Im Unterschied zum Sommer 2006 scheint die Stimmung in Deutschland heute eher gedrückt / dpa

Fußball-EM - Schland 2024 – zu erschöpft für ein neues Sommermärchen?

Nach vielen Jahren des staatlich verordneten Dauernotstandes scheinen Land und Leute zu erschöpft zu sein, um sich mithilfe der UEFA EURO 2024 selbst aus dem moralischen Morast zu ziehen. Dabei könnte Deutschland einen Kick gut gebrauchen.

Matthias Heitmann

Autoreninfo

Matthias Heitmann ist freier Publizist und schreibt für verschiedene Medien. Kürzlich hat er das Buch „Entcoronialisiert Euch! Befreiungsschläge aus dem mentalen Lockdown“ veröffentlicht. Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.

So erreichen Sie Matthias Heitmann:

Ich liebe Fußball. Ich habe mehr als mein halbes Leben lang aktiv Fußball gespielt. Meine Liebe geht dem Vereinsfußball und insbesondere der Eintracht Frankfurt. Mit der Nationalmannschaft halte ich es hingegen weniger – das war schon immer so. Ich genieße zwar die großen Fußballturniere als TV-Events, fühle aber keinen Sportpatriotismus, der weit über meine Stadt hinausgeht.

Worauf ich seit jeher allergisch reagiert habe, war die Vereinnahmung des Fußballs für politische oder moralische Zwecke. Politiker, die sich im hellen Schein der Sport-Scheinwerfer in Szene setzen, empfand ich immer als ideenlos und peinlich. Ich will einfach Fußball genießen: ohne Politik, ohne Diskussionen über die Vorbildfunktion von Leistungssportlern, ohne Rahmenprogramm, ohne Schweigeminuten für alles Mögliche, ohne erhobenen Zeigefinger gegenüber einfachen Leuten, ohne übersteigerte Nationalismen, aber auch ohne übersteigerte Empfindlichkeit, ohne Sprech- und Gesangsverbote, ohne Angst vor Emotionen und Hirnwäsche. Freien, wilden und puren Fußball, dessen Emotionalität vom Platz auf die Ränge und zurück schwappt, ungehemmt und ungezähmt.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

A. Krüger | Di., 28. Mai 2024 - 12:21

Über dem Land liegt eine große Depression. Die Die Bundesregierung warnt zudem vor Anschlägen, Die Menschen sind verunsichert, ob sie noch eine Deutschlandfahne schwenken und die deutsche Nationalelf anfeuern dürfen, ob sie überhaupt noch das Wort "deutsch" benutzen und bei der Gegenmannschaft "buh" oder dergleichen rufen dürfen. Falsche Gesänge sind ohnehin obsolet. Dieses Land ist verloren. Die EM findet vor dem TV-Gerät statt.

Norbert Heyer | Di., 28. Mai 2024 - 12:31

Ich erwarte von der EM im eigenen Land nicht allzu viel, Trainer Nagelsmann hat die Mannschaft verjüngt, ich hätte den ein oder anderen „alten Hasen“ mitgenommen, vielleicht könnte man in kritischen Momenten den AWM doch noch gut gebrauchen. Ansonsten ist alles gendergerecht eingestielt. Nach der Blamage in Katar - sowohl sportlich wie auch diplomatisch - erhofft man sich jetzt eine Wende. Im Pokalendspiel zwischen Bayer Leverkusen und Bergamo haben die Italiener eindrucksvoll gezeigt, wie man die Sturmläufe von Bayer eindrucksvoll unterbindet. Wir werden wohl besser spielen als in Katar, aber ob wir die Gruppenspiele überleben, ist fraglich. Mein ehemals großes Interesse am Fußball ist erloschen. Vielleicht werde ich bei den Spielen von D den Rasen mähen oder das Auto waschen. Das rosarote Hemdchen unterstreicht ganz eindeutig die Staatstreue des DFB, schließlich trug schon „Reichstrainer“ Herberger einen Trainingsanzug mit markantem Hakenkreuz.Tradition und Anpassung ist eben wichtig

Wolfgang Z. Keller | Di., 28. Mai 2024 - 12:35

... die Botschaft les´ ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube. Und als Atheist nicht nur der an einen Gott, sondern als aufmerksamer Bürger auch der an die Wirkung eines Tritts in den Hintern.
Denn von wem gegen wen soll denn bitte DER erfolgen? Doch nicht von den Ampelianern Richtung Volk, nicht von der CDU/CSU-Opposition und auch nicht von der AfD. Und wenn in umgekehrter Richtung "vom Volk" - von welchen Teilen davon wogegen? Gegen die Sprachverhunzer, die Queerologen, Correctoren, Identitätsfetischisten, die von Ihnen genannten Gesellschaftsarchitekten (und alle Begriffe natürlich gegendert!)?
Sie beschreiben es ganz richtig: die landesweite Segmentierung hat seit WK ll-Ende einen Höchststand erreicht, und warum fällt mir da spontan das uralte Teile und Herrsche ein, obwohl bei den Fensterreden doch gerade immer das Gegenteil beschworen wird?
Das hat zwar eigentlich alles nix mit der Fußball-EM zu tun, aber eben leider nur eigentlich ...

Peter Sommerhalder | Di., 28. Mai 2024 - 16:08

Wer Europameister werden will, muss Deutschland schlagen...

Walter Bühler | Di., 28. Mai 2024 - 18:03

... auch mir das Vorbild (besser: Menetekel) dafür zu sein, wie die politische und mediale "Prominenz", unsere heutige deutsche Elite denkt und agiert, und schließlich unser Land auf der internationalen Bühne in Szene setzt.

Nur platte, würdelose ALDI-Reklame wird geboten, die - wie heute üblich - mit einer dicken, dicken Schicht aus grünrotem und queeren Nachhaltigkeits-Zucker überzogen ist, - genau wie beim ESC.

Was hat auch dieser Haufe aus überbezahlten internationalen "Ballartisten", der sich Nationalmannschaft nennt, in Wahrheit mit dem Sport in Deutschland zu tun? Die Nationalmannschaft ist doch nur ein Teil der gut verdienenden internationalen Unterhaltungsindustrie - ebenso wie der
ESC. Daher sind für die UEFA und für den DFB ja auch die gleichen öden und ausgelutschten "Fachleute" wie beim ESC am Werk, ja wie allüberall in der Politik und in den Medien.

"Alfräd": Nicht meine Welt.

Ingofrank | Di., 28. Mai 2024 - 18:24

die buntländdische, im rosa Trikot spielende „, National“ - Mannschaft liegt zurück und bekäme Anfeuerungsrufe wie Deutschland, Deutschland Deutschland.
Da würden wohl die „Petz- Telefone“ heiß laufen.
Also resümierend, das tut „Deutschland“ nicht gut ….Ein Ausscheiden in der Gruppenphase wäre besser, Sieger brauch die deutsche Gesellschaft nich mehr, nach links grüner Ideologie & Meinung …..
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ernst-Günther Konrad | Mi., 29. Mai 2024 - 09:31

Angst beherrscht Schland 2024
Was erwarten Sie von den Bürgern? Der Sport und gerade auch Fußball ist doch so politisiert und moralisiert, dass kaum einer noch Bock darauf hat, Fan für irgendetwas zu sein. Überall angeblich nur Nazis, die grölen pöhse Lieder, zeigen irgendwelche Grüße oder sind antisemitisch. Dürfen wir die Fahne überhaupt noch nutzen. Wann und wo und welche? Las in der BILD, ein Rentner muss eine OWI-Verfahren über sich ergehen lassen, weil er vielleicht die "falsche" Deutschlandfahne genutzt hat. Und überhaupt, wer darf überhaupt noch feiern? Dürfen AFD-Wähler ins Stadion, feiern, mit der AFD-Fahne und einer Deutschlandfahne eine Spiel sehen? Man liest schon wieder, die nächste Pandemie wird vorbereitet. Die Vogelgrippe soll jetzt noch schlimmer und labortechnisch verändert einfacher auf Menschen übergreifen können. Nur Verschwörungstheorie, wie damals bei Corona - inzwischen alles wahr - oder doch Wahrheit? Den Menschen geht es immer mehr ans Eingemachte.