- Wiedersehen mit dem Big Apple
Für Anfang Juni wurde der Historiker Michael Sommer vom New Yorker Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Tagung „The Return of the West? 30 Years of the End of History“ eingeladen. Die Konferenz sollte den Jahrestag der Publikation von Francis Fukuyamas epochaler These vom „Ende der Geschichte“ begehen und zugleich das Weltgeschehen im Licht der jüngsten Krisen beleuchten. Dies ist der erste Teil seines Erlebnisberichts.
Wissenschaft gedeiht nicht in Isolation, sie lebt vom Gespräch und vom Austausch. Zwei Jahre lang fand der hauptsächlich über das Internet statt. Über Plattformen wie Zoom, die Menschen im virtuellen Raum zusammenbringen, aber nicht das simulieren konnten, was das Zusammensein zu einem Erlebnis macht: den physischen Kontakt mit Land und Leuten, die vielen Zwischentöne jenseits der Botschaften, die Kamera und Mikrofon einfangen können.
Als Historiker, auch als Althistoriker, sollte man Augen haben nicht nur für die große Geschichte, sondern auch für die vielen kleinen Geschichten am Rande. Die Tagung gab mir nach über 20 Jahren Gelegenheit zu einem Wiedersehen mit dem Big Apple, der sich – auch bedingt durch das Weltgeschehen – sehr verändert hat: vor allem, aber längst nicht nur am „Ground Zero“, wo sich am Objekt studieren lässt, wie überoptimistisch doch Fukuyamas Vertrauen auf die Strahlkraft der liberalen Demokratie war.
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