Ein Operationssaal in Ankara: Der Exodus türkischer Ärzte hält seit einigen Jahren an / dpa

Türkei nach den Wahlen - Der Brain Drain nimmt kein Ende

Mit dem erneuten Sieg Erdogans zogen erstmals islamistische Parteien in das türkische Parlament ein. Während sich die Opposition neu formiert und den Kampf gegen die autoritäre Regierung fortsetzen will, möchte ein Großteil der türkischen Jugend das Land schnellstmöglich verlassen.  

Autoreninfo

Ilgin Seren Evisen schreibt als freiberufliche Journalistin über die politischen Entwicklungen in der Türkei und im Nahen Osten sowie über tagesaktuelle Politik in Deutschland. 

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Nur wenige Tage nach den Stichwahlen trat der gesamte Vorstand der sozialdemokratischen Oppositionspartei CHP zurück. Forderungen nach einem Rücktritt des Vorsitzenden Kemal Kilicdaroglu werden parteiintern lauter, nicht wenige wünschen sich den jüngeren und charismatischen Oberbürgermeister Istanbuls, Ekrem Imamoglu, an die Spitze der Partei. Auch bei der säkular-nationalistischen İYİ-Partei mehren sich die Stimmen, die einen Rücktritt der Vorsitzenden Meral Aksener fordern. Der ultranationalistische Flügel der Partei lastet dem Bündnis mit der CHP den Verlust zahlreicher Wähler an.

Der selbst bei türkischen Linken und bei linken Kemalisten beliebte kurdische Politiker Selahattin Demirtas wiederum rechnete nach den Wahlen mit seiner Partei, der HDP, ab. Sein Wunsch nach einer Kandidatur sei abgelehnt worden, daher habe die Partei schlechte Wahlergebnisse erzielt, so Demirtas. Demirtas Kritik folgte sein Rückzug aus der Parteipolitik. Bei Erdogans Siegesrede im Anschluss an seinen Sieg hatten seine Anhänger in Sprechchören die Todesstrafe für Demirtas gefordert. Ob der beliebte und charismatische Politiker nach dem erneuten Sieg Erdogans auf eine Entlassung aus dem Gefängnis hoffen kann, steht – wie bei Tausenden anderen politischen Häftlingen auch – in den Sternen. 

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Albert Schultheis | Mi., 7. Juni 2023 - 13:50

Die jungen Türken, die jetzt aus der Türkei auswandern, die könnten wir mit Kusshand und Teddybären begrüßen! Sie sind in aller Regel viel besser ausgebildet als die Mehrheit der deutschen migrantischen Krakeeler und sie wissen, was sie nicht wollen. Die Mehrzahl der türkischen Faschisten, die sich bereits hier eingenistet haben mit ihren roten Mond und Venus-Fahnen, die das Wolfszeichen der Grauen Wölfe in aller Öffentlichkeit zeigen, die uns "Islam ist Liebe" vorgaukeln, sollte man umgehend nach Hause ins Reich Erdogans eskortieren. Die jungen Auswanderer dagegen ließen sich locker hier integrieren. Aber ich fürchte, die wollen auf keinen Fall ins neu-osmanische Reich Almania einreisen, da kämen sie ja vom Regen in den Wasserfall! Sie ziehen weiter nach UK, USA und Kanada. Aber bringen Sie sowas mal einem RotGrünen Khmer oder einem Lenz oder Hügle bei! Viel Spaß.

..werter Herr Schultheis. Insbesondere der Satz zum Ende bzgl. unseres linksgrünen Untergangs und deren geistig antidemokratisch kontaminierten Klatschhasen.
@ Herr Ingo Frank: Ihren Kommentar kann ich gleichfalls nur zustimmen.

Ingo frank | Mi., 7. Juni 2023 - 13:52

Na klar immer hinein ins Land wo 4 Tage gearbeitet werden soll …. Milch & Honig fließen… umsonst….. und die doppelte Staatsbürgerschaft gibts obendrein ….
So lange die Türken Erdogan mehrheitlich wählen, warum sollte Buntland dann die aufnehmen, die mit Erdogan nicht einverstanden sind? Sehe ich keine Veranlassung. Jedes Land hat die Regierung die die Bevölkerung mehrheitlich gewählt hat.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Sehe ich wie Sie. Es gibt zwar auch hier viele Türken die eine westliche Lebenseinstellung haben, auch einige Bekannte von uns sind darunter.
Aber eins eint alle. Es ist der Islam. Und dieser Islam wird uns das Genick brechen.
Es wird seit vielen Jahren schon gesagt, daß 5 % der Bevölkerung Mohammedaner wären. Diese Zahl verändert sich sonderbarerweise auch nicht.
Ich denke aber, mit der ganzen Migration und Invasion sind mittlerweile mind. 40% der Einwohner dieses Landes Mohammedaner - mit steigender Tendenz. Vor allem wenn man die Fertilität der meisten Zuwanderer betrachtet.

Christa Wallau | Mi., 7. Juni 2023 - 19:13

Antwort auf von Chris Groll

mit der Diffamierung und Vernichtung alles Christlichen in Deutschland,
werden sich noch umschauen in zwei Jahrzehnten!
Denn sie werden von einem sanften Sommerregen in die Traufe kommen ...

Und sie haben es nicht besser verdient.

Ernst-Günther Konrad | Do., 8. Juni 2023 - 09:59

Das mag alles so sein Frau Evisen, wie Sie es beschreiben. Aber wen haben die Eltern der Jugendlichen gewählt, die jetzt Auswanderungsgedanken hegen? Nehmen die ihre Eltern mit? Ich könnte mir vorstellen, dass Erdogan schnell weiß, wer das Land "im Stich" läßt. Würde das zum Druck auf den Teil der Familie führen, der warum auch immer zurück bleibt? Wie bei den meisten Völkern sind Familienbande stark und innig. Und was wird geschehen, wenn Erdogan sie zum Verwandtenbesuch nicht wieder ins Land läßt? Oder die finanziellen Unterstützungen in die Türkei transferiert für die dortige Familie sich abgreift?
Ich kann die jungen Leute durchaus verstehen, doch was würde "Flucht" ändern in der Türkei? Warum haben noch immer über 50% Türken diesen Erdogan gewählt? Kann es sein, das am Ende das Blut des Islam dicker sein wird, wie das Blut der Familie? Sollten die Eltern dieser auswanderungswilligen Jugendlichen und perspektivlosen Fachkräfte am Ende selbst durch ihre Wahl die Familie zerstören?

Albert Schultheis | Do., 8. Juni 2023 - 12:31

Da haben Sie natürlich recht, Herr Konrad, am Ende ist das Blut des Islam immer dicker als alle Überzeugungen. Ein türkischer Bekannter, fast ein Freund, recht wohlhabender Kleinunternehmer, intelligent, jovial, war früher Ausländerbeauftragter der SPD, seine Frau aufgeschlossen, patent, ohne Kopftuch, Allah bewahre! Als sie an Krebs verstorben war, waren wir auf der Trauerfeier in der Moschee. Heute geht er auf Distanz zu Deutschen, er ist verbittert, fährt auf die Hadsch nach Mekka. Eine alte Kollegin der örtlichen Gesamtschule erzählt mir, wir hatten früher immer einen guten Zugang zu den türkischen Schülern, heute verlieren wir sie. Wir sollten alles schaffen! In Wahrheit haben wir alles vergurkt! Alles. Jetzt kommt die Große Ernte.