Atomausstieg lässt sich stoppen : Kernkraftbetreiber widersprechen Bundesregierung Die europäische Energiekrise spitzt sich weiter zu. Ein Gas-Lieferstopp aus Russland wird wahrscheinlicher. Während in Deutschland bereits überlegt wird, welche Industriebetriebe im Notfall stillgelegt werden müssen, verweigert die Bundesregierung, ernsthaft über eine Abkehr vom Atomausstieg nachzudenken. Aus der Branche kommt deshalb nun deutlicher Widerstand. VON DANIEL GRÄBER
Energiesicherheit ohne Russland : So können wir den Atomausstieg stoppen Für Deutschlands Energiepolitik hat Putins Angriffskrieg in der Ukraine massive Folgen: Unser Land muss sich nun radikal von russischen fossilen Energieträgern trennen und den Atomausstieg revidieren. Doch über die technischen Voraussetzungen für eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke kursieren viele Falschbehauptungen. Es ist daher wichtig, die Fakten zu kennen. VON ANNA VERONIKA WENDLAND
Abhängigkeit von russischem Erdgas : Die deutsche Klima-Ideologie begünstigt den Krieg in der Ukraine Wer gleichzeitig Kohle- und Kernkraftwerke abschaltet, wie es von allen Industrienationen ausschließlich Deutschland tut, ist zur Wahrung der Energiesicherheit auf russisches Erdgas angewiesen. Das weiß natürlich auch Wladimir Putin sehr gut, der deshalb Sanktionsdrohungen gelassen entgegensieht. Eine verantwortliche Klima- und Energiepolitik darf erst gar nicht in Abhängigkeiten von Autokraten geraten. VON JULIEN REITZENSTEIN
Energiesicherheit und Ukraine-Krieg : „Der größte Fan des deutschen Atomausstiegs ist Wladimir Putin“ Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine stellt sich für Deutschland die Frage, wie sicher die eigene Energieversorgung ist. Denn mit dem radikalen Atom- und Kohleausstieg habe man sich in gefährliche Abhängigkeit von Präsident Putin begeben, kritisiert die Osteuropa-Historikerin und Kernkraft-Expertin Anna Veronika Wendland. INTERVIEW MIT ANNA VERONIKA WENDLAND
Wasserstoff : „ Das gigantischste Geschäft des 21. Jahrhunderts “ Der Wasserstoffforscher Robert Schlögl hält die deutsche Energiepolitik für naiv bis gefährlich. Er fordert eine globale Strategie statt nationaler Alleingänge. Denn mit Windkraft- und Solaranlagen wird Deutschland niemals autark seinen Energiebedarf decken können. Eine Lösung sieht Schlögl in Wasserstoff, der in anderen Regionen hergestellt und in verflüssigter Form importiert werden kann. INTERVIEW MIT ROBERT SCHLÖGL
EU-Taxonomie : Renaissance der Atomenergie? Heute wird die EU-Kommission ihre Liste von Energieformen vorstellen, die sie zumindest übergangsweise als nachhaltig einstuft. Erdgas und Atomstrom sollen dann, so die Idee der Von-der-Leyen-Kommission, als „grüne Investition“ gelten. Was manche von einer Renaissance der Atomenergie träumen lässt, scheint vor allem auf Bedürfnisse Frankreichs abgestimmt. VON KAY WALTER
Überfällige Debatte : Atomkraft ja bitte? Die taz wagt den Tabubruch Eine Lebenslüge der Grünen beginnt zu bröckeln: Könnte es sein, dass Kernkraft angesichts des Klimawandels das kleinere Übel ist? Die der Ökopartei nahestehende „Tageszeitung“ (taz) fordert eine offene Debatte ohne Tabus. EIN FUNDSTÜCK VON DANIEL GRÄBER
Politikfähigkeit der Grünen : Wenn Befindlichkeiten wichtiger sind als Tatsachen Nicht nur mit ihrer Klimapolitik, die steigende Preise und Wohlstandsverluste für Normalverdiener bedeutet, beweisen die Grünen einen eklatanten Mangel an Regierungsfähigkeit: Denn man kann nicht gleichzeitig einem Land dienen und dessen Bevölkerung verachten. VON JENS PETER PAUL
Streit um EU-Energiepolitik : Robert Habecks Atomkraft-Kritik ist nur Theaterdonner Deutschlands neuer Superminister für Wirtschaft und Klima wettert gegen Brüssel, weil die EU-Kommission Kernkraftwerke als Klimaschutz-Investitionen sieht. Doch Robert Habecks Protest wird wirkungslos verpuffen. In Europa ist der deutsche Anti-Atom-Kurs nicht mehrheitsfähig. VON DANIEL GRÄBER
Atomkraftwerke : Wir hätten sie gebraucht Am 31. Dezember gehen drei deutsche Kernkraftwerke in die Zwangsabschaltung, obwohl sich bereits die Erkenntnis durchsetzt, dass der Atomausstieg ein Fehler war. Die Klimaziele werden sich ohne Atomkraft nicht erreichen lassen, und Erneuerbare können den Energiebedarf eines Industrielandes nicht decken. VON ANNA VERONIKA WENDLAND
Energiepolitik und Klimaschutz : „Der Atomausstieg war ein Fehler“ Ohne Technologieoffenheit wird der Wandel zur Klimaneutralität nicht gelingen, sagt Ex-BASF-Chef Jürgen Hambrecht. Deutschlands Abschied von der Kernenergie sei der falsche Weg. Dabei hat er daran selbst mitgewirkt. INTERVIEW MIT JÜRGEN HAMBRECHT
Atommüll : Wellblech statt Salzstock Niemand weiß, wie lange Castoren halten: Die konzeptlose Zwischenlagerung von Atommüll gefährdet Mensch und Natur. Doch ein Endlager liegt noch immer in weiter Ferne. VON JENS PETER PAUL
Deutscher Energietüftler : Arche Noah der Kernkraft Mit einem innovativen Reaktorkonzept will der Berliner Kernphysiker Götz Ruprecht den wachsenden Energiehunger stillen – von Kanada aus, in Deutschland fühlt er sich nicht mehr willkommen. Denn die Idee seines Start-ups berührt ein deutsches Tabu. Gearbeitet wird an einem neuen Zeitalter der Atomenergie. VON DANIEL GRÄBER
Diskussion über Laufzeitverlängerung : Atomkraft ja bitte? Die Lebenslüge der Grünen bröckelt Vor den Koalitionsverhandlungen kursiert in der FDP ein Papier, das den Weg zur Erhaltung der deutschen Kernkraftwerke skizziert. Und auch bei den Grünen gibt es nachdenkliche Stimmen. Findet die Ökopartei den Mut, sich einzugestehen, dass ihr Anti-Atom-Kurs ein klimaschädlicher Irrweg ist? VON DANIEL GRÄBER
Offener Brief an Fridays for Future : Klimaschutz klappt nur mit Kernkraft Wie kann man als Bewegung, die das 1,5-Grad-Ziel einfordert und generationenübergreifende Klimagerechtigkeit anmahnt, den Atomausstieg und seine gravierenden Folgen für den Klimaschutz ignorieren? Ein offener Brief an Fridays for Future. GASTBEITRAG VON ALFRED VOSS