frisur ist sekundär.
Ich wollte nur Herr Lenz ein wenig kitzeln.
Wenn schon schlecht machen, dann wenigstens up to Date 🤭

Detlef Beck | Fr., 12. Juli 2024 - 12:34

Im ABC-Interview sagte Präs. Biden u.a.: " Wissen Sie, ich führe nicht nur einen Wahlkampf, ich regiere die Welt". Immerhin schien dem breshnjewartigen Herrn im Weiißen Haus bewußt zu sein, dass der "Allmächtige" ihn abberufen kann. Sonst hätte er vielleicht noch hinzugefügt: "Ich bin nämlich Gott."
Wer sich dafür interessiert, wer am Festhalten des Hrn. Biden an der Kandidatur Interesse hat, bzw. sich fragt, wer eigentlich gegenwärtig "regiert", dem seien die diesbezgl. Aussagen des Hrn. Dirk Müller (YT) empfohlen.

Aber er geht die Sache anders an. Für meine Begriffe fundierter, zumal er es sich offensichtlich leisten kann, von "üblichen Narrativen" abzuweichen.

Klaus Funke | Fr., 12. Juli 2024 - 12:36

"Wenn er stur bleibt" - und das wird er, wenn nicht ein Wunder geschieht oder die Krankheit unter Druck und Anspannung sich so verschlimmbessert, dass man ihn einfach nicht mehr "loslassen" kann. Ich sagte es schon, es gibt Parallelen im ehemaligen Sowjetimperium. Die alten Politbüroknacker Andropow und Tschernenko (übrigens ein Ukrainer) wollten nach Breshnew auch weiterregieren... und konnten es nicht. Da kam Gorbatschow wie Kai aus der Kiste. Und es schien alles gut, aber nur scheinbar, denn Gorbatschow war der wahre Todesengel des Sowjetkommunismus. Was haben die USA? Einen Gouverneur mit einer ausgeprägten Schreibschwäche, eine unfähige Vizepräsidentin und ein paar unbekannte Schreihälse. Die USA-Demokraten stehen wie die UdSSR damals vor einem radikalen Umbruch. Bei den Republikanern sieht es übrigens ähnlich aus. Trump ist keine wirkliche Lösung. Auch ein Krieg wäre deshalb für die USA ein Fiasko. Sie würden ihn verlieren. Der Westen spielt Poker. Und Putin hat ein royal flush..

Ihnen auf die Sprünge, werter Herr Funke? Ihr engster Kumpel und Mitstreiter im Putin-Team-Deutschland, der werte Albert, schon gar nicht?

Denn offensichtlich haben Sie sich ganz schön verrant, und merken gar nicht mehr, dass mittlerweile jeder Ihrer Kommentare wie eine Werbeanzeige des Kreml klingt?

Hier, bei Ihnen, wie dort, d.h. bei Ihrem Helden Vladi, spricht man ja nur noch über Krieg (den es in der Ukraine doch gar nicht gibt...).

Dass Sie aber den Russen noch immer irgendwelche offensichtlich "übernatürlichen" Kräfte und absolute "Unbesiegbarkeit" zuschreiben, wirkt allerdings ziemlich verschroben. Nach mehrjähriger "Spezialoperation" hat Putins unschlagbare Wundertruppe die Ukraine noch immer nicht besiegt.

Solche Realitätsferne lässt sich sicher nur zum Teil durch Ihre Russlandschwärmerei erklären!

Eine Auseinandersetzung zwischen NATO und Russland wäre in der Tat eine kurze Sache. Danach gäbe es kein Russland mehr.

versuchen, Biden jetzt irgendwie mit Hitler in Verbindung zu bringen, ist eigentlich nur der Gipfel zahlloser Unverschämtheiten und Geschmacklosigkeiten.

Andererseits bin ich fassungslos: Ist es dem Cicero denn wirklich dermaßen egal, was hier zuweilen für ein widerlicher "Mist" verzapft wird?

Er diente wohl zuerst in irgendeiner Region im Inneren der SU als Parteifunktionär und Andropow holte ihn während seiner Amtszeit nach Moskau ins ZK oder gar Politbüro. Da Sie sich in der SU auskennen, ahnen Sie gewiß, wie bewandert man im Inneren des Landes mit Außenpol. und ähnlichem war. Das hinterließ mMn auch bei G. Spuren. Möglicherweise gefiel ihm seine "äußere und innere" Popularität über alle Maßen. Zuletzt war er wohl ziemlich "putinfreundlich".
Das mit dem Krieg sieht Putin allerdings anders als Sie. Auf die diesbezgl. Frage der "internat. Presse" während des kürzlichen Petersburger Wirtschaftsforums antwortete er (in etwa): Warum halten Sie uns für so verrückt, sich mit einem Militärbündnis anzulegen, das uns weit überlegen ist.

Enka Hein | Fr., 12. Juli 2024 - 12:42

...wenn "Gott der Allmächtige" entscheidet, das er gerne oben einen neuen Pausenclown braucht und Biden "abruft"?
Möge er 100 Jahre alt werden, aber letztendlich trifft es auf beide Kandidaten zu.
Was dann?

Heidemarie Heim | Fr., 12. Juli 2024 - 14:05

Und ich gebe zu, ich habe es nicht gewusst werter Herr Dr. Müller-Vogg! Hätten Sie mich nicht früher belehren können;)? Trotzdem Danke! Man kann halt so alt werden wie eine Kuh, und lernt immer noch dazuh, gelle? Darauf einen Klosterfrau Melissengeist;)! Das einzig ansehenswerte wird also aller Wahrscheinlichkeit nach wieder die schöne Melania sein, wie sie der Airforce One in ihren Louboutin Heels entsteigt, das Lächeln für ihren Gatten übernimmt und neben der jede deutsche Version von Politiker-Gattin, ja selbst unsere Styling-Expertin aus dem AM dagegen aussieht wie ein Tramp.., Sorry;) der kalte Schweiß ausbricht. Oder waren das mit der Transpiration die zum Empfang stehenden Herren der Schöpfung? Wahrscheinlich besser so, denn ihr Gatte ist ja dafür bekannt, dass er nicht nur die charmantesten Komplimente verteilt, sondern auch mal gern den Handschlag verweigert😅. Und die bescheidene weiße Wohnstatt der beiden bekommt dann endlich mal wieder eine gescheite Weihnachts-Deko! MfG

Albert Schultheis | Fr., 12. Juli 2024 - 14:12

Das Rumgegurke um Senile Joe zeigt eines ganz deutlich: die amerikanische Demokratie ist verknöchert, osmoporös und genauso senil wie ihr letzter "Commander in Chief!" Und das im Zeitalter der KI, der menschl. Verblödung und nachdem er einen der gefährlichsten Kriege seit WW II mit angezettelt hat! Dumm für den Rest der Welt, besonders dumm für die Ukraine. Aber zum Glück gibt's die Oberdeppen in Baliin, auf die ist Verlass, die springen ein, auch wenn Biden noch vor kurzem dem Holzkopp ins Gesicht gerotzt hat: "... und ich hab die Mittel dazu!"
"ungeachtet seiner insgesamt erfolgreichen Präsidentschaft" - Eine solche Hommage kann nur von Herrn Müller-Vogg kommen - Danke! Nennen Sie mir eine Sache, die der gut gemacht hätte! Name just one!
"so schlimme Ausfallerscheinungen ... waren nicht bekannt geworden." -Doch genau die oben erwähnte! Er hat damit einen der zentralen Kriegsziele des Ukrainekrieges einfach mal so ausgeplaudert! Zum Glück taten alle so, als hätten sie's nicht gehört!

Henri Lassalle | Fr., 12. Juli 2024 - 15:27

wenn Biden nicht loslässt. Dass er selbst so einsichtig wird, glaube ich nicht, er hält sich für unersetzlich.
Man sollte sich hierzulande besser schon mal auf eine Amtszeit Trumps seelisch vorbereiten.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 12. Juli 2024 - 15:51

Ob es nur an seiner Persönlichkeit liegt oder eben auch mit seiner Krankheit und seiner Senilität im Zusammenhang steht ist am Ende egal. Der Mann ist jetzt in jedem Fall ungeeignet und war es meiner Ansicht nach auch schon vor seiner ersten Wahl. Die Gazetten sind voll von Berichten über sein letztes Interview, wo er Selenskij mit Putin verwechselt und Kamala mit Donald Trump usw. Für mich ist die Familie gefragt, diesem traurigen Schauspiel ein vorzeitiges Ende zu machen und alles dran zu setzen, dass er endlich aufgibt. In Deutschland würde man so jemand dem Amtsarzt und einer Amtsrichter vorführen und seine Zurechnungsfähigkeit prüfen lassen und ihn unter ggfls. Vormundschaft stellen. Ich möchte nicht wissen, was hinter den Kulissen alles schon gelaufen ist und täglich läuft. Ist er schon mal abgehauen und musste gesucht werden? Spielt er gerne mit Feuer oder wird er gar aggressiv? Machen wir uns nichts vor. Der Mann ist unberechenbar und nicht mehr regierungsfähig. Erlöst ihn.

Viel Glück! "Opa, denkst Du nicht es wird Zeit......?" "Nein! Nur über meine Leiche und mit den Füßen zuerst aus meinem Vehikel! Fahr Du erst mal 70 Jahre unfallfrei wie ich!"
"Nun ja Opa, aber wir und die Nachbarn im Viertel können uns nicht jede Woche neue Mülltonnen anschaffen."
"Jetzt mach aber mal halblang. So brauchen sie die hässlichen grauen, grünen und gelben Dinger wenigstens nicht mehr zu putzen! Und außerdem, jetzt wo das Haschisch freigegeben wurde fahren da noch ganz andere Typen durch die Gegend!"
So ungefähr stelle ich mir einen Gesprächsverlauf vor gemäß Ihrer Forderungen lieber Herr Konrad;-)!
Kennt man in Hessen auch den Spruch "Petz emol ehm Ochs ins Horn ob er was spürt!"😊 LG

Wir sagen, wenn einer nichts merkt oder nichts merken will, etwas nicht verstehen kann oder will: " da kannst em Ochs auch ins Horn petze." Ich hoffe für uns alle, anders wie Biden, das wir hier im Forum alle noch die Vernunft besitzen werden, den "Lappen" abzugeben, bevor etwas passiert. Aber ob man das dann noch selber merkt? Ob nicht auch bei uns Alterssturheit - Senilität eintritt? Da wünsche ich mir Familie, meine liebe Frau, Kinder oder Enkel, die mir vielleicht helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Alla dann, schönes Wochenende noch an Sie und alle anderen Foristen.