Die italienische Boxerin Angela Carini gibt auf / picture alliance

Olympisches Boxen - Die vergiftete Debatte

Die Kontroverse um die Boxerin Imane Khelif zeigt, wie vergiftet das gesellschaftspolitische Klima ist. Das liegt auch daran, dass das Thema geschlechtschromosomale Anomalien von Gendertheoretikern missbraucht wird. Darunter leiden vor allem die Betroffenen.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Vergangenen Donnerstag steht auf dem Programm der Olympischen Spiele unter anderem das Achtelfinale im Weltergewicht-Boxen der Frauen. Nach 46 Sekunden ist der Kampf zwischen der algerischen Boxerin Imane Khelif und der Italienerin Angela Carini auch schon vorbei. Carini gibt auf. Offiziell, weil sie nach zwei Schlägen von Khelif Schmerzen verspürt. Vermutlich aber auch aus Protest. Und spätestens ab diesem Moment rückte dieses Achtelfinal-Boxen der Frauen unter 66 Kilogramm ins Zentrum des medialen Interesses.

Schon im Vorfeld hatte die Teilnahme von Imane Khelif an den Wettkämpfen für Wirbel gesorgt. Denn bei der letzten Frauen-Box-WM im vergangenen Jahr in Neu-Delhi war die algerische Boxerin gesperrt worden. Begründung damals: Zu hohe Testosteron-Werte. Zudem behauptete der Präsident der International Boxing Association (IBA), Umar Nasarowitsch Kremlew, dass DNA-Tests bewiesen hätten, dass Khelif über XY-Chromosomen verfüge. Seitdem steht Khelif im Verdacht, keine Frau zu sein.

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Ingofrank | Sa., 3. August 2024 - 13:16

Wie fühlt sich „Frau“ wenn sie on „Mann“ öffentlich verprügelt wird.
Und ob dies letztendlich der Wahrheit entspricht eine „Frau“ zu sein, sollten medizinische Untersuchungen ans Tageslicht bringen …. trotz oder besser gesagt genau wegen der unsäglichen Minderheiten- Diskussionen.
Wie verarscht muss sich die gegenüberstehend Sportlerin vorkommen.

Die unterlegene Italienische Frau erhielt vom Boxverband 100.000€
Schmerzensgeld.
Jetzt die spannende Frage, auch der nächste Kampf der“Sie“ wurde gewonnen.
Wann wird dieses Trauerspiel beendet ? „Es“ sollte endlich die Goldmedaille erhalten …..
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Helmut Bachmann | Sa., 3. August 2024 - 14:04

Besser kann man es nicht formulieren.

Danke Frau Keppelen. An die unsägliche Eröffnungsfeier erinnerte
ich mich in dem Zusammenhang auch gerade.

Der Eindruck ist wohl nicht abwegig, alles maßlos übertrieben,
z. B. auch die Zahl der "olympischen" Diziplinen, gefeiert von
unzähligen quakenden Föschen in einem riesigen Sumpf.

Wie bei Max und Moritz:
"Wehe wehe, wenn ich auf das Ende sehe"

MfG

Frank Irle | Sa., 3. August 2024 - 16:03

Danke für die Aufklärung.

Ich wollte mich jetzt darüber mokieren, dass sowohl linke als auch rechte Medien diese Boxerin als Transfrau bezeichnet haben, aber stren genommen weiß ich gar nicht, ob das so war.

Vielleicht habe ich es bisher falsch verstanden und bin selbst schon ganz wirr im Kopf von all der Hysterie.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 3. August 2024 - 16:44

Da haben Sie für mich den Nagel auf den Kopf getroffen Herr Dr. Grau. Wer sind eigentlich diese ganzen Gender Idioten und wie fern sind sie egal von welchem Problem überhaupt betroffen. Da werden Menschen mit welcher Behinderung/ Einschränkung/Veränderung auch immer benutzt, um Politik zu machen, eine ganze Gesellschaft umzukrempeln und den größten Schaden tragen die davon, die tatsächlich betroffen sind und pragmatische und sozialpsychologische Hilfe brauchen und keine Tessa Ganzerer im BT, die sich dort "auslebt" und dem ganzen Thema und deren Betroffene einen Bärendienst erweist. (Complete Androgen Insensitivity Syndrom, Populationsanteil: 0,005 Prozent) Wollen diese Menschen ein solches Aufsehen, so in den Mittelpunkt gestellt werden. Wollen sie nicht viel lieber stille, anerkennende, pragmatische Hilfe? Inzwischen bringt der Gender Wahnsinn immer mehr Betroffene gegen sich auf. Schwule und Lesben, Transen fühlen sich nicht von denen vertreten, die das Thema missbrauchen wollen.

Walter Bühler | Sa., 3. August 2024 - 17:03

... tritt der wahre Charakter der queer-rot-grünen Ideologie immer klarer aus ihrer phrasenhaften Selbstdarstellungen hervor, nämlich die Gegnerschaft gegen Wirklichkeit, Vernunft, Aufklärung und Demokratie. Frank A. Meyer hat es in seinem Artikel in seinem Aufsatz "Der Geist des Westens - Abschaffen ja!" am Beispiel der queeren Hohepriesterin Caroline Emcke klar aufgezeigt.

Es ist kann nicht gut gehen, wenn wichtige Funktionen des Gehirns von den Sexualorganen übernommen werden, wie es die queere Sekte durchzusetzen versucht.

Albert Schultheis | Sa., 3. August 2024 - 18:14

Ich erinnere mich an meine Zeit im Jugendfußball im Dorf. Ich hatte meine Liebe zum Fußball entdeckt. Problem: der Sportverein war ein Sozzen-Verein. Ich war Bauernbub und die gingen - so sie kräftige Oberarme hatten - in den Turnverein. Ich wurde einer der ersten Fußballer im Dorf mit Agrar-Hintergrund. Mein Vater hatte kein einziges meiner Spiele besucht - er hätte sich dort extrem unwohl gefühlt.
Der zentrale Begriff der Fußballwelt von damals war "Fairness". Wir hatten zwar kein deutsches Äquivalent dafür, aber jeder wusste genau, was es bedeutete. "Unfair" war für die Sozzen-Kinder, mit denen ich spielte, ungefähr gleichbedeutend wie für uns Messdiener "Sünde". Jeder von uns erkannte unfaires Spiel bereits im Ansatz und es löste unmittelbare Empörung aus, bei jedem der es sah. Ja, man nutzte seine Position aus, seine Masse, man frotzelte auch den Gegner - aber unfair? Nein.
Einer meiner Söhne ist ein begnadeter Schwimmer, GottSeiDank hatte er mehr Interesse an seinen Freunden!

Brigitte Miller | Sa., 3. August 2024 - 20:12

dieser Blick auf die Szene und die Ereignisse, Herr Grau.
In der Zwischenzeit hat Imane Khelif auch gegen die Ungarin gewonnen.
Unter dem Titel "Algerischer Boxer prügelt und ringt sich zum nächsten Sieg gegen Ungarin!" findet man bei Nius.de einen Bericht und Fotos zum Thema.
Wenn die Bilder echt sind, dann handelt es sich doch eher um eine männliche Person.
Den Pass als Frau soll Khelif erst seit 2018 besitzen.

Chris Groll | So., 4. August 2024 - 11:21

Antwort auf von Brigitte Miller

Hallo Frau Miller, diesen Bericht bei NIUS habe ich auch gesehen.
Und wer sich diese "Frau" anschaut, kommt nich umhin, einen Mann zu sehen.

Karla Vetter | Sa., 3. August 2024 - 20:48

über die maskulinen russischen Kugelstoßerinnen gelacht. Heute ist diese Vera....ung gesellschaftsfähig. Obige kämpften zwar unfair, aber konnten körperlich niemanden schaden. Heute ist Frauen verkloppen olympisch.

Danke für die Erinnerung, werte Frau Vetter.

Uns hat immer die "tiefe" Stimme der DDR-Schwimmerinnen erstaunt.
Auf Nachfrage erlärte der Trainer: "Sie sollen Schwimmen, nicht Singen!"

Wobei mir natürlich klar ist, es sind zwei unterschiedliche Sachen.
Die Schäden sind aber auch aufgetreten.

MfG

Solche Gen-Anomalien, so selten sie auch sein mögen, im Sport entfalten diese eben den gleichen Effekt mangelnder Fairness wie Doping oder Kämpfer/innen völlig unterschiedlicher Gewichtsklassen. Wie Sie sagen liebe Frau Vetter, bei Kugel usw. erleidet in der Regel niemand körperlichen Schaden. Das andere, man hat sich als Frau im Training geschunden und vorbereitet, um dann gegen eine feminine "Schwarzenegger"-Ausführung" keinerlei Chance zu haben ist leider genauso frustrierend. Und Debatten bezüglich Chromosomensatz sind weder neu noch erwünscht. Sondern nur im obigen Fall nun besonders krass zu Tage getreten und befeuert durch den vom IOC ausgeschalteten Boxverband. Was nicht angesprochen wurden sind wissenschaftliche Erkenntnisse bzgl. chromosonaler Anlagen vor der Pubertät, die dazu führen, dass es bei der Entwicklung z.B. der Schlagkraft bei selbst ähnlich aussehenden äußeren Merkmalen der Kämpfer/innen zu einer Erhöhung um ca. 150% kommt. Was im Boxen 100% von Vorteil ist. MfG

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 3. August 2024 - 20:54

Bedingungen für die je Teilnahme gibt.
Unabhängig davon würde ich aber nachfragen wollen, wie belastbar Aussagen sind, wie die, sie sei als Mädchen geboren und aufgewachsen.
Immerhin können Geschlechtsorgane doch auch im Körper verbleiben, wenn ich mich richtig erinnere?
Andererseits gilt vielleicht auch jetzt bei Olympia die freie Geschlechtswahl?
Aber die Wogen haben sich ja schon geglättet.
Möge der Sport gewinnen.
Tolle Vorführungen im Turnen.
Hoffentlich wurde auch ausreichend beachtet, was ein "Cartoon" bewitzelt.
Wir sehen einen Reporter, der Gollum, aus der Seine auftauchend, interviewt.
Untertext:
"Dieser Triathlet erklärt nach dem Training, dass die Wasserqualität der Seine völlig in Ordnung ist".
Ein ernstes Thema, ich habe aber derart gelacht, um nicht zu sagen "losgeprustet".

Angesichts Ihrer launigen Beschreibung musste auch ich losprusten, liebe Frau Sehrt-Irrek. Gollum bei Olympia, herrlich. Nun wollen wir hoffen, dass die nächsten Athleten nach dem Bad in der Seine nicht so aussehen wie Gollum;-)

Sabine Lehmann | So., 4. August 2024 - 03:40

Wenn Grenzen verschwimmen, Normen ihre Norm verlieren, Identitäten obsolet werden, sich Werte verlieren, wenn eigentlich nichts mehr bleibt außer sinnloser Beliebigkeiten, dann ist die Menschheit verloren. Genau an diesem Punkt steht die westliche Welt, die gerade dabei ist sich freudestrahlend selbst abzuschaffen. Nicht damit getan sich Millionen Erzfeinde einzuladen, seine eigenen Abkömmlinge den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen, nein, man sägt sich sämtliche Äste ab, cancelt die eigene Kultur u. biegt sich Recht u. Gesetz zurecht nach Wetterlage u. persönlichem Gusto. Eine Welt voll mit Irren, die sich ihren biometrischen Pass je nach Geschlechtslaune täglich umgestalten lassen, scheiß auf Chromosomen und Genetik. Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen;-)
Otto und Ottilie Normalo fällt nur noch die Kinnlade herunter, backt dank Stasi-Meldestellen schweigend kleine Brötchen u. hofft aus diesem Albtraum endlich aufzuwachen. Hoffnungslos, denn d a s ist unsere Realität, das Grauen.

S. Kaiser | So., 4. August 2024 - 10:32

Danke für die Zusammenstellung der Tatsachen rund um die Person und des Ereignisses und für die sachliche Analyse. So bekommt man ein klareres Bild. Manchen Berichten zufolge hatte man den Eindruck, dass es sich um eine SportlerIN nach Selbstbestimmung handeln würde, was mir für ein nordafrikanisches, muslimisches Land wie Algerien nicht plausibel erschien.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass generell ein solcher Vorfall auch schon vor 20 oder 10 Jahren für Aufsehen und Diskussionen gesorgt hätte, aber nicht mit einer solchen emotionalen Intensität wie er heutzutage geführt wird.
Zu verdanken ist das Aktivisten, die - ob nun vom sozialen Gerechtigkeitsgedanken getrieben oder aus reiner Egomanie - dieser Minderheit einen Bärendienst erwiesen haben.
Und nun sind alle Beteiligten und Nicht-Beteiligten so kirre gemacht, dass das Problem nicht rational mit kühlem Kopf angegangen, sondern völlig hysterisch starrsinnig verfochten wird.

Wie das alles rational angehen, wenn man das Gefühl hat, dass die, die dem Sport und nicht nur Minderheiten solche Bärendienste erweisen ganz eigene Interessen verfolgen oder schlicht einem Zeitgeist huldigen, die den ganzen Zirkus bzw. ihren Anteil daran nicht in Gefahr bringen? Denn wie Intransparenz und Ignoranz was nicht geschlechtsspezifisches Doping zum Nachteil der sich mit viel Mühe, Fleiß u. Kraft sich qualifizierenden Sportlern und Sportlerinnen letztendlich bedeutet, konnten wir doch ebenfalls bei dieser Olympiade erleben. Wo, genau wie viele weiß ich nicht genau von 23 des Dopings überführten chinesischen Schwimmenden;) anstatt sie sofort zu sperren starten ließ, weil sie laut WADA u. IOC unwissentlich das Zeug mit dem Essen verabreicht bekamen! Und das gleich 2 Mal in Folge! Das kann man vielleicht denjenigen erzählen, die ihre Hosen mit der Kneifzange anziehen, was aber deren sportliche Konkurrenten/Innen zu Recht fühlen, kann man rein rational eben nicht mehr ausblenden.

Albert Schultheis | So., 4. August 2024 - 11:47

"kultureller Aneignung", wenn biologische Männer der Gesellschaft abnötigen, dass man sie wie Frauen behandelt, sie so zu nennen, sich ihnen deren besondere Schutzrechte aneignet - um sie dadurch zusätzlich zu auszubeuten.
Ich bin verheiratet, ich möchte nicht, dass ein infantilisierter und verblödeter Staat mich zur Lüge zwingt, meine Frau, meine Töchter und Enkelinnen gefährdet. Einen solchen Drecksstaat werde ich niemals respektieren.
Ich finde, es ist keine "kulturelle Aneignung", es ist sexuelle Aneignung - also ein Raub einer Identität die viel tiefer geht, als Kultur. Es ist ein Raub unserer innersten menschlichen Wesenheit und die ist biologisch eindeutig vorgegeben. Kultur, Moral und Politik sind dieser Gegebenheit nachgeordnet. Es mag für den post-modernen Menschen der Hybris und der Verblödung, den Propheten des "Trans-Humanismus" und der KI, eine "Kränkung" darstellen, dass man nicht einfach Alles machen kann, will man nicht die Essenz des Menschlichen überhaupt vernichten!

Klaus Funke | So., 4. August 2024 - 17:04

Ich schaue mir von der derzeitigen Schmuddel-Olympiade nichts an. Und ich vermisse nichts. Ständig spuckten in meinem Kopf die Ungereimtheiten und Perversitäten herum. Das alles hat nichts mit Olympia und sauberem Sport zu tun. Da drehte es Pierre de Coubertin den Magen um. Aber was soll man erwarten von einem Präsidenten wir Macron. Diese Spiele werden für Frankreich als Schande im Gedächtnis bleiben. Ein feiner präsidialer Abschluss. Da hilt auch das Pariser Flair nicht mehr. Schade.

Tomas Poth | So., 4. August 2024 - 19:48

Auch wenn er alles versucht als Frau anerkannt zu werden.
Zwei von einander unabhängige Geschlechtstests haben eindeutig nachgewiesen Imane ist männlich.
Er und Li Yu-Ting aus Taiwan sind zur olympischen Disziplin Frauenverprügeln angetreten.

Achim Koester | Mo., 5. August 2024 - 09:33

dass mit dem berühmt/berüchtigtenStuhl auf das Vorhandensein männlicher Genitalien getestet wird, und was dem Klerus recht ist, sollte Olympia billig sein.