Nach seiner Ankunft am Berliner Hauptbahnhof hält ein Junge ein Stofftier zwischen den Beinen / dpa

Ukraine-Krieg - Die Flüchtlinge am Hauptbahnhof – ein Ortsbericht aus Berlin

Noch vor wenigen Tagen waren für uns die Bilder von fliehenden Menschen weit entfernt. Jetzt kommen die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auch zu uns. Unser Redaktionspraktikant Nathan Giwerzew hat am Mittwoch an der Hilfsaktion am Berliner Hauptbahnhof teilgenommen und mit einigen Flüchtlingen und Freiwilligen gesprochen.

Autoreninfo

Nathan Giwerzew ist Journalist in Berlin.

So erreichen Sie Nathan Giwerzew:

Es ist 19 Uhr. Ich sitze im ICE von Hamburg nach Berlin. Von Freunden habe ich per WhatsApp erfahren, dass am Hauptbahnhof ukrainische Flüchtlinge ankommen würden und Hilfe brauchen. Besonders seien Russisch-Muttersprachler gesucht, hieß es in der Ankündigung. Statt über den Bahnhof Spandau nach Hause zu fahren, entscheide ich mich also spontan, am Hauptbahnhof auszusteigen, mich an der Hilfsaktion zu beteiligen und mit den Freiwilligen und den Flüchtlingen zu reden. Erst vor einigen Tagen hatte ich einen Bericht meines Kollegen Moritz Gathmann über die Flüchtlinge gelesen, die Lwiw verlassen. Jetzt muss ich mich erst darauf einstellen, dass Flucht und Vertreibung nun auch hier Realität sind.

Als ich gegen 20 Uhr mit dem Zug am Hauptbahnhof ankomme, ist der Helferstand in der Nähe des McDonalds im zweiten Untergeschoss bereits gut mit Helfern besetzt. Auch für die Flüchtlinge gibt es genug Platz: Sie ruhen sich nach den Strapazen ihrer Reise auf eigens für sie hingestellten Bänken, auf ihren Koffern oder auf dem Boden aus. Für sie gibt es genug Lebensmittelspenden, Hygieneartikel und Kleidung. Eine Kinderecke mit Malzubehör und Spielzeug gibt es auch.

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Wolfgang Tröbner | Fr., 4. März 2022 - 09:42

"Besonders orientierungslos sind dabei vor allem die Nicht-Ukrainer, die als Gastarbeiter oder als Austauschstudenten in die Ukraine kamen ..." Ja, diese Menschen müssen wirklich komplett orientierungslos sei. Normalerweise wäre doch zu erwarten, dass sie auf kürzestem Wege direkt in ihr Heimatland zurückgehen. Jeder kann sich selbst seinen Reim darauf machen, warum diese "Nicht-Ukrainer" lieber westwärts (Richtung DE?) ziehen. Als Kriegsflüchtlinge kann man sie wohl eher nicht bezeichnen, oder?

Günter Johannsen | Fr., 4. März 2022 - 12:05

Antwort auf von Wolfgang Tröbner

aus der Ukraine müssen bevorzugt behandelt werden, denn die haben unsere Solidarität verdient! Ich denke, dazu sind jetzt die Kontrollen an den Grenzen gedacht und auch not-wendig! Die Wohlstandsflüchtlinge müssen jetzt Platz machen für die tatsächlich Notleidenden Ukrainer, die mit ihren Kindern und ohne wirtschaftliche Absicherung vor unseren Türen stehen!

Joachim Kopic | Fr., 4. März 2022 - 12:37

Antwort auf von Wolfgang Tröbner

... indem man ihnen EINFACHE Fragen zur Arbeit oder Studium auf ukrainisch bzw. russisch stellt ... so aber - naja ... kleine Probleme im Gesamtvergleich.
Allerdings sollte man zumindest nicht vergessen, dass ukrainische Männer ihre Frauen und Kinder eventuell erst später aus dem Land bringen können, weil diese jungen Männer die Plätze besetzt haben...

Juliana Keppelen | Fr., 4. März 2022 - 10:55

Menschen weit entfernt".
Oh Kurzzeitgedächnis? Von Polen bekamen wir Bilder von Flüchtlingen die bei eiseskälte mit Wasserwerfern von der Grenze vertrieben wurden. Täglich kommen bei uns Flüchtlinge an aus Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen darüber wird halt nicht berichtet. Und der Flüchtlingstreck vor ein paar Jahren stand direkt vor der Tür also nicht sehr fern. Also jetzt auch Flüchtlinge aus der Ukraine zusätzlich zu den Flüchtlingen die aus dem Mittelmeer gerettet werden. Ich würde sagen Bilder von flüchtenden Menschen sind seit Jahren eher normal so wie es normal ist, dass Menschen aus Kriegsgebieten fliehen. Man sollte dringendst und mit Hochdruck daran arbeiten, auch wenn man über Schatten springen muss, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden damit die Menschen nicht mehr fliehen müssen. Kriegsgeräte in Kriegsgebiete zu schicken scheint mir der falsche Weg um Not und Elend und Flucht zu vemeiden.

Man muß unterscheiden zwischen Flüchtlingen, Asylanten und Migranten und auch noch Invasoren. Aber das spielt alles keine Rolle mehr. Es kommen ALLE in dieses Deutschland, in dieses Sozialsystem. Wirkliche Kriegsflüchtlinge werden evtl. eines Tages in ihre Heimat zurückkehren oder sich in dieses Land integrieren und es weiterbringen. Der größere Rest wird allerdings dieses Land übernehmen. Es ist schon heute nicht mehr wiederzuerkennen. Wenn man sich die Städte und selbst die Dörfer ansieht, kann man die Veränderungen sehen. Leider wollen viele meiner Mitbürger das noch nicht sehen. Sie werden ein schmerzhaftes Erwachen haben.

jetzt aus der Ukraine müssen bevorzugt behandelt werden, denn die haben unsere Solidarität verdient! Ich denke, dazu sind jetzt die Kontrollen an den Grenzen gedacht und auch not-wendig!
Zu Polen: Kein Zaun ist illegal! Dass Polen bereit ist, Flüchtlinge aufzunehmen, haben sie hiermit bewiesen. Aber wen sie aufnehme, bestimmen allein die Polen, nicht die linXen in Deutschland!

Günter Johannsen | Fr., 4. März 2022 - 18:57

Das müsste nun eigentlich doch den letzten gutmeinenden Putin-Versteher überzeugen: "wer sich mir nicht restlos unterwirft, ist Nazi und muss zersetzt werden!" Das dürfte uns doch sehr bekannt vorkommen. Bei uns: wer eine eigene Meinung hat und uns nicht folgt, wird mit Rufmord - Nazi - belegt!
Jetzt müssen auch Deutsche Konzerne in Russland zeigen, dass sie auf der Seite der freiheitlichen Demokratie stehen!
Dass wir jetzt auf allen Ebenen blank sind, haben wir der früheren FDJ-Sekretärin zu verdanken. War das mit Fleiß so alternativlos gestaltet?
Verhandeln ist gut, wenn es ehrliche Verhandlungen geben kann!
"Wer verhandelt, schießt nicht" hat sich leider als Irrtum herausgestellt!

Norbert Heyer | Sa., 5. März 2022 - 09:03

Putin scheint einen Vernichtungskrieg zu führen und viele Frauen und Kinder flüchten in den Westen, überwiegend nach Polen. Viele werden auch nach Deutschland kommen - leider werden unter den berechtigten Flüchtlingen wieder „Trittbrettfahrer“ sein, die eine Notsituation aus egoistischen Gründen zu eigenem Gunsten nutzen. Da wir nach Aussagen von führenden Politikern „jede Menge Platz“ haben, werden viele Classic Angebot annehmen. Keiner von uns weiß, wie viele unberechtigte Migranten hier verweilen. Den ersten Ansturm von Menschen haben alle mitbekommen. Heimlich, still und leise läuft jedoch der Familien-Nachzug. Wir werden erst dann richtig erwachen, wenn Zwangsbelegungen in Privathäusern und -Wohnungen erfolgen und junge Menschen keine Chance auf eine Wohnung haben, da „Willkommenskultur“ klare Priorität hat. Die Moral-Keule der „besseren Menschen“ wirkt sehr nachhaltig und wird uns langfristig als Ureinwohner zu Geduldeten in der eigenen Heimat machen. Dieser Weg ist eindeutig

philippkemler | Sa., 5. März 2022 - 13:54

VERHEUGENS GANZE OSTERWEITERUNG WAR GELINDE DUMMHEIT.MACHT DIE GRENZEN DICHT SOLANG ES NOCH GEHT.

Sabine Lehmann | So., 6. März 2022 - 02:12

Wenn ich "Willkommenskultur" höre, stellen sich bei mir Störgeräusche ein. Ich weiß eh nicht, was damit eigentlich gemeint sein soll. Großer Konsens besteht doch nur darin, dass Kriegsflüchtlingen geholfen wird, diese aufnimmt, gut u. fürsorglich mit ihnen umgeht.
Wenn ich dann aber die Bilder deutscher Bahnsteige dieser Tage sehe, frage ich mich, ob die Helfer da nur so tun als würden sie nichts merken oder tatsächlich so dumm und naiv sind. Da steigen aus den Zugwagen vereinzelt ukrainische Frauen aus, der Rest besteht aus der gleichen Klientel, die uns seit 2015 "bereichert": arabische u. afrikanische Männer, topfit und hochmotiviert sich als Trittbrettfahrer unter echte Kriegsflüchtlinge zu mischen, sich als Opfer zu inszenieren u. dann noch bei Reise-Unannehmlichkeiten die Rassismus-Keule zu bedienen. Ich habe heute Bildmaterial in der österreichischen Presse gesichtet, die schockieren. Mit Gewalt haben diese Männer ukr. Frauen u. Kinder aus den Zügen gedrängt, teils mit Messern!