BPB
Die Bundeszentrale für politische Bildung ist eine nachgeordnete Behörde des Bundesinnenministeriums. /dpa

Acht Jahre bei der Bundeszentrale für politische Bildung - Linke Kampfschriften statt überparteiliche Information

Die Bundeszentrale für politische Bildung soll kontroverse Themen ausgewogen darstellen. Doch tatsächlich publiziert sie wie eine linksgrüne Vorfeldorganisation. Interne Kritik aus dem Wissenschaftlichen Beirat wird mit Drohungen beantwortet.

Autoreninfo

Peter Hoeres ist Professor für Neueste Geschichte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 

So erreichen Sie Peter Hoeres:

Politische Bildung ist eine wichtige Angelegenheit. Neben der Schule ist der zentrale Akteur auf diesem Feld die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), eine nachgeordnete Behörde des Bundesinnenministeriums, die gerade wieder den beliebten Wahl-O-Mat aufgelegt hat. Acht Jahre lang habe ich die Arbeit der bpb im Wissenschaftlichen Beirat beobachtet und ihre Arbeit begleitet. Die Bilanz ist ernüchternd. 

Maßgeblich für die Arbeit der bpb ist der sogenannte Beutelsbacher Konsens von 1976. Demnach sollen in der Gesellschaft kontrovers diskutierte Themen auch so dargestellt und insbesondere Jugendliche nicht mit einer Meinung überwältigt werden. Vielmehr sollen sie in die Lage versetzt werden, sich eigenständig eine fundierte Meinung zu bilden. 

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Hanno Woitek | So., 2. März 2025 - 09:37

Man kann immer nur wieder...
feststellen, dass die Linken und Grünen deutlich gefährlicher sind als die AfD für unser land!!!!

... nur deshalb, weil niemand mehr Lust hat, mit so wenig qualifizierten Menschen zu streiten.

Dummheit wird bei längerer Betrachtung halt furchtbar langweilig, etwa wie wenn man sich die holzschnittartige Indoktrination von "KiKa" oder "Phoenix" dauernd ansehen müsste.

Daher kann jedoch dort tatsächlich jeder Mist unkontrolliert in die Schulen geschleust werden, und dann doch eine gewisse Wirkung entfalten.

Der reale Nutzen solcher Institutionen besteht daher im wesentlichen doch nur darin, dass einer Meute von Pseudo-"Wissenschaftler*innen" aus gutorganisierten Karrierenetzwerkern eine bequeme und sichere berufliche Existenz aus Steuermitteln garantiert wird. Die Thematik besorgt sich diese Berufsgruppe ganz unkompliziert bei taz, Spiegel und Tagesschau.

Na, und das wars dann halt auch schon.

Wolfgang Borchardt | So., 2. März 2025 - 09:41

Dann sollte aufgefallen sein, dass in eben dieser DDR auch Institutionen gab, die politische "Bildungsarbeit" leisteten. Sie haben etwa das Material für das "Parteilehrjahr" der SED und das FDJ-Studienjahr bereitgestellt. Aber jetzt ist das sicher etwas ganz Anderes.

HappyLife | So., 2. März 2025 - 14:31

sich das Angebot des bpb nicht ändert. Dann muss man wohl neue Strukturen schaffen, die diese Hegemonie nicht mehr zulassen.

Wenn Deutschland in seiner Sozialisierung so weitermacht wie bisher, werden Außenränder zukünftig das sagen haben. Wie man aus der Vergangenheit weiß, verstehen die sich besser als man denkt. Aber das wird nur zu gerne übersehen.

Wir brauchen jetzt die Kettensäge, um unser Land komplett neu zu denken. Dieser unsägliche Mehltau muss super schnell verschwinden. Wir sind nicht bereit aufzuwachen, siehe seit gestern das neue "Thema" aus den USA.

Wir sind so verfestigt in unserer Meinung, dass wir nicht mehr reflektiert denken & handeln können.

Wieviel Schmerzen wollen wir eigentlich noch haben?

Nicht mehr die anderen sind schuld, wir sind es, weil wir bereit sind & waren, dass es so gekommen, wie es jetzt eben ist.

Selber schuld.

Christa Wallau | So., 2. März 2025 - 18:25

eine Institution, die gute Arbeit leistete.
Mein Mann und ich bezogen als Lehrer die regelmäßig erscheinenden Themenhefte des "bpb" und fanden darin zwei Jahrzehnte lang neutrale u. nützliche Informationen in Texten, Bildern und Schautafeln, die wir für unseren Unterricht gut gebrauchen konnten.

Die Unterwanderung dieser - wie gesagt - einst empfehlenswerten Einrichtung begann in den 90er Jahren. Immer deutlicher flossen nun bestimmte Ansichten, nämlich eindeutig die von Linken und Grünen, in die Beschreibungen ein. Wir verzichteten deshalb auf einen weiteren Bezug der "Informationen", die sich in "Indoktrinationen" verwandelt hatten.

Ich kann daher den kritischen Worten von Professor Hoeres zum "bpb" nur absolut beipflichten und mit ihm darauf hoffen, daß mit einem neuen Präsidenten wieder der "alte" Geist der Neutralität und Sachlichkeit in diese - an sich - sinnvolle Institution einzieht.

Bloß: Woher nehmen? Fast alle Leute unter 45 wurden doch selbst e i n s e i t i g geprägt!

Linus | So., 2. März 2025 - 22:05

Anstatt die Notwendigkeit der Inhalte der bpb anzuerkennen, werden hier einmal mehr Diskriminierungserfahrungen heruntergespielt, die der Autor selbst niemals machen wird. Das ist nicht nur unempathisch, sondern auch schlichtweg peinlich.
Beiträge von Thilo Sarrazin als ernsthaftes 'Gegenstück' zu bezeichnen, kommt einer Verharmlosung gleich.
Es ist von Ausgewogenheit die Rede – vielleicht würde es dem Autor gut tun, wenn er einen Spiegel zur Hand hätte!
Diese ständige Empörung über Identitätspolitik wird langsam ermüdend.

Axel Gerold | Mo., 3. März 2025 - 06:59

Eine Kontroverse innerhalb des Linksextremismus über die Notwendigkeit einer Phase des „Sozialismus in einem Land“ begründet keine Widerstandsgeschichte.

Achim Koester | Mo., 3. März 2025 - 08:16

gilt nur linksgerichtete Politik als demokratisch, sei es in den Zentralen der Berliner Regierungsparteien, oder den nachgeordneten NGOs, alles Andere fällt unter den Begriff "rechts" und muss bekämpft werden, auch mit Einsatz von Steuermitteln. Ich nehme an, Merz wird klein beigeben und die Anfrage zurückziehen, obwohl er im Fall einer Weigerung der SPD alle Trümpfe in der Hand hätte, mit der AfD zusammenzuarbeiten.