Blick ins Publik nach dem Attentat auf Donald Trump / dpa

Attentat auf Donald Trump - Ein Angriff auf die Demokratie

Das Attentat auf Donald Trump war das erste dieser Art in Zeiten der sozialen Medien. Während die akute Gewalt mit dem Tod des Attentäters ein schnelles Ende fand, dauern die Ermittlungen an. Auch der Secret Service steht nun in der Kritik. Der Vorwurf: Frauenquote statt Kompetenz.

Autoreninfo

Lisa Davidson ist Journalistin, freie Autorin und Podcast-Host. Sie lebt in Virginia, USA. 

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Die Demokraten stellen Donald Trump gerne als Gefahr für die Demokratie dar. Doch das Attentat auf den ehemaligen und womöglich künftigen US-Präsidenten bei einer Wahlkampfveranstaltung am Samstag – kurz vor seiner Nominierung als republikanischer Präsidentschaftskandidat – war per definitionem ein Angriff auf die Demokratie

Das sieht auch Trumps Konkurrent Joe Biden so, der während einer kurzen Ansprache im Oval Office wissen ließ: „Politik darf niemals ein buchstäbliches Schlachtfeld und, Gott bewahre, ein tödliches Feld sein.“ Biden verurteilte das Attentat auf Trump und forderte alle Amerikaner auf, Gewalt abzulehnen.

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Ernst-Günther Konrad | Di., 16. Juli 2024 - 11:30

Nicht ein Attentat auf bisherige Präsidenten oder Kandidaten zum Amt haben in nur einem Fall die Demokratie auch nur gefährdet. Die Demokratie in den USA besteht aus mehr als nur einer Person. Die Gesellschaft ächtet mehrheitlich Gewalt, auch in der USA, selbst wenn dort durch ein liberales Waffenrecht und mehr Einwohner es auch mehr Gewaltverbrechen gibt. Und bei aller Kritik an Biden, dass er das Wort "Visier" benutzt hat, ist sinnbildlich gemeint gewesen und nichts anderes. Ich glaube nicht, dass er etwas mit dem Attentat zu tun hatte. Bei nachgeordneten unkontrollierten Einzelpersonen innerhalb der CIA habe ich durchaus Zweifel. Aber nichts ist bewiesen und Attentate finden auch aus rein ganz persönlicher psychischer Störung statt und nicht immer steckt die große Verschwörung dahinter. Ich hoffe sehr, dass Trump solche Mutmaßungen nicht unterstützt und da Öl ins Feuer gießt. Warten wir einfach ab, was das FBI ermittelt. In jedem Fall hat Biden jetzt wirklich fertig. Gut so.

Heidemarie Heim | Di., 16. Juli 2024 - 11:55

In der Tat beherrscht Herr Trump die Selbstdarstellung wie kein Anderer. Selbst sein Frauenbild wird auf dieser ikonischen Darstellung seiner kraftvollen Maskulinität bestätigt durch die sich an ihn klammernde secret service-Mitarbeiterin, welche eine Sequenz vorher durch ihre mangelnde Körpergröße und Statur freies Schussfeld auf den Kopf des vielleicht nächsten Präsidenten der USA ließ. Es gibt scheinbar auch Situationen, in denen eine Frauenquote u. Abweichen von körperlichen Voraussetzungen für einen Job sozusagen lebensbedrohend werden können. Andererseits beinhaltet die job description dieser Spezialeinheit auch speziell u. genau einzuhaltende Kooperation! des zu schützenden Objekts. Denn schließlich setzen diese Personenschützer ihr eigenes Leben dergestalt ein, indem sie sich verpflichten eine lebende Wand um die Person zu bilden u. somit als Kugelfang gegen mögliche weitere Angriffe zu fungieren. Was aber nichts nützt wenn ein ikonisches Foto her muss? Ich fass` es nicht! MfG

Peter Gegesy | Di., 16. Juli 2024 - 13:21

Es macht sich ein 20-Jähriger mit einem Gewehr mit Zielfernrohr auf, um auf einem „bestens“ überwachten Gelände, wo es außerdem von Sicherheitbeamten und Polizei wimmelt, einen Präsidenrtschaftskandidaten während seiner Rede zu erschießen. Überlegt er sich erst dort, wo es noch einen geeigneten Platz für die Ausführung des Attentates geben könnte und wie er auch ungehindert hingelangen kann? (oder weiß er es schon?). Er wird dann auch noch endeckt bevor er auf dem Dach überhaupt seine tödliche Position einnehmen kann, hat dann auch noch ca. 3 Minuten Zeit, mehrere Schüsse abzufeuern, obwohl die Sicherheitsbeamten von Zuschauern auf ihn aufmerksam gemacht wurden. (Ergänzung folgt)

Peter Gegesy | Di., 16. Juli 2024 - 13:24

Einen Polizisten, der ihm nachgestiegen ist, scheucht er mit der Waffe zurück, feuert im nächsten Augenblick, von dieser „Ablenkung“ anscheinend gar nicht irritiert, die Schüsse ab (aus ca. 140 Yard Entfernung) und streift damit zweimal den Kopf seines Zieles, das er voll getroffen hätte, hätte sich dieses nicht einen Sekundenbruchteil vorher (Kugelgeschwindigkeit 1.000 Meter/Sek.) leicht gedreht. Eine geradezu unglaubliche „Einzelleistung“! Oder? Und von den Sicherheitsbeamten kommt dann ein Schuß der ihn sofort tötet und damit auch mundtot macht.

Markus Michaelis | Di., 16. Juli 2024 - 13:35

Dass Biden Trump "ins Visier nehmen" will, finde ich unproblematisch. Eine Gesellschaft, die soviel Misstrauen hat, dass sie so eine Formulierung nicht aushält, scheint mir schon am Kippen.

Letztlich scheint es mir darum zu gehen, welche Dinge man noch tolerieren kann und damit auch den Sieg welcher Partei. Da würde ich auch unterscheiden zwischen nachgelagerten Taten (Sturm auf Capitol), die man nicht tolerieren kann, und den "eigentlichen" Auslösern, d.h. gesellschaftliche Ideen, die man nicht tolerieren kann.

Kann man eine Gesellschaft tolerieren, die nicht von alten, weißen US-Amerikanern dominiert wird. Müssen wir (sehr viele) Rassisten in der Ges. identifizieren und öffentlich machen (eine harte Anklage). Kann man es tolerieren, dass nicht jeder (arme) Mensch zuwandern kann. Usw. Schon die genaue Formulierung solcher Fragen ist "Sprengstoff". Im Moment gibt es Bruchlinien, weil es sehr viele ges. Ideen gibt, die man gegenseitig auf gar keinen Fall tolerieren will.

Henri Lassalle | Di., 16. Juli 2024 - 15:13

der Attentäter aus politischen Motiven gehandelt. Man weiss jedoch infolge von Erfahrungen, dass klare politische Ziele bei Attentaten eher selten sind. Das war der Fall in Sarajevo Juli 1914, oder Attentate auf den Zaren Alexander im 19. Jahrhundert, um nur zwei bekannte Beispiele zu nennen. Ansonsten handelt sich um soziale Underdogs, die ihre arme Existenz durch eine spektakuläre, "heldenhafte" Aktion überdimensional aufwerten wollen. Diese Leute haben oft autistische Züge.

Sabine Lehmann | Di., 16. Juli 2024 - 16:47

Der überforderte Hühnerhaufen v. Secret Service ist nicht das einzige Manko, aber das wesentlichste, dazu später mehr. Denn das Verhalten Trumps als "Instinkt" oder "Strategie" zu interpretieren, ist mehr als fragwürdig. Er hat sich selbst u. "seine" Leute zusätzlich in Gefahr gebracht. In einer solchen Situation ist das Standard-Prozedere so, dass die Personenschützer einen geschlossenen Pulk um die zu schützende Person bilden müssen, heißt Trump hätte(gebückt) unten bleiben müssen, ob mit Schuhen oder ohne. Trump aber bietet nach den Schüssen x-mal sowohl seinen Kopf, als auch den Oberkörper quasi als Zielscheibe an. Hätte es zu diesem Zeitpunkt einen Schützen gegeben, wäre es das gewesen für ihn u. seine Leute. Der Secret Service schafft es nicht ihn abzuschirmen u. unten zu halten bis er im Fahrzeug sitzt. Also muss man auch Trump mal ins "Gebet nehmen", dass das SO nicht geht.
Und meine Geschlechtsgenossinnen? DAS bekommt man, wenn Quote statt Qualifikation entscheidet. Ganz toll.