Putin untersucht Tomaten
Ist die Zeit für Diplomatie bereits reif? / dpa

Ist Putin zu Verhandlungen bereit? - Ukrainekrieg: Die Gretchenfrage

Im Juni wird in der Schweiz ein Friedensgipfel zur Ukraine stattfinden – ohne Russland. Kann so der Diplomatie wieder mehr Raum gegeben werden? Und sind beide Seiten überhaupt bereit, über eine Beendigung des Krieges zu verhandeln?

Autoreninfo

Botschafter a.D. Rüdiger Lüdeking war während seiner Zeit im Auswärtigen Dienst (1980-2018) in verschiedenen Verwendungen, u.a. als stv. Beauftragter der Bundesregierung für Abrüstung und Rüstungskontrolle und Botschafter bei der OSZE, mit Fragen der Sicherheits- und Rüstungskontrollpolitik intensiv befasst.

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Ist Russland bereit, über eine Beendigung des Ukrainekriegs zu verhandeln? Das ist die „Gretchenfrage“, und zwar in mehrfacher Hinsicht: Sie trifft den Kern des Problems und fordert eigentlich eine klare Antwort; gleichzeitig jedoch wird eine derartige Antwort  vielfach – möglicherweise auch aufgrund taktischer Erwägungen – vermieden, oder es wird einfach eine russische Bereitschaft unter Verweis auf bestimmte Äußerungen russischer Offizieller als klar nicht vorhanden abgetan. Und ist letzteres nicht auch Ausdruck einer Haltung, die unverändert eindimensional auf einen militärischen Sieg der Ukraine setzt? Und natürlich erhebt sich die Frage, ob eine solche Haltung realpolitisch wie auch verantwortungsethisch vertretbar ist. Was allerdings fehlt, ist eine politische Auslotung der „Gretchenfrage“. Diese könnte gerade nach der Freigabe des bisher blockierten US-Hilfspakets in Höhe von 61 Milliarden US-Dollar durch das US-Repräsentantenhaus am 20. April erfolgen, werden doch die Mittel rasch verfügbar sein und die Lage der Ukraine auf dem Schlachtfeld zu stabilisieren helfen.

Es bleibt festzustellen, dass – und das ist die eigentliche Tragik – der Krieg sinnlos war und ist. Dies sollte allen eigentlich klar geworden sein, wenn man sich den vermutlichen Ausgang – Sicherheitsgarantien für die Ukraine und territoriale Zugeständnisse an Russland – und die hunderttausende Opfer und massiven Zerstörungen vergegenwärtigt. Putin wähnte Russland in der Lage, innerhalb weniger Tage oder Wochen durch militärische Gewalt ein Marionettenregime in Kiew zu etablieren, eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine zu verhindern und damit das Land sicher in den Einflussbereich der Großmacht Russland zu integrieren. Er hat sich getäuscht, sowohl was die eigene militärische Stärke und Moral angeht; auch hat er den ukrainischen Verteidigungswillen und die westliche Unterstützung der Ukraine vollkommen unterschätzt. Stattdessen haftet ihm jetzt der Makel des „Bösen“ an. Er hat den unnützen Angriffskrieg in Verletzung des für das Zusammenleben der Staaten der Welt zentralen Gewaltverbots angezettelt.

Liegt die Nato realpolitisch richtig?

Aber auch die Nato muss sich fragen lassen, ob ihre Kompromisslosigkeit in der Frage der Nato-Erweiterung wie auch das arrogante Setzen auf einen militärischen Sieg der Ukraine und die Bestrafung Russlands durch Sanktionen, die bislang – nach bisherigen Erfahrungen mit diesem Instrument ist das nicht verwunderlich – keinen durchschlagenden Erfolg gezeitigt haben, realpolitisch richtig war und ist. Jetzt befinden wir uns in einer Sackgasse mit einem Abnutzungskrieg, dessen Kosten an Menschenleben und massiven Zerstörungen stetig anwachsen. Ein Siegfrieden der Ukraine, auf den im letzten Jahr in Unkenntnis der zugrundeliegenden Kräfteverhältnisse wie auch der Entschlossenheit Putins, nicht zu verlieren, gesetzt wurde, ist kaum mehr möglich. Gleichzeitig scheinen sich dennoch viele an diese Vision zu klammern und beschwören für den Fall, dass die Ukraine verlieren sollte, schlimmste Folgen wie einen Angriff Russlands auf die Nato herauf. Derartige Szenarien, die aufgrund der hohen Verluste und der Entzauberung der russischen Streitkräfte kurzfristig kaum eintreten dürften, vermögen jedoch das Fehlen einer klaren Strategie nicht zu überdecken.

Die inzwischen zu beklagenden mehreren hunderttausend Opfer verbauen den Weg aus dem Krieg. Keine Seite möchte, dass ihre vielen Soldaten umsonst gestorben sind. Die Ukraine setzt unverändert auf einen vollständigen Sieg, d.h. die Befreiung bzw. Räumung aller von Russland besetzten Gebiete, Bestrafung für begangene Kriegsverbrechen und Reparationen für erlittene Zerstörungen wie auch die Mitgliedschaft in Nato und EU. Entsprechend – und dies kann nicht überraschen – üben sich auch Putin und Russland nicht in konzilianter Sprache. Sie setzen in den öffentlichen Äußerungen vielmehr angesichts dieser von der Nato geteilten, keinen Kompromiss zulassender Position auf eine Fortsetzung des Kriegs – jetzt sogar in der Perspektive, ihn gewinnen zu können. Aber bedeutet dieses „Positionieren“ auch angesichts der Haltung der Nato wie der Ukraine, dass Russland Verhandlungen kategorisch ausschließt?  

Es muss um Kompromisse gehen

Es dürfte klar sein, dass Russland Verhandlungen, bei denen es lediglich um die Realisierung der ukrainischen Maximalforderungen geht, ausschließt. Putin dürfte sich gerade jetzt kein Verhandlungsergebnis erlauben können, das nach einer Niederlage aussieht; es müsste zumindest als russischer Sieg darstellbar sein. Was dies bedeutet, darüber lässt sich trefflich spekulieren. Zumindest dürfte es um Zugeständnisse zu einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine, die Nicht-Stationierung und das Verbot von Übungen von nicht-ukrainischen Truppen in der Ukraine und territoriale Konzessionen im Osten und Süden der Ukraine gehen. Bisher werden jedoch von Nato-Seite wie von Selenskyj Kompromisse gänzlich ausgeschlossen.

Und auch weiß man nicht, ob nicht Putin jetzt nach der gescheiterten militärischen Offensive der Ukraine im letzten Jahr auf eine Fortsetzung des Krieges setzt und abwartet, ob nicht nach den Wahlen in den USA ein ihm geneigterer Trump an die Macht kommt. Dieser hatte gerade in den letzten Tagen mit Äußerungen zu territorialen Konzessionen, zu denen er die Ukraine drängen werde, wie auch zur Eingrenzung der Nato-Erweiterung für Schlagzeilen gesorgt. Aber letztlich weiß man es auch deshalb nicht, da bisher die Nato bei ihrer bisherigen Haltung bleibt, die auf einen militärischen Sieg der Ukraine setzt, eine Verhandlungsbereitschaft Russlands als nicht gegeben abtut und – das scheint das Entscheidende zu sein – letzteres auch bisher nicht politisch ausgelotet hat.

Debatte mit Augenmaß

Eine derartige Haltung lässt die Stärken der Diplomatie und das Sterben von zigtausenden Soldaten und Zivilisten ebenso aus dem Blick wie die Folgen und Eskalationsrisiken für die gesamte westliche Welt. Verfolgt man die aktuellen Debatten gerade auch in Deutschland, so kann man den Eindruck gewinnen, als bewegten wir uns auf eine größere kriegerische Auseinandersetzung mit Russland zu. Dabei stellt sich schon die Frage nach Augenmaß und der Beherzigung der Lehren des Kalten Kriegs, die neben der Schaffung einer gesicherten (!) Verteidigungsfähigkeit auch die Bereitschaft zu Dialog und Zusammenarbeit erfordern.

Zwar hat man in Europa die Zeitenwende deklariert und mehr Geld für Verteidigung veranschlagt. Allerdings hat man weder schnell genug Verteidigungsleistungen und -bereitschaft verstärkt, noch ist man auf dem Weg zu einer verteidigungspolitischen Integration der EU oder der Stärkung des europäischen Pfeilers der Nato vorangekommen. Und man hat auch keine politischen Gespräche mit Russland geführt, um die Möglichkeiten zur Beendigung des Kriegs auszuloten. Vielmehr hat man sich entschieden, vornehmlich ohne Russland über eine diplomatische Lösung zu sprechen. Dies dürfte auch das Manko des Friedensgipfels sein, der am 15. und 16. Juni in der Schweiz stattfinden soll. Zu dem Treffen sind mehr als 100 Länder geladen, darunter auch die Ukraine, nicht aber Russland; es bleibt zu hoffen, dass eingeladene Länder wie China oder Südafrika doch dafür sorgen, dass der Diplomatie unter Beteiligung Russlands wieder mehr Raum gegeben wird.

Der Wille zur Diplomatie

Der Verzicht auf die Sondierung eines abgesicherten Waffenstillstands oder gar einer Friedenslösung ist falsch. Der Westen hat auch schon vorangegangene politische Möglichkeiten für die Erreichung eines für die Ukraine eventuell besseren Ergebnisses abgetan bzw. verstreichen lassen. Dabei sei nur auf folgende drei Gelegenheiten verwiesen:

•    Istanbuler Verhandlungen und Kommuniqué vom März/April 2022: Es ist interessant, dass Putin sich schon so bald nach dem Scheitern des russischen Angriffs auf Kiew zu Verhandlungen bereit erklärt hat. Ob allerdings das paraphierte Kommuniqué und die darin enthaltenen Ad-referendum-Einigungen als Hinweis auf die russische Bereitschaft zu einer diplomatischen Lösung zu werten sind, ist zwar umstritten. Allerdings können die Verhandlungen Aufschluss über die zentralen Interessen Russlands geben: Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt, personelle und materielle Begrenzungen für die ukrainischen Streitkräfte und keine ausländischen Stützpunkte und Truppenkontingente im Land. Überraschend ist allerdings das russische Zugeständnis, den Status der Krim erst nach 15 Jahren und unter Verzicht auf Gewalt zu klären. Selbst wenn das Ergebnis der Verhandlungen damals von beiden Delegationen als Weg zur Kriegsbeendigung bewertet wurde, so sind doch die Details der diskutierten, nicht abgeschlossenen Vereinbarungen noch weiter klärungsbedürftig. Ebenso harrt die Frage noch der Antwort, was den Ausschlag für das Ende der Verhandlungen im April gegeben hat: Es spricht viel dafür, dass dabei nicht nur die zu Tage getretenen russischen Kriegsverbrechen in Butscha und Irpin sondern auch die Intervention des britischen Premierministers Johnson, der die ukrainische Seite zur Fortführung des bewaffneten Kampfes und Ablehnung einer diplomatischen Lösung ermutigt hatte, eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben.

 

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•    Russische militärische Rückschläge im Herbst 2022: Nach einigen Presseberichten muss wohl Putin nach dem demütigenden Rückzug aus weiten Gebieten der Nordostukraine Botschaften einer gegebenen russischen Verhandlungsbereitschaft ausgesendet haben. Selbst wenn dies nicht der Fall gewesen sein sollte, so hätte doch die Ermutigung zur Verhandlungsaufnahme des damaligen Generalstabschefs der US-Streitkräfte, Mark A. Milley, mehr Aufmerksamkeit verdient: Er vertrat die Ansicht, dass die Ukraine zu dem Zeitpunkt das Maximum auf dem Schlachtfeld erreicht hatte.

•    12-Punkte Friedensplan Chinas: Bereits auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2023 hatte der höchste Außenpolitiker Chinas, Wang Yi, den Friedensplan seines Landes angekündigt, der dann am 24.02.2023 offiziell vorgestellt wurde. Obwohl er schon als ersten Punkt die Wahrung der Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität aller Länder fordert – dies richtet sich eindeutig gegen Russland – sowie weitere durchaus nützliche Punkte wie Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen sowie den Verzicht auf Androhung und Einsatz von Nuklearwaffen fordert, wird der Plan als zu vage kritisiert und von der Politik einfach abgetan. Dabei wird übersehen, dass gerade die wenig konkrete Fassung der Punkte Raum für sinnvolle Verhandlungen eröffnet hat. Noch wichtiger ist allerdings das Engagement Chinas, das genutzt werden könnte, um Russland an den Verhandlungstisch zu bringen. Ohnehin erscheint ein Verweis darauf, dass allein die Ukraine über seine Bereitschaft zu Verhandlungen entscheiden kann, als zu kurz gegriffen. Russland wird sicherlich die Augenhöhe der anderen nuklearen Supermacht USA für Verhandlungen suchen; dies gilt zumal als Putin bereits den Krieg als Auseinandersetzung mit dem gesamten Westen charakterisiert. Zudem können die Auswirkungen des Krieges für die europäische wie auch globale Sicherheit nicht unter den Tisch fallen. Schließlich würde eine diplomatische Initiative getragen von den USA mit Beteiligung von China und anderen wichtigen Staaten des globalen Südens wie auch der EU noch am ehesten geeignet sein, Russland an den Verhandlungstisch zu bekommen.  

Ausloten von Möglichkeiten

Und hätte es noch eines Indizes für eine möglicherweise gegebene russische Verhandlungsbereitschaft bedurft, so ist das jüngste Telefonat des russischen Verteidigungsministers Schoigu mit seinem französischen Amtskollegen Lecornu von Anfang April von Interesse. Zwar ist es richtig, dass Lecornu die russischen, offenbar mit bedrohlichem Unterton geäußerten Vermutungen über eine Involvierung der Ukraine beim Anschlag auf die Moskauer Konzerthalle zurückgewiesen hat. Interessant ist allerdings, dass die russische Seite später behauptete, dass es auch um Gespräche zur Beendigung des Ukrainekrieges gegangen sei und hierzu auch an die Ergebnisse der Verhandlungen in Istanbul im März/April 2022 angeknüpft werden könne. Dies wurde von französischer Seite umgehend dementiert. Und der französische Außenminister Sejourne teilte mit, dass die französische Seite kein Interesse an Gesprächen mit Russland habe.

Die vorstehenden Ausführungen sollen nicht nahelegen, dass es eine russische Verhandlungsbereitschaft gibt. Sie sollen vielmehr zeigen, dass diese nicht völlig auszuschließen ist und dass die USA in engem Zusammenwirken mit wichtigen Staaten wie China, des globalen Südens und der EU gefordert sind, diese Frage politisch und in hartgesottener Weise auszuloten. Eine bloße Negierung reicht angesichts des unermesslichen durch den Krieg ausgelösten Leids nicht.

Bereitschaft zum Kompromiss

Nach der Entscheidung des US-Repräsentantenhauses zur Freigabe von 61 Milliarden US-Dollar an Unterstützung an die Ukraine muss sich auch Russland darauf einstellen, dass es die ursprünglichen Ziele seines Angriffskrieges nicht erreichen wird. Auch für Russland, das ohnehin auch in den letzten Wochen empfindliche Schläge der Ukraine gegen ausgesuchte Ziele in seinem Hinterland hinnehmen musste, ist ein Zuwarten auf die Möglichkeit eines Regierungswechsels in Washington riskant. Putin dürfte durch die Prigoschin-Revolte gelernt haben, dass auch er in dem Krieg nicht vor für ihn unliebsamen Überraschungen gefeit ist.

Auch im Westen wird man sich darauf einrichten müssen, unschöne Kompromisse als Ergebnis von Verhandlungen in dem Bewusstsein zu akzeptieren, dass ein an sich wünschenswerter vollständiger Sieg der Ukraine nicht möglich ist und eine vollständige Niederlage Russlands von Putin kaum hingenommen werden dürfte. Die jetzt wieder absehbaren hohen militärischen Unterstützungsleistungen für die Ukraine, die schon bald auf dem Schlachtfeld wirksam werden können, ermöglichen erneut, Druck auf Russland auszuüben, Konditionierungen zu verhandeln und damit ein hoffentlich für die Ukraine akzeptables Ergebnis zu erreichen.

Und wir in Europa sollten vielleicht nicht völlig überrascht sein, wenn Biden doch noch vor der Wahl einen Verhandlungsfrieden oder Waffenstillstand anstreben sollte. Zum einen sind die wenig originellen, auf weitgehende Zugeständnisse der Ukraine hinauslaufenden Vorschläge Trumps bekannt geworden. Wichtiger aber erscheint noch, dass nach einer jüngsten US-Umfrage 66 Prozent der Amerikaner für direkte Verhandlungen der USA und der Ukraine mit Russland eintreten, selbst wenn hierbei Kompromisse eingegangen werden müssten.

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Jochen Rollwagen | Mo., 22. April 2024 - 14:30

Herr Lüdeking sollte mal Zeitung lesen.

Rußland hat bereits offiziell die bedingungslose Kapitulation der Ukraine gefordert.

Der Mann hat offensichtlich Halluzinationen.

G. Leckt | Mo., 22. April 2024 - 16:32

Antwort auf von Jochen Rollwagen

... fordert in seinem "Friedensplan", welcher auf dem "Friedensgipfel unter Ausschluss der anderen Kriegspartein "diskutiert" werden soll, die bedingungslose Kapitulation Russlands, den Rückzug aus allen Gebiten incl, Krim, die Übernahme aller Wiederaufbaukosten und die Auslieferung russischer Kriegsverbrecher ....

Falls Sie dies "noch nicht wahrgenommen" hatten, ist dies wohl Teil Ihrer Halluzination ... ;))

Nee, mal im Ernst, mit unerfüllbaren "Maximalforderungen" jeder Seite wird das wohl eher nix. Von Selenskys derart aufgelegten Friedensplan konnte man hier seit zig Monaten überall hören/lesen. Von Putin habe in DE immer nur gehört er wolle nicht verhandeln (während das in der Auslangspresse auch schon anders dargestellt wurde), während er das persönlich aber schon in Interviews und Stamements verlautbart hat. Ob das letzlich so ist ... weiss der Geier ... man sollte doch einfach mal versuchen es "heraus zu finden" ... ;)

den Abzug fremder Truppen vom heimischen Territorium zu fordern.

Finden Sie das witzig?

Sie behaupten, Sie hätten in der Auslandspresse vernommen, Putin habe Verhandlungen angeboten.

Das Einzige, was Putin jemals angeboten hat, wäre eine Einstellung der Kämpfe für den Fall, dass die Ukraine, die EU und die NATO seine Maximalforderungen akzeptierten - so er selbst jüngst bei den Feierlichkeiten zum WKII.

Sollten Sie andere Informationen haben, was ich allerdings anzweifle, dürfen Sie sie gerne mit uns teilen.

Aber zu behaupten, Sie hätten irgendwo irgendwas gelesen.....das ist dann doch zu platt.

Mit Ihnen, Lenz, lohnt kein Dialog. Sie sind wie Selensky, ein Mann der unrealistischen Maximalforderungen. So kriegt man keinen Kompromiss hin und ein Kompromiss muss sein, anders geht es nicht. Wollen Sie eine Atommacht, und zwar die stärkste, zu irgendetwas zwingen? Mit Hitler machte man damals indes auch keinen Kompromiss, aber der stand mit dem Rücken zur Wand. Russland steht keineswegs mit dem Rücken zur Wand. Ihr moralinsaures Gestammel können Sie stecken lassen, das sind grüne Kindereien. Putin will Frieden, doch niemals zu den Bedingungen eines Selensky, er macht dann Frieden, wenn es für ihn passt - alles andere ist dummes Gegacker und weltfremde Spinnerei. Und ich wette, Putin schafft dies noch bis Ende 2024. Trotz aller Westhilfen und Kredite. Ich könnte mir allerdings auch denken, dass die USA in letzter Not einen Kompromiss erfinden. Die Europäer sind nicht satisfaktionsfähig. Schon gar nicht Deutschland - dank der Ampel nur ein feuchter Furz d. Geschichte.

alessandro laporta | Di., 23. April 2024 - 16:57

Antwort auf von Klaus Funke

.....mit Ihnen lohnt sich auch kein Dialog!

"Wollen Sie eine Atommacht, und zwar die stärkste, zu irgendetwas zwingen?"

Natürlich kann man eine Atommacht wie RU zwingen!! Dazu braucht man etwas, was Leute wie Sie nicht haben: Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen.
Die SU ist schließlich auch bezwungen worden.

Die UA bietet seit nunmehr über zwei Jahren Ihrer sogenannten "stärksten Atommacht" Paroli!! Das hätte vor zwei Jahren auch keiner für möglich gehalten. Am Allerwenigsten unsere beiden Zwergen-Generäle Kujat u. Vad, die mit Anlauf ins Klo gegriffen haben. Vom Einen hört man zum Glück nicht mehr viel, der Andere mutiert in Talkshows zum Choleriker.

"Putin will Frieden, doch niemals zu den Bedingungen eines Selensky, er macht dann Frieden, wenn es für ihn passt - alles andere ist dummes Gegacker und weltfremde Spinnerei."

Klar sicher, wers glaubt soll selig werden🤣!!

"Und ich wette, Putin schafft dies noch bis Ende 2024."

Diese Geschwätz hört man seit 2 Jahren von Ihnen.

Selensky oder die Ukraine fordern ganz sicher nicht die bedingungslose Kapitulation Russlands. Die Ukraine hat nämlich überhaupt keine Interessen oder Unternehmungen in Bezug auf das russische Staatsgebiet oder die russische Souverinität. Sie fordern nur das Respektiern ihrer eigene völkerrechtlichen Grenzen und Souverenität.

Differenzierung brauchen Sie hier nicht zu kommen. Natürlich fordern die UA oder Selensky keine bedingungslose Kapitulation Russlands. Für die Ukrainer wäre es vollkommen ausreichend, wenn sich die russ. Armee schlicht und einfach zurückzieht und die völkerrechtlichen Grenzen akzeptiert und respektiert. Eigentlich eine Banalität, aber für unsere Putin-Verehrer und Eroberungskriegsunterstützer hier, offensichtlich eine intellektuelle Überforderung.

Henri Lassalle | Mo., 22. April 2024 - 14:32

gescheitert: Das kriegswichtigste Ziel, die Hauptstadt Kiev einzunehmen, die Regierung abzusetzen und das Land zur Kapitulation zu zwingen. Nun setzt er auf totale Demoraliserung der Ukrainer, bis sie aufgeben. Der Westen, fürchte ich, macht sich Illusionen: Putin wird weitermachen, und jene, die ihm gegebenenfalls nachfolgen würden, ebenfalls, zumal die Ukraine auf ihrer Forderung nach gänzlicher Rückgabe der von Russland besetzten u. eingenommenen Territorien besteht - allein das ist für Putin eine Provokation. Ich denke, Russland wird angesichts der massiven milit. Hilfen der USA auch weiterhin seine Rüstungsindustrie hochfahren, wenngleich andere Wirtschaftszweige dafür schwächeln.

Putin verlangt wohl eine Art Jalta-Konferenz, die seine gesamten Forderungen berücksichtigt - so wie das der Fall des Versailler Vertrages von 1919 war. Kurz, eine Kompromissbereitschaft Putins kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

Gerhard Lenz | Mo., 22. April 2024 - 14:34

Es ist doch sonnenklar: Bislang hat Putin keinerlei Verhandlungsbereitschaft gezeigt.

Die Einwände der Putin-Versteher, Israel oder die Türkei hätten dereinst erfolgversprechende Vermittlungsgespräche geführt, sind so falsch wie abgedroschen, auch wenn Wagenknecht oder irgendwelche Putin-besoffenen Forist*innen sie wiederholt aus dem Mülleimer der gesammelten Lügenmärchen fischen, in dem sie zwischenzeitlich zu recht gelandet sind.

Solange Putin glaubt, er könne alle seine Ziele militärisch erreichen - und welche Ziele das sind, darüber darf man spekulieren - ist es mehr als unwahrscheinlich, dass der Kriegsverbrecher und Massenmörder im Kreml sich zu Verhandlungen bewegen lässt.

Egal, wie laut und oft Putinisten oder ihm loyal verbundene Pseudo-Friedensfreunde (Frieden schaffen mit Putins Waffen, aber keine Waffenlieferungen an die Ukraine!) sowie die üblichen, fanatischen Anti-Westler ihre verlogenen Rufe nach Frieden verlauten lassen.

Hans Süßenguth-Großmann | Mo., 22. April 2024 - 14:46

Die Äußerungen von Habeck in Kiew und die der anderen deutschen Falken und Falkinnen legen es nicht nahe, dass eine solche simple Erkenntnis, in deren Köpfen Einzug hält. Das politische Berlin erinnert mehr an die Zeit vor 80 Jahren als der Endsieg auch zweifelsfrei feststand. Für die Zweifler damals stand der Kopf nicht fest auf dem Körper, falls deren Vermutungen öffentlich wurden. Gott sei Dank, sind die Zweifler jetzt nur Feiglinge und haben keine Eier in der Hose und sind kein Fall fürs Standgericht, aber was nicht ist.....

die hat aber solche "dicke Eier", sie kann kaum laufen und
Schmeißfliegen und Misthaufen beherrscht sie auch.

MfG

Habeck und fast alle anderen europäischen Regierungen sagen, dass die Entscheidung, ob und zu welchen Bedingungen die Ukraine Verhandlungen aufnimmt, alleine bei der Ukraine liegt.

Tomas Poth | Mo., 22. April 2024 - 14:52

Der scheint mir nach dem bisherigen Verlauf des Ukrainekrieges für keine der beiden Seiten möglich.
Deshalb muß die Diplomatie, als erstes einen Waffenstillstand und anschließend einen Verhandlungsfrieden aushandeln.
Alles andere ist nur Beihilfe zum Töten und Zerstören zum Nutzen von Kriegsgewinnlern, die ihr Geld damit verdienen.

Gerhard Lenz | Mo., 22. April 2024 - 17:35

Antwort auf von Tomas Poth

Erzählen Sie uns mal, wie der Kompromiss aussehen soll, der Frieden schafft.

Die Ukraine verzichtet auf Territorien, EU- und NATO-Beitritt, wird demilitarisiert, führt umgehend Neuwahlen durch, bei denen ausschließlich von Russland vorselektierte Kandidaten antreten dürfen?

Dafür verzichtet Russland darauf, die Balten oder Polen zu überfallen?

Oder was meinen Sie?

Wahrscheinlich fällt Ihnen wieder nichts ein, außer "der Westen ist schuld!"

Jochen Rollwagen | Mo., 22. April 2024 - 18:31

Antwort auf von Tomas Poth

auch Ihnen empfehle ich - wie Herrn Lüdeking - einen Blick in die Zeitung. Der US-Kongress hat gerade 80 Milliarden Militärhilfe für die Ukraine beschlossen. Die Europäer gehen jetzt ebenfalls "all in" mit den ersten Munitions-Lieferungen sowie - hoffentlich endlich - den F-16 im Juni.

Die Schnappatmung in Moskau sowie die wüsten Beschimpfungen des Westens durch Herrn Medvedev haben gute Gründe. Für Rußland gilt: Isch over.

ist auch nicht so wichtig.
Es freut mich ja für Sie, dass Sie immer wieder zu jubeln anfangen („isch over“ hörte ich, glaube ich, auch von Ihnen irgendwann mal, vielleicht vor Beginn der großen ukrainischen Offensive letztes Jahr? Bei der wieviel km² Land zurück erobert wurden?).
Sie werden es intellektuell nicht ganz hinkriegen, meine Antwort nicht so zu lesen, als freue mich die Erfolglosigkeit der Ukrainer, aber Realitätssinn scheint nicht so Ihr Ding zu sein.
OK, jetzt also 80 oder 61 Mrd on Topp, dann vielleicht ein paar F 16 und dann... werden wir ja sehen ob „over isch“.
Allein mir fehlt der Glaube. Ich denke, man zieht das Ding halt ein paar Monate in die Länge, ein paar Zehntausende junger Menschen zusätzlich verrecken brav auf beiden Seiten, aber wen juckt's, gelle?
Sie auf jeden Fall nicht, Herr Rollwagen, denn es muss ja am Ende heißen: „Russland, jetzt isch aber wirklich over!“
Blöd halt, wenn es sich einfach nicht einstellen möchte, dass „over isch“.
Diese Russen...

... Hr. Rollwagen Krieg auf dem heimischen Sofa spielt, Chips hat er, nach eigenem Bekunden, ja schon bereitgestellt, der verliert auch mal den Überblick bei den Zahlen. Mit Menschen wie er einer ist muß man um seine Kinder und Enkelkinder fürchten.

Tomas Poth | Mo., 22. April 2024 - 21:03

Antwort auf von Tomas Poth

Sie haben sich zurecht angesprochen gefühlt, Sie zählen zu den Stützen der Kriegsgewinnler.

alessandro laporta | Di., 23. April 2024 - 12:59

Antwort auf von Tomas Poth

..die Foristen Lenz und Rollwagen zu den Stützen der Kriegsgewinnler gehören. Das sind billige und einfältige Nebelkerzen, die Sie hier werfen. Man muss es Ihnen immer wieder sagen: Sie sind zu einer Analyse bzgl. Ursache und Wirkung offensichtlich nicht willens und wohl auch nicht fähig.
Im Übrigen, wer sind denn diese "Kriegsgewinnler"? Dass Unternehmen einen Gewinn machen, wenn diese etwas herstellen und verkaufen ist selbstredend und vollkommen normal. Das gilt eben auch für Rüstungsunternehmen. Oder glauben Sie dass russ. Rüstungsfirmen keine Gewinne machen und für "Umme" die russ. Armee beliefern?
Diese dürften sich mittlerweile eine goldene Nase an Putins Krieg verdienen. Wo bleibt eigentlich da Ihre Kritik?
Leute wie Sie stören sich daran, dass Länder der Nato endlich mal wieder ihren Verpflichtungen nachkommen und wenigstens 2% ihres BIPs in Sicherheit investieren, aber haben kein Problem damit, wenn ein Schwellenland 30% seines Haushalt in den Krieg investiert.

Gerhard Lenz | Di., 23. April 2024 - 14:35

Antwort auf von Tomas Poth

Schafft es natürlich nicht, auch nur ein halbwegs vernünftiges Argument für seine abenteuerlichen Thesen einzustellen.

Stattdessen krude Begeisterung für einen Kriegsverbrecher und Massenmörder...

natürlich alles nur, damit in der Ukraine Frieden einkehrt.

Und zwar uneingeschränkt derart, wie Putin ihn sich wünscht.

Was für eine Heuchelei..

Gerhard Hellriegel | Mo., 22. April 2024 - 15:43

dass der Westen nicht für einen Kompromiss zu haben ist? Es ist halt wie bei Tarifverhandlungen.

Allerdings sind da zwei Unterschiede:
- Russland hat die Ukraine angegriffen. Eine Niederlage bedeutet für die Ukraine das Ende der Souveränität, für Russland lediglich Rückzug.
- die russische Propaganda hat eine andere Qualität als die westliche. So also soll Verhandlungsbereitschaft signalisiert werden?
- Warum soll der Westen auf die russische Härte nicht mit gleicher Münze zurückzahlen? Auf wilde Entschlossenheit gibt es nur eine Antwort. Der Kreml hat doch die westliche Nachgiebigkeit schon eingepreist.
- Wir viel Sorgen wir uns doch um die Seelenlage eines Herrn Putin machen. Im Gegensatz zu der der Ukrainer.
- Und dazu das Mantra, dass man auf keinen Fall zur Kriegspartei werden wolle. Mit Berufung auf da Völkerrecht. Wo doch das Völkerrecht oberstes Gesetz Russlands ist.
Also wenn das Putin nicht überzeugt, was dann?

Ernst-Günther Konrad | Mo., 22. April 2024 - 16:01

Dass die Ukraine propagandamäßig ihre Anliegen so steuert, das sie den maximalen Zuspruch ihrer Helfer erlangen kann, ist doch klar. Aber das man glaubt, 100 Staaten ohne Russland, machen mal ein Treffen, legen fest wie das mit dem Frieden zu laufen hat und dann wird das Russland mal zu akzeptieren zu haben, zeigt mir eines eindeutig. Die ticken einfach nicht mehr richtig. Ich betrachte ihre Analyse durchaus in vielen Punkten als zutreffend und die verschiedenen Sichtweisen, die sie hier anführen kann man durchaus vertreten. Aber ihre Frage ist mehr als berechtigt, ob Russland sich darauf einlassen würde, ohne eigene Beteiligung einfach mal so etwas zu akzeptieren, was 100 andere Staaten so einfach mal festlegen. Zumal bei diesen 100 Staaten einige sind, die diese Bevormundung der Russen nicht mitmachen werden und wahrscheinlich darauf dringen werden, das vornehmlich die Russen am Tisch sitzen und ihre Positionen vertreten. Immerhin sollen die ja auch die Kampfhandlungen einstellen.

Armin Latell | Mo., 22. April 2024 - 16:34

des Westens regiert ja wohl gerade die ukr. Ohne den "Wertewesten" wäre das Thema schon längst beendet. Fragen Sie Frau Nuland. Ansonsten: alles, jedes Argument und Nichtargument wurde schon 100 male gesagt! Was übrig bleibt ist: dieser Krieg wird irgendwann enden, keinesfalls durch einen Sieg, sondern durch Verhandlungen, Diplomatie. Jeder Versuch, bis dahin Gespräche auszuschließen, steigert die Zahl der Opfer, steigert, wenn das noch möglich ist, das Leid. M.M.n. wird die Verhandlungsbasis bis dahin für die ukr. immer schlechter und damit auch die Konditionen. Auf "Erfolgsmeldungen" der einen oder anderen Seite braucht man nichts zu geben, die sind eh gelogen.

Franziska Huber | Mo., 22. April 2024 - 18:40

"die Befreiung bzw. Räumung aller von Russland besetzten Gebiete" - das fordert Selensky bzw. der Westen als VORAUSSETZUNG für Verhandlungen. Wenn Russland das ablehnt, heißt es "Putin will nicht verhandeln" Das ist der Knackpunkt, erst wenn wir von dieser Forderung herunterkommen, wird sich zeigen, ob Putin verhandlungsbereit ist oder nicht.
Es ist richtig, wenn beide Seiten mit Maximalforderungen in Verhandlungen gehen, aber Maximalforderungen als Voraussetzung für Verhandlungen zu stellen, ist absolut kontraproduktiv.
Außerdem braucht nicht nur die Ukraine, sondern auch Russland Sicherheitsgarantien - das war der Kardinalfehler beim Budapester Memorandum.
Russland braucht einen ungehinderten und unbehinderbaren (z. B. durch einen Natostützpunkt) Zugang zur Krim. Denn für Russland ist der Zugang zum Schwarzen Meer, bzw. der Hafen Sewastopol existentiell, u. a. für Getreideexporte nach Afrika. Die Ukraine hat eigene Häfen für den Export von Mais für chinesische Schweinefabriken.

"Außerdem braucht nicht nur die Ukraine, sondern auch Russland Sicherheitsgarantien - das war der Kardinalfehler beim Budapester Memorandum."

Wozu braucht eine Atommacht Sicherheitsgarantien??? Sie repetieren typ. russ. Opfer-Narrative. Merken Sie das eigentlich nicht, wie absurd das ist?

"Russland braucht einen ungehinderten und unbehinderbaren (z. B. durch einen Natostützpunkt) Zugang zur Krim. Denn für Russland ist der Zugang zum Schwarzen Meer, bzw. der Hafen Sewastopol existentiell, u. a. für Getreideexporte nach Afrika."

Das ist kompletter Unsinn!!

1. Haben die Russen mit Noworossijsk (u. diverser anderer Häfen) einen ungehinderten Zugang zum Schwarzen Meer.

2. Existiert kein "Natostützpunkt" der Russland daran hindert ins Schwarze Meer zu stechen.

3. Braucht Russland Sewastopol nicht, um seine Getreideexporte zu verschiffen.

4. Falls Sie es nicht mitbekommen haben: Ist die russ. Schwarzmeerflotte gerade dran komplett vernichtet zu werden. Wozu braucht RU dann noch Sewastopol??

Inana | Mo., 22. April 2024 - 19:01

Ehrlich gesagt kann ich mir schwer vorstellen, dass es einen Kompromissspielraum gibt, denn dazu ist v.a. in der EU, der Ukraine und Russland emotional keine Seite bereit. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass der Krieg für alle Seiten auch innenpolitische Vorteile bringt. Auch für die EU gilt, dass sie nun Geopolitik, Waffen und Krieg einen neuen Existenzsinn und v.a. eine neue "Krise", die eben auch erlaubt, Dinge zu tun, die man sonst nicht tun könnte - zB eine immer schärfere Netzkontrolle. In Russland ähnlich - ohne den Krieg hätte man auch Nawalnyj nicht töten können. Und auch in D kann das Transatlantiker-Lager sich endlich durchsetzen.
Diese Konferenz dürfte übrigens auch gar nicht dazu dienen, sondern eher dazu, ukrainische Forderungen nach einem "Siegfrieden" nochmal öffentlich festzulegen.
Insofern dürfte das kaum irgendwie lösbar sein.

Urban Will | Di., 23. April 2024 - 11:12

und da ist es völlig egal, ob und wie man dies vor dem Mauerfall irgendwie besprochen hat oder irgendein russ. Präsident dem mal zustimmte (wichtig ist, wie Putin die Sache nach 2008 sah und das interessierte auf NATO-Seite niemanden), ist mit ein Grund für diesen Krieg.
Hinzu kommt die historische Fehlentscheidung der Ukraine, sich völlig dem Westen zuzuwenden (NATO, EU). Diese Entscheidung ist völlig legitim und nachvollziehbar, aber wer Entscheidungen trifft, muss für die Folgen gerade stehen.
Die Amerikaner würden nie dulden, dass ein direkter Nachbar sich einem Bündnis zuwendet, das sie als Bedrohung sehen und da ist es ebenfalls völlig egal, ob der Westen das anders sieht. Die NATO hat Kriege ohne UN-Mandat begonnen. Punkt aus.
Es wird weitergehen, man wird liefern, das Abschlachten geht in die nächste Runde.
Es wird auf Trump ankommen und dann kann es ganz schnell vorbei sein und dann wird die Verhandlungsposition Selenskyjs gewiss nicht besser sein als heute.

Albert Schultheis | Di., 23. April 2024 - 12:58

Friedensverhandlungen auf Augenhöhe gibt es nur, wenn beide Kontrahenten und deren Protektoren im Hintergrund mit der Schnauze im Dreck liegen. Sobald eine Seite glaubt, im Vorteil zu sein, wird sie Verhandlungen ablehnen, um nach dem erhofften Sieg, ihren Frieden diktieren zu können. Der Westen glaubte bisher, in dieser komfortablen Position zu sein, aber das Blatt hat sich längst gedreht, die Russen sind auf dem Vormarsch - daran werden auch die 60 Mrd $ nichts ändern, außer Hunderdtausend mehr Tote und Zerstörung zu produzieren.
Wer sollte Putin davon abhalten, jetzt auf Kiew, Odessa und Lwiw zuzumarschieren? Als Putin bereit war zu verhandeln, haben wir das hintertrieben, warum sollte er jetzt einem Westen entgegenkommen, der ihn bisher mit allen Zusagen und Verträgen nur verarscht hat? Putin hat einen zu hohen Preis bezahlt für den Putsch in Kiew, als dass er jetzt einfach einlenken könnte - und der Westen braucht nach Vietnam, Irak und Afghanistan eine neue, nachhaltige Lektion!