Marine Le Pen vom Rassemblement National / dpa

Parlamentswahlen in Frankreich - Fraternité!

Die französischen Parlamentswahlen sind eine innerfranzösische Angelegenheit, in die sich deutsche Politiker nicht einmischen sollten. Doch diplomatische Weitsicht passt leider nicht zur Moralisierungsrepublik Deutschland.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Diplomatie und öffentlicher Einmischung. Diplomatie ist die Kerndisziplin, die jeder Politiker, der mit Politkern anderer Länder zu tun hat, beherrschen sollte. Und falls nicht, sollte er sich persönlich lieber raushalten und den Job an Stellvertreter delegieren, die über das nötige Feingefühl verfügen, konstruktive Gespräche zwischen souveränen Ländern auch dann zu führen – und dafür zu sorgen, dass sie auch künftig geführt werden können –, wenn es aus Sicht des einen Landes im anderen Land gerade Entwicklungen gibt, die man ganz furchtbar findet.

Das andere, die öffentliche Einmischung, ist erstens unhöflich. Und sie ist zweitens destruktiv, nicht konstruktiv wie die Diplomatie. Ein souveränes Land hat anderen souveränen Ländern bei innenpolitischen Themen nicht öffentlich reinzureden oder den Bürgern anderer Länder gar Wahlempfehlungen zu erteilen. Das ist, wenn man so will, der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich Länder, die sich als „Partner“ verstehen, verständigen sollten. Womit wir bei den französischen Parlamentswahlen angekommen wären und bei der Rolle, die deutsche Politiker hier jetzt spielen wollen. 

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Thomas Hechinger | Mi., 3. Juli 2024 - 16:24

Es ist nochmal ein Unterschied, ob sich Parteipolitiker ohne Regierungsämter oder Regierungsmitglieder zur Wahl im Nachbarland äußern. Wenn da irgendein Politiker der Linken glaubt, sich äußern zu müssen, soll er es doch tun. Nur für eine Bundesaußenministerin oder einen Bundeskanzler gehört sich das schlicht nicht. Ganz schlechter Stil.
All dessen ungeachtet glaube ich, daß es dem gemeinen Franzosen, ob er nun Mélenchon, Macron oder Le Pen bevorzugt, herzlich egal ist, was sich deutsche Politiker für ein Wahlergebnis wünschen. Vive la France!

Achim Koester | Do., 4. Juli 2024 - 07:51

Antwort auf von Thomas Hechinger

Mal ganz ehrlich: welchen Stil haben Sie denn von Scholz und Baerbock erwartet?

Keppelen Juliana | Do., 4. Juli 2024 - 10:31

Antwort auf von Thomas Hechinger

was was die deutschen Politiker wollen. Das ist der Punkt, aber das stört unsere debilen Besserwisser nicht sie blasen ihren Sermon unbeirrt in die Luft. Leider betrifft das nicht nur Frankreich sonder jede Ecke der Welt die wir mit unseren Ratschlägen "beglücken" bis auf ein paar wenige Ausnahmen. Auch China wurde jüngst belehrt ihr Verhältnis zu Russland zu überdenken, denn der größte Wirtschaftsführer aller Zeiten hat was gegen Russland und er geht selbstverständlich davon aus, dass die Anderen sich nach ihm zu richten haben. Das gleiche gilt sogar für die USA da haben wir als Zwergpinscher angst, dass unser Herrchen wechselt und die Kommandos wie "Platz", "Sitz" "hol Stöckchen" etwas robuster ausfallen.

Johannes | Mi., 3. Juli 2024 - 16:32

die Regierungsparteien in Dtld möglicherweise selbst und werden bereits nach 4 Jahren ihr Fett wegbekommen. Hoffentlich wie damals- für lange Zeit.

Rainer Mrochen | Mi., 3. Juli 2024 - 16:43

Das mit der -Weitsicht als Mangelware- bestätigt sich ja seit 2022 bis heute bei jedem Auftritt dieser Politdilletanten. Aber Vorsicht: Da könnte auch Absicht hinter stecken. Sie mögen in ihren Auftritten zwar dilettieren, doch blöd sind die nicht. Das grün-linke Projekt einer vermeintlich "emanzipatorisch, progressiven" Agenda könnte ungewollt und nicht mehr so ganz unbemerkt in ihr Gegenteil umschlagen. Vor diesem Hintergrund, als Möglichkeit, könnten die "Mahner und Warner" für sich in Anspruch nehmen doch alles unternommen zu haben dem ach so "Bösen" Paroli geboten zu haben. Klingt alles wie ein Rückzugsgefecht vor der möglichen Niederlage. So wird es wahrscheinlich nicht nicht kommen aber immerhin ist die Absicht erkennbar. Dieses Fehlverhalten ist für mich auch Ausdruck permanenter, gesellschaftlicher Indoktrinierung. Das jeweilige Safe Space kippt rasch in disziplinarische Wut, wenn das eigene Weltbild durch andere ins Wanken gerät. Es ist Wut die derartiges Handeln begründet.

Sabine Lehmann | Mi., 3. Juli 2024 - 16:43

Abgesehen von den zutreffenden Ausführungen des Autors in Sachen Diplomatie, fällt zudem noch der Lapsus ins Gewicht, dass Deutschland nicht gerade in der Position ist die Klappe groß aufzureißen. Wir sind so was von abgestiegen, spielen bestenfalls noch auf Kreisliga-Niveau, blasen uns aber auf wie ein Champion. Ist ungefähr so, als würde ein Sozialhilfeempfänger Chefberater bei einem führenden Dax-Unternehmen werden wollen. Putzig.

Maria Arenz | Do., 4. Juli 2024 - 07:51

Antwort auf von Sabine Lehmann

unsere Abhängigkeit vom französischen Atomstrom. Im RN wird bereits offen einer Abkoppelung der französischen Stromversorgung vom europäischen Netz das Wort geredet. Was das für unsere Flatterstrom-Netze bedeutet braucht man keinem zu erzählen, der sich auch nur ein bißchen auskennt. Ich bin gespannt, wie tief sich Habeck dann erst vor dem französischen Kollegen verbeugen wird, wenn er dort betteln gehen muss, und wie sauber rasiert und wie fein gemacht er das tun wird -im Gegensatz zu seinem beschämenden Penner-Auftritt anläßlich der 60-Jahr -Feier zum Elysee-Vertrag...

Heidemarie Heim | Mi., 3. Juli 2024 - 17:03

Tja lieber Herr Krischke! Da ist wohl mal wieder fremdschämen angesagt. Komisch wie redselig unser Kanzler werden kann wenn es um die inneren Belange anderer Staaten geht. Sogar mit Daumen drücken. Ich weiß ja nicht ob Marine und Jordan so nachsichtig und pragmatisch mit übergriffigen, eigentlich beleidigenden Bemerkungen sowie den speziellen "Wünschen" aus dem befreundeten Ausland umgehen wie die liebe Giorgia, aber auf ein eventuelles Aufeinandertreffen zwischen den Gescholtenen und unseren Spezialdemokraten freue ich mich jetzt schon;) Unser Regierungschef kann sich ja dann immerhin auf seine Vergesslichkeit berufen, nicht wahr Herr Krischke? Ich besorg` schon mal Popcorn😜 MfG

Christa Wallau | Mi., 3. Juli 2024 - 17:21

wenn Deutschlands Politiker nicht einmal auf kurze Sicht vernünftig und erfolgreich handeln können?

Weit und breit kann ich keinen einzigen Politiker erkennen, der sein "Geschäft" (übrigens ein sehr schwieriges!) so gut versteht, wie es z. B. Bismarck, Stresemann, Adenauer und sogar (teilweise) noch Helmut Kohl vermochten.

In den letzten 20 Jahren ist keine Politik f ü r
Deutschland mehr gemacht worden. Merkel und Scholz sind nur lächerliche Zwerge im Vergleich zu den meisten ihrer europäischen und weltweiten Kollegen.

Ein guter Politiker - ob Innen- oder Außenpolitiker - braucht eine solide Grundbildung, vor allem in Geschichte, und Berufs- sowie Lebenserfahrung.
Und er muß eben auch Weitblick besitzen!

Die reinen "Parteigewächse", die bei uns das Sagen haben, taugen zu nichts mehr.
Sie verwenden ihre meiste Kraft und Zeit darauf, wiedergewählt zu werden - um jeden Preis.
Das kann selbstverständlich nur schlecht ausgehen für ein Volk, das solche Leute als
"Vertreter" hat.

S. Kaiser | Mi., 3. Juli 2024 - 17:23

Was schert es die deutsche Eiche, wenn sich die Sau dran reibt, und was juckt es die Franzosen, wenn „les boches“ wieder mal meinen, dass am deutschen Wesen die Welt genesen sollte.
‚On s'en fout‘, sagen sie, das kennen wir schon, das war schon immer so. Früher mit Pickelhaube und jetzt eben mit grünem Käppchen.
Keine Sorge, Herr Krischke, was unsere provinziell-piefige Politprominenz meint, sagt und gar fordert geht unseren Nachbarn jenseits des Rheins am Allerwertesten vorbei. Zu Recht, oder?

Urban Will | Mi., 3. Juli 2024 - 17:27

vor allem Dummköpfe an die Regierung wählt, muss damit leben. Die Deutschen müssen damit leben, dass es in anderen Ländern anders zugeht, dass dort mehrheitlich überlegt wird, was man wählt, dass Wahlschafe ein eher deutsches Phänomen sind und wir vielleicht gerade deshalb immer wieder dies „Sonderwege“ gehen oder gegangen sind.
Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.
Auch Frankreich. Und so wird da bald ein anderer Wind wehen, zumal es vielleicht dann bald auch eine Präsidentin Le Pen geben wird.
Ich hoffe sehr, dass es so kommt.
Deutschland, der träge, gelähmte mittlerweile wohl nur noch mitleidvoll belächelte Klotz in der Mitte Europas, mehrheitlich besiedelt von Menschen, die sich zu Lemmingen und Wahlschafen machen lassen, ist nun mal unfähig, selbst eine Wende einzuleiten.
Wenn vielleicht, dann halt erst, wenn es zu spät ist.
Daher muss es mal wieder woanders losgehen.
Aber gut, dass es so ist, dass nicht überall die Sehnsucht nach betreutem Denken so groß ist wie hier.

Maria Fischer | Mi., 3. Juli 2024 - 17:34

"dass es den Franzosen, die ich so liebe und schätze"
Ziemlich einseitige Nummer.
Ich kenne keinen Franzosen, der von Scholz oder Baerbock geliebt oder geschätzt werden möchte.
Sogar Linke Franzosen haben einen gewissen Stolz, Geschmack sowieso.
Man stelle sich vor ein "Linker" Politiker in Paris geht mit Annalena in ein Café oder Restaurant und sie fängt an zu reden. Katastrophe. Auch wenn sie nichts sagen würde, die Körpersprache ist kodiert. Schon beim Eintritt des Cafés würde man ihre simple Intellektualität erkennen. Das wäre der absolute Niedergang für jeden Politiker in Frankreich.
Im Übrigen ist jede Äußerung von Scholz ein +Punkt für Le Pen.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 3. Juli 2024 - 17:41

Herrlich klar Herr Krischke, wie sie unsere Heuchler und Moralapostel wieder einmal bei ihrer Lieblingsbeschäftigung erwischt haben. Dumm und undiplomatisch schwätzen, aber gleichzeitig sagen, das man ja nicht wirklich was gesagt und sich auch nicht eingemischt haben will. Immer wieder werden die gleichen Dummheiten begangen. Man behauptet das XI ein Diktator ist und anschließend wundert man sich, das der eigene Wirtschaftsminister von ihm nicht empfangen wird. Da wird Putin Verbrecher, Schlächter und was alles getauft und vergisst geflissentlich, dass ein Frieden nur mit Verhandlungen mit ihm gehen kann. Ob Orban, ob Fico, ob Milei und, überall das gleiche Problem. Die könne alle nichts, sind ganz schlimm und müssten eigentlich weg und unsere Politiker sagen es auch noch offen. Und mit wem reden sie zukünftig, mit verhandeln sie? Manche bezeichnen diese Politik als kurzsichtig, dann könnte man mit einer Brille helfen. Aber so. Die sind nicht kurzsichtig, die sind blind und dumm.

Rudolf Knobbe | Mi., 3. Juli 2024 - 17:59

Sehr geehrter Herr Krischke,
Vielen Dank für Ihren ausgezeichneten Artikel. Wenn man bedenkt, daß diese politische Laienspielschar, die zu einem großen Teil keine abgeschlossene Berufsausbildung hat, noch länger als ein Jahr die Geschicke des Landes in Händen hält, kann man richtig Angst bekommen .
Mit freundlichen Grüßen aus der Duisburger Republik!

Christoph Kuhlmann | Mi., 3. Juli 2024 - 18:01

Ob mit oder ohne Liberale. Wenn nach Jahrzehnten der massenhaften Migration immer noch keine wirksamen Maßnahmen getroffen werden um diese auf das von der Mehrheit gewünschte Maß zurück zu führen, dann sind halt andere Parteien dran. So siegt ach in dieser Frage am Ende die Demokratie. Das rot grün keinen Stil hat, ist ja nun seit vielen Jahren offensichtlich. Was solls. Einerseits wird das Land abgewirtschaftet und andererseits den Weltmächten Lehren erteilt. Frankreich kennt uns. Da geht das mal und Le Pen wird sich gerne revanchieren.

Volker Naumann | Mi., 3. Juli 2024 - 18:25

Es ist wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass in Deutschland gegenwärtig mehr Brücken auf Grund des maroden Zustandes abgerissen werden müssen, als kurzfristig gebaut werden können.

In der vom Autor beklagten "Moralisierungsrepublik Deutschland" fehlt daher nicht nur die Weitsicht, es ist auch das tatsächliche Unvermögen, es geht nichts mehr außer großen Versprechungen und eventuell Notfallregelungen.

Böswillig könnte man vermuten, unser polisches Spitzenpersonal ist in einem Traum und spielt nur noch eine vorgefasste Rolle, bis dann irgendwann das böse Erwachen in der Realität kommt, allerdings nicht ohne mediale Begleitung. Wobei festzustellen ist, dass einige der handelnden Personen sehr aktiv die ganze Truppe in immer neue Verirrungen treibt.

Wokismus und/oder gleichzeitig Träumerei?

MfG

Stefan Jarzombek | Mi., 3. Juli 2024 - 18:53

"Ein souveränes Land hat anderen souveränen Ländern bei innenpolitischen Themen nicht öffentlich reinzureden oder den Bürgern anderer Länder gar Wahlempfehlungen zu erteilen."
Das machen die deutsche Regierung jedoch nur allzu gerne.Ob in Saudi Arabien die Regenbogenarmbinde oder heute der Kanzler im Bundestag, er würde eine Kapitulation der Ukraine niemals akzeptieren...ja will er in einem solchen Fall selber weiter gegen Russland kämpfen?
Alles bloß halbgares Gequatsche um sich selbst das bereits kaputte Image aufzupolieren.
Jetzt die Einmischung in die ureigensten Belange der Franzosen, jedoch selbst zu Feige hierzulande Neuwahlen auszurufen.
Pharisäer und Dillentanten allesamt,wenn es darum geht andere zu belehren,obwohl der eigene Stall noch nicht ausgemistet worden ist.
Noch sind Europas Länder nicht wie in den USA zu einem Einheitsbrei verkocht,noch gilt die Selbstbestimmung.
Es gilt demokratische Vorgänge zu achten,sonst braucht man den Vergleich mit Putin nicht zu scheuen.

Walter Bühler | Mi., 3. Juli 2024 - 18:57

... nur am Rockzipfel irgendwelcher Ideologen oder enger Berater hängt, der ist auch unfähig zur Toleranz und zur realistischen Fremd- und Selbsteinschätzung. Er hält sich und die angeeignete Meinung für unfehlbar und vergisst, dass auch er und seine Gurus nur Menschen sind und sich deshalb selbst irren können.

Kluge Menschen, die selber denken, wissen um ihre Grenzen, auch und gerade wenn sie an ihren Überzeugungen festhalten und für sie kämpfen.

Kluge, lebenserfahrene Politiker sind in unseren regierenden Parteien selten geworden, und deswegen beherrschen bei uns die Ideologie-Junkies die politische Szene, nicht nur in der Außenpolitik.
Lieber Herr Krischke, Sie haben mit allem Recht, was Sie schreiben.
Die es dringend nötig hätten, werden es aber leider nicht lesen - all die Barleys, Baerbocks, Habecks, Hofreiters und Strack-Zimmermanns.
Sie werden in ihren ideologischen Blasen weiter vor sich hin brutzeln, auch wenn die Welt untergeht.

Dennoch: Danke!

Neben Baerbocksen und Habecksen haben Sie noch die Brandybocks und Beutlins vergessen, lieber Herr Bühler;-) Und nicht zu vergessen mein Lieblings-Hobbit, Küchenhilfe Kathrin. Kathrin hatte ja kürzlich einen so eloquenten Kommentar zur EM abgegeben und damit wieder einmal bewiesen, dass sie nicht nur politisch, sondern auch in Sportfragen eine Expertin ist. Fürwahr, denn ohne "colorierte" Spieler in der Nationalmannschaft sähen wir Deutsche echt alt aus. Ich meine, klar, was sind schon vier Weltmeistertitel seit 1954 mit ausschließlich "weißem" Spielermaterial? Kann man vernachlässigen, wenn man Fußballexperte vom Kaliber einer Göring-Eckardt ist.
Wie komme ich jetzt eigentlich drauf? Ach ja, es ging ja um den Fachkräftemangel. Also den in unserer Regierung samt "Fanclub". Passt schon.

"Spielermaterial" >> Houman Resources<< und ich meine, entgegen Wiki, "Menschenmaterial" und nicht die Inkompetenz aus fachlichen und persönlichen Fähigkeiten. Diese sind schlichtweg gesetzte "Kompetenz."
Schämen sie sich, igitt. "Spielermaterial." Obgleich, nichts beschreibt es deutlicher; austauschbar. Manchmal fehlen mir Sarkasmus und Zynismus um all den Schwachsinn noch in Einklang zu bringen.
Gute Zeit.

Henri Lassalle | Mi., 3. Juli 2024 - 20:10

auländischer Staaaten zeugt von Arroganz unf mangelnder Sensibilität, Diplomaten vermeiden es. Frankreich bemüht sich, diese Tugend auch in der Innenpolitik zum Prinzip zu machen. Es heisst dort: "Ein Minister hält die Klappe oder demissioniert". In bezug auf D ist man moderat und vorsichtig.
Frankreich ist nicht Deutschland und vice versa. Mir fällt immer wieder auf, wenn ich Kommentare in der deutschen Presse über Frankreich lese oder höre, wie wenig sie über die realen Dinge in Frankreich informiert sind. Das ist auch nicht leicht. Um Frankreich zu kennen, muss man die Sprache nahezu perfekt beherrschen, die dortigen Systeme gut kennen, ebenso die Menschen und die Mentalität.

Man muss nun die Wahl der Franzosen respektieren. Le Pen ist kein Monster, ich garantiere das, ich kenne sie auch persönlich.
Die deutsch-franz. Beziehungen werden wohl in der Zukunft ein wenig holpriger aber dafür ohne falschen Schein auskommen.

„Mir fällt immer wieder auf, wenn ich Kommentare in der deutschen Presse über Frankreich lese oder höre, wie wenig sie über die realen Dinge in Frankreich informiert sind …. „
Das trifft leider nicht nur auf Frankreich zu, sondern generell auf die Auslandsberichterstattung in der dtsch Presse. Ein großes Problem dtsch Auslandskorrespondenten ist es, unabhängig von der Sprache, die Menschen Ihrer Gastländer „zu lesen“ und deren Mentalitäten zu verstehen. Es wird alles immer anhand der dtsch Brille erklärt, was bei innenpolitischen Themen auch passend ist, aber nicht bei außenpolitischen. Man braucht heutzutage keine sprachl. Übersetzer mehr (das kann inzwischen die K.I.), sondern Kulturübersetzer. Und selbst wenn wir sie im Land haben, wie z.B. Ahmad Mansour für den Nahen Osten, wird Ihnen nicht zugehört. Man (bzw. eher frau, die übrigens nie dort gelebt hat) weiß es ja besser ….

Jens Böhme | Do., 4. Juli 2024 - 15:03

In der DDR war es einerlei, ob sich wer in die Angelegenheiten der Bundesrepublik einmischte, wie im "Schwarzen Kanal" mit Sudel-Ede. Es interessierte, hörte und sah niemand. So gesehen sind heutige bundesrepublikanische Schauermärchen über andere Länder nicht anders zu bewerten.