Sogar zum Jahrestag des 7. Oktober protestieren pro-palästinensische Demonstranten gegen Israel, hier am Kottbusser Tor in Berlin / dpa

Ein Jahr nach dem 7. Oktober - Antisemitismus im digitalen Zeitalter

Seit dem Hamas-Massaker vor einem Jahr erlebt die Welt eine neue Welle des Judenhasses. Soziale Medien wie TikTok dienen hier oft als Brandbeschleuniger. Digitale Plattformen können aber auch Werkzeuge sein, um Antisemitismus zu bekämpfen.

Florian Hartleb

Autoreninfo

Florian Hartleb ist Forschungsdirektor am Europäischen Institut für Terrorismusbekämpfung und Konfliktprävention (EICTP) in Wien sowie derzeit Lehrbeauftragter an der Katholischen Universität Eichstätt sowie der Universität Passau. Er hat mit Gustav Gustenau als Herausgeber das Buch „Antisemitismus auf dem Vormarsch. Neue ideologische Dynamiken“ (Nomos, Baden-Baden 2024) veröffentlicht. 

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Seit dem 7. Oktober 2023 hat der Terroranschlag der Hamas auf Israel für eine neue Zeitenwende in der internationalen Politik gesorgt. Der Konflikt im Nahen Osten kann möglicherweise dauerhaft eskalieren. Dadurch verstärkt sich der Antisemitismus auch in Europa. Israelkritiker und Antisemiten begannen unmittelbar nach dem 7. Oktober 2023 damit, die bestialischen Taten der Hamas-Terroristen zu relativieren und sie mit Luftschlägen der israelischen Streitkräfte gegen militärische Einrichtungen der Hamas gleichzusetzen. Seither verbreiten sich sowohl online als auch offline zahlreiche antisemitische und antiisraelische Fake-News. Auf mehreren Demonstrationen in Deutschland wurden offen antisemitische Parolen skandiert und das Ende des Staates Israels gefordert.

Mit der Gründung des Staates Israel 1948 rückte ein neues Objekt in den Mittelpunkt antisemitischer Agitation. Neben der bloßen Existenz des jüdischen Staates sind es die Eskalationsphasen im Nahostkonflikt, die stets weltweite Antisemitismuswellen ausgelöst haben. Mögliche historische Parallelen existieren: Nach dem Sechstagekrieg im Juni 1967 begann ein „neuer Antisemitismus“ seine weltweite Karriere. In der aktuellen Konflikt(kriegs)konstellation gibt es Anzeichen dafür, dass eine neue Welle des Antisemitismus entstanden ist.

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Jens Böhme | Mo., 7. Oktober 2024 - 11:30

Auch in christlichen (deutschen) Kirchen wird politisch agitiert. Klimawandel, Corona-Grundrechtsbeschränkungen, Weltrettung durch politisch (ideologisch) motivierte Deindustrialisierung sind wiederkehrende Themen in Predigten. Man muss die Moderne von außen sehen. Christentum und Islam sind in intensivere politische Parteinahmen involviert, wie schon in den meisten Auseinandersetzungen in der Menschheitsgeschichte zuvor. Sicherlich ist der politische Islam fortgeschrittener, als das politische Christentum. Aufhalten kann man beide nicht. Mit einseitiger Analyse schon gar nicht. Antisemitische, antiislamische und antichristliche Bestrebungen nehmen wieder Fahrt auf. Die Zeit des ewigen Friedens westlicher Prägung erweist sich als gutgemeinte Idee, die an der natürlichen Menschheit - innerhalb und außerhalb der westlichen Gesellschaftsform - scheitert.

Wilfried Düring | Mo., 7. Oktober 2024 - 11:41

Wir erleben, die LIBANONISIERUNG West-Europas! Berlin ist nur EIN Beispiel, wenn auch ein Schlimmes.
Die Geschichte lehrt:
Pali-Terroristen destabilisieren ganze Staaten!
Es begann in Jordanien. Pali-Terroristen versuchten das Königshaus und die politische Ordnung zu stürzen. 1970 ('Schwarzer September') schlugen König Hussein und ihm treue Militärs zurück. Hussein rettete seinen Thron und das nackte Leben seiner Familie (vgl. Irak 1958). Mit dem Abzug der überlebenden Pali-Terroristen aus dem befreiten Jordanien begann der Leidensweg des Libanon. Zunächst 'unschuldige' Flüchtlinge mehrten sich, kämpften alsbald für die PLO. Später gründete sich die Hisbollah. Der einst blühende Libanon ist heute ein failed-state im Würgegriff dieser mafiotischen Terror-Organisation. Staatliche Institutionen sind machtlos und unterwandert.
Und genau deshalb will keiner Palis haben (Ägypten)! Nur in West-Europa sind Palis willkommen. Das Ergebnis sehen wir auf unseren Straßen (vgl. obiges Bild).

Wilfried Düring | Mo., 7. Oktober 2024 - 11:51

Inzwischen muß man klar aussprechen: Pali-Terroristen und ihr 'geistig-moralisches Umfeld' sind eine FURCHTBARE Gefahr - und zwar inzwischen nicht mehr 'nur' für Juden und gemäßigte Araber - sondern FÜR UNS ALLE!
Das obige Bild wirkt vglw. friedlich - dies ist aber eine Täuschung. Vor einigen Tagen zog ein gewalttätiger Pali-Mob marodierend und lärmend durch Wedding. Bilder und Video-Aufnahmen lassen sich im Internet finden.
Ich traue mich klar auszusprechen:
Solche Leute will ich in Berlin und Deutschland nicht haben! Wer seinen Judenhaß ausleben und den Tode jüdischer Kindern 'feiern' will, soll das woanders tun - aber nicht in Deutschland! Übersetzt heißt das: Die ganzen Pali-Demonstranten und ihre Unterstützer-Meute sollten Deutschland und West-Europa schnellstens verlassen (müssen)! Mit SOLCHEN Leuten ist ein gedeihlichen Zusammenleben unmöglich - und das hat nichts mit 'Ausländerfeindlichkeit' zu tun.
Wenn unser Staat weiter wartet - dann sind WIR in 10 Jahren der neue Libanon!

Reinhold Schramm | Mo., 7. Oktober 2024 - 12:00

Jede weitere Islamisierung der Jugend in Deutschland muss dauerhaft und nachhaltig beendet werden!
Deshalb keine politische Beförderung des feudal-religiösen Wahns und Aberglaubens des Islams und Korans. So auch nicht (vorgeblich) bürgerlich frisiert und bildungspolitisch zurechtgebogen und damit ideologisch-demagogisch liberalisiert und in Deutschland integriert werden!

Wolfgang Benker | Mo., 7. Oktober 2024 - 12:07

das sind alles solche wie ich einer bin.
Böse räächte AFD Wähler, als "Flüchtende"
in der Kleidung derselben. Gedungen von Weidel, Chrupalla und Höcke. Um mit solchen Umzügen
armen "Flüchtenden" zu Diskreditieren und zu verleumden. Dumm aber, das es so gut gelungen ist uns zu Verkleiden.
Nicht mal die Faesersche und Haldewangsche Truppe hat es gemerkt. Und auch correctiv und viele Linke haben uns unterstützt. Prima, da können wir das ja wiederholen und bekommen bestimmt wieder Geld vom Moscheeverein oder dem Iran.

Wilfried Düring | Mo., 7. Oktober 2024 - 12:13

Der regierungsfreundliche Sender n-tv meldet:
Gestern Abend zogen 3.500 gewalttätige pro-Pali Demonstranten durch Kreuzberg. Es wurde - buchstäblich - das ganze Programm abgespult. Beginnend mit der Lüge vom 'Genozid in Gaza', weiter mit Steinwürfen auf Polizisten und dem Durchbrechen der Polizeikette. Schließlich Molotov-Cocktails. Jeder normale Staat würde umgehend Militär einsetzen und die bürgerkriegsähnliche Zustände mit Gewalt beenden. Und dann mit den Tätern (unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Nationalität) HART abrechnen!
In Deutschland passiert nichts - und das ist seit Jahrzehnten so!
Wir erleben - die Parole stammt von dem verstorbenen Journalisten Udo Ulfkotte - buchstäblich den 'Krieg in unseren Städten'!
Und Pali-Krieger und Hamas-Terroristen und deren widerwärtiger Anhang lassen sich nicht durch schöne Worte befrieden! DORT ist Appeseament unangebracht.
West-Europa muß sich endlich mit Taten wehren, solange es noch möglich ist.
Das Schicksal des Libanon mahnt uns.

Ralf Schigalski | Mo., 7. Oktober 2024 - 12:58

Der Artikel trägt die Überschrift "Antisemitismus im digitalen Zeitalter". Da liest man dann "Soziale Medien wie TikTok dienen hier oft als Brandbeschleuniger.". Auch ich sehe auch die Gefahr, die von solchen Plattformen ausgehen kann. Und dann sehe ich in der Tagesschau ein Interview mit Ramsis Kilani. Einem Mann, der die Mörder und Vergewaltiger des 7. Oktober für "antikoloniale Befreiungskämpfer" und deren vergewaltigte, entführte und ermordete Opfer für "Besatzungssoldaten" hält.
Der Unterschied zwischen den Antisemiten und Terrorsympathisanten auf Tik-Tok und denen beim öffentlich rechtlichen Rundfunk besteht nur darin, dass man mich zwingt, für die einen zu bezahlen weil sie ihre Terrorpropaganda als Journalismus verkaufen. Was Widerwärtigkeit und Bösartigkeit angeht nehmen sie sich nichts.
Wer braucht Tik-Tok, wenn ihm der gesamte ÖRR mit all seinen Ressourcen, mit hunderten Social Media Kanälen auf allen Plattformen und einem riesigen Sendernetz zur Verfügung steht?

Robert Hans Stein | Mo., 7. Oktober 2024 - 12:59

... auf Juden in Europa ausschließlich von radikalisierten Muslimen verübt.
Scheint Ihrem Kollegen Friedmann entgangen zu sein, siehe Naachrichtenseite von t-online heute.
Für ihn sind es immer noch v.a. die "Rechten", die Antisemitismus für sich gepachtet haben. Natürlich dürfen Seitenhiebe auf die AfD - die sich deutlich klarer proisraelisch positioniert hat als mancher linke Antisemit - nicht fehlen. Wenn man sieht, was für publizistische Verrenkungen nötig sind, kann man sich nur noch mit vor Staunen offenem Mund fragen, was diese Wirrköpfe eigentlich wollen. Aber so läuft es halt, wenn Dinge zusammengebracht werden sollen, die nicht passen.

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