Eine Atombombe explodiert auf einem Testgelände in der Wüste von Nevada / dpa

Militär und Technologisierung - Neue Waffen werden die Atombombe in den Schatten stellen

Ob Autonome Waffensysteme entstehen, steht außer Frage. Wichtiger wäre zu betrachten, wer sie bauen wird und zu welchem Zweck. Das schreiben Palantir-CEO Alexander C. Karp und sein Mitarbeiter Nicholas W. Zamiska in ihrem Gastbeitrag.

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Alexander C. Karp ist Mitbegründer und CEO von Palantir Technologies / Foto: dpa

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Nicholas W. Zamiska ist Head of Corporate Affairs und Legal Counsel im Büro des CEO.

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Am 16. Juli 1945, kurz nach Sonnenaufgang, versammelte sich eine Gruppe von Wissenschaftlern und Regierungsbeamten in einem trostlosen Teil der Wüste von New Mexico, um den ersten Kernwaffentest der Menschheit zu beobachten. Ein Schaulustiger beschrieb die Explosion als „leuchtend lila“. Der auf die Detonation der Bombe folgende Donner schien auf dem Boden der Wüste abzuprallen und gleichsam zu verweilen.

J. Robert Oppenheimer, der jenes Projekt leitete, das in diesem Test gipfelte, dachte an diesem Morgen über die Möglichkeit nach, mit der zerstörerischen Kraft dieses Vorhabens zu einem dauerhaften Frieden beitragen zu können. Er erinnerte sich an die Hoffnung des schwedischen Industriellen und Philanthropen Alfred Nobel, der annahm, dass das von ihm erfundene Dynamit Kriege beenden würde.

Nachdem Nobel gesehen hatte, wie Dynamit zur Herstellung von Bomben verwendet wurde, vertraute er einem Freund an, dass nicht weniger, sondern leistungsfähigere Waffen die besten Garanten für den Frieden seien. Er schrieb: „Das Einzige, was Nationen jemals davon abhalten wird, einen Krieg zu beginnen, ist der Terror.“

Ein Kalkül unter den Großmächten

Es wäre einfach, vor dieser Art von düsterem Kalkül zurückzuschrecken und uns in die Hoffnung zu flüchten, dass sich der friedfertige Instinkt unserer Spezies durchsetzen würde, wenn nur diejenigen, die Waffen besitzen, diese niederlegen würden. Doch seit dem ersten Atomtest in New Mexico sind fast 80 Jahre vergangen. Atomwaffen wurden nur zweimal im Krieg eingesetzt, in Hiroshima und Nagasaki. Für viele sind die Macht und der Schrecken der Bombe in weite Ferne gerückt. Sie sind fast abstrakt.

Stellten wir eine Bilanz auf zum Umgang der Menschheit mit Waffen – unvollkommen sicher und in der Tat Dutzende Male fast katastrophal – wäre das Ergebnis doch bemerkenswert. Nahezu ein Jahrhundert ließe sich eine Ära des Friedens konstatieren, in der es nicht einen militärischen Konflikt zwischen den Großmächten gegeben hat. Mindestens drei Generationen – Milliarden von Menschen und deren Kinder und Enkelkinder – haben keinen Weltkrieg erlebt. John Lewis Gaddis, Professor für Militär- und Marinegeschichte in Yale, hat das Ausbleiben größerer Konflikte in der Nachkriegszeit als den „langen Frieden“ bezeichnet.

Das Atomzeitalter und der Kalte Krieg haben jahrzehntelang ein Kalkül unter den Großmächten zementiert, dass eine echte Eskalation – nicht aber Scharmützel und Kräftemessen am Rande regionaler Konflikte – für sie äußerst unattraktiv und potenziell kostspielig seien. Der Psychologe Steven Pinker greift in seiner These weiter: „Der Rückgang der Gewalt ist vielleicht die bedeutendste und am wenigsten beachtete Entwicklung in der Geschichte unserer Spezies.“

Ein bemanntes Flugzeug im Jahr 2088?

Es wäre unvernünftig, den gesamten oder auch nur den größten Teil des Verdienstes an dieser Entwicklung einer einzigen Waffe zuzuschreiben. Eine ganze Reihe anderer Entwicklungen seit Ende des Zweiten Weltkriegs, einschließlich der Verbreitung demokratischer Regierungsformen auf der ganzen Welt und die zunehmende Verflechtung wirtschaftlicher Aktivitäten, die einst undenkbar war, sind Teil dieser Geschichte.

Das Kalkül der Großmächte, das dazu beigetragen hat, einen weiteren Weltkrieg zu verhindern – darunter vor allem das der USA –, könnte sich wiewohl schnell ändern. Sich zur Notwendigkeit einer Vormachtstellung zu bekennen, verliert im Westen zunehmend an Popularität. Und die Abschreckung als Doktrin läuft Gefahr, ihren moralischen Reiz zu verlieren. Das atomare Zeitalter könnte gleichsam bald zu Ende gehen. Wir befinden uns im Software-Jahrhundert; die Kriege der Zukunft werden von Künstlicher Intelligenz geführt, deren Entwicklung weitaus schneller voranschreitet als die der konventionellen Waffen.

Der F-35- Kampfjet wurde Mitte der 1990er Jahre konzipiert. Als Flaggschiff der amerikanischen und verbündeten Streitkräfte soll er noch 64 Jahre lang im Einsatz bleiben. Die US-Regierung kalkuliert, dass sie mehr als 2 Billionen Dollar für das Programm ausgeben wird. Aber wie General a.D. Mark A. Milley, ehemaliger Vorsitzender der Joint Chiefs of Staff – ein u.a. den US-Präsidenten und seinen Verteidigungsminister beratendes Gremium zu Rüstungsfragen – kürzlich fragte: „Glauben wir wirklich, dass ein bemanntes Flugzeug im Jahr 2088 den Himmel erobern wird?“

Die moralische Komplexität geopolitischer Szenarien

Im 20. Jahrhundert wurde Software entwickelt, um die Anforderungen der Hardware zu erfüllen, von der Flugsteuerung bis zum Raketenstart. Doch mit dem Aufkommen der Künstlichen Intelligenz und dem Einsatz von Large Language Modellen zur Erstellung von Zielempfehlungen auf dem Schlachtfeld hat sich das Verhältnis verschoben. Jetzt steht die Software im Fokus, während die Hardware – die Drohnen in der Ukraine und anderswo –zunehmend als Mittel zur Umsetzung der KI-Empfehlungen dient.

Für eine Nation, die sich in der Anwendung von Gewalt zu einem höheren moralischen Standard verpflichtet hat als ihre Gegner, ist nicht ausreichend, mit dem Feind technologisch aufzuschließen. Ein Waffensystem in der Hand einer ethischen Gesellschaft, die zu Recht vor seinem Einsatz zurückschreckt, wird nur dann als wirksame Abschreckung wirken, wenn es weitaus leistungsfähiger ist als die Fähigkeit eines Gegners, der nicht zögern würde, Unschuldige zu töten.

Das Problem ist, dass die jungen Amerikaner, die am besten in der Lage sind, KI-Systeme zu entwickeln, oft auch am ambivalentesten sind, wenn es darum geht, für militärische Zwecke zu arbeiten. Im Silicon Valley etwa haben sich viele Entwickler von diesem Themenfeld abgewandt, weil sie nicht dazu bereit sind, sich mit dem Chaos und der moralischen Komplexität geopolitischer Szenarien auseinanderzusetzen. Zwar gibt es vereinzelt Unterstützung für die Arbeit im Verteidigungsbereich, doch die meisten Mittel und Talente fließen weiterhin in Richtung Verbraucher.

Zusammenarbeit mit dem Militär

Die technische Elite der USA forciert vielmehr, Kapital für Video-Sharing-Apps und Social- Media-Plattformen, Werbealgorithmen und Shopping-Websites zu beschaffen. Sie zögern nicht, jede Bewegung eines Menschen online zu verfolgen und zu monetarisieren. Sie graben sich regelrecht in unser Leben ein. Vor einer Zusammenarbeit mit dem Militär schrecken sie aber zurück.

Im Jahr 2018 schrieben etwa 4.000 Mitarbeiter von Google einen Brief an dessen Vorstandsvorsitzenden Sundar Pichai. Darin forderten sie ihn auf, eine als „Project Maven“ bekannte Software für die US-Spezialeinheiten einzustellen, die zur Überwachung und Einsatzplanung in Afghanistan und anderswo verwendet wurde. Die Mitarbeiter verlangten, dass Google niemals „Technologie für die Kriegsführung entwickelt“ und argumentierten, dass die Unterstützung von Soldaten bei der Planung von zielgerichteten Operationen und „potenziell tödlichen Ergebnissen“ nicht akzeptabel sei.

Google versuchte daraufhin, seine Beteiligung am „Project Maven“ mit dem Argument zu verteidigen, die Arbeit des Unternehmens diene lediglich „nicht-offensiven Zwecken“. Dies war eine subtile und juristische Unterscheidung, insbesondere aus der Sicht von Soldaten und Geheimdienstanalysten an der Front, die bessere Softwaresysteme brauchten, um am Leben zu bleiben.

Diane Greene, die damalige Leiterin von Google Cloud, hielt schließlich ein Treffen mit den Mitarbeitern ab, um bekannt zu geben, dass das Unternehmen beschlossen hatte, seine Arbeit an dem Verteidigungsprojekt zu beenden. Ein Artikel in der Zeitschrift Jacobin (eine sozialistische Publikation; Anm. d. Red.) erklärte dies zu einem „beeindruckenden Sieg gegen den US-Militarismus“ und stellte fest, dass sich die Google- Mitarbeiter erfolgreich gegen das gewehrt hatten, was sie für eine Fehlleitung ihrer Talente hielten.

Software zur Verfügung stellen

Doch der Frieden, den diejenigen im Silicon Valley genießen, die gegen eine Zusammenarbeit mit dem Militär sind, wird durch die glaubwürdige Androhung von Gewalt durch eben dieses Militär ermöglicht. Bei Palantir entwickeln wir eine Softwarearchitektur für die Verteidigungs- und Nachrichtendienste der USA und ihrer Verbündeten, die den Einsatz der KI-Waffen dieses Jahrhunderts ermöglichen wird. Wir sollten als Gesellschaft in der Lage sein, eine Debatte zu führen über die Vorzüge des Einsatzes militärischer Gewalt im Ausland, ohne zu zögern, denjenigen, die in Gefahrenzonen geschickt werden, die Software zur Verfügung zu stellen, die sie für ihre Arbeit benötigen.

Am besorgniserregendsten ist, dass die Enttäuschung und das Desinteresse einer Generation an der kollektiven Verteidigung unseres Landes zu einer massiven Umleitung von Ressourcen – intellektueller und finanzieller Art – zur reinen Befriedigung der Bedürfnisse unserer Konsumkultur geführt hat. Die schwindenden Anforderungen, die wir an den Technologiesektor stellen, um Produkte von dauerhaftem und kollektivem Wert zu produzieren, geben zu viel Macht an die Launen des Marktes ab. 

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Wie David Graeber, der Anthropologie in Yale und an der London School of Economics lehrte, 2012 in einem Essay im The Baffler (Zeitschrift für Kulturkritik; Anm. d. Red.) festhielt: „Das Internet ist eine bemerkenswerte Innovation, aber alles, worüber wir sprechen, ist eine superschnelle und weltweit zugängliche Kombination aus Bibliothek, Postamt und Versandhauskatalog.“

Dass die Technologiewelt Richtung Konsumwelten abgedriftet ist, hat dazu beigetragen, einen gewissen Eskapismus zu verstärken – den Instinkt des Silicon Valley, die wichtigen Probleme, mit denen wir als Gesellschaft konfrontiert sind, zugunsten des Trivialen und Kurzlebigen zu ignorieren. Herausforderungen, die von der Landesverteidigung über Gewaltverbrechen bis hin zu Bildungsreformen und medizinischer Forschung reichen, erschienen vielen in der Technologiebranche als zu unlösbar, zu heikel und zu politisch belastet, als dass sie es wert wären, angegangen zu werden.

Eine Generation aufstrebender Gründer

Ein Jahr nach der Revolte bei Google drohte ein Aufstand von Microsoft-Mitarbeitern die Arbeit an einem 480-Millionen-Dollar-Projekt zur Entwicklung einer Augmented-Reality-Plattform für Soldaten der US-Armee zu stoppen. Die Mitarbeiter des Konzerns schrieben einen Brief an dessen Vorstandsvorsitzenden, Satya Nadella, sowie an Brad Smith, den Präsidenten des Unternehmens, in dem sie argumentierten, dass sie „nicht unterschrieben haben, um Waffen zu entwickeln“, und forderten, dass das Unternehmen den Vertrag kündigt.

Als OpenAI im November 2022 seine KI-Schnittstelle ChatGPT der Öffentlichkeit vorstellte, verbot es deren Einsatz für „militärische und kriegerische“ Zwecke. Nachdem das Unternehmen das pauschale Verbot für militärische Anwendungen in diesem Jahr aufgehoben hatte, versammelten sich Demonstranten vor dem Büro von Sam Altman, dem CEO von OpenAI, in San Francisco, um zu fordern, dass das Unternehmen „seine Beziehung zum Pentagon beendet und keine militärischen Kunden annimmt“.

Die Empörung in der Öffentlichkeit hat dazu geführt, dass Führungskräfte und Investoren in der gesamten Technologiebranche versuchen, jede Andeutung von Kontroverse oder Missbilligung zu vermeiden. Ihre Zurückhaltung ist mit erheblichen Kosten verbunden. Viele Investoren im Silicon Valley und Legionen außerordentlich talentierter Entwickler schieben die wesentlichen Probleme unserer Zeit einfach beiseite. 

Eine Generation aufstrebender Gründer sagt, dass sie aktiv nach Risiken sucht, aber wenn es um tiefergehende Investitionen in gesellschaftliche Herausforderungen geht, überwiegt oft die Vorsicht. Warum sich in die Geopolitik einmischen, wenn man eine andere App bauen kann? Und sie haben Apps gebaut. Eine Vielzahl von Social-Media-Imperien monetarisiert und kanalisiert systematisch den menschlichen Wunsch nach Status und Anerkennung.

Wir wären gut beraten, das Gleiche zu tun

Das außenpolitische Establishment hat sich im Umgang mit China, Russland und anderen wiederholt verkalkuliert, weil es glaubte, dass wirtschaftliche Integration ausreicht, um die Unterstützung ihrer Führer im Inland zu untergraben und ihr Interesse an einer militärischen Eskalation im Ausland zu verringern. Der Konsens von Davos ist daran gescheitert, dass die Peitsche zugunsten des Zuckerbrots aufgegeben wurde. In der Zwischenzeit haben der chinesische Präsident Xi Jinping und andere autoritäre Führer ihre Macht auf eine Weise ausgeübt, die die politischen Führer im Westen vielleicht nie verstehen werden.

Bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten im Jahr 2015, als er vor einer Gruppe von führenden Vertretern aus Wirtschaft und Politik in der Handelskammer von Seattle sprach, schwelgte Xi in Erinnerung an die Lektüre von „Der alte Mann und das Meer“. Als er Kuba besuchte, sei er nach Cojimar an der Nordküste gereist, die Ernest Hemingway zu seiner Geschichte über einen Fischer und seinen 18-Fuß-Marlin inspiriert hatte. Xi sagte, er habe „einen Mojito“ bestellt, das Lieblingsgetränk des Autors, „mit Minzblättern und Eis“, und erklärte, dass er „einfach selbst spüren wollte“, was Hemingway gedacht hatte, als er seine Geschichte schrieb. 

Das Staatsoberhaupt einer Nation, in der fast ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt, fügte hinzu, dass es „wichtig ist, sich um ein tiefes Verständnis der Kulturen und Zivilisationen zu bemühen, die sich von unserer eigenen unterscheiden“. Wir wären gut beraten, das Gleiche zu tun.

Kein halbherziger, oberflächlicher Patriotismus

Unsere allgemeine Zurückhaltung bei der Entwicklung wirksamer Autonomer Waffensysteme für den militärischen Einsatz könnte auf eine berechtigte Skepsis gegenüber der Macht selbst zurückzuführen sein. Pazifismus befriedigt unser instinktives Mitgefühl für die Machtlosen. Er entlastet uns auch von der Notwendigkeit, zwischen den schwierigen Kompromissen, die unsere Welt bestimmen, zu navigieren.

Chloé Morin, französische Autorin und ehemalige Beraterin des französischen Premierministers, schlug kürzlich in einem Interview vor, wir sollten dem oberflächlichen Drang widerstehen, „die Welt in Beherrscher und Beherrschte, Unterdrücker und Unterdrückte zu unterteilen“. Es wäre ein Fehler und in der Tat eine Form der moralischen Herablassung, Machtlosigkeit systematisch mit Frömmigkeit gleichzusetzen. Die Unterworfenen und die Unterdrücker sind gleichermaßen zu schweren Sünden fähig.

Wir treten nicht für einen halbherzigen und oberflächlichen Patriotismus ein, der das Nachdenken und die echte Reflexion über die Vorzüge unserer westlichen Demokratien, aber auch über ihre Schwächen ersetzt. Wir wollen nur, dass die Technologieindustrie eine wichtige Frage im Auge behält – die nicht lautet, ob eine neue Generation Autonomer Waffen mit KI gebaut wird. Es geht darum, wer sie bauen wird und zu welchem Zweck.

Alexander C. Karp ist Mitbegründer und CEO von Palantir Technologies. Nicholas W. Zamiska ist Head of Corporate Affairs und Legal Counsel im Büro des CEO. Ihr Buch „The Technological Republic: Hard Power, Soft Belief, and the Future of the West“ wird im Februar 2025 veröffentlicht.

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Christoph Kuhlmann | Di., 2. Juli 2024 - 18:04

Große Teile der westlichen Zivilisation haben vergessen, dass der Mensch des Menschen Wolf ist und viele Diktatoren ihre historische Mission darin sehen, die Grenzen ihres Territoriums gewaltsam zu erweitern. Sie haben ebenfalls vergessen, dass die Existenz westlicher Demokratien auf ihrer waffentechnischen Überlegenheit beruht. Regierungen, die nach 5000 toten Soldaten den Krieg abbrechen müssen, sind nicht kriegsfähig. Das heißt, No Troops on the Ground. Andererseits sind es ja die USA, die neben Russland ständig in irgendwelche Kriege Kriege verwickelt sind. Insofern kann ich die Entwickler verstehen. Statt Bomben nun Bomben und Kampfroboter. Der Wert eines Individuums in modernen, westlichen Gesellschaften einfach zu hoch um sie in Kriegen antreten zu lassen mit Gegnern, die Millionen verheizen und auf den Ralley around the Flag Effect setzen. Die Frage lautet also nicht, sind wir bereit Millionen unserer Soldaten zu opfern sondern, sind wir bereit Millionen Feinde zu töten.

nämlich: die waffentechnische Überlegenheit des Westens hat keinesfalls dazu geführt, dass seine Demokratien überleben. Wir können in die vsa schauen oder auch nach Dummland, der Starke und der Loser, beide mit oder ohne tolle, modernste Waffensysteme aus Afghanistan von Sandalenkriegern auf Mopeds vertrieben, oder die Franzosen in Mali. Die "westlichen. Allianz" war sehr bereit, viele Feinde zu töten, trotzdem wurde sie besiegt. Mittlerweile wird der Feind, bsw. Dummland durch asymetrische Kriegsführung besiegt, zerstört, durch Flutung mit vollkommen Kulturfremden, nämlich durch die Amis. Vieviele Kriege haben die bösen Russen und wieviele die guten Amis in den letzten Jahrzehnten geführt? Wieviele Militärbasen haben die Russen im Ausland?? Die Amis kalkulieren IMMER nur die Verluste ihrer zu Feinden erklärten Staaten, weil diese ihren Interessen im Weg stehen. Ganz am Ende werden IMMER die Menschen die Opfer von Krieg sein. Ich will nicht, dass mein Sohn der getötete Feind ist!

Henri Lassalle | Di., 2. Juli 2024 - 20:12

Man glaubte im Westen sogar, das Internet würde in China demokratische Prozesse herbeiführen - alles naive Illusionen.
Bertrand Russel, britischer Mathematiker und Denker hat ein hervorragendes Werke mit dem Titel "Power" verfasst. Darin schildert er die Phänomene des Machtstrebens und stellt sie in die Nähe eines Triebes.
Krieg wird es immer geben, in welcher Gestalt auch immer. Frieden kann es nur in kleinen ethnischen Gruppen geben, in denen es keine Verteilungskämpfe und keine Hierarchieprobleme gibt - so etwas lässt sich in exotischen Gegenden beobachten.
Und ausserdem: Auch der moderne Mensch heute hat einen Anteil des Steinzeitmenschen bewahrt - der Beweis wird leider zu oft erbracht.

Tomas Poth | Di., 2. Juli 2024 - 20:57

Atomwaffen:
Es waren die Amerikaner, die als einzige bisher Atomwaffen im Krieg einsetzten, obwohl der Krieg schon fast zu ende war!!

Ära des Friedens:
Lachhaft, unterhalb der atomaren schwelle wurden seit WKII Kriege geführt mit mehr Toten als im WKII. An 45 Kriegs-/Konflikteinsätzen waren die USA beteiligt!!

Rückgang der Gewalt:
Wo hat der, Verzeihung, Penner hingeschaut, auf den Mond?

Weiterentwicklung von Waffen, mittels KI:
Wenn wir es nicht machen, die anderen werden es machen.
Ein Standardargument das immer funktioniert, und alle machen es.
Jedes neues Waffensystem erzeugt ein neues Waffenbekämpfungssystem, eine endlos Spirale.
Irgendwann reicht es, daß einer niest und die Hölle bricht los.

Meine Empfehlung, wir schicken alle Waffenentwickler in irgendeine Wüstenregion, dort können sie alles an sich selbst ausprobieren.
Vielleicht wäre das der Weg zum Frieden?!

Wilhelm Keyser | Di., 2. Juli 2024 - 22:46

Eine interessante Thematik mit interessanten Details, wovon man bisher wenig las. Was mich stört: Der Titel hält nicht so recht was er verspricht. Es geht nicht um neue Waffen, eine Potenzierung der Atombombe gar (wobei die schon durch die H-Bombe potenziert wurde). Es geht mehr um eine Quadratur der (bereits aktuell, siehe UA-Krieg und die für angebl. Experten überraschend abkackenden Leos) Vernetzung, einen intelligenteren (?), potenzierten Einsatz mehr oder weniger vorhandener Waffen. Außerdem: Der (blauäugige) nennen wir ihn Pazifismus von Softwareentwicklern im Silicon Valley wird zu Recht negativ gewürdigt, erscheint aber auf dem Rückzug. Nicht nur dass in DE die den Pazifismus quasi erfundenen Grünen die größten Kriegstreiber sind. Auch in den USA werden (Kriegs-)Gefahren nicht zuletzt der PRC (wieder) ernst genommen! Die USA erkennen auch (wieder), dass es sich lohnt, um (Klein-)Staaten in Südamerika und im Pazifik sich zu bemühen was Sicherheitsofferten einschließt!

Albert Schultheis | Mi., 3. Juli 2024 - 00:39

Der große am. Romancier S. Bellow beschrieb den Typus der "reality instructors", der Zyniker des Machbaren, die uns darüber belehren, dass und wo der Barthel den Most holt! Hier haben wir zwei dieser Spezies, die über einen
"höheren moralischen Standard ... als ihre Gegner" schwadronieren und locker "mit dem Chaos und der moralischen Komplexität geopolitischer Szenarien" fertig zu werden behaupten.
Statt des "Eskapismus ... zugunsten des Trivialen und Kurzlebigen" der Weicheier versprechen sie "dauerhaften Frieden" den natürlich allein die USA garantieren können.
Gleichzeitig konstatieren sie: Die "Abschreckung als Doktrin läuft Gefahr, ihren moralischen Reiz zu verlieren." Dabei haben sie nicht einmal Unrecht - siehe die Kriegstreiber der RotGelbGrünen Khmer! Und in die Bresche schlägt notwendiger Weise die neue KI von Palantir! Die Exkulpierung ist immer die gleiche: wenn wir's nicht tun, tun's andere! - Sorry! Warum sind's dann immer die Amis, die zuerst den nächsten Schritt wagen?

Reinhold Schramm | Mi., 3. Juli 2024 - 06:58

In den Eroberungskriegen der Menschheitsgeschichte geht es stets um die Aneignung des materiellen Reichtums auf anderen Territorien. So auch in der jüngsten Geschichte des Kolonialismus, wie im deutschen Eroberungskrieg in Osteuropa und Russland.

Zwei Möglichkeiten stehen heute hierfür bereit, die geistige Manipulation der eigenen Bevölkerung, beispielsweise vor und nach Kriegsbeginn 1939 oder zuletzt mit Bezug auf die Bevölkerung der Ukraine.

Stimmten zum Ende der Sowjetunion noch 72 % bei der Volksbefragung in der Ukraine für den weiteren Verbleib in der Sowjetunion. So ist es den Ideologen und Demagogen des westlichen Konsumparadieses gelungen, im Verlauf der jüngsten Geschichte, das Massenbewusstsein in der Ukraine umzudrehen.

Ein Ergebnis hieraus, sollte es nicht so mit der Russischen Föderation gelingen, so braucht es deren physische Vernichtung, möglichst ohne Einsatz von Nuklearwaffen. Es geht um die westliche Aneignung der östlichen Rohstoffe und Bodenschätze.

Ingbert Jüdt | Mi., 3. Juli 2024 - 09:52

Sie lautet »... das Desinteresse einer Generation an der kollektiven Verteidigung unseres Landes ...«

In diesem von einem deutschen Medium abgedruckten, an ein amerikanisches Publikum gerichteten amerikanischen Werbeartikel geht es um die Perspektive der USA und um ein amerikanisches Äquivalent von »Kriegsmüdigkeit«, flankiert von geläufigen Formeln des Selbstbetrugs wie der von der »Nation, die sich in der Anwendung von Gewalt zu einem höheren moralischen Standard verpflichtet hat als ihre Gegner«.

Nun mag man in Googles Verweigerung einer Zusammenarbeit mit dem Militär zu Recht einen bloßen woken Reflex sehen. Aber die entscheidende Frage lautet doch, wer sich aus welcher Perspektive und mit welchem Grad der Autonomie an der Formulierung der militärischen Doktrinen für den Gebrauch militärischer KI beteiligen wird. Das wird doch einmal mehr davon abhängen, wem die Gnade zuteil wird, als »Verbündeter« der USA zu gelten - folglich einmal mehr davon, ob man brav genug in der Spur läuft.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 3. Juli 2024 - 10:21

Waffen egal welcher Art haben noch nie Frieden gebracht, Und vermeintliche friedliche zu nutzende Technik, die sich zur Waffe umbauen ließ auch nicht. Und sind es keine Bomben, Flugzeuge, Drohnen und was weiß ich noch alles, dann sind es Wuhan Viren oder sonst wo geheim getestet, die uns Menschen den Gar ausmachen werden. Denn unkontrollierte Biowaffen töten auch deren Erfinder/Forscher am Ende des Tages auch selber. Ich bin fest davon überzeugt, das Kriege begrenzt werden können, wenn man ihm die Energie entzieht, will sagen den Strom. Die gesamte moderne Waffentechnik lebt mit Strom. Satelliten usw. werden funkgesteuert, Waffenlenkungssystem brauchen spezielle Programme usw. und das braucht am Ende immer Strom. Ja, man kann einiges via Notstrom für kurze Zeit betreiben, aber wer die Energie beherrscht, wer die Hand am "Stromschalter" hat, der dürfte auch den Rest der Welt beherrschen. Denn Autos, Panzer, Lenkwaffen usw. brauchen was? Irgendwie und irgendwann auch .....Strom.

Ronald Lehmann | Mi., 3. Juli 2024 - 15:26

ANTWORTEN

Natürlich war die Atombombe die zerstörerischste Waffe, die die Amerikaner in Japan eingesetzt haben

Glück für Dresden, den eigentlich war Abwurf hier geplant
Naja, bei den drei Angriffswellen & jetzt mit kirchlicher Absegnung NUR NOCH 😭 20-25000 Tote
=> & in diesen Spielchen ersieht man die Perversität des politischen denken
egal welche Flagge

ABER
wäre Corona ein wesentlich tödlicher Virus gewesen
wäre dies keine Kriegs-Führung gewesen

& die politischen Spielchen der eigenen westlichen Politiker aller Jongleure

SIND DIES KEINE KRIEGSSPIELE GEGEN IHRE EIGENE BEVÖLKERUNG
& sind diese nicht eben so PERVERS?

sind Wirtschafts-Kriege mit Lebensmittel, Trinkwasser oder anderer Ressourcen für die Befriedigung der GIER BESSERE KRIEGE??????

Das einzig positive im militärischen Wettbewerb

ist fmp. die Effektivität von Forschung & Entwicklung

wo sich eigentümlicher Weise ALLE POLITIKER weltweit heraus halten müssen, außer wenn diese eine Zahlung aus dem Staats-Säckel tätigen müssen💰

Bernhard Marquardt | Mi., 3. Juli 2024 - 15:51

Jahrelang rüstete Putin seine Wehrmacht auf. Und keiner hat es für nötig befunden, diesen Aktivitäten eine nennenswerte Bedeutung beizumessen.
Selbst am Vortag der Invasion wurde eine solche Absicht von Putin dementiert.
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen“ Walter Ulbricht im Juli 1960.
Im Vergleich zu Putins Russland entwickelt Xi die chinesische Armee noch weitaus aggressiver, besonders die Kriegsmarine, mit Hilfe derer er seine expansiven Machtansprüche im sog. südchinesischen Meer hemmungslos durchsetzt. Trotz Völkerrechtswidrigkeit und entgegen aller UN-Beschlüsse. Der größte chinesische Kriegshafen befindet sich am Eingang zum Roten Meer.
Bald chin. Kriegsschiffe im mehrheitlich chin. Piräus?
Mittels einer perfiden Schuldenfalle baut China mit Unterstützung der oft rohstoffreichen Schuldner in Entwicklungsländern die Infrastruktur für seine eigene „Seidenstraße“.
Purer "friedlicher?" Kolonialismus.
Der Rest der Welt döst seinem Untergang entgegen.

Er vertreibt seine Schätze über die ständig im Ausbau befindliche Seidenstraße, die wahrscheinlich die Architektur der chinesischen Mauer welche sogar das Satellitenauge erfreut, in den Schatten stellen wird. Und nachdem man "wirtschaftsspionagetechnisch" den Westen schon so ziemlich abgegrast, und z.B. Häfen sowie Handel logistisch im Griff hat, fehlt zum wirklich glücklich sein nur noch die taiwanesische Mikrochip-Technologie. Während die anderen Jungs immer noch dabei sind darüber zu streiten "wer den Größeren hat";).
Ups! Wer hat an der Zeit gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Selbst bin ich indessen zu alt und eigenbrötlerisch genug, um mich mit den Folgen dieser Polit-tektonischen Verschiebungen auseinandersetzen zu müssen. "Ave Cäsar, morituri....usw.!" MfG

Armin Latell | Mi., 3. Juli 2024 - 18:53

werden immer geführt werden, selbst dann, wenn damit die eigene Vernichtung droht, sehr aktuell am Krieg der vsa gegen RU in der Ukraine zu erkennen. Je höher entwickelt die Waffensysteme, desto mehr glaubt der militärische Falke an seinen schnellen Sieg, desto wahrscheinlicher geht er auf einen Waffengang ein. Die Schreiberlinge diese furchtbaren Artikels blenden die menschliche Psyche, die Psychopathen in Regierungsfunktionen und Militär, komplett aus. Abschreckung funktioniert ggf. nur, wenn die Kriegstreiber und ihre Familien persönlich in Gefahr sind, bei solch einem Abenteuer umzukommen! Am Ende eines jeden Krieges bezahlen diesen unzählige Menschen mit Leid, Tod und Trauer, egal wie hochmodern oder nicht die Waffensysteme sind. Da spiele ich lieber ganz ungefährdet meine Ego-Shooter.

Armin Latell | Mi., 3. Juli 2024 - 18:57

Skynet bauen? Um "saubere" Kriege zu führen? Science fiction wird Realität? Unglaublich, aber: der Terminator lässt grüßen.