Ausschnitt des Gemäldes „Salvator mundi“ von Leonardo da Vinci
Keine christliche Ikonografie, bloß Ware auf dem Markt der Sinnstiftung und der Eitelkeiten / Foto: Christie's

Salvator mundi - Demonstration eines Machtanspruchs

Kolumne: Grauzone. Das für 450 Millionen Dollar versteigerte Da-Vinci-Gemälde „Salvator mundi“ hat ein saudischer Prinz gekauft. Es wird jetzt im Louvre-Ableger in Abu Dhabi ausgestellt. Dabei geht es nicht um Kunst oder Religion, sondern ums Prestige

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Ein saudischer Prinz kauft ein Christusbild. Für 450 Millionen Dollar. Und nicht nur das. Er lässt es nicht in irgendeinem Safe verschwinden, sondern stellt es aus. In Abu Dhabi. In der dortigen Niederlassung des Louvre. Was für ein erstaunlicher Vorgang. Und was für ein Sittengemälde unserer globalisierten Welt.

Denn glaubt man einer Meldung der New York Times, so steckt hinter dem Kauf des Leonardo da Vinci zugeschriebenen Gemäldes „Salvator mundi“ Prinz Bader bin Abdullah bin Mohammed bin Farhan al-Saud – ein Mann aus dem Umfeld des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman.

Damit ist klar: Die gesamte Transaktion hat zunächst eine immanent politische Bedeutung. Denn hier geht es nicht um Liebhaberei. Hier geht es auch nicht um die Befriedigung eines persönlichen Spleens. Beide – weder Prinz Bader noch Kronprinz Mohammed bin Salman – sind bisher durch übertriebene Kunstliebhaberei oder überzogene Feingeistigkeit aufgefallen. Doch von symbolträchtiger Machtpolitik verstehen sie etwas.

Ein Prestigeobjekt zu sehen im Prestigeobjekt

Schließlich liegt Abu Dhabi nicht in Saudi-Arabien, sondern in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Und das dortige Museum für Bildende Kunst gilt als eines der Prestigeobjekte des derzeitigen Emirs beziehungsweise seines Bruders Muhammad bin Zayid Al Nahyan.

Als der Bau vor genau einem Monat in Anwesenheit des französischen Staatspräsidenten eingeweiht wurde, schwadronierte Emmanuel Macron in der ihm eigenen Schwülstigkeit davon, dass Abu Dhabis Louvre Frankreichs ganzer kultureller Stolz sei: „Er wird Ost und West zusammenbringen und zeigt unsere Fähigkeit, das Dunkel mit Licht zu bekämpfen.“

Nun ja. Nicht auszuschließen, dass Macron tatsächlich meint, was er sagt. Deutlich handfester sind da die Saudis. Denn die unterstreichen hier symbolisch einen Machtanspruch: Die Vereinigten Arabischen Emirate mögen so unabhängig sein, wie sie wollen, sie sind saudisches Einflussgebiet. Und wer das nicht akzeptiert, der möge nach Katar schauen.

Widersprüche, wohin man schaut

Wer aber morgen noch an der Macht sein möchte, der muss sich modern geben. Als modern empfunden wird aber vor allem die westliche Populärkultur: Also investiert man in glitzernde Hochhäuser und Formel-1-Strecken. Und wenn das widerspenstige Katar sich eine Fußball-WM in die Wüste holt, dann baut man im Gegenzug eben den Louvre an den Persischen Golf – und zahlt Frankreich knapp eine Milliarde Euro, um das Museum 30 Jahre lang auch „Louvre“ nennen zu dürfen.

Noch grotesker wird das Ganze scheinbar dadurch, dass ausgerechnet ein Bildnis Jesu Christi der Publikumsmagnet der arabischen Louvre-Filiale werden soll. Immerhin ist in der Heimat des großzügigen Kulturstifters, des Prinzen Bader, die Einfuhr von Bibeln ebenso bei Strafe verboten wie das Tragen christlicher Symbole oder das Mitführen christlicher Devotionalien. Das Errichten von Kirchen ist in Saudi-Arabien ohnehin untersagt und die Konversion zum Christentum ein todeswürdiges Verbrechen.

Doch darin liegt kein Widerspruch. Denn um Kunst oder Religion geht es hier nicht. Hier geht es vielmehr ums Prestige, um die Zurschaustellung wirtschaftlicher Potenz und vor allem ums Geld – und den Fetischcharakter, den insbesondere die Ware Kunst im globalisierten Kapitalismus annimmt.

Brisant auf eine andere Weise

Karl Marx hat in seinem Kommunistischen Manifest hellsichtig bemerkt, dass der Kapitalismus alles Gewachsene und Traditionelle unterminiert: „Alle festen eingerosteten Verhältnisse mit ihrem Gefolge von altehrwürdigen Vorstellungen und Anschauungen werden aufgelöst, alle neugebildeten veralten, ehe sie verknöchern können.“

Das gilt selbstverständlich auch und vor allem für die Kunst und die Religion. Beides wird zur Ware auf dem Markt der Sinnstiftung und der Eitelkeiten. Der Kapitalismus ist der große Profanisierer. Er transformiert Bedeutungen in Warenwerte. Dinge, die Menschen einmal heilig waren, stutzt er zurecht auf ihren Handelswert.

Insofern ist der Kauf des „Salvator mundi“ durch einen arabischen Prinzen und seine Dauerausstellung in einem muslimischen Land auf eine ganz andere Weise spektakulär, als sie auf den ersten Blick scheint.

Gezeigt wird hier nämlich keine christliche Ikonografie, sondern vielmehr eine Ikone des globalen Marktes und damit ein Götzenbild des Kapitalismus – jener vitalen Religion, der selbst der konservativste Islam nichts entgegenzusetzen hat. Und so gesehen, ist die Dauerausstellung des 450-Millionen-Dollar-Abgottes in den Emiraten tatsächlich ein brisantes Unterfangen.

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Joost Verveen | Sa., 9. Dezember 2017 - 04:47

Wenn wir den Louvre auf ein einziges Kunstwerk reduzieren müssten, dann wäre das natürlich die Mona Lisa. (Den Hype um sie habe ich übrigens nie kapiert). Insofern ist doch Salvator mundi sozusagen als Gegenfetisch im Wüsten-Louvre eine ziemlich gute Idee.

Auf jeden Fall aber ist die islamische Kunst erledigt. Bilder, Statuen, Musik, Theater hat sie nie hervorgebracht, dafür Architektur, Ornamentik, Kunsthandwerk. Aber alles das wurde profanisiert durch die moderne Massenproduktion. Insofern ist der Bau des Louvre in Arabien auch Eingeständnis des eigenen Scheiterns bzw der eigenen Zweitklassigkeit.

Marc Dietz | Sa., 9. Dezember 2017 - 08:17

Na ja, Herr Grau, je nach Sichtweise kann man das auch anders sehen: dann geht es weniger um globalen Kapitalismus, der sicherlich erst diese Transaktionen ermöglicht hat, sondern um Ausstellen eines Beutestückes, das zusammen mit dem umgebenden Gebäude den Sieg der überlegenen islamischen Kultur über den verfallenden Westen symbolisiert.

Reinhard Lammering | Di., 12. Dezember 2017 - 20:26

Antwort auf von Marc Dietz

Das Gemälde ist ein Propaganda-Coup ohnegleichen. Ausgerechnet der Salvator Mundi!! Der erbarmungswürdige Auftritt des Herrn Macron dokumentiert die Wirrköpfigkeit der Europäer.

Friedrich Rhein | Di., 12. Dezember 2017 - 23:05

Antwort auf von Marc Dietz

Herr Dietz, möglicherweise haben Sie recht - irgendwie. Wenn es tatsächlich nur um Prestige und ums Geld ginge, würden die Saudis oder andere arabische Potentaten sogar die Vatikanischen Museen einkaufen – oder gleich den kompletten Vatikan samt Petersdom. Und Papst Franziskus wäre vermutlich sogar damit einverstanden und würde den Erlös sodann an alle Armen und Hungernden dieser Welt, bevorzugt natürlich in den muslimisch regierten Ländern, verteilen. Das wäre dann der Endsieg des Islam.

Claudia Martin | Sa., 9. Dezember 2017 - 09:32

Die Botschaft ist klar: Geld ist nichts mehr wert. Wenn der Bitcoin schon zu irrealen Preisen gehandelt wird, wurde das Bild sogar noch günstig erworben. Ganz schön clever.

Bernhard K. Kopp | Sa., 9. Dezember 2017 - 10:05

Die Öl-Araber meinen dass sie schon deshalb ein Kulturvolk sind, weil sie viel Geld haben. Ihre Staats-, Rechts- und Gesellschaftsorganisation sieht aber ganz anders aus. Ausser viel Geld ist da nichts ausser Strukturen aus einer Zeit zwischen Altertum und Mittelalter, mit Bentley und Privatjets als Transportmittel. Alles nur öl-arabisches Bling-bling, fast wie Donald Trumps New Yorker Wohnung. Die Kriege im Jemen und in Syrien gehören aber auch zur öl-arabischen Kultur.

Fritz Gessler | Sa., 9. Dezember 2017 - 10:51

wäre dieses 450-millionen-bild doch nur eine kapitalistische ikone (wie andy warhols berühmte marilyn monroe siebdrucke oder coca-cola-werbung:) und sonst gar nix!
es ist aber - grade im kontext der salafistischen bilderstürmerei (s. jüngstens erst in palmyra, vor einigen jahren in afghanistan die sprengung der buddha-statuen) - eine politische provokation ersten ranges obendrein. es wird nicht lange dauern, bis ein attentäter mit bomben&granaten diesen greuel zu zerstören versuchen wird. und wir sollten dabei gar nicht einmal allzu hochmütig sein: auch das christentum hatte seine phasen der bilderstürmerei und des bildnisverbotes: im byzantinischen reich (aus dieser tradition neben dem jüdischen bildverbot übrigens wohl mohammed auch seine aversion gegen 'götzenbilder' übernahm:), dann im protestantismus der reformation (und zuvor der hussiten).
'du sollst dir kein abbild machen' sagt der dekalog. (und schon gar nicht es zu wucherpreisen versteigern:)), sag ich.

Klaus Dittrich | Sa., 9. Dezember 2017 - 10:53

"Als modern empfunden wird aber vor allem die westliche Populärkultur: Also investiert man in glitzernde Hochhäuser und Formel-1-Strecken."

Die Unterstützung hilfebedürftiger Muslime übernimmt ja die westliche Welt; geführt von Deutschland.
Im Übrigen können reiche Prinzen ja nicht nur in Fußballer investieren.

Torsten Knecht | Sa., 9. Dezember 2017 - 12:23

... für die Reichen und Mächtigen dient Kunst der Geldwäsche, der Vermögensanlage und als Wandschmuck und Dekoration.

Je höher das Kunstwerk gehandelt wird, desto höher liegt der Prestige als sozialer Status beim Käufer. Allerdings ist der Umkehrschluss, das teure Kunst automatisch gute Kunst ist, nicht zwingend zutreffend.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 9. Dezember 2017 - 12:34

würde ich die Argumentation des Autors durchgehen lassen, wird er doch nicht begleitet durch eine Öffnung zum Christentum, ich spreche nicht von Übernahme.
In diesem Sinne ist ein Besuch des Pergamon-Museums in Berlin ein Abenteuer durch verschiedene Hochkulturen.
Bei uns stehen die allerdings auch nicht unter Strafe.
Macron will Kunstwerke zurückgeben an ehemalige Kolonialstaaten.
Sofern es sich um religiöse und kulturelle Pfeiler deren Geschichte handelt, ist es angebracht.
Ein kleiner, evtl. unbedeutender Teil sollte aber der gegenseitigen Kenntnisnahme dienen.
Das Christusbild hätte ich zum unveräußerlichen Bestand europäischer Hochkultur erklärt.
Es ist mit Geld nicht aufzuwiegen.
Es ist Inkarnation und Anbetung.
Was wollen die Araber damit?
Schenkt ihnen einen Formel 1 Rennwagen.

wie Recht Sie haben. Es ist eine Affenschande, dass Europas Kulturgüter einfach so für schnöden Mammon verschleudert werden, besonders in einen Kulturkreis, in dem die Gefahr bestehen bleibt, dass Ultras sie vernichten. Europäer, schämt euch.

Karl Kuhn | Sa., 9. Dezember 2017 - 12:51

"Gezeigt wird hier nämlich keine christliche Ikonografie, sondern vielmehr eine Ikone des globalen Marktes und damit ein Götzenbild des Kapitalismus – jener vitalen Religion, der selbst der konservativste Islam nichts entgegenzusetzen hat."

Lieber Herr Grau, das mögen Sie so sehen. Ich bezweifele allerdings, dass es der saudische Prinz so sieht. Der Auf-Kauf von Mega-Kunst-Denkmälern ist ein Merkmal (quasi-)kolonialistischer Beziehungen. So gesehen ist der Louvre am Golf nur das Gegenstück zu europäischen Museen, die ägyptische oder chinesische Mega-Kunst wie Trophäen präsentieren. Das sollte uns im saudischen Fall zu denken geben, auch hinsichtlich eines 'schau mal an, die lassen sich so ein wichtiges Stück ihrer Religion wegkaufen'.

Christa Wallau | Sa., 9. Dezember 2017 - 13:14

Sie spießen in Ihrem Artikel etwas auf, das viel zu wenig beim Namen genannt wird:
Die Herrschaft des Mammons!
Kunst und Religion sind zur Ware verkommen "auf dem Markt der Sinnstiftung und Eitelkeiten".
Ich möchte hinzufügen: Mehr denn je sind Religion und Kultur W a f f e n in der Hand mächtiger islamischer Machthaber. Während das Christentum - über zwei Jahrtausende d e r Kulturträger in Europa - sich verkriecht in Nischen der Kleinmütigkeit und falschverstandener Toleranz, ergreifen die islamischen Potentaten, die sich als Hüter des Erbes Mohammeds ansehen, jede Gelegenheit, um ihren Anspruch auf Macht und Kulturhoheit zu untermauern.
Der Verkauf des "Salvator Mundi"-Gemäldes an einen arabischen Prinzen macht dieses Bild nicht
nur zu einem "Götzenbild des Kapitalismus", sondern zu einem Symbol für den Rückzug, auf dem sich das geschwächte Christentum inzwischen befindet - als Spielball in den Händen eines aggressiven Islams. Und unsere "Oberhirten" spielen noch mit dabei !!!

sehe ich genauso. Treffender hätte ich es nicht formulieren können.

Josef Garnweitner | Sa., 9. Dezember 2017 - 14:02

in Sachen Kunst geht es in den seltensten Fällen um die Kunst, sondern um Prestige. Auch bei den Museen untereinander. Nicht immer aber sehr oft wollen sich Museumsdirektoren ein Denkmal setzen.

Dabei lagern schon unermeßliche Kunstschätze in der Kellern und Tresoren, die mangels Platz nie ausgestellt werden. Trotzdem wird wird immer wieder dazugekauft.

Der Saudiprinz ist mir jedenfalls lieber als viele andere Käufer, er stellt das Bild wenigstens aus. Die meisten andern verschließen ihre Schätze meist vor der Öffentlichkeit.

Winfried Sautter | Sa., 9. Dezember 2017 - 15:40

Zunächst ist es sehr befremdlich, dass ein islamischer Staat ein Bild des christlichen Gottessohnes kauft und auch noch öffentlich ausstellt. Wie passt das mit dem Bilderverbot des Islam zusammen? Es gilt dann aber wohl nur für die islamischen Glaubensinhalte selbst. Im Fall des "Salvator Mundi" mutet es eher an wie eine bewusste Desakralisierung, die Usurpation und Entwertung der christlichen Kultur und der durch sie geprägten Zivilisation. Dies passt zum Islam als Raub- und Beutekultur, die nie etwas originär Eigenes geschaffen, sondern stets vom Übernommenen der eroberten Zivilisationen gelebt hat. Eroberung heute nicht mehr mit dem Schwert, sondern mit Petrodollars.

Winfried Sautter | Sa., 9. Dezember 2017 - 15:57

Die europäischen Museen sind voll von Objekten und Artefakten, die im Laufe der Kolonialzeit und des Imperialismus zusammengesammelt wurden, (um es neutral auszudrücken). Vom Pergamonaltar und den ägyptischen Pharaonengräbern, über afrikanische Ethno-Kunst und sonstig indigenes Kunsthandwerk, bis hin zu Schrumpfköpfen und Federmänteln aus dem pazifischen Raum. Was also spricht dagegen, dass ein japanischer Investor einen Van Gogh kauft, oder ein saudischer Prinz einen da Vinci. Der Kunstmarkt ist eine schillernde Parabel vom Macht und Geld. Und jetzt steht eben der Ausverkauf "des Westens" an.

Peter Dünkelhofen | Sa., 9. Dezember 2017 - 16:49

Das Jesusbild steht sinnbildlich dafür westliche Werte im nahen Osten zu verbreiten. Die Grundidee ist einfach die Einflusssphäre der EU zu erweitern.
Diese Idee ist mit Trumps Jerusalemerklärung gescheitert. Der Saudische Prinz wird mit seinen Reformen scheitern und die ganze Region samt arabischer Halbinsel wird sich dem Islamismus zuwenden.

Dimitri Gales | Sa., 9. Dezember 2017 - 19:34

sind politisch nachvollziehbar. Frankreich verkauft in Golfstaaten Waren in Milliardenhöhe (wie letzthin); einen solch potenten Kunden verprellt man nicht gerne, sondern nährt gute Beziehungen.
Ich hätte das Bild niemals erworben, selbst wenn ich der reichste Mann der Welt wäre (obwohl ich selbst Kunstsammler und Kunde bei Christies bin). Ein überrestauriertes Bild (so etwas bleibt normalerweise auf Auktionen als Rückgang liegen), dazu noch mit religlösem Motiv....Nun ja, es ist eben viel Kapital im Umlauf, Summen, von denen sich der Normalbürger keine Vorstellungen machen kann. Und das Geltungsbedürfnis der Käufer spielt auch eine signifikante Rolle.

Tomas Poth | Sa., 9. Dezember 2017 - 19:59

nicht so ganz ungewöhnlich, er gilt als einer der Propheten Gottes/Allahs innerhalb des Islam. Der Preis für das Bild natürlich dekadent. Bei 10€ Stundenlohn müssen 1000 Jobber 38461 Stunden dafür arbeiten, also ca. 15 Jahre. Hat Jesus sich sein Wirken so vorgestellt?

Axel Kreissl | Sa., 9. Dezember 2017 - 21:39

Halten Sie es für ausgeschlossen, daß sich der Prinz durch den Anblick des Gemäldes nicht doch am Ende bekehrt?

Bei manchen Eheschließungen ist es doch auch so. Man heiratet wegen des Geldes und plötzlich setzt sich die Liebe durch! Da kann man gar nichts machen!

helmut armbruster | So., 10. Dezember 2017 - 09:29

muss in einer Welt leben, die jenseits aller normalen Maßstäbe und Werte ist.
Dass ein saudischer Prinz eine solche Summe einfach so hinblättern kann, ist ein Skandal.
Der eigentliche Skandal aber ist, dass
Saudi-Arabien den moslemischen Flüchtlingen nicht hilft. Und dass die Saudis diese humanitäre Hilfe lieber dem deutschen Steuerzahler überlassen, der jährlich Milliarden dafür aufwenden muss.
Ich sehe immer weniger ein, warum die deutsche Bevölkerung jährlich Milliarden aufbringen soll für die syrischen "Flüchtlinge" während deren Glaubensbrüder aus Saudi-Arabien sich für nicht zuständig erklären.
Der Reichtum Saudi-Arabiens und insbesondere der Reichtum des saudischen Königclans müsste heran gezogen werden zur Finanzierung der Flüchtlingsströme u. zur Bekämpfung der Fluchtursachen nach Europa.

und die EU verklagt noch viel ärmere EU Staaten weil die keine arabisch / islamische Flüchtlinge aufnehmen und alimentieren wollen. In Polen / Ungarn bekommt man nach einem langen Arbeitsleben ca. 300 Euro Rente......reiche Golfaraber kaufen Fußballclubs und bauen Eisbahnen in die Wüste. Die haben Platz, Geld, die gleiche Sprache, Kultur......Ist wie ein "Rassismus der minderen Erwartung".....oder was steckt dahinter ? Einfache, grenzenlose Dummheit ?

... will kein arabisches Land.

Und Deutsche hat man nicht gefragt bzw. in einem Volksentscheid entscheiden lassen. Die Wirtschaft will mehr potentielle AN damit die Löhne niedrig bleiben (siehe Pflegebereich). Merkel nickt ab gegenüber der neoliberalen Wirtschaft. Ihre "Fluchtursachenbekämpfung" ist nur hohles Gerede und naiv solange Panzer u. KK-Waffen exportiert werden. Ich frage mich, warum Merkel aus den eigenen Reihen weder kritisiert noch gestürzt wird? Was haben diese Parteileute für ein demokratisches und moralisches Grundverständnis und wieviel Bürgernähe?

Heinrich Niklaus | So., 10. Dezember 2017 - 11:46

Irgendwo las ich, das Bild habe Ähnlichkeit mit einem Beltracchi. Das wäre doch etwas: Eine halbe Milliarde für den großartigen Beltracchi! Zu köstlich!

Bryan Hayes | So., 10. Dezember 2017 - 18:26

Z.B. dass letztlich christlich-westliche Kultur sich hier durchgesetzt hat und dass dafür zusätzlich ein maßlos überhöhter Preis gezahlt wurde.
Siehe außerdem auch u.a. Vers 3:48 zur Bedeutung Christi laut Koran.

Roland Völkel | So., 10. Dezember 2017 - 19:45

Sehr guter Artikel Herr Grau!

Ich glaube dies hat alles System, nach dem Motto-Schaut her-wir kriegen EUCH-Der Islam wird doch siegen!
Da wird im Fernsehen für Spenden für die Menschen im Jemen aufgerufen ( tut mir echt weh-vor allem die Kinder)und da bekomme ich echt einen dicken Hals-warum soll denn immer der Westen dafür sorgen und nicht die Ölscheichs.
Die westliche Welt sammelt also Geld und was machen die arabischen Öl-Länder?
Hier einige spontane Einfälle: Kaufen ein Bild für schlappe 450 Mil. Dollar, dort einen Fussballspieler für 222 Mil. €, ganze Fussballclubs in England,Frankreich u.a., eine Fußball-WM (Gesamtkosten ca. 20 Milliarden), Kaufhäuser u.s.w. dazu noch Unmengen Waffen im Westen.
Nur für die "Kriegsflüchtlinge" (Brüder)ist der Westen (auch Türkei,Libanon...)zuständig, obwohl ja Syrien, Irak doch um die Ecke liegen-nein-dafür tausende Kilometer nach Europa.
Vor allem Merkel´s Deutschland blickt nicht hinter
oder will es nicht!

Dr. Roland Mock | Mo., 11. Dezember 2017 - 10:29

Mag sein, daß das Gemälde „Salvador Mundi“ in arabischer Hand zum „Götzenbild des Kapitalismus“ mutiert ist. Für mich symbolisiert die Zurschaustellung europäischer Kunst in einem Wüstenstaat, zumal Kunst aus der kulturellen Hochphase der RenaDekadenz. Ich würde sowohl Präsident Macron als auch dem edlen Prinzen wünschen, daß sich das ja nicht mit Sicherheit tatsächlich Leonardo zuzuschreibende Gemälde als Fälschung entpuppt. Die Blamage wäre dann die Antwort der Kultur auf protzende Anmaßung.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 11. Dezember 2017 - 12:04

Antwort auf von Dr. Roland Mock

es ist weicher gemalt, zeigt Schönheit und kommt damit einer Vorstellung von Transzendenz sehr nahe, in der eine Person sich "vergeistigt", verschwindet.
Ich bin kein ganz großer Fan von da Vinci.
Er ist mir zu gewaltig im Anspruch und seine Mona Lisa irgendwie ein bisschen hässlich.
Bestimmt immer noch schöner als viele von uns, aber mich nicht erhebend.
Die Vorlage des Bildes könnte eine Art "Turiner Grabtuch" sein, d.h. eine Rekonstruktion eines Verschwundenen.
So etwas Vergeistigtes hätte ich gekauft, aber nicht für den Kauf freigegeben.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 20. Dezember 2017 - 12:47

mir scheint, es geht nur um Macht. Macht, dem Westen zu zeigen, dass er (der 'Westen') seine Seele bereit ist, wegen des schnöden Mammon und wegen falsch interpretierter Toleranz, zu verkaufen. Macht, uns allen zu zeigen, dass wir unsere Kraft verloren haben.