Löwinnenjagd in Berlin
Auf Löwinnenjagd in Berlin / dpa

Löwenalarm in Berlin - Jetzt wird ausermittelt!

Die Hauptstadt wird von einer ausgebüxten Löwin in Atem gehalten, die auch ein Wildschwein sein könnte. Was aber eigentlich völlig egal ist. Denn Deutschland zeigt sich neuerdings abwehrbereit. Die Zeitenwende gilt also auch für Tiere.

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Am Rathaus unseres schönen Berliner Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf hängen zwei Flaggen: eine ukrainische und eine in Regenbogenfarben. Was wahrscheinlich zum Ausdruck bringen soll, dass die Bewohner des Stadtteils (womöglich aber auch nur die Behördenmitarbeiter) gleichermaßen „solidarisch“ sind mit dem überfallenen Land einerseits sowie mit Queer-Personen auf der anderen Seite. Wir leben eben in Zeiten des allgegenwärtigen Bekenntniskitschs; ein Rathaus einfach Rathaus sein zu lassen, widerspricht offenkundig den geltenden Anstandsregeln.

Dieser gesellschaftliche Trend zur symbolhaften Zurschaustellung der eigenen Überzeugungen macht natürlich auch vor Alltagskleidung nicht halt, weswegen es nur eine Frage von Stunden war, bis erste Politiker oder andere Personen des öffentlichen Lebens ihrer ideellen Unterstützung entflohener Wildtiere (in diesem Fall mit einem T-Shirt) Ausdruck verleihen.

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Gerhard Lenz | Fr., 21. Juli 2023 - 16:29

..in Berlin bewege sich nichts.

Hat die AfD schon den Abschuß gefordert?

Ein freilaufender Löwe, das klingt doch arg nach grüner Hinterlist!

Hat Hoecke schon thematisiert, ob es sich um einen reinrassig deutschen Löwen handelt?

nur für Sie, wir sind ja hier unter uns. Die Afd wird den Löwen natürlich nicht erschiessen. Auch wenn sie es sich wünschen. Ich bin der der Löwe, wirklich.
Natürlich nur verkleidet.
Weil:
Ich bin im Sternbild des Löwen geboren. Ich habe mir ein Löwenkostüm besorgt.
Und ausserdem ist der Löwe das Wappentier meiner Heimatstadt. Und die war SItz der des Fürstentums Reuß jüngere Linie. Es ist meine schöne ,liebenswerte Heimatstadt Gera. Ich bin zwar kein Sproß der Reußen. Sondern in gerader Linie sind meine Großeltern väterlicherseits hier als deren Untertanen geboren.
Und dieses Haus Reuß war durchaus geachtet und hatte seine guten Seiten. Dies haben wir sogar im DDR Sozialismus gelernt. Von meinem Klassenzimmer gabs einen direkten Blick auf das ehemalige Schloss Osterstein, welches im WKII den Bomben zum Opfer gefallen ist.
Aber zum Thema, ich wollte mal das Sommerloch füllen mit meiner Aktion.
Und die Idee dazu hatte der Stadtratvorstand von der AFD.
Also schön cool bleiben Hr. Lenz

Gerhard Lenz | Sa., 22. Juli 2023 - 10:56

Antwort auf von Wolfgang Benker

Bei der AfD ist der Löwe wohl eher ein deutscher Schäferhund. Reinrassig, versteht sich, mit Stammbaum zurück zu den Goten.

Gut, Ihre Geschichte sind Sie ja jetzt losgeworden.

Und Hoecke muss sich nicht über die Durchmischung der deutschen Tierwelt mit anderswo beheimateten Arten sorgen. Vielleicht wäre der Löwe ja auch Teil einer kulturfremden Invasion?

Karl-Heinz Weiß | Fr., 21. Juli 2023 - 17:05

Schade, dass nicht die KI vom Apple-Browser Safari für die Bildauswertung eingesetzt wurde. Aber das hätte wahrscheinlich den Etat der Wildtierbeauftragten gesprengt. Alternativ bietet sich eine Safari durch die von Wildschweinen geplagten Berliner Bezirke an.

Naumanna | Fr., 21. Juli 2023 - 19:20

Das Lustige an der Sache ist, dass Menschen aus Kleinmachnow - da wohnen übrigens keinesfalls nur Milliardäre - partout eine Löwin sehen wollten, wo da gar keine war. Jemand hat Wildschweinhorden gefilmt im Dunkeln - eines hielt sich abseits und wurde von Freunden des Filmers für eine Löwin gehalten. Er hat dieses Video dann an die Polizei geschickt, die es für authentisch hielt und ausrückte. Weil am "Tatort" - das "Löwenschwein" soll ein Wildschwein gerissen haben - weder Spuren eines toten Wildschweines noch Spuren einer Löwin gefunden worden waren, wurde langsam klar, dass die Löwin ein Phantom sein musste - das Video zeigte wohl unscharf zwei Wildschweine.
Symptomatisch für unsere Zeit ist nur, dass Phantasie und Realität offensichtlich so sehr miteinander verwechselt werden, dass sie ineinander übergehen. Auch die Polizei war felsenfest davon überzeugt, eine Löwin im Unterholz gesehen zu haben. Menschen aus der Gegend wollten beobachtet haben, wie sie ein Wildschwein riss.

Naumanna | Fr., 21. Juli 2023 - 19:26

ich denke nicht, dass man den "Löwinnenunfall" als Metapher verstehen sollte.
Bedenklich ist nur, dass die Polizei Realität und Phantasie verwechselt - Menschen tun das schon immer, aber von der Polizei dürfte man etwas mehr Realitätssinn erwarten. Das Erste hätte doch sein müssen, den "Tatort" nach Spuren der Löwin zu durchsuchen. Aber Spurenleser wurden erst zwei Tage später zu Rate gezogen. Die Tierexperten, die schließlich zur Aufklärung beitrugen, dass auf dem Video ein oder zwei Wildschweine und keine Löwin zu sehen waren, meldeten sich von selbst bei den Ermittlern, sie wurden nicht etwa zu Rate gezogen. Hier läuft etwas grundsätzlich schief, denke ich. Wenn überall so schlampig gearbeitet wird, dann gute Nacht.

Christoph Kuhlmann | Fr., 21. Juli 2023 - 21:43

Die Freak-Show in Berlin ist ja ganz lustig, aber irgendwie verrutschen die Maßstäbe.

Helmut Sandmann | Sa., 22. Juli 2023 - 06:29

Eine Loewin haelt Berlin in Angst und Schrecken, diese Nachricht hat es weltweit in die Medien gebracht. Berlin sollte oefters mal mit solchen Nachrichten die internationale Wahrnehmung steigern, lenkt von der miserablen Politik ab.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 22. Juli 2023 - 09:34

Ja, im Nachhinein kann man über den Ablauf und die Maßnahmen den Kopf schütteln und sich aufregen. Nur wäre es eine entlaufene Löwin gewesen, wären Menschen zu Schaden gekommen, wäre der Aufschrei bundesweit ob der Unfähigkeit Berliner Behörden (Polizei) nicht minder laut gewesen. Die Erstmeldung und Erstbetrachtung zum Video wurden zunächst von Laien gemacht. Fachleute sofort und gleich zu haben, die erreichbar und auch qualifiziert sind verbindliche und begründbare Aussagen zu treffen, die sind nur sofort im Fernsehen da. Die warten alle förmlich darauf zu Hause angerufen zu werden. Ja, erste Zweifel hätten kommen können als bei den offiziellen Institutionen (Zoo usw.) kein Tier fehlte. Dann die Twittermeldung dieses Remo. Hätte ja sein können, dass die unerlaubt ein solches Tier irgendwo versteckt halten und das jetzt ausgebüxt ist. Bis solche Sachen geklärt sind, vergeht eine Weile und bis dahin gilt, den Ernstfall anzunehmen, maximaler Schutz als Maxime der Gefahrenabwehr.

Die Cathy | Sa., 22. Juli 2023 - 12:06

... mögen keine Kloaken, Schweine schon; schon von daher musste es eine Sau sein

Brigitte Miller | Sa., 22. Juli 2023 - 13:37

Antwort auf von Die Cathy

mögen keine Kloaken, sondern Suhlen. Schweine, denen man die Möglichkeit dazu gibt, sind saubere Tiere, die sich nicht freiwillig in den eigenen Dreck legen würden.
Die Suhle in nassem Matsch, Erde, Lehm dient der Körperpflege.

Klaus Funke | Sa., 22. Juli 2023 - 17:34

Typisch deutsche Aktion. Nichts Genaues weiß man nicht, aber dies mit ganzer Kraft. Hurra! Es sind noch ein paar Steuergelder da! Und unser Herr Lenz weiß ganz genau, dass die AfD dahinter steckt. Die wollen mit Wildschweinen ihren Höhenflug absichern. Oder vielleicht war es doch der Russe, um unsere Einsatzbereitschaft zu testen? Ich weiß nur nicht, was die Polizei für Videotechnik hat - muss was ganz Feines sein, stammt wahrscheinlich noch aus den Zeiten als Berlin von Momper regiert wurde. Auf alle Fälle für ein, zwei Tage ein herrliches Sommerlochthema. Wir haben ja sonst nichts zu tun...