Severin von Eckardstein / Irene Zandel

Severin von Eckardstein - Geteiltes Glück

Der Pianist Severin von Eckardstein ist ein Musiker von Weltrang, dennoch gilt er immer noch als Geheimtipp. Das sollte sich zukünftig ändern. Ein Blick auf sein ungewöhnlich großes Repertoire macht deutlich, worauf Eckardstein Wert legt.

Autoreninfo

Julia Marguier leitet den Bereich Podcasts beim Res Publica Verlag.

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Hört man den Pianisten Severin von Eckardstein im Konzert, wie jüngst beim Berliner Klavierfestival, erlebt man einen Künstler, der ganz im Werk versunken scheint und der jeden Moment ohne Pathos auf der Bühne genießt. Einer, der keine große Geste braucht, um den Zuhörern ein einzigartiges Erlebnis zu bescheren.

Eckardstein stammt aus Düsseldorf, hat in Salzburg und Berlin bei renommierten Professoren studiert und zahlreiche wichtige Wettbewerbe gewonnen. Liest man seine Biografie, erfährt man von Auftritten mit großen Orchestern, Tourneen auf der ganzen Welt und von begeisterten Besprechungen seiner Konzerte und CDs. Mittlerweile ist er selbst Professor für Klavier an der Musikhochschule in Köln.

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Thomas Romain | Mo., 22. Juli 2024 - 19:13

Eckardstein ist in der Tat ein interessanter und nuancierter Pianist, mit einem vielseitigen Repertoir, auch abseits der gängigen Highlights. Man merkt, dass er sich eingehend und tief mit der Klavierliteratur beschäftigt, die er spielt.
In gewisser Weise das Gegenteil zu einem Lang-Lang etwa.
Ich war Anfang des Jahres bei einem seiner Konzerte, leider nur ca 80 Zuhörer im Publikum. Offenbar füllt er aus irgendwelchen Gründen nicht die grossen Konzertsäle, wobei man dort auch immer nur einen recht kleinen Kreis an "Stars" geboten bekommt. Auch zB einen Tzimon Barto hört man nur noch selten, und wenn dann in eher kleinen Sälen.

Walter Bühler | Di., 23. Juli 2024 - 12:15

Plattenlabels können - ähnlich wie Zeitungs- und Buchverlage im Bereich der Sprachkultur - im Zeitalter der elektronischen Revolutionen nur sehr eingeschränkt als Indikatoren für die Musikkultur verwendet werden.

Das sinkende Interesse an klassischer Musik liegt am Niedergang der Allgemeinbildung in den Familien und in den Schulen und außerdem am Schwinden der populären Formen eigener, alltäglicher Musikpraxis.

Wer nie selbst auf einer Gitarre geklimpert hat, nie selbst in eine Trompete getrötet hat, nie selbst in einem Chor gesungen hat, der hält bestenfalls noch Karaoke für ein musikalisches Ausdrucksmittel des Menschen.

Und der ÖRR behandelt die klassische Musik etwa so wie er den Kirchenfunk behandelt (wenigstens in Berlin).

Aus diesen Gründen gibt es sehr viele sehr gute Musiker, Orchster und Opernhäuser in Deutschland, die nicht das verdiente Publikum finden.

Ein Genie-Kult hilft allenfalls einigen wenigen, und vermag -glaube ich - an der Gesamtsituation wenig zu ändern.