Illustration von Xinmei Liu

China im Griff von Xi - Die Flucht der Eliten

Chinas Oberschicht verliert das Vertrauen in die Wirtschaftspolitik der KP und den autoritären Kurs unter Staats- und Parteichef Xi Jinping. Die Folge: Immer mehr gut ausgebildete und reiche Chinesen setzen sich ins Ausland ab.

Autoreninfo

Harald Maass ist Journalist und wurde für seine Arbeit im Jahr 2019 mit dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet.

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Das Gespräch mit dem chinesischen Grenzpolizisten hatte Lisa Zhang zu Hause vor dem Spiegel geübt, wochenlang. Weder ihren Freunden noch ihrer Familie hatte die heute 29-Jährige aus der Küstenprovinz Zhe­jiang von ihren Fluchtplänen erzählt. „Bis zur letzten Minute hatte ich Angst, dass die Grenzbeamten mich festnehmen“, berichtet die junge Frau über ihre Ausreise vor zwei Jahren am Flughafen im südlichen Shenzhen. Zur Tarnung hatte sie eine Geschichte von einem Sprachkurs in England erfunden und in den sozialen Medien geteilt, um einen Grund für ihre Ausreise zu haben. Tatsächlich war ihr Ziel, die Volksrepublik China für immer zu verlassen. 

Wie Zhang, die in Wirklichkeit anders heißt und heute in einer europäischen Großstadt lebt, setzen sich immer mehr Chinesen ins Ausland ab. Anders als in der Vergangenheit sind es nicht mehr nur Arbeiter aus armen Hinterlandprovinzen oder Dissidenten, die in Übersee eine neue Heimat suchen. Immer mehr gut ausgebildete und wohlhabende Chinesen, die in den vergangenen Jahrzehnten eine Stütze der KP-Herrschaft waren, sehen ihre Zukunft außerhalb der Volksrepublik.

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Reinhold Schramm | Mo., 16. September 2024 - 09:32

Nur wenige Plünderer verlassen das Land.

Die Mehrzahl der Milliardäre sind Mitglieder der antikommunistischen KPCh.
Die Anzahl der „Arbeiter“ unter den 98 Millionen Parteimitgliedern liegt laut Beijinger Organisationsabteilung unter 6 %. Weniger als 6 Millionen von 750 Millionen Erwerbstätigen.
In der antikommunistischen Partei sind weitaus mehr Beamte, Manager und Unternehmer als Arbeiter.

Die offizielle Gesamtzahl der Milliardäre in China ist bereits höher als in den USA.
Allenfalls die Anzahl mit mehr als 60 Milliarden USD – nach Umrechnung – Privat- und Kapitalvermögen ist in den USA höher als im Bourgeoissozialismus Chinas.

China hat die Vereinigten Staaten bereits im Jahr 2021 weiter hinter sich gelassen – die Zahl seiner Milliardäre stieg um 75 auf 1.133. In den USA sei die Zahl der Milliardäre hingegen nur um 20 auf insgesamt 716 gestiegen, heißt es im Hurun-Report.
{...}

Nachtrag, Teil II.

Reinhold Schramm | Mo., 16. September 2024 - 09:35

{...}
Laut der „Hurun Global Rich List 2022“ zählten Beijing und Shanghai 144 beziehungsweise 121 Milliardäre (Stand: 14. Januar 2022).

Shenzhen hat demnach New York City überholt und ist nun die drittbeliebteste Stadt der Welt für Milliardäre. Deren Zahl stieg in Shenzhen um acht auf insgesamt 113.

Unbeeinflusst von der COVID-19-Pandemie ist der jährliche Konsum von Chinas superreichen Familien im Jahr 2020 angestiegen. Dies habe dazu beigetragen, dass der Gesamtwert des chinesischen Luxuskonsums 195 Milliarden Euro im Jahr 2020 erreichte, hieß es im veröffentlichten „Hurun China Luxury Consumer Survey 2021“.

Vgl. Quelle: Beijing - China Internet Information Center (CIIC).

Die Chinesen fliehen nicht, sondern sie starten ihre Agenda
so wie China wie bei Corona zum Neunen GRAET RESET gehört

wie abertausende rote Bonzen-Giom's bereits Anfang der 80-iger Jahre aus der DDR die Flucht VORWÄRTS in die BRD betrieben haben
mit Partei-Auftrag, logistisch & finanziell ausgerüstet

jedenfalls ALLES (!!!) was z.Zt. weltpolitisch geschieht, passiert NICHT auf ZUFALL
ALLES PLAN, bis ins kleineste organisiert
mit ganz viel Weihrauch & Engelszungen

denn wie sagen Katholiken
der Teufel kommt in vielen Verkleidungen & hat viele Listen der Verführung/Versuchung
& wenn fmp. der TEUFEL auch menschlich ist
oder selbst auch ein Alien

EIN JEDER MENSCH ENTSCHEIDET FÜR SICH SELBST, WELCHEN WEG ER NIMMT

& wie ich schrieb
einmal rot infiziert, immer rot infiziert
oder wie die Genossen immer sagen
vorwärts immer, rückwärts nimmer
& eher kann man sich an nichts erinnern & sitzt die Sache aus
& Konsequenzen wurden für die rote (neue Chamäleon-Farbe rotgrün Khmer) schon lange abgeschafft

Karl-Heinz Weiß | Mo., 16. September 2024 - 10:09

Der abrupte Kurswechsel in der Corona-Politik, die öffentliche Demütigung eines früheren Spitzenpolitikers, die Auswirkungen der Immobilienkrise und vor allem fehlende Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit: der Zenit des Neo-Mao dürfte überschritten sein. Keine günstigen Vorzeichen für berechenbare Politik.

Peter Sommerhalder | Mo., 16. September 2024 - 10:45

Reiche Leute aus seinem Land zu vertreiben finde ich also so ziemlich unvernünftig.

Denn wenn die Reichen im Land bleiben, bleibt auch das Geld im Land...

Peter Sommerhalder | Mo., 16. September 2024 - 10:45

Reiche Leute aus seinem Land zu vertreiben finde ich also so ziemlich unvernünftig.

Denn wenn die Reichen im Land bleiben, bleibt auch das Geld im Land...

Markus Michaelis | Mo., 16. September 2024 - 12:26

ob das jetzt eine ganz große Bewegung ist, ist schwer zu beurteilen. Wie der Artikel sagt: 15000 Millionäre pro Jahr ist für China noch keine riesige Zahl. Die Leute, die durch den Darien Dschungel gehen, sind vielleicht mehr, aber eher keine Millionäre? Von den Millionären werden viele auch gute Wirtschaftskontakte nach China behalten - das muss nicht zum Nachteil Chinas sein. Es ist schwer, das in der Gesamtwirkung zu beurteilen.

Was noch auffällt: wir in Deutschland sehen jeden Migranten als gleichberechtigten Deutschen. China, Eritrea, die Türkei und viele, viele andere Länder teilen Menschen aber nach ihren Vorstellungen in "Landsmann/frau oder nicht" ein und über die Landsmänner hat man gerne in wichtigen Fragen Kontrolle - egal wo auf der Welt. Auch wenn man chinesische Polizeistationen mal schließt, scheint Deutschland da mehr zuzuschauen. Ganz gleich sind wir eben doch nicht alle.

Henri Lassalle | Mo., 16. September 2024 - 14:48

Überwachungsstaat geworden. Auch die jetzt grerifende Kontrolle von Kapitalbewegungen ins Ausland sind alarmierend. Diese allumgreifende Überwachung und soziale Kontrolle hemmt auch die unternehmerische Freiheit und überhaupt die individuelle Initiative und Kreativität. Auch ich würde von dort sofort flüchten.
Xi Jinping und sein Umkreis kann man als eine Art Geheimbund betrachten: Man hält zusammen, egal was kommen mag, die Partei ist nur das Vehikel der Macht. Ihre grösste Gefahr: Ein signifikanter breakdown der Wirtschaft. Daher wird viel unternommen, um den realen Zustand Chinas zu verschleiern. Bisher fusste ihre Macht auf den wirtschaftlichen Erfolg Chinas, von dem viele profitierten, er bleibt aber die Achillesferse des Regimes.

Und mit Siebenmeilenstiefel geht vereint Europa mit Hauptquartier Brüssel
& den vielen anderen Ländern wie China & Amerika vereint in

den GRAET RESET
der neuen Welten-Ordnung
mit total neuen Werten, Religion & vor allem

DER TOTAL-KONTROLLE von Geburt bis zur Bahre

was sich die meisten nicht vorstellen konnten
so wie unsere Generation sich nicht "Brust oder Keule" oder "1984" nicht vorstellen konnten

& wir ALLE
wurden von der REALITÄT EINGEHOLT, ja ÜBERHOLT in TURBO-Geschwindigkeit

Walter Bühler | Mo., 16. September 2024 - 16:55

... aus China ist die Flucht nach Deutschland gelungen und haben hier Asyl gefunden? Wo leben sie? Was machen sie mit ihren Millionen hier im Lande? Haben sie Asyl beantragt? Sind sie den deutschen Finanzbehörden bekannt?

In welchem Land lebt Frau Shang? Hier in Berlin war von einer Invasion chinesischer Millionäre noch nichts zu hören.
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Wo findet man die Studie, dass 13.800 Dollarmillionäre im vergangenen Jahr mit ihren Familien China verlassen haben? Quelle? Autoren?
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Kümmert sich Amnesty International neuerdings um die Reisen von Millionären? (Könnte sein - AI sitzt ja in London, direkt an einem guten Finanzplatz, und braucht immer Geld!!)
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Wieviel Euro-Millionäre wandern jedes Jahr aus Deutschland aus? Wohin? Nur in die Schweiz, wie unsere Sportfunktionäre? Oder in die 1001-Nacht-Emirate am Golf? Oder in die USA? Oder nach London? Was machen sie dort mit ihrem Geld?
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Dieser Artikel erscheint mir wenig seriös. China soll halt irgendwie diffamiert werden, na ja.

b.e.leutze | Mo., 16. September 2024 - 18:58

diese frage, was die Millionäre mit dem Geld anstellen, was sie irgendwie ins Ausland transferiert haben müssen, bevor sie dieser spur gefolgt sind usw. ist eigentlich unerheblich.
dennoch kein " na ja", dieser propagandaartikel passt in die ggw. Politik der brd sowie eu und usa wie die Faust aufs auge: der neue feind neben dem anderen, der schon mittels Ukraine bekämpft wird, heißt China, eine wirtschaftliche und militärische macht. wobei die hiesigen Akteure bislang kein (wirkliches) Problem damit im wirtschaftlichen verkehr hatten, nur -
gäbe es nicht diesen militärisch gesicherten weltmachtanspruch und diese Brix-staaten-absicht, also der Abhängigkeitsablösung vom Dollar bei den jeweiligen internationalen Wirtschaftstransaktionen.
ob das klappt bleibt abzuwarten, aber störend ist es schon fürs hiesge geschäft, was für einen krieg aber nicht ausreichen dürfte
da bleibt nur der weltmachtanpruch!!!
ist doch eigentlich vermessen und gehört sich nicht- oder... (?).

b.e.leutze | Mo., 16. September 2024 - 20:06

ja was denn nun, ihr beiden. eigentlich müssten sie sich demokratisch streiten.
denn sie widersprechen sich, trotz der "wunderbaren" oder gerade wegen dieser Analyse (gelle herr Lehmann): einer will daß die chinesischen Millionäre ihr Geld und sich im Land lassen, damit der nationale Geldkreislauf brummt; der adere sieht das schiere Gegenteil strategisch verfolgt, denn mit der Auswanderung oder flucht des nationalen dollarreichtums nebst Mannschaft verfolge der chinesische blutsauger ein nationales ziel, nämlich die Eroberung des Westens und des absaugen seines Reichtums nach China... (hab ich sie richtig zusammengefaßt herr Lehmann).
beide Positionen sind wirtschaftlich Schmarren.
weder fördert der nationale Geldkreislauf auf dauer den nationalen Reichtum, da ist die Abschöpfung fremden Geldes im Ausland besser, n o c h benötigt China eine derartige Strategie für ihre ök. Weltherrschaft, das macht das westkapital schon selber(Produktionsverlagerung, Einkauf billiger
waren).