Angela Rayne / dpa

Angela Rayner im Porträt - „Aus der wird nie etwas“

Mit 16 Jahren geht sie von der Schule ab, ohne Abschluss, aber schwanger: Die stellvertretende britische Premierministerin Angela Rayner stammt aus schwierigsten Verhältnissen. Für ihre Partei soll sie die Labour-Traditionalisten bespielen.

Autoreninfo

Christian Schnee studierte Geschichte, Politik und Public Relations in England und Schottland. Bis 2019 war er zunächst Senior Lecturer an der Universität von Worcester und übernahm später die Leitung des MA-Studiengangs in Public Relations an der Business School der Universität Greenwich. Seit 2015 ist er britischer Staatsbürger und arbeitet als Dozent für Politik in London.

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Angela Rayner hat eine schwierige Aufgabe. Großbritanniens stellvertretende Premierministerin in der neuen Labour-Regierung will die Lebensverhältnisse der Menschen verbessern. In London, den Midlands und dem Nordosten lebt nach Zahlen der Rowntree-Stiftung ein Viertel der Bevölkerung in Armut. 

Armut kennt Rayner, Jahrgang 1980, aus Bridgehall, einer Sozialsiedlung in einem Vorort Manchesters. Hier wächst sie auf. In der Wohnung der Familie gibt es kein warmes Wasser, gebadet wird bei den Großeltern. Die Mutter ist Analphabetin, manisch-depressiv und wird nach einem Suizidversuch in eine Klinik eingewiesen. Der Vater, ein Arbeitsloser, ist eines Tages weg.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 30. Juli 2024 - 13:02

aber mit Marmite darf man mir nicht kommen; kleiner Scherz am Rande.
Bin gespannt

Henri Lassalle | Di., 30. Juli 2024 - 15:31

für alle sozial Benachteiligten, im Hinblick auf den Kahlschlag durch die Konservativen. In England zeichnet sich besonders deutlich und konkret ab, was sich auch in anderen europäischen Ländern schon seit Jahrzehnten schleichend vollzieht: Die soziale Spaltung, das Wegbröckeln der Mittelschicht.
Allerding wird für soziale Projekte das Geld wohl nicht reichen. Soziale Projekte entwickeln ist gut, aber die Frage ist immer die gleiche: Wer zahlt was und wieviel. Das ist immer "the crucial point".

Das von Ihnen genannte Problem wird uns am Beispiel Bürgergeld
bald ein heftiges Sommertheater bescheren. Erschwerend kommt
bei uns wohl noch der ständig wachsende Anteil einer speziellen
Empfängergruppe hinzu und das uneinsichtie Handeln zweier
Ampelparteien.

Wenn man vorsätzlich Grundpfeiler beschädigt oder beseitigt,
beispielhaft seien genannt Leistungsgedanke und Mittelschicht,
geht es zwangsweise und folgerichtig abwärts. Dass hiervon
auch andere europäische Länder betroffen sind, macht momentan
kaum Hoffnung und noch weniger von der EU.

MfG

Karl-Heinz Weiß | Di., 30. Juli 2024 - 19:36

Das Durchhaltevermögen von Angela Rayner, sich aus widrigen sozialen Umständen zu lösen, ist beeindruckend und für viele sicher ein Vorbild. Labour wurde aber nicht aus Überzeugung gewählt - genau wie die SPD 2021. Und ob die administrativen Kompetenzen von Rayner & Co. besser sind als von Scholz & Co. ?

Uli | Mi., 31. Juli 2024 - 08:49

„Aus der wird nie etwas“ Das wird natürlich nicht dadurch widerlegt, dass jemand ein hohes politisches Amt erlangt. Das beweist uns die Ampel.