Ukrainekrieg Wer hat den Kachowka-Staudamm zerstört? Die Sprengung des Kachowka-Staudamms ist ein weiteres schweres Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg. Die politischen Sprecher in Kiew und Moskau geben sich derweil gegenseitig die Schuld. Doch gibt es keine logische Erklärung dafür, warum die Ukraine dies hätte tun sollen. VON THOMAS URBAN
„Verharmlosung" von Kriegsverbrechen : Kriminalisierung des politischen Gegners Indem der Bundestag am 20. Oktober den Volksverhetzungsparagraphen dahingehend verschärfte, dass nun bestraft werden kann, wer Kriegsverbrechen „billigt, leugnet oder gröblich verharmlost“, hat er der Gesinnungsjustiz Tür und Tor geöffnet. Schon die öffentlich gestellte Frage, ob sich ein Kriegsgeschehen so oder anders abgespielt hat, könnte künftig zu einer Verurteilung führen. VON GERHARD STRATE
UN- und Amnesty-Berichte zum Ukraine-Krieg : Instrumentalisierung ziviler Opfer Bei aller noch so berechtigten Abscheu vor russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine droht mancher Beobachter eines zu vergessen: Krieg ist die niederste Form der zivilisatorischen Interaktion. Muss also der Versuch, ihn mit humanitären Gesetzen „menschlicher“ zu machen, nicht zwangsläufig misslingen? Die jüngsten UN- und Amnesty International-Berichte zur Menschenrechtslage in der Ukraine, die sich auch mit der Instrumentalisierung ziviler Opfer auseinandersetzen, scheinen das nahezulegen. Und zwar in Bezug auf beide Kriegsparteien. VON PHILIPP FESS
Prozesse gegen Kriegsverbrecher im Ukraine-Krieg : „Eine objektive Beurteilung von Handlungen des Gegners ist schwierig“ Heute endete der erste Kriegsverbrecherprozess in der Ukraine. Ein 21 Jahre alter russischer Soldat wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Auch in Russland sollen gefangene ukrainische Kämpfer vor Gericht gestellt werden. Der Völkerrechtsexperte Matthias Hartwig erklärt im Cicero-Interview, warum nicht jede Tötungshandlung im Krieg ein Kriegsverbrechen darstellt und warum derartige Prozesse besser vor internationalen Gerichten verhandelt werden sollten. INTERVIEW MIT MATTHIAS HARTWIG
Ukraine-Krieg : Das Martyrium von Mariupol Im umkämpften Mariupol sind die Schicksale der Bewohner oft miteinander verbunden. Der kleine Vlad verlor seine Mutter durch einen Mörserangriff. Er selbst wurde von einer Frau gerettet, die vor acht Jahren dem Krieg im Donbass entkam. VON ALISA BAUCHINA
Nach Butscha : Russische Zivilgesellschaft in Schockstarre Auch in Russland sorgen die Bilder aus dem Kiewer Vorort Butscha für Entsetzen. In Moskau beispielsweise protestieren mutige Menschen gegen die russischen Kriegsverbrechen. Derweil verschärft sich der Ton der russischen Kriegspropaganda. Beide Positionen stehen sich diametral gegenüber. VON NATHAN GIWERZEW
Massaker von Butscha : Die offenen Fragen Nach dem Fund der grausam hingerichteten Zivilisten im Kiewer Vorort Butscha bleiben einige Fragen offen. Wer ist für das Massaker verantwortlich? Welche Taktik liegt dem Morden zugrunde? Und kann sich das wiederholen? Erste Indizien weisen darauf hin, dass nach System gemordet wurde. VON NATHAN GIWERZEW
Eine russische Frontjournalistin berichtet : Nikolajew – Ein Augenzeugenbericht Für die Moskauer Zeitung Nowaja Gazeta hat Jelena Kostyuchenko am 12. März über die Kämpfe im ukrainischen Nikolajew berichtet. Aufgrund der in Russland geltenden Militärzensur musste der Bericht in der online veröffentlichten Fassung stark gekürzt werden. Mit freundlicher Genehmigung der Autorin bringt Cicero den ungekürzten Originaltext in deutscher Übersetzung. VON JELENA KOSTYUCHENKO
25. Jahrestag von Srebrenica : Die Bilder leben fort Robert McNeil zählte 1996 zu den ersten Gerichtsmedizinern, die das Massaker von Srebrenica untersuchen konnten. Seine Albträume aus dieser Zeit verarbeitete der Schotte mit Hilfe von Kunst und Malerei. VON ROBERT MCNEIL