Bürgerliche Politik Ist hier noch Platz? Während die Union unter Friedrich Merz nach der richtigen Linie sucht, versuchen Parteien, die Leerstelle im bürgerlichen Lager neu zu besetzen. Doch zeigt die Praxis der zurückliegenden Jahre, dass Parteineugründungen im liberal-konservativen Spektrum wenig Erfolg versprechen – trotz viel Wählerpotenzial. VON MORITZ GATHMANN UND ALEXANDER MARGUIER
Pro und Contra: Soll der Begriff „bürgerlich“ ins Grundsatzprogramm der CDU? : Pro: Der Kern unserer Politik Die Christlich-Demokratische Union will sich ein neues Grundsatzprogramm geben. Gestritten wird noch darüber, ob darin das „Bürgerliche“ als eine der Säulen der CDU betont werden soll. Auf jeden Fall, meint der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban. Denn bürgerlich sei jeder Mensch, der nicht zuerst nach dem Staat fragt, sondern im Sinne von Freiheit, Eigenverantwortung und Gemeinsinn leben will. VON TILMAN KUBAN
Pro und Contra: Soll der Begriff „bürgerlich“ ins Grundsatzprogramm der CDU? : Contra: Eine rein beliebige Zuschreibung Die Christlich-Demokratische Union will sich ein neues Grundsatzprogramm geben. Gestritten wird noch darüber, ob darin das „Bürgerliche“ als eine der Säulen der CDU betont werden soll. Nein, meint der Sozialpolitiker Matthias Zimmer: Der Begriff sei zu unbestimmt, emotional aufgeladen und grenze aus. Morgen antwortet ihm an dieser Stelle der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban. VON MATTHIAS ZIMMER
Die CDU und die Wahl in Thüringen : In Merkels Abwärtsstrudel Die Union stolpert von einer Niederlage zur nächsten. Die Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wirkt immer hilfloser. Doch solange die Merkelei in der Partei weitergeht, wird sich daran nichts ändern. Es ist höchste Zeit für eine Rosskur VON ALEXANDER MARGUIER
68er : Im richtigen Leben Die Antibürgerlichkeit der 68er hat eine neue herrschende Klasse hervorgebracht, die die liberale Demokratie infrage stellt. Seitdem hat Politik in Deutschland Moral zu sein. Eine freimütige und freisinnige Debatte ist so seit 50 Jahren nicht möglich VON FRANK A. MEYER
CSU : Ein ungarisches Krokodil und dobrindtsche Duftmarken Bei ihrer Klausurtagung vor den Koalitionsgesprächen provoziert die CSU bewusst. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán und Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sollen das konservative Profil der Partei schärfen. Letzterer aber schießt manchmal am Ziel vorbei VON ALEXANDER MARGUIER