Herausforderer Baldauf und Ministerpräsidentin Dreyer am Freitagabend in Mainz / dpa

TV-Duell Dreyer gegen Baldauf - „Er tut niemandem weh“

In Rheinland-Pfalz duellieren sich eine Woche vor der Landtagswahl Herausforderer Christian Baldauf und Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Entscheidendes sagt ein österreichischer Experte für Körpersprache.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Wer ist an diesem Abend eigentlich derjenige, der zum Duell herausgefordert hat? Ist es wirklich der Herr mit dem roten Schlips, der seine Antworten beginnt mit Sätzen wie „Auch das ist im Gesamtkontext zu sehen?“ Er ist es: Christian Baldauf, 53 Jahre alt, aus dem Städtchen Frankenthal, CDU-Fraktionschef im Landtag, verpasst an diesem Freitagabend die letzte Chance, der überaus beliebten SPD-Ministerpräsidenten Malu Dreyer noch die Tour zu vermasseln.

Während alle Umfragen ergeben, dass die 60-jährige Dreyer die vier Millionen Rheinland-Pfälzer weiter in einer Ampelkoalition regieren kann, kämpft Baldauf kurz vor der Wahl noch immer darum, überhaupt bekannt zu werden. Um es kurz zu machen: Baldauf ist ein netter, bodenständiger, kompetenter Typ, der das Wein- und Pharma-Land sicher nicht schlecht regieren würde. Aber warum sollte man ihn wählen, wenn es stattdessen Malu Dreyer gibt?

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Ernst-Günther Konrad | Sa., 6. März 2021 - 08:14

Sein Gesicht kannte man eigentlich nur aus der Fernsehfastnacht aus Mainz, wenn er unzählige Male eingeblendet wurde beim, "Feiern". Ansonsten habe ich als Hesse, unweit der Landeshauptstadt Mainz von ihm auch in den Regionalzeitungen kaum bis gar nichts gelesen. Wieder ein Typ Sparkassendirektor wie Jens Spahn?
Dreyer hat ein großes Plus. Eine Freundin von mir, die Malu persönlich kennt und mehrfach dienstlich mit ihr zu tun hatte, schildert sie als ausgemachte Politschauspielerin. Sobald Presse oder Fernsehen oder irgendwie Öffentlichkeit um sie herum ist, setzt sie das Lächeln der Landesmutter auf und macht die freundlich besonnene Politikerin. Sobald die Scheinwerfer aus sind, muss sie sich in ihren Rollstuhl setzen - hat leider MS - und zeigt sich als knallharte Chefin, die devote Unterwürfigkeit verlangt. Es gäbe gerade bei den Windrädern in RLP ein heißes Thema für die CDU, neben vielen anderen Themen. Doch will man keine Konflikte, man braucht sich ja gegenseitig irgendwann.

glückliche Rheinland-Pfälzer. Denn die haben in Frau Dreyer eine Sozialdemokratin, wie man sie sich öfter wünscht.
Schwappt etwas Aussagekräftiges über die Landesgrenze, dann wie sehr die Menschen dort ihrer Regierungschefin zugetan sind. Dabei ist das Land der Rüben und Reben, des Kohls (Helmut) und der Vögel (Bernhard und Hans-Jochen) eigentlich ein höchst konservatives.
In den Tiefen von Eifel oder Westerwald warnte vor gar nicht allzu langer Zeit der Pfarrer seine Schäfchen zuweilen noch davor, bei Wahlen bloß nicht den gottlosen Roten die Stimme zu geben.
Alles kalter Kaffee. Sieht man sich das Spitzenpersonal der Parteien in RLP an, versteht man, warum Frau Dreyer weitgehend konkurrenzlos ist - von der grünen Spitzenkandidatin vielleicht abgesehen. Baldauf wirkt langweilig, die FDP hat eine farblose Spitzenkandidatin, unterstützt von einem Landeschef, der wie der ewige IHK-Sachbearbeiter wirkt. Der AfDler ist ein Rechtskatholik, der Charisma wohl als sozialistisch ablehnt ...

Urban Will | Sa., 6. März 2021 - 09:04

CDU der SPD vorziehen, wenn die „sympathische“ Amtsinhaberin einen offensichtlich erträglichen Job macht?
Ist Politik derzeit denn etwas anderes? Ich kann es nicht erkennen.
Ein Wechsel würde dann Sinn machen, wenn die CDU das wäre, was sie war, als man noch mit der SPD über Grundsätzliches gestritten hat. Dann hätte man die Gelegenheit, Politik zu vergleichen und Richtungsentscheidungen per Wahlzettel zu treffen.
Im Zeitalter des Merkelismus ist dies dahin.
Es gibt nur noch eine Richtung (Ausnahmen werden vom Mainstream klein gehalten und nach Möglichkeit dann vom VS verfolgt) und die Parteien – Präferenz ist Folklore. „Sympathiebekundung“ Fertig.
Bei den Pfälzern schwang dies vor einigen Jahrzehnten auf Rot über. Das war in der Tat ein Einbruch für die Schwarzen.
Nebenan in BW ist es Grün geworden.
Aber eh wurscht.

Wer diese Folklore durchbrechen und Wahlen in D zu dem machen möchte, was sie eigentlich sein sollten, der braucht ein dickes Fell und einen sehr langen Atem.

Juliane Krah | Sa., 6. März 2021 - 16:00

Sei es, weil es sein Naturell ist, sei es, weil ihm die Fakten fehlten. Ein zukünftiger MP muss anders auftreten - in der Analyserunde zeigte Wolfgang Bosbach, wie man sachlich auf den Punkt kommt. Bei den Themen Bildung, Wirtschaft und Windräder hätte es krachen können und müssen. Die Bildungspolitik ist in mehreren Bereichen unterirdisch, das erfahre ich täglich am eigenen Leib. Ich will kein „weiter so“ in Rlp, aber ich fürchte, darauf wird es hinauslaufen.

Bernd Muhlack | Sa., 6. März 2021 - 21:44

Kanzlerin Frau Dr. Merkel wird ja ab an als "Hosenanzug" bezeichnet.
Ich hatte mich insoweit des Öfteren geäußert.
Muttern ist Schneidermeisterin.
Sie erklärt(e) mir "Angelas" Klamotten u deren Fehler - das sollte SO & SO aussehen!
PERFEKT!
und diese Schuhe!
Mein Opa war Schuhmachermeister.

"Weltfrauentag" in Berlin, 2017.
Ivanka Trump, Christine Lagarde => trés chic!
Kanzlerin Merkel erinnert eher an "Bauer sucht Frau" - eine mir nur ob des Titels bekannte Sendung.

Malu Dreyer im "großen Roten?
Fast rautierend wie Angie? - Ihr Contra passt sich insoweit perfekt an!
Sorry, aber solche Klamotten tragen hier die "Müllenden"!
Es gibt tolle Bilder von Frau Giffey (auch SPD), sie gesellte sich "orange verkleidet" den Müllern hinzu.

Wie sagen SIE immer so trefflich?
Wir müssen die Menschen draußen im Lande abholen, alles besser erklären!"
- dann doch lieber nur den Müll abholen!
eines noch!
Man schaue sich bitte die Bilder des Staatsbesuches von Frau Frederiksen (DÄ) an!
Mon Dieu!
(s. o.)