Bundeskanzler Olaf Scholz / picture alliance

Ende der Ampelkoalition - „Bundeskanzler Scholz hat sich selbst nicht mehr im Griff“

Olaf Scholz entlässt am Mittwochabend Finanzminister Lindner und beendet damit die unbeliebte Ampelkoalition. Im Interview beschreibt FDP-Vize Wolfgang Kubicki, wie er die Ereignisse des gestrigen Tages wahrgenommen hat und erklärt, warum der Bundeskanzler irrational handelt.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

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Wolfgang Kubicki ist Bundestagsabgeordneter, stellvertretender Bundesvorsitzender der Freien Demokraten und Vizepräsident des Deutschen Bundestages.

Herr Kubicki, wie haben Sie gestern das Auftreten des Kanzlers und die Entlassung des Finanzministers Lindner erlebt?

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Brigitte Simon | Do., 7. November 2024 - 18:40

Anfang der Woche erinnert Olaf Scholz daran, wer er ist. Könnte durchaus jemannd vergessen haben im herbstlichen Kanzleramt. Auch diese Bäume verlieren ihre braune vertrockneten Blätter.

Neben ihm steht der neue NATO-Generalsekretär Rutte. Scholz verwendet sein Vokaberal und verrät "Ich bin der Kanzler" Und Rutte sagt sich "wieder mal was dazugelernt".

Die Frage muss man sich langsam wirklich stellen, werte Frau Simon.
Welcher ausländische Regierungschef nimmt den selbst-amputierten
Hampel-Kanzler noch ernst (Fußgängerampel habe ich vorhin gelesen).

Erstaunlich ist für mich die Wucht, mit der jetzt alles auseinander bricht.
Was waren das doch alles bloß für erbärmliche Schauspieler und nun
stehen sie da und sagen uns, ab jetzt ist alles ehrlich.

MfG

Günter Johannsen | Do., 7. November 2024 - 18:50

hat recht: Scholz hat sich selbst nicht mehr im Griff, denn er realisiert nicht mehr, welche Außenwirkung er mit seiner Realitätsverdrehung hat. Die SPD wird mit ihm immer unglaubwürdiger und zeigt sich offen für ein linkes Regime wie seinerzeit SED und Co.!
Die Partei von Helmut Schmidt und Willy Brandt ist unter diesem Personal nicht wieder zu erkennen!

Stefan Jarzombek | Do., 7. November 2024 - 18:54

Herr Lindner und die FDP können von Glück sagen, daß dieses Trauerspiel für sie nun zu einem Ende gefunden hat.
Der Scholz-Zug mitsamt Zeitenwende rast nämlich meines Erachtens weiter mit Vollgas gegen die Wand.
Da wird er ihn dann haben,der noch Kanzler Scholz,einen Doppelwumms,das einem hören und sehen vergehen wird.
Unter diesen Umständen sind im Prinzip Neuwahlen sofort einzuleiten und das tut Herr Scholz nicht.
Somit ist es gut das Lindner und seine Minister nicht mehr in diesem Zug mitreisen.
Selbst jetzt sehe ich in der Rot-Grünen Restampel keinerlei Einsicht.
Ihre Statements und die Kommentare ihrer Mitläufer sprechen da für sich selbst.
Wie sie es auch drehen und wenden wollen, Fakt ist und bleibt,die Regierung um Scholz und Habeck schadet diesem Land mehr,als sie gut zu machen meint.
Die Büchse der Pandora haben sie leichtfertig geöffnet und die Hoffnung die zum Schluss in ihr verblieben ist,ist einzig und allein die Alternative für Deutschland in Regierungsverantwortung.

D. Müller | Do., 7. November 2024 - 19:15

und links abbiegt, wie der Herr Kubicki in den letzten 3 Jahren, ist grundsätzlich und niemals zu trauen. So dringend auch Deutschland eine starke liberale Partei nötig hätte, so sehr wünsche ich mir den Untergang dieser FDP. Bis auf Genschman, war diese Partei in den letzten Jahrzehnten an Hinterfotzigkeit nicht zu unterbieten. Von den anderen deutschlandhassenden Altparteien muss ich ja wohl erst gar nicht anfangen.

Sabine Lehmann | Do., 7. November 2024 - 19:23

(Arbeitstitel: Olaf meets brain)
"Hallo Olaf, ich bin’s.
Nein, nicht Dein Gewissen, das ist schon sehr lange passee, wer wüsste das nicht besser als Du, nicht wahr? Nein, hier spricht Dein Souverän.
Erinnerst Du Dich? Das sind die, die Dich gewählt haben, aber nicht nur. Okay, gewählt haben Dich damals schon nicht ganz so viele, jetzt wären es noch weniger, wir nähern uns der Null-Linie, aber trotzdem sind wir alle da. Diese homogene oder besser gesagt heterogene Masse aus rund 80 Millionen Individuen, für die Du die Richtlinienkompetenz hast, wie es so schön heißt. Nun, wir könnten auch ein paar "Milliönchen" mehr sein, so genau weiß das keiner, gerade Du und Deine Brüderinnen und Schwesterinnen im Geiste wollen das ja aus guten Gründen besser nicht ganz so genau wissen. Weil es sich sicher deutlich besser lebt, wenn man gut alimentiert in Wolkenkuckucksheim mit geschlossenen Augen oder wahlweise rosaroter Brille sein luxuriöses Dasein fristen darf.(Fortsetzung folgt)

Sabine Lehmann | Do., 7. November 2024 - 19:26

Fortsetzung:
"Der Rest, und das ist nach noch geltenden mathematischen Regeln, die erschlagende Mehrheit in diesem Land, die tragen diese Last, die Last der realen Welt. Die Last realer Lebensbedingungen, von denen Ihr Euch längst abgekoppelt habt.
Aber nun ist Schluss, Olaf. Auch wenn Du Dir am liebsten jetzt einen neuen Souverän basteln würdest und die Wahlverhältnisse vertauschen möchtest: Der Souverän, das sind wir alle. Und wir haben die Faxen dicke. Tritt ab. Mit Würde geht jetzt nicht mehr, denn die hast Du gestern Abend auf offener Bühne und live in der globalen Hemisphäre an die politische Wand getackert.
Also bitte: Geh mit Gott aber flott, wie man bei uns im Ruhrgebiet so schön sagt. Und bitte beehre den Souverän in diesem Lande nie wieder mit Deinem Wirken. Und nimm bitte alle mit, die jetzt noch zu Deinem administrativen und politischen Umfeld gehören. Ihr habt für mehrere Generationen ausreichend genug Schaden angerichtet.
Nachhaltige Grüße
Dein Souverän"

Wilhelm Keyser | Do., 7. November 2024 - 19:47

Ich muss neidlos anerkennen, obwohl es meiner politischen Linie und meinen Hoffnungen zuwider geschah, Scholz, der sich ähnlich wie Kretschmer in Sa. lange wegduckte, hat mich gestern überrascht, er hat "Einsatz" und Cleverness gezeigt, was ich lange vermißt habe. Mit seiner anscheinend gründlichen Vorbereitung einschl. Antizipation des polit. Gegners (der formal Verbündeter war;-)) und Auswahl des "richtigen" vorbereiteten Skripts lag er richtig, wie auch erste Meldungen belegten. Weshalb nicht diese Cleverness für (Fach-) Arbeiter, für Deutschland, fürs DE Volk?? Das ist ein für mich unlösbares Rätsel. Für den Machterhalt war diese ausnahmsweise Vorwärtsverteidigung leider ziemlich rational, da kann sich Kubicki verbiegen wie er will. Mein Eindruck ist auch, dass Sylt-Christian mit einem an dieser Stelle überraschend wehrfähigen BK nicht gerechnet hat (was am nun kolportierten Liberalen-Wiedererstarken ebenfalls Zweifel wecken sollte;-)). Der Wähler bleibt erst recht gefordert!

Henri Lassalle | Do., 7. November 2024 - 19:47

Olaf Scholz braucht Führung - aber ob er die bestellen wird?

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