Das abendländische Denken wackelt: Ruinen mit Dachschaden / dpa

Meinungsfreiheit als Gefahr - Dachschaden im Kartenhaus

Die Meinungsfreiheit ist unter linken Denkern in Verruf geraten. Ein Journalist des MDR würde aus dem gescholtenen Begriff am liebsten sogar das „Unwort des Jahres“ machen. Das wäre nicht der Untergang des Abendlandes, wohl aber eine weitere Drehung am Götterdimmer.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Untergangslust liegt im lauwarmen Sommerlüftchen; eine letale Schwüle, die in die Tristesse der Sauregurkenzeit fällt. Dabei geht es diesmal gar nicht so sehr um das sanfte Kriegsgeheul, das seit Monaten schon vom russischen Almetjesk bis hinüber nach Arlington zu hören ist – zumindest für die Hypersensiblen unter uns scheint es vernehmbar. Auch geht es nicht um die erigierte Faust eines Donald Trump oder um dessen billiges Remake durch den Compact-Chef Jürgen Elsässer. Und schon gar nicht wollen wir an dieser Stelle in die Moritat von Mackie, Malek, Mazhar oder sonst einem Messerstecher einstimmen, wie man sie sich als Schauerballade in Wedel oder Bad Oeynhausen vorsingt.

All diese Götterdimmer ließen sich gewiss genüsslich weiter raufdrehen. Seit geraumer Zeit schließlich lebt die Welt rechts wie links der demokratischen Mitte jenseits des lebensbejahenden Lustprinzips. Nicht minder beunruhigend sind daher auch jene Utopisten des anschwellenden Unglücks – und allein um die soll es hier gehen –, die in den ganz gewöhnlichen Feuilletonstuben oder in den Eckzimmern philosophischer Lehranstalten zuhause sind.

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Albert Schultheis | Di., 23. Juli 2024 - 08:39

Ich weiß nicht, welche "Populisten von rechts" Sie meinen, Herr Hanselle - den Hoecke oder den gerade ausgeknipsten Elsässer von Compact? Und wie begründen Sie, dass letztere genauso gefährlich wären wie diese Koryänen der RotGrünen Khmer? Sie wollen nichts weniger, als die Meinungsfreiheit ganz abschaffen, die sie sowieso seit Bestehen der AfD massiv beschnitten und unterdrückt, und deren Protagonisten sie auf's Übelste diffamiert haben - in Talkshows aber viel mehr noch in den linksgrünen Giftgazetten von taz bis FAZ. Damit Zielen sie ins Herz einer jeden Demokratie - und sie wissen es. Und sie wissen, dass wir es wissen. Einen vergleichbaren Angriff auf unsere konstitutionelle Grundsubstanz habe ich von "Populisten von rechts" bisher keineswegs vernommen. Und die ordinär-brutale Dampfwalze Faeser schwingt sich gerade zur Scharfrichter:In des Rechtsstaats auf! Es ist 5 vor 12. Wenn das Bundesverfassungsgericht jetzt nicht einschreitet, ist der Bürgerkrieg im Land vorprogrammiert.

Ich fange mit Ihrem letzten Satz an: Wer soll denn bitte schön das Bundesverfassungsgericht anrufen? Die CDU?

Ich gebe Ihnen recht, wenn Sie den ÖRR in Ihrem Kommentar anklagen. Wer hat bereits seit der Finanzkrise 2009 die Meinungsfreiheit massiv eingeschränkt? Wer hat die Querdenker (während Corona) diffamiert und in die „Nazi-Ecke“ gestellt? Waren das nicht die versammelten Medien – mit wenigen Ausnahmen? Gerade die „Querdenker“ waren immer ein Gruppe Menschen, die sich bemühten, über den „populistischen“ Tellerrand der Medien hinauszuschauen und früh vor Überreaktion und den Gefahren durch neue, unerprobte Medikamente warnten. Sie haben auch die Komplexität z. B. unseres Klimas nicht nur am CO2-Ausstoß gemessen. Damit werden „wissenschaftl.“ Diskussionen abgewürgt, auf das populistische Niveau von Talkshows mit ideologischen Teilnehmern heruntergedimmt. Könnte uns sonst der grüne Lobbyverein die Mär von klimaneutralen, erneuerbaren Energien verkaufen? Da frage ich: Cui bono?

Hallo für mich war die Performance der Querdenker ein Paradebeispiel dafür, dass es nicht reicht mit dem GG in der Hand nur rumzuwedeln, lediglich den Artikel der Meinungsfreiheit zu zitieren, Lügenpresse und Merkel muss weg zu brüllen, wenn man das GG und rechtsstaatliche Werte verteidigen will. Man sollte sich zumindest mit Grundgesetzen und Grundwerten auseinandergesetzt und diese verinnerlicht haben. Meinung und "Argument" sollte m. E. thematisch nicht all zu unterkomplex sein. Insofern war der Protest der Querdenker m.E i.d. Sache kontraproduktiv und hat die Intention ad absurdum geführt. Egal welches politische Spektrum ich mir anschaue, Meinungsäußerungen sind überwiegend m.E. von mit unerträglicher kompromissloser Hybris durchtränkt, selten zu Ende gedacht. Es pervertiert m.E. die Meinungsfreiheit hin zu Ego- und Reflexfreiheit, wenn man obendrein intellektuell anspruchslos gegenüber Meinung ist.

Sie mögen mit Ihrer Meinung ja recht haben. Nur wurde keine Diskussion zugelassen, man durfte keine Argumente vortragen, es durfte nicht über die Aussagen der Regierung diskutiert werden.

Das war der Ausgang der Demonstrationen, die viel Unterstützung fanden, bis Ballweg "weggesperrt" und die Demonstrationen verboten wurde,

Wahre Demokratie eben.

Angelika Schmidt | Mi., 24. Juli 2024 - 11:59

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Vielleicht macht es einfach einen Unterschied, ob man bei Fragen zu Grundrechten mit einem Unternehmer Ballweg oder einem Staatsrechtler diskutiert, bei Fragen zur Immunität mit einem Andres Radbruch oder Bhakti.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich war und bin selbst extrem kritisch und hätte gerne selbst demonstriert, aber eben nicht mit den Querdenkern. Das Gelingen einer Demokratie hängt m.E weniger an Meinungsfreiheit sondern 1. an der politischen und intellektuellen Bildung der Bürger und Bürgerinnen 2. An der Stabilität und Seriosität der demokratischen 4 Institutionen. Es kann m.E nicht sein, dass z.B das Versagen der 4. Gewalt von Unternehmer, Bürgerjournalisten, tiktok und X kompensiert wird. Wem nützt es, btw. muss man generell fragen, eben auch z.B bei Klimaleugnern.

Albert Schultheis | Mi., 24. Juli 2024 - 16:10

Antwort auf von Angelika Schmidt

"Ich war und bin selbst extrem kritisch und hätte gerne selbst demonstriert, ..." - Wenn man warten wollte bis hochwohlgeborene Damen ihren *** hochkriegen, um endlich auch zu demonstrieren, ... bis sie die Geltung der Grundrechte mit einem kompetenten Staatsrechtler ausdiskutiert hätten, ... dann müsste man warten bis auf St. Nimmerlein.
Wenn tatsächlich "politische und intellektuelle Bildung der Bürger und Bürgerinnen" Bedingung und Voraussetzung für "das Gelingen einer Demokratie" sein sollen, dann werden Sie dieses "Gelingen" in den kommenden 100 Jahren in Deutschland nicht mehr erleben.

Hr. Schultheis, das hört sich nach Verzweiflung an, ausschließen kann man es nicht, aber das Rad der Veränderung dreht sich, auch wenn die rotgrüne Blase die Hindernisse zu erhöhen sucht.
Wichtig sind die kommenden Wahlen in den drei östlichen Bundesländern, um eine Bresche für die Freiheit und echte Vielfalt in die rotgrüne Monokultur zu schlagen. Wir dürfen hier wirklich hoffen, denn dort ist das Demokratieverständnis viel stärker verankert als im rotgrün versifften Westen der Republik.

Ergänzend, die RKI-Files stehen jetzt ungeschwärzt in der BZ online. Es findet sich also immer wieder jemand, der der Freiheit und dem Rechtsstaat Vorschub leistet.

Detlef Beck | Di., 23. Juli 2024 - 17:32

Antwort auf von Tomas Poth

Die ungeschwärzten "RKI-Files" gibt es Dank eines damals beim RKI tätigen Mitarbeiters, der sie einem Team um die freie Berliner Journalistin Aya Velazquez zugespielt hat. Nun sollten Sie den Mut haben, die Dame politisch einzuordnen. Ich bin mir ziemlich sicher, was diese, z.B. bei Jasmin Kosubek, von sich gibt, ist ganz und gar nicht nach Ihrem Geschmack.

Etwas Butter bei die Fische, wer ist Jasmin Kosubek, und was werfen Sie Aya V. vor?

Walter Bühler | Di., 23. Juli 2024 - 09:20

Herr Hanselle, eine gute Analyse dessen, was in unserer "Elite" geschieht.

Die Flachköpfe, die euphorisch hinter der heiligen Greta hergerannt sind und heute mit den ÖRR-Journalisten hinter dem heiligen Helden Selenski und hinter den Heiligen im Tagesangebot (Biden, Harris,...) hinterherhecheln, sind intellektuelle Groupies, die zu einer eigenen Meinung nicht fähig sind und auch niemals fähig sein werden.

Sie stehen im Glauben fest zu ihren Heiligen, wie manche Rockfans zu Rammstein und wie brave Sektierer zu ihrer Sekte.

Menschen, die nicht so sind wie sie, die nicht zu ihrer "Kohorte" gehören, die selbstkritisch sind und womöglich selbst zu denken wagen, nehmen sie instinktiv als ihre natürlichen Feinde wahr.

Ihre gutbezahlten Stellungen haben sie nicht durch eigene Leistungen, sondern durch Quoten, Netzwerke oder wie früher über "Beziehungen" ergattert.

Sie haben nie verstanden, was Meinungsfreiheit ist, auch wenn sie das Wort tausendfach in den Mund nehmen.

Dazu ein sehr zutreffender Ausschnitt, gelesen bei Achgut.
"Wir sehen diesen Aberglauben nun in vielen politisch als zentral angesehenen Bereichen wie beispielsweise bei der in den Medien verbreiteten Klimatheorie, der viele Wissenschaftler sehr ernsthaft und mit stichhaltigen Argumenten widersprechen (Crok und May). Wenn solcher Aberglaube Herrschaftsinteressen dient, wird er Teil einer Ideologie. Deren Anhänger sind dem Aberglauben besonders treu, weil sie ihn mit moralischen Vorstellungen und ihrer Individuation verbinden: Er wird Teil ihres Selbstwertbewusstseins. Interessanterweise bedienen sich diejenigen, die den Aberglauben propagieren, rhetorisch der Sprache und der Formen des positivistisch-wissenschaftlichen Arguments, auch wenn die behaupteten Kausalzusammenhänge sich bei genauer Betrachtung der Tatsachen und Sachverhalte gar nicht ergeben."
Den Sektierern müssen wir die Luft rauslassen, ihnen die Macht nehmen. Dazu dienen die anstehenden Wahlen.

Maria Arenz | Di., 23. Juli 2024 - 09:25

daß sich zunehmend "als Frauen gelesene" Blindschleichen mit der Forderung nach Abschaffung der Meinungsfreiheit hervortun. Was ist da bloß schief gelaufen? Sind es am Ende doch die Chromosomen oder liegt es an einer verkorksten Bildungsrevolution samt Quotendiktat, die überproportional Frauen in Positionen gebracht hat, die sie hoffnungslos überfordern und die das daraus resultierende Unwohlsein abstellen wollen, indem sie Widerspruch verbieten, dem sie argumentativ nicht gewachsen sind? Die paar "als Männer gelesenen" Schleimer, die sich an die Hohepriesterinnen der reinen woken Lehre ranwanzen, stören das Bild nicht wirklich. Die suchen einfach ein warmes Plätzchen. Wann, wo und wie wird das enden? Ich will zu gerne glauben, daß es sich bei Butler, Emcke, Rebentisch & Co um ein letztes Aufbäumen handelt und wir bald wieder in erwachsenen, ergebnisoffenen Diskursen Lösungen für die Probleme finden können, die uns die woke Bagage mit ihrer Wunschdenkerei eingebrockt hat.

Ich würde zu gerne Ihre Hoffnung teilen: "Ich will zu gerne glauben, daß ... wir bald wieder in ergebnisoffenen Diskursen ..." - Allein, dieser Glaube fehlt mir. Ich habe gestern wieder einmal - seit mind. 20 Jahren - ein kunsthistorisches Museum besucht, die ganz großen alten Meister des Mittelalters bis ins 17. Jh. Dreiviertel der Besucher waren Asiaten, in der Mehrzahl Chinesen, Null Mohammedaner, der Rest Westeuropäer. Ich sage voraus, in 20 Jahren sind 50% unserer Kunstsammlungen, Theater, Konzerthallen, Kleinkunstbühnen, Museen verschwunden. Von der klassischen Kultur, ihrer Wiege in der griechisch-römischen Mythologie, über die Ursprünge der mittelalterlichen Kultur, der Renaissance, des Barock und der Neuzeit, ja, über die Blüte der Moderne in Kunst und Musik - von alledem wird bis auf Residuen in Deutschland nichts mehr übrig bleiben. Wenn deutsche bzw abendländische Kultur überlebt, dann an der europäischen Peripherie, in Amerika und Asien, insbesondere China, Korea und Japan

Henri Lassalle | Di., 23. Juli 2024 - 20:47

Antwort auf von Albert Schultheis

hierzulande, aber auch anderswo, in Sachen Kunst und Kultur orientierungslos um nicht zu sagen verstört sind. Die Absurditäten, die heute als zeitgenössiche Kunst gelten, werden vom Publikum nicht verstanden, nur eine wissende, eingeweihte (und zuweilen autoritäre) "Elite" will mit viel Marketing u Öffentlichkeitsarbeit dem Publikum einreden, was Kunst und Kultur ist. Dabei sieht man darin nur einen dramatischen Niveauverlust, in dem sich auch die Auflösungserscheinungen unserer Gesellschaften spiegeln.

Albert Schultheis | Mi., 24. Juli 2024 - 09:13

Antwort auf von Albert Schultheis

Ein Land, ein Volk, das seine Wurzeln verrotten lässt, ist nicht überlebensfähig.

In Ihrer Bewertung stimme ich Ihnen vollständig zu, liebe Frau Arenz.
Und nun das große Aber: Ich hätte mir nie erlaubt, das so zu schreiben.

Wir sind wahrscheinlich alle durch das links-woke Trommelfeuer
mittlerweile sehr weit weg vom Weg abgekommen, den Sie als
"erwachsenen, ergebnisoffenen Diskursen Lösungen" bezeichnen.

Einen kleiner Nachsatz sei erlaubt: soweit der obige Artikel alles
richtig beschreibt, darf ein "Schlußsatz" zur Gefahr durch die
rechten Populisten nicht fehlen.

MfG

... ist in Wirklichkeit bei Frauen nicht größer als bei Männern. Das sehe ich schon in meiner eigenen Familie.

Nein, es liegt an der sozialen und politischen Konstellation in den westlichen Bildungseinrichtungen, vor allem an den Unversitäten, und es liegt daran, dass das hergebrachte Familienverständnis zerstört worden ist, ohne einen sinnvollen Ersatz zu konstruieren.

Denn die Zerstörung der Familie war verbunden mit einer Zerstörung des Selbstbildes vom Menschen in der Welt. Der weibliche und der männliche Mensch darf nicht mehr (wie z. B. die männliche und weibliche Katze) als ein Teil der Natur und der Biologie betrachtet werden, sondern der Mensch (oder die Menschin) schwebt heute wie ein "Geist" ("virtuell" wie in einem Computerspiel) weit über der Natur.

Kinder werden importiert, von Unterschichten ("Sklaven"?) erzeugt, oder mit gentechnischen Hilfsmitteln industriell produziert. Sie werden nicht mehr als integraler Bestandteil des eigenen menschlichen Lebens betrachtet.

Ich stimme weitgehend zu!
Zu den weiblichen Scheinriesen der Verblödung gibt es nmM eine einfache Erklärung: Wir haben eine der höchsten Staatsquoten im Westen, dh jeder 2. arbeitet irgendwo mehr oder weniger vollversorgt oder verbeamtet beim Staat. So, aber die große Mehrheit derer - ich schätze 60 - 70% davon sind Frauen in Kitas (Kindergärten sind ja aut!), in Grund- und Gesamtschulen oder irgendwo im Jugend- oder Sozialamt, oder bei der AWO - und alle diese gackernden Hühner sind mehr oder weniger GEW-gewerkschaftlich organisiert, frauenbewegt, indoktriniert und gleichgeschaltet. Früher liefen die alle mit rotgefärbten Haaren rum. Sie haben engste Verbindungen zu RotGrüns und damit hocken die an den Sprungbrettern in Kommunal- und Landespolitik. Das ist der heutige Highway der Verblödung in die Politik. Diese Damen haben von einer realen Arbeitswelt nie etwas mitbekommen. Die glauben, das Geld kommt aus der Steckdose. Die Konsequenzen sind voraussagen.

Gerhard Fiedler | Di., 23. Juli 2024 - 09:27

Wer die Meinungsfreiheit zum Unwort des Jahres machen möchte, wie dies Herr Marten vom MDR vorschlägt, begeht Verfassungsbruch und gehört im ÖRR gefeuert. Schließlich wird jeder Beamte vor seiner Einstellung auf seine Verfassungstreue hin überprüft. Wenn man dabei auf Frau Faeser und ihren Hofdiener Haldenwang blickt, die an der Abschaffung der Meinungsfreiheit fleißig arbeiten, so sind diese nicht nur "genauso" gefährlich wie die Populisten von rechts. Letztere wollen ja gerade die Meinungsfreiheit nutzen, auf eine Weise, so daß ihre Argumente von allen und nicht nur von einer Elite verstanden werden. Faeser und Haldenwang hingegen sind Feinde der Demokratie.

"Wer die Meinungsfreiheit zum Unwort des Jahres machen möchte, wie dies Herr Marten vom MDR vorschlägt, begeht Verfassungsbruch und gehört im ÖRR gefeuert." - Wegen solcher und anderer verbalen Überreaktionen auf allen Seiten der Freiheitsliebenden, wird und muss das System zugrundegehen.

Christoph Kuhlmann | Di., 23. Juli 2024 - 09:33

Sie warben für die offene Gesellschaft, ohne dabei zu bedenken, dass die Mehrzahl der Menschheit aus nicht offenen Kulturen stammt. Das ist historisch bedingt, die Sippe, Clan oder Großfamilie war Jahrtausende halt die wesentliche Einheit. Da gab es keine individuelle Freiheit. Ein römischer Vater konnte seinen Sohn dreimal in die Sklaverei verkaufen, wenn der frei gelassen wurde. Die Frage, wie steht es mit der Toleranz gegenüber der Intoleranz, in der offenen Gesellschaft wurde nicht beantwortet. Wenn überhaupt auf die Nationalsozialisten beschränkt, die unbedingt diese archaischen Strukturen revitalisieren wollten und Deutschland Schuld überladen haben. Keine gute Voraussetzung für eine offene Debatte über das Pro und Contra in Fragen der Einwanderung. Wenn unter der Prämisse, welches Ausmaß und welche Qualität sind das Wohlfahrtsoptimum für das Deutsche Volk im Rahmen der Meinungsfreiheit diskutiert wird, stehen sie wehrlos da. Sie sagen immer nur du musst, wir müssen usw.

Ernst-Günther Konrad | Di., 23. Juli 2024 - 10:03

Ich stimme Ihren Ausführungen nicht in allem zu, respektiere aber ihre Meinung. Doch bei einer Aussage gehe ich voll mit Ihnen Herr Hanselle, wenn sie schreiben: "Was wir dieser Tage erleben, das sind die letzten Zuckungen des woken Zeitgeists." Das sehe ich auch so, doch was wird uns das noch kosten und was hat dieser woke Zeitgeist unwiederbringlich zerstört? Ich kenne weder die Philosophin, noch das komische Magazin. Anja Kohl ja, beim Zappen mal gesehen. Wer hört denen denn zu? Doch nur Leute, die noch immer ÖRR ferngesteuert solche Politsendungen sehen. Wer immer links herum geht, kommt irgendwann rechts an. Die woken haben sich selbst entzaubert, ihnen springen immer mehr von der Fahne. Die Realität erreicht viele knall hart und nagt an der Existenz. Ein schleichender Prozess der weh tut. Ob wir die Kurve bekommen oder aus selbiger hinausfliegen wird sich bei den LT-Wahlen zeigen. Dazwischen wird unser GG weiter geschliffen. Und Laschet dürfte wieder unpassend gelacht haben.

Achim Koester | Di., 23. Juli 2024 - 10:10

Dass ein Grundrecht aus unserer Verfassung als "Unwort des Jahres" vorgeschlagen wird, zeigt überdeutlich, wie es um das Demokratieverständnis bei den ÖR bestellt ist. Wer Leuten wie Blödermann oder Hotz-löffel eine Bühne gibt, darf sich nicht wundern, wenn man seine Abschaffung fordert, auf einen groben Klotz gehört eingrober Keil,

Elfriede Puhvogel | Di., 23. Juli 2024 - 10:16

Trümmerhaufen gedeckelt vom Regenbogen.
Das sagt alles über den Zustand des "Westens", speziell der rotgrünen Bundesrepublik.
Das untergegangene Abendland.

Norbert Heyer | Di., 23. Juli 2024 - 10:23

Meinungsfreiheit ersetzbar durch Einheitsmeinung. Augenfällig ist, das gerade Frauen mit akademischen Hintergrund mit aller Gewalt nur das gelten lassen wollen, was dem links-grünen Spektrum zuzuordnen ist. Also einfach mal für alle: Die Grünen geben vor und alle müssen sich dem unterordnen. Wer das nicht akzeptieren will, wird sanktioniert. Da ist noch nicht genau fixiert ob berufliches Aus, hohe finanzielle Strafen, Gefängnis, Verbannung oder Todesstrafe die Reihenfolge der Maßnahmen sein werden. Jedenfalls sind die Akteurinnen der Unfreiheit bereit, nur die einzig wahre Meinung für alle als Richtmaß einzuführen. Das endet wie bei den Widertäufern von Münster, dem Baueraufstand, dem 30-jährigen Krieg, der Französischen Revolution und der Nazizeit in Bürgerkrieg und Elend. Wenn wir jetzt nicht der Vernunft zum Sieg verhelfen, werden genau die gleichen Dummköpfe wie einst die Welt in eine dunkle Zeit führen. Beten wir alle dafür, dass es zu einer allgemeinen gerechten Besinnung kommt.

Angelika Schmidt | Di., 23. Juli 2024 - 11:42

Also ich kann mit der Provokation, Meinungsfreiheit als Unwort des Jahres, gut leben. Natürlich betreffen defizitäre intellektuelle Fähigkeiten nicht nur Rechtsextreme, sondern uns alle. Man muss nicht nur lernen, sich eine Meinung zu bilden, sondern auch sich auszudrücken.
Mein Vater sagte: Du musst immer sagen und tun,was du für richtig hältst.
Meine Mutter verdrehte die Augen und sagte: Du musst aber auch erst denken und dann reden.!
Also wenn man dieses Tool nicht nutzt, weil man es nicht kann, weil man es nicht gelernt hat, ist es keine Meinungsbildung sondern unreflektierter Reflex. Ansonsten teile ich die Wahrnehmung: ) Und dann verzerrt sich die Idee der Meinungsfreiheit von einem demokratischen Grundbegriff zu einem rechtspopulistischen Kampfbegriff."Obwohl, wie gesagt, m.E. viele Menschen nicht denken, bevor sie reden,bzw schreiben. Die p.c. Spracherziehung der Grünen ist diesbezügl. nicht hilfreich, sie fördert nicht das Denken sondern wütende Reflexe...

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 23. Juli 2024 - 11:46

auch evtl. "Irrsinn" nicht ausserhalb von Raum und Zeit existiert.
Aber wer antwortet da wem, wenn nicht Mitglieder der eigenen "Bubble"?
Schön, wenn Sie darauf ein Auge haben, Herr Hanselle und, wie Sie es ja auch zeigen, gänzlich ohne Ausgrenzung.
Das ist mir wichtig, denn es passt nicht zu Sonenaufgängigen, wenn man zur "Morgenröte" sagen müßte, es sei Blut geflossen (s. "Der Herr der Ringe"), ich will auch morgens "geküsst" "werden" (s. "es war, als hätt der Himmel...")
Sicher, Ihre Schilderung beunruhigt mich, aber ich halte diese Phänomene für "auflandige", nicht für genuine.
Primär "sagt" evtl. LPIndie, verlangsame sich die Rotation des Erdkerns.
DAS scheint mir der Lauf der Dinge?
Wäre er hingegen jetzt schneller geworden, würde ich mir ernsthaft Sorgen machen.
Wichtig ist nur, das Kommunikationsangebot auch seitens des Cicero aufrechtzuerhalten und selbst noch lernen zu wollen.
Es gibt sicher in linken Kreisen gute Philosophen*.
Das Ganze ist das Wahre, wenn heilig heilend?
Nu

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 23. Juli 2024 - 12:00

haben, als würde ich geistig arbeiten.
Ich will es auch nicht ganz ausschliessen.
In erster Linie versuche ich jedoch, öffentlich meine Gedanken zu ordnen - die durch manches gelitten haben - und darin Anderen zu zeigen, dass dies eine befriedigende Form des geistigen Austausches ist oder auch nur, mit ihnen zu sein, sagen wir als Echo, Aussenwirkung ff.
Liebe Journalisten* etc., stellt Euch vor, ich hätte die ganze letzte Zeit noch Briefe schreiben müssen...
Ich hoffe, es wird so verständlich, dass ich summa summarum von einem mir dann doch geglückten Leben sprechen möchte.
Entzückend, wie Herr Lanz es bei "Hotel Matze" mit Camus versuchte?
Das ist doch großartig, wenn Philosophie Alltag wurde und alle Tage wird.
Macht das doch bitte nicht kaputt, wer auch immer...

von einer Katastrophe zur nächsten eilen könnten?
Ja nun, gerade auf dem Hintergrund der bemerkenswerten Totalitarismuskritik Adornos, die vlt. den Schluß gäbe, das Ganze sei das Unwahre und nur das "Nicht-Identische" böte Rettung, bin ich dann aber zu Heideggers "Identität und Differenz" gelangt und also zu einem modernen Ganzen?
Ein Übriges tat die evtl. Stilisierung des Nicht-Identischen zu einem Ganzen, das mir in möglichen Konsequenzen zu denken gibt.
Etwas anderes wäre der Widerstand gegen "falsche" Totalitäten, der sich aber gerade nicht als Ganzes setzen dürfte?
Ich sehe viel Raum für wissenschaftliches Arbeiten, gerade weil Nonkonformität ein Zeichen unserer Zeit geworden sein könnte, bzw. positiv gesehen Vielfalt.
Aber was wann wie bewerten?
Ich denke, wer gar nichts macht, macht vielleicht keine Fehler, verpasst aber auch das Leben und die eigenen Möglichkeiten darin.
Man sei nicht zu empfindlich, wenn man fehlte.
Ein wunderbarer Song zur richtigen Zeit "Who" von Jimin...

Videos nicht zu blühenden Räumen eines weiteren Videos?
Deshalb nehme ich eine Wortwahl von mir zurück, Jimin zu Ehren.
Ich schrieb etwas von "blühendem Unsinn", dem man wehren solle.
"Unsinn" und "Blühen" passt nicht zusammen, "Blühen" und "Neue Räume" sehr wohl.
Ich bin sicher, dass das Leben/Lieben sie immer finden wird, egal wie unüberbrückbar/-sehbar Ausgangssituationen scheinen.
"Make Love Not War"

Markus Michaelis | Di., 23. Juli 2024 - 12:20

auch darüber muss man selbstverständlich reden können. Etwas zum Unwort zu erklären ist etwas anderes als Leute aktiv ausschließen zu wollen.

Es gibt keine widerspruchsfreie und klar definierte Basis des Menschseins - es gibt auch keine absolute Meinungsfreiheit. Werden Grundwerte angegriffen, werden (fast) alle Menschen auch mit einer Einschränkung der Meinungsfreiheit (und vielem anderen) reagieren.

Das Problem der Linken ist nicht prinzipiell über Grenzen der Meinungsfreiheit nachzudenken, das Problem ist für mich der Grundwert, der damit verteidigt werden soll.

Dieser Grundwert ist natürlich auch nicht ganz klar, aber in meiner Wahrnehmung dominierend, dass alle Menschen genau gleich sind und EINE Menschheit bilden - nach universellen Werten, auf die es zugeht.

Diesen Ansatz halte ich für falsch und nicht menschengerecht. Ich sehe da mehr die Unfähigkeit mit Gegensätzen zu leben, auch mit echter Vielfalt. Wie immer reichen aber 1000 Zeichen nicht, das zu durchdenken.

Markus Michaelis | Di., 23. Juli 2024 - 12:33

Weil das ein kritischer Punkt ist, noch ein Nachtrag. Wenn ich sage, das Ziel sollte nicht die EINE Menschheitsgesellschaft sein, zu der jeder gleich dazugehört, meine ich, dass das wahrscheinlich nicht geht - an innerer Vielfalt und Widersprüchlichkeit des Menschen zerbricht, auch an der Unfähigkeit 8 Mrd Menschen in einem gemeinsamen Diskursraum zu halten - ohne dramatische Verarmung. Wenn man es doch irgendwie hinbekäme, wäre es, denke ich, eben eine dramatische und auch gefährliche Verarmung.

Natürlich ist das heikel, weil es Implikationen auf unsere heutige bunte Gesellschaft hat - das ist mir klar. Es ist aber nicht so gemeint, dass eine "dumpf-weiß-rechte" Mehrheitsgesellschaft allen andern sagt, dass sie nicht dazugehörten. Diese sicher auch theoretische Möglichkeit scheint mir ohnehin längst rum ums Eck. Es ist so gemeint, dass jede einzelne Gruppe dazugehören kann, aber nicht alle zusammen ohne sich wesentlich (in Grundwerten) zu ändern, zu verarmen oder zu zerbrechen.

Tomas Poth | Mi., 24. Juli 2024 - 11:30

Antwort auf von Markus Michaelis

Das ist eine ideologische Möhre die uns von interessierten Politikern vorgehalten wird, eine Vernebelungsaktion, die esoterischen Schleier von Avalon, um die waren Interessen zu verschleiern und den Wahlbürger bei seinem religiösem Bedürfnis zu packen.

Claudia Martin | Di., 23. Juli 2024 - 13:27

Wir sollen ja sukzessive in die DDR überführt werden. Wir sind schon ein ganzes Stück weitergekommen. Nach dem AfD-Verbot werden wir uns dann auch ganz offiziell DDR nennen. Die Mauer wird es nicht wieder geben. Die fliehenden Bürger werden, wie es bereits jetzt geschieht, durch neue Bürger ersetzt. Läuft alles nach Plan.

Wolfgang Borchardt | Di., 23. Juli 2024 - 14:36

ihre Ideologie. Die am endgültigen Vormarsch zu hindern, sehen wir nur noch zwei Hindernisse: das Grundgesetz und das Bundesverfassungsgericht, das nun demnächst "demokratisch resilient" aufgerüstet werden wird - unter Beteiligung von SPD, Grünen, FDP u n d CDU. Das schien lange überfällig, hatte das Gericht sich doch als wenig willfährig erwiesen.

Ich habe Zeit meines Lebens geglaubt, unser Grundgesetz sei der Heilige Gral unserer Demokratie. Dann kam das Ungemach aus der Uckermark. Seitdem weiß ich, dass es nicht mehr wert ist als Pokémon to go. Vom Heiligen Gral aller Rechtsvorschriften so weit entfernt wie die Realität vom Regierungsraumschiff Berlin. Mir wurde als staunender Bürger erklärt, unsere „Verfassung“ sei nur ein Vorschlag, Nichts muss, Alles kann.
Und was das alles kann!! Bis heute wurde das Grundgesetz so oft missachtet, getreten und durch woken Zeitgeist, private Pseudo-Moral und ideologische Wahnvorstellungen ersetzt, dass inzwischen das Papier auf dem es gedruckt wurde mehr wert ist, als seine Rechtskraft!
Eine Schande für die Demokratie, eine Schande für das Land. Dass der Geist von Lord Voldemort so viele Anhänger hat, die bis heute unser Land in der Zange haben, war nur möglich mit all den Helferlein in der Justiz, den Medien, der Wissenschaft und der Kunst. Eine perfide, perfekte autokratische Superzelle!

Sabine Lehmann | Mi., 24. Juli 2024 - 00:54

Es auf einen Dachschaden zu begrenzen, reicht nicht. Bei diesem "Bauwerk" war schon das Fundament schlecht gegossen. So als ob man beim Beton eingießen die Stahlbewehrung vergisst. Ach was rede ich: ein Totalschaden vom Scheitel bis zur Sohle, damit ist alles gesagt. Fast. Zu meinen Geschlechtsgenossinnen fällt mir bald ohnehin nichts Druckreifes mehr ein, außer die Anregung, einige mögen doch bitte mal ihren Gynäkologen aufsuchen und ihren Hormonstatus überprüfen lassen, vielleicht liegt's ja daran....

Urban Will | Mi., 24. Juli 2024 - 03:01

gut kann es sein, dass eine Festung errichtet wird.
Die hier zitierten und erwähnten Verfassungsfeinde, deren Hauptbestrebungen die Vernichtung der Meinungsfreiheit sind, scheinen es ernst zu meinen. Sie werden immer mehr und sie werden „mutiger“. D Kampf gg die Freiheit scheint „en vogue“.
Oder sie sind zu dumm, um zu merken, was sie anrichten.
Ich denke aber, ersteres ist der Fall und man muss sich so langsam an den Gedanken gewöhnen, dass der Kampf gegen die Freiheit, allen voran die Meinungsfreiheit gesellschaftsfähig geworden ist.
Man denke nur an das Geheule landauf landab, als auf Sylt ein paar Besoffene grölten und die Stille, die den hier erwähnten Angriffen auf das Elementarste der Demokratie folgte. „Gegen Rechts“ scheint wichtiger als Freiheit. Irrenhaus.
Widerstand ist da, in der Politik – wo man ihn nach wie vor als „Nazi“ stigmatisiert (welch ein Hohn...) -, aber auch im Volk. Doch ist er dort noch zu still. Noch beherrschen die Lemminge die Straße. Wie lange noch?

Sabine Lehmann | Mi., 24. Juli 2024 - 16:42

Dem woken Zeitgeist letzte Zuckungen zu attestieren, lieber Herr Hanselle, ist sehr optimistisch, angesichts aktueller Entwicklungen ist doch eher genau das Gegenteil der Fall: Die Fahrt hat gerade erst so richtig begonnen. Steigen sie ein, und wieder eine tolllle Fahrt mit der woken "Raupe" durch intellektuelle Abgründe. Dieses "Fahrgeschäft" hat sich in unsere Zeit mit Pattex-Superkleber an sämtlichen Schnitt- u. Schaltstellen der Macht festgeklebt, scheint's für die Ewigkeit.
Eine Anekdote zum Thema Östrogen-Spezialistinnen und ihre neuesten Errungenschaften, Fundstück der Woche aus Paris:
Im Olympischen Dorf hat "frau" es den Olympioniken aus aller Welt so richtig gemütlich gemacht. In Kammern so groß wie Abstellräume stehen "Betten" aus Pappe u. recycelten Fischernetzen! Wer schon mal obdachlos war, wird diese Schlafstätten luxuriös empfinden, Sportler sicher auch. Zur "Erfrischung" wurde auf Klimaanlagen verzichtet, Paris, 30 Grad im Schatten, angenehm. Georgina Grenon sei Dank!