Hans-Georg Maaßen auf CDU-Wahlkampftour im sächsischen Radebeul
Welches Ziel verfolgt Hans-Georg Maaßen wirklich im CDU-Wahlkampf im Osten? / picture alliance

Werte-Union - „Hans-Georg Maaßen engagiert sich nicht aus Rache"

In der CDU wird die Kritik an der konservativen Werte-Union und ihrem Vorsitzenden Alexander Mitsch lauter. Ihr neues Aushängeschild, Hans-Georg Maaßen, nutzt seine Wahlkampf-Auftritte im Osten, um die Kanzlerin und ihre Politik zu attackieren. Spielt er damit nicht der AfD in die Hände?

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

So erreichen Sie Antje Hildebrandt:

Alexander Mitsch ist Gründer, Vorsitzender und Sprecher der vom Präsidium und Vorstand der CDU nicht anerkannten „Werte-Union“. Der Verein wurde vor zwei Jahren gegründet und zählt 2500 Mitglieder.

Herr Mitsch, Ihr Parteikollege Elmar Brok wurde gerade in der Welt mit den Worten zitiert: „Ich kenne keine Gruppe in der Union, die weniger Werte hat als die Werte-Union.“ Hat er Recht?  
Wenn uns Herr Brok in diesem Ton kritisiert, machen wir alles richtig.

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Hans-Jürgen Stellbrink | Mi., 14. August 2019 - 22:17

Auch wenn die unselige rhetorische Figur vom "der AfD in die Hände spielen" immer wieder auftaucht, zeichnet das Interview gegenüber anderen Journalismus-Simulationen aus, dass kritisch und beharrlich nachgefragt wird. Unsere Kanzlerin und ihre Adlaten mussten sich solch kritische Fragen schon lange nicht mehr von Journalisten gefallen lassen. Es überwog die bewundernde Hofberichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen.
Tatsache ist jedoch, dass die meisten politischen Positionen der AfD denen der Kanzlerin vor ca. 15 Jahren entsprechen, die sie elegant im Rahmen der Okkupation der Themen des politischen Gegners über Bord geworfen hat.
Leider krankt auch die Werte-Union daran, dass sie von der linksgewendeten Union wie Aussatz behandelt wird. Das dürfte kaum konservative Wähler für die Union motivieren.

Joachim Walter | Do., 15. August 2019 - 11:23

Antwort auf von Hans-Jürgen St…

… das Vertrauen in diese „Werte-Union“.

Für meine Begriffe hat es viel zu lange gedauert, bis überhaupt zweifellos intelligente Leute in der Union sich auf ihre eigentlichen Werte besonnen haben.

Warum haben diese Leute seit 2015 alles mit sich machen lassen?

Warum sollte ich glauben, dass diese „Werte-Union“ jetzt eine Korrektur einleiten könnte, wo sie sich in der Vergangenheit so schnell haben auf die Seite schieben lassen.

Und, wie glaubwürdig ist es, einerseits die Themen und Argumente der AfD zu vertreten, und andererseits jede Zusammenarbeit mit den „Schmuddelkindern“ auszuschließen.

Wie anders würde diese Republik heute aussehen, wenn sich die „Werte-Unionisten“ 2015 dazu entschlossen hätten geschlossen zur AfD zu gehen, und damit die vernünftigen Kräfte dieser Partei nachhaltig gestärkt hätten.

Kein Mensch würde heute von den "Höckes & Co." reden und die schlimmsten Fehlentwicklungen im Land wären sicher eingedämmt worden.

... lieber Herr Walter.
Mir geht es genauso wie Ihnen: Mein Vertrauen in die CDU ist grundlegend zerstört.
Wie lange schreiben wir beide uns eigentlich schon die Finger auf diesem Forum wund,
und was hat sich seitdem bei der CDU zum Besseren verändert?
Nichts.

Christine Lamine | Do., 15. August 2019 - 16:14

Antwort auf von Hans-Jürgen St…

Solange Angela Merkel Kanzlerin ist, wird sich in der CDU nichts ändern. Nach wie vor stimme ich Seehofers Ausspruch zu, dass Merkel die Mutter ALLER Probleme ist. Auch wenn sie das Amt der Parteispitze abgegeben hat, zieht sie nach wie vor die Strippen in der Partei und lässt die Puppen nach ihrem Gusto tanzen. Neben ihr darf es keine starken Leute und schon gar keine starken Männer geben, denn mit ihrer Weiberwirtschaft macht sie lieber Palaver-Politik als eine Politik der Taten. Die Werte-Union ist für mich nur ein Pseudonym, der dem Wähler suggerieren soll, wir sind da und passen auf. Wollten sie wirklich in der CDU etwas ändern, müssten sie geschlossen austreten und eine eigene Partei gründen. Dazu fehlt ihnen der Mut, denn unter dem Hut der CDU fließen immerhin die Diäten regelmäßig.

Gerhard Lenz | Fr., 16. August 2019 - 09:30

Antwort auf von Hans-Jürgen St…

Man erinnere sich: Der letzte von Maaßen zu verantwortende Verfassungsschutzbericht erwähnt die AfD lediglich als Opfer - was angesichts des offensichtlichen Abdriftens der Partei an den rechten Rand und des wachsenden Einflusses extremistischer Kräfte Unverständnis auslöste. Gleichwohl traf sich Maaßen mit führenden Vertretern der AfD, beriet sie möglicherweise, wie sie einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz entgehen könnten. Seine starrsinnige Leugnung der Hetzjagden von Chemnitz - bevor es überhaupt Ermittlungsergebnisse gab - unterschied sich keinen Deut von denen führender (und anderer) AfD-Vertreter. Aussagen, linksextremistische Kräfte in der SPD hätten zu seinem Sturz beigetragen, erwartet man eher von AfD oder NPD. Könnte Maaßen, wie er wohl wollte, wäre er längst Mitglied der AfD. Das aber würde ihn vollends unglaubwürdig machen - hat er doch (lediglich) für den gegenwärtigen Zeitpunkt Koalitionen mit der AfD ausgeschlossen - wohlweislich nicht für die Zukunft...

Herr Lenz, waren Aussagen des damaligen Verfassungsschutzpräsidenten aufgrund fehlender Fakten (Daten), auf die wohl kaum einer besseren Zugriff hatte als er.
Welche „Ermittlungsergebnisse“ fehlten denn? Die „unabhängigen“Aussagen linker Journalisten oder gar Demonstranten?

Ok, ich verstehe, Maßens Worte passten nicht ins linke Weltbild.
Daher wurde er ja auch geschasst.
Die linke Welt war wieder in Ordnung.

Jetzt macht er halt weiter, weil er offensichtlich eine Motivation hat, das verstehe ich sehr gut und freue mich darüber, auch wenn ich kein CDU – Anhänger bin.

Und Sie denken, Maßen steht unter fremden Einflüssen, die ihn nicht so agieren lassen, wie er eigentlich will? (also: AfD – Mitglied werden)
Wer soll das denn sein??

Überlassen Sie die Verschwörungstheorien doch bitte den Rechten, die sind da besser.

Keiner. Maaßen hat jede Menge Verständnis für die AfD gezeigt, möglicherweise gar Sympathie. Das ist Maaßen pur, da steckt niemand dahinter.

Die angeblich fehlenden Fakten fehlten absolut nicht. Abgesehen von etlichen öffentlichen Äusserungen radikalisierter AfDler gab es auch eine Materialsammlung über die AfD; etliche Landesverfassungschützer äusserten damals (auch öffentlich) Unmut darüber, dass diese nicht die notwendige Aufmerksamkeit bekam.

Wenn Maaßen jetzt von AfDlern bejubelt wird - warum wohl? Weil er sich notwendig kritisch mit der Partei auseindergesetzt hat?

Da bedarf es keiner Verschwörungstheorien, um zu erkennen, wie es Maaßen mit AfD-Gedankengut hält. Bestes Beispiel, nach wie vor: die Hetzjagden von Chemnitz. Die es laut eines Maaßen ja nie gab.

Auch hier: Deckungsgleichheit mit der AfD.

ein Talent, meine Aussagen komplett falsch zu verstehen.

Ich rede nicht von Verschwörungstheorien, sondern schloss dies aus Ihrer Aussage, Maaßen würde, wenn er könnte, zur AfD wechseln.
Also nochmal: wer sollte ihn hindern? Er ist selbstbewusst und selbstständig genug, um das selbst zu entscheiden... Denke ich zumindest.
Und er hätte allen Grund, in der Tat... Er w u r d e, das ist meine volle Überzeugung, von einem links gesteuerten Komplott abgesägt.

Nennen Sie mir bitte – von Aussagen irgendwelcher Journalisten und linker Demonstranten abgesehen – genaue Fakten über „Hetzjagden“ in Chemnitz.
Das allgemein bekannte Video habe ich gesehen. Mehr kenne ich nicht.

Seit nun auch bekannt ist, dass einer der „Hitlergrußzeiger“ ein Antifa – Aktivist war, fällt es mir noch schwerer, an diese „Hetzjagden“ zu glauben.

Und: Es gibt keine "AfD – unbedingt – kritisier – Pflicht", deren Nichtbefolgen jeden nicht öffentlich sich zu ihr bekennenden Politiker zum AfD – Sympathisanten macht.

Tomas Poth | Mi., 14. August 2019 - 22:22

war machtpolitisch folgerichtig, da er Ihrer Majestät widersprochen hatte und mit seinem Widerspruch auch noch recht hatte.
Maaßen vertritt, anders als Madame M., politische Positionen die sich nicht an der Winddrehrichtung orientieren.
Wer in den ostdeutschen Bundesländern Politik machen will darf die AfD nicht ausschließen, sonst erleben wir nur noch"Koalitionen Ertrinkender" die sich aneinander klammern und alles mit in den Untergang ziehen.
Wer sich eine kindliche Greta als Vorbild nimmt, mir sei es verziehen, aber der hat sie nicht alle.

Da wird das Problemfeld "Einwanderung/Innere Sicherheit" thematisiert. Nur, Lösungsansätze werden nicht präsentiert. Da sollte sich dieser Werte-Vertreter der Union, Herr Mitsch, einmal selbstkritisch an die Nase fassen und die wirklichen Probleme aufzeigen, die allerdings nicht mit "Einwanderung und Innerer Sicherheit" in Verbindung stehen, sondern ganz anders gelagert sind. Aber davon redet man gerade in der CDU nicht so gerne, weil die Granden dieser Partei nur zu gut um ihre eigenen Versäumnisse wissen.

Die Unionsparteien sind, noch viel enger und massiver, mit den Vertretern und Repräsentanten des Großen Geldes verwoben.
Gegenwärtig ist wieder einmal die Rede von alten und neuen Steuern, Steuersenkungen oder Steuererhöhungen, über den gänzlichen oder teilweisen Wegfall des Solidaritätszuschlags.
Schon kommt massiver Gegenwind aus dem Bereich der Arbeitgeber und ihrer Verbände und aus dem Bundesverband der deutschen Industrie.
Dabei geht es darum, die eigenen Pfründe der Oberen Zehntausend zu retten und zu bewahren.
Was aber geschieht, wenn etwa die Automobilindustrie und deren Zuliefererunternehmen in großem Stil Arbeitsplätze abbauen? Müßten die Parteien nicht bereits jetzt Möglichkeiten und Wege aufzeigen, um dieses Problem zu lösen? Wären da nicht grundlegende Verkürzungen der Regelarbeitszeiten zu empfehlen? Wie geht es weiter mit einem Grundeinkommen für alle?
Die wirklichen Probleme sind nicht Migration und Innere Sicherheit, sondern geregelte Zuwanderung und vieles mehr.

Sehr geehrte Dame,
Sie sprechen vieles auf einmal an.
Bezüglich Arbeitsplätze ist es so dass die Produktivitätssteigerung über die Jahrzehnte niemals voll auf die Arbeitszeitverkürzung durchgeschlagen ist oder alle in Beschäftigung gebracht hätte.
Das Motto, wenn wir in immer kürzerer Zeit die Güter herstellen die wir brauchen haben wir letztlich mehr Zeit für anderes, als nur die schnöde Grundversorgung. Letztlich endete das ganze in immer neue Produkte, neuen Konsum, das ganze Auf und Ab der Konjunkturen, der uns im "Hamsterkäfig" gefangen hält.
Wenn Sie sich mehr darüber informieren wollen empfehle ich ich ihnen das Buch:
Wievielt ist genug? Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des guten Lebens.
Autoren R&E. Skidelsky.

...Maaßen wurde entlassen, weil er in seiner Warschauer Rede "linksradikale"(!) Kräfte in der SPD für seine Absetzung als Präsident des BfV verantwortlich gemacht und seiner eigenen Regierung vorgeworfen hatte, Desinformation zu betreiben, die selbst russische Methoden in den Schatten stellt! Was soll man dazu noch sagen? Die Entlassung war folgerichtig, wenn nicht gar überfällig! Daraus den Mythos eines aufrechten Streiters für die Wahrheit zu konstruieren, ist schon ziemlich absurd.

Und was hat das alles eigentlich mit Greta zu tun?

Angela Bösener | Do., 15. August 2019 - 20:55

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Herr Hügle. Zur Richtigstellung Folgendes zur Rolle der SPD:
Im Januar 2016 war in der Sendung von Frau Maischberger u. a. auch Herr Stegner (SPD) zu Gast. Auf den Hinweis von Frau Petry (seinerzeit AfD), dass der Verfassungsschutz sogar festgestellt hätte, dass es keinen Grund für eine Beobachtung gäbe, sagte Herr Stegner, dass das nicht der Verfassungsschutz entscheide, sondern die Politik. Und man dafür sorgen werde, dass das auch passiert. Die Äußerung von Herrn Stegner vom Januar 2019 nach der Entlassung von Herrn Maaßen ist ebenfalls recht interessant. Er freute sich auf Twitter, dass die Rechtspopulisten von der AfD endlich in den Fokus des Verfassungsschutzes kommen. Dazu, so Herr Stegner, musste der unselige Maaßen gehen, damit das passieren kann, was längst überfällig gewesen wäre. ( Die Aussagen können Sie zur Nachprüfung durch Eingabe der entsprechenden Schlagwörter googlen.) Cui bono?

Kai Hügle | Fr., 16. August 2019 - 12:03

Antwort auf von Angela Bösener

Dass Maaßen Teile der SPD für linksradikal (und einflussreich) genug hielt, nach den Ausschreitungen in Chemnitz seine Entlassung durchzusetzen?
Dass Maaßen der Bundesregierung vorwarf, in diesem Zusammenhang eine systematische Desinformationskampagne betrieben zu haben?

Können Sie sich einen Innenminister vorstellen, der über so etwas hinwegsieht?

Albert Schultheis | Do., 15. August 2019 - 22:39

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Ihnen zufolge hat wohl nichts mit nichts zu tun. Was ist denn bitteschön die Wahrheit über Chemnitz? Wurde da nicht die gesamte Bürgerschaft sprichwörtlich vor der ganzan Welt diffamiert und verunglimpft? - Und das aufgrunf zweier höchst zweifelhafter Machenschaften: das singuläre Video von Zeckenbiss (wenn man schon auf Zecken als Quellen vertraut!) sowie das Bild des hitlergrüßenden linken Wirrkopfes.

Gerhard Lenz | Fr., 16. August 2019 - 10:19

Antwort auf von Albert Schultheis

...sind denn Ihrer Meinung nach "Zecken"? Richtig ist, dass da Linke in offensichtich ironischer Absicht den Begriff als Überschrift ihrer Aktivitäten gebrauchten.

Ansonsten wird der Begriff in der Neo-Nazi-Szene zur Diffamierung des politischen Gegners benutzt. Wonach per Definition der rechten Chaoten natürlich alles "links von Rechtsaussen", also alles links von AfD, NPD usw. linksextremistisch ist.

Kai Hügle | Fr., 16. August 2019 - 12:14

Antwort auf von Albert Schultheis

Ich halte es für unredlich, die damaligen Ereignisse in Chemnitz auf dieses ominöse Video zu verengen. Ich konnte da übrigens auch keine "Hetzjagd" erkennen, und es war falsch, diesen Begriff ungeprüft zu verwenden! Aber der Polizeibericht der des Linksradikalismus sicher unverdächtigen Chemnitzer Polizei vermerkte in dieser Nacht eine Vielzahl verbaler und physischer Übergriffe und: "100 vermummte Personen suchen Ausländer" (zitiert in: Die Welt vom 11.9.2018).

Gerhard Lenz | Fr., 16. August 2019 - 16:28

Antwort auf von Kai Hügle

Streichen wir also den Begriff Hetzjagd. Wie nennen wir dann, was in Chemnitz passiert ist? Wie wäre es mit "lustiges Ausländer und Sozis-Fangen?" Und den dokumentierten Angriff auf die Jusos nennen wir "Zeckenklatschen". Bleibt noch der Angriff auf das jüdische Lokal...da fällt mir nichts ein, ohne geschmacklos zu werden.

Aber egal - ist doch, wenn ich Herrn Maaßen verstehe, alles gar nicht passiert.

Kai-Oliver Hügle | Sa., 17. August 2019 - 06:48

Antwort auf von Gerhard Lenz

ein Missverständnis vor, Herr Lenz. Ich dachte, ich hätte deutlich gemacht, dass in jener Nacht eine ganze von Reihe von Straftaten verübt wurden, und Maaßen gut beraten gewesen wäre, die Polizeiberichte zu lesen, anstatt in der BILD-Zeitung(!) den Eindruck zu erwecken, hier sei eine Desinformationskampagne in Gang, nur weil auf diesem 15(?)-Sekunden Video nicht eindeutig eine "Hetzjagd" zu sehen ist.
Ich hätte Maaßen schon nach diesem Interview entlassen.
In der FAZ gibt es eine interessante Datenanalyse zu seinen Twitter-Followern. Sehr aufschlussreich...
Ich kann verstehen, dass man ihm nahelegt, die CDU zu verlassen. AKK redet sogar von einem Ausschlussverfahren.

Tomas Poth | Sa., 17. August 2019 - 21:11

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

ist doch ganz logisch. Die Verbindung ist die Kanzlerin mit ihrer Chemnitzer-Jagdszenen-Lüge, die nun die naive FFF-Greta-Bewegung belobigt.
Diese Kanzlerin ist eine Katastrophe für Deutschland, sie ist ein Synonym für falsche Entscheidungen die uns Risiken und Belastungen aufhalst, für die Otto Normalverbraucher zur Ader gelassen wird.

Ernst-Günther Konrad | Do., 15. August 2019 - 06:53

" In weiten Teilen der Bevölkerung genießt Hans-Georg Maaßen völlig zu Recht großes Vertrauen.
Wenn man Fehler gemacht hat, darf man die nicht verschweigen. Man muss sie zugeben und ernsthaft angehen."
Ich habe mir diese beiden für mich wichtigen Sätze nochmal in meinen Kommentar kopiert, weil deren Inhalt genau das wiederspiegelt, was viele Menschen an der Regierung kritisieren.
In meinem Bekanntenkreis haben selbst die langmütigsten CDU-Wähler spätestens mit dem Umgang mit Herrn Maaßen für sich die Reißleine gezogen und sind AFD-Wähler.
So sehr ich Ihren Aussagen zustimmen kann, frage ich mich schon:
Wo waren die zwar noch nicht im Verein organisierten Werteunionisten (WU) ab 2015?
Wo waren diese WU in ihrer Gesamtheit bei der Demontage von Herr Maaßen. Vereinzelte leise Kritik hörte man. Warum kein lauter Aufschrei?
Herr M. schadet der CDU nicht, er hilft auch nicht der AFD, nein, er zeigt Ehrlichkeit und steht zur Partei, aber eben nicht zu Merkel.
So etwas nennt man Charakter.

Da gebe ich Ihnen recht, Herr Konrad! Maaßen hat gezeigt, dass er nicht an Strippen hängt. Einen Rückzieher macht, um sein Amt zu behalten.
Momentan, der Einzige von der CDU welchen ich noch wählen würde.
Jetzt wurde ja in Chemnitz ein Sympathisant der linksextremen Antifa (Antifa-Tattoo am Körper des Angeklagten wurde festgestellt) wegen des Zeigens des Hitlergrußes zu sieben Monaten Haft verurteilt.
War ja auch so quasi ein Beleg für rechtsradikale Ausschreitungen, wie sie durch die Presse gingen. Der Angeklagte hat sich aber deutlich (vor Gericht) dem linksradikalen Spektrum zugeordnet und als Entschuldigung zuviel Alkohol ins Spiel gebracht.

Henning Magirius | Do., 15. August 2019 - 07:55

für dieses Interview. Herr Mitsch und die Werteunion zeichnen sich durch eine klare, verständliche Sprache aus, so wie sich auch die stellvertretende Vorsitzende der Wertunion, Simone Baum, gestern bei Maischberger präsentiert und geäußert hat (z.B. zur Definition des Begriffes „Rassismus“). Genau auf dieses Dilemma aller Parteien links der AfD macht die Werteunion aufmerksam: Das Verbiegen von Begriffen in der deutschen, politischen Sprache. Hans Georg Maaßen ist dieser (bewußten) Begriffsverwirrung zum Opfer gefallen und wurde entlassen, weil er die Wahrheit hinsichtlich Chemnitz ausgesprochen hatte. Deutschland braucht dringend eine neue Regierung, Köpfe mit Verstand und Orientierung. Maaßen als Bundeskanzler wäre eine gute Lösung.

Christine Lamine | Do., 15. August 2019 - 16:26

Antwort auf von Henning Magirius

Stimme mit Ihnen, Herr Magirius, voll überein. Herr Maaßen wäre für mich der richtige Bundeskanzler und somit die CDU auch wieder wählbar. Leider sind das aber Wunschträume die nie eintreffen werden, solange wir Bürger den Kanzler und auch den Bundespräsidenten nicht direkt wählen dürfen. Was die Parteien aus Wahlergebnissen machen dienen Bremen oder Görlitz als Studienobjekte.

Urban Will | Do., 15. August 2019 - 08:41

Interview mit Aussagen, die einen irgendwie „beruhigen“, dass nicht alles kaputt ist in den Reihen der einstigen konservativen Volkspartei.

Aber Herr Mitsch macht aber einen großen Fehler, in dem er zu deutlich und schwer revidierbar die AfD als nicht „koalitionsfähig“ erklärt wegen einiger ihrer Mitglieder, „mit denen man nicht zusammen arbeiten kann“.

Jede Partei hat Ausreißer in ihren Reihen.

Es gibt sehr viele intelligente Köpfe in der AfD, vor allem auch Leute mit Lebens- und Berufserfahrung.

Eine Koalition so explizit auszuschließen, wird dazu führen, dass auch die „Werte – Union“ keine andere Wahl hat als bei dem zu erwartenden Koalitionsgeschachere nach den Ostwahlen mitzuspielen.
Es ist zu erwarten, dass der sonst immer so schön hervorgehobene „Wählerwille“ mit einer Welle von Hohlgeschwätz weggewischt wird. Man wird die Mehrheitspartei ausschließen.

Das wird zu ziemlich alles unglaubwürdig machen, was Herr Mitsch hier redet.

Sie haben vollkommen recht, das ist ein großer Fehler von H. Mitsch, eine Koalition mit der AfD in Sachsen auszuschließen. Inhaltlich, politisch gibt es natürlich bei der Werteunion die größte Schnittmenge mit der AfD, nicht mit der FDP, schon gar nicht mit der SPD oder den Grünen. Was die Sachsenwahl betrifft: Hier hat MP Kretschmer ein Riesenproblem - er wird sein Direktmandat in Görlitz möglicherweise gegen den AfD-Kandidaten verlieren. Sollte das so sein, wird er nicht mehr Ministerpräsident werden können. Dann werden auch die Karten in der Sachsen-CDU neu gemischt. Immerhin haben bei einer Umfrage jetzt schon ein Drittel der CDU-Direktkandidaten in Sachsen eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht ausdrücklich ausgeschlossen, sondern wohlweislich geschwiegen.

Romuald Veselic | Do., 15. August 2019 - 08:54

Verfassungsschutzpräsident entlassen worden. Die Opposition wirft ihm vor, er habe den Kampf gegen den Rechtsradikalismus in seiner Amtszeit systematisch vernachlässigt."
Diese Opposition ist genauso/noch schlimmer, als die aktuelle Regierung. Merkt man's überhaupt nicht; dass Die Linke (SED a. d.) & Co. immer das gleiche Vokabular abdrischt, wie es die ganze Zeit tat, als sie Macht in DDR besaß? Dass dies eine manisch-ritualisierte Masche ist? Dem niemand mehr (damals)zuhörte.
Wieso nimmt sich keiner Die Linke zu Brust vor, und fragt warum die SED-Hinterbliebenen, Maduro in Venezuela unterstützen, obwohl er die Wahlen dort verlor?
Deshalb die Opos, wie Grünen oder Linken und deren Aussagen, immer gegen die Null laufenden und gleichen Phrasen produzieren. Ihre politischen Thesen, sollten sie zuerst an sich selbst testen. Es gibt noch genug Insel, die nicht bewohnt sind. So betrachtet, waren die Schiffsbrüchigen, wie Robinson Crusoe, die ersten Öko-Freaks.

Ernst-Günther Konrad | Do., 15. August 2019 - 09:08

Warum nicht die Kanzlerin oder einer ihrer Regierungsmarionetten?
Was hat Maaßen, was die anderen CDU-Verantwortlichen AKK, Zimiak und andere nicht haben?
Ich habe mir diese Fragen selbst beantwortet.
Merkel oder sonstige CDU-Promis würden im Ost-Wahlkampf aufgerieben werden. Die örtlichen CDUler wissen es, sie ahnen ihre Niederlagen und hoffen auf Rettung durch Maaßen. Sie wissen genau, wie ihre Landsleute ticken, sie denken selber so, wagen aber nicht den offenen Aufstand. Klare Kritik an Merkel nur beim Waldspaziergang allein. Sie hoffen Maaßen spricht das aus, was sie denken und ihre Wähler hören wollen.
Nur, bei allem Respekt für Maaßen, er wird allenfalls Zauderer halten könne, die vielen zutiefst enttäuschten Altäwhler jedweder Parteien, die sind so zornig und enttäuscht, die lassen sich so nicht mehr umstimmen und kommen auch nicht wieder.
Koalitionen mit der AFd werden erzwungen werden. Alles eine Frage der Zeit. Dann wäre auch für Herr M. die Stunde als Innenminister da.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 15. August 2019 - 10:50

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

beim Wahlkampf in Stralsund.
Entweder benutzen die nicht so starke Weichzeichner, jedenfalls würde ich meinen, dass Frau Merkel sehr! angegriffen aussieht.
Das ist keine Schande in ihrem Alter und dem, was sie sich aufgeladen hat in Richtung evtl. "unersetzlich", aber erstens halte ich das für falsch, weil man so eine Partei kaputt machen kann und zweitens hat es niemand von ihr verlangt und drittens gibt es trotzdem viele Alternativen oder Epigonen Merkels in der CDU.
So gesehen hätte man seitens der Ost-CDU unbedingt auf diese Breite setzen müssen.
Ich hoffe, dass Herr Mitsch und Herr Maaßen nur einen kleinen Teil der Wahlkampftreibenden der CDU im Osten darstellen.
Ich hoffe sehr, dass die CDU stärker wird als die AfD.
Und der Bereich Sachsen-Anhalt etc. der SPD hatte evtl. recht, wenn er die Personalentscheidung der SPD vor den Lantagswahlen über die Bühne gebracht sehen wollte.
Wer macht Wahlkampf seitens der SPD-Spitze im Osten?
Ist ein Bericht möglich?

Jürgen Keil | Do., 15. August 2019 - 09:25

"Auch andere CDU-Mitglieder kritisieren, dass die Werte-Union immer schärfere Kritik an der Bundesspitze übt." Diese Feststellung von Cicero zeigt das Dilemma der CDU. Es wird kritisiert, das kritisiert wird, und sogar noch die Parteispitze. Das geht aber nun gar nicht. Erinnert mich ein wenig an meine SED- Mitgliedschaft. In Mitgliederversammlungen oft gehört: Ja keine Mangeldiskussion, wir brauchen Lösungsvorschläge. Das Politbüro, oder gar Gen. Honecker kritisieren? Da musste man sich sehr warm anziehen. Vor der Kritik seine unverbrüchliche Treue zum Sozialismus und zur Sowjetunion zu versichern, war unabdingbar. Personenkult eben! Wem nützt Personenkult? Den, vom Wohl der Führung abhängigen Funktionären.

helmut armbruster | Do., 15. August 2019 - 09:46

weil er sich nicht von der Kanzlerin hat beugen lassen.
Das unterscheidet ihn von so vielen anderen, die man nur Mitglieder des Hofstaates nennen kann. Und mit dieser Benennung sind sie noch gut bedient...es gäbe da noch ganz andere Möglichkeiten der Benennung.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 15. August 2019 - 10:18

Merkel sich von ihrer eigenen Position abgewandt hat?
Die kennen den evtl. "Neuen Konservatismus" noch nicht, wonach CDU ist, was die Kanzlerin je sagt und das bleibt auch so, wenn sie morgen das Gegenteil der Positionen des Vortages erzählt?
Es scheint, dass manche Wähler eigene Interessen haben und nicht an jetzt bessere Positionen glauben?
Das wird aber unerheblich sein, wenn man nur noch diese Positionen wählen darf?
Herr Mitsch sollte sich den Werdegang von Herrn Maaßen anschauen und überlegen, wie er verhindert, aus der CDU ausgeschlossen zu werden.
Das politische Niveau mancher Interviews sinkt m.E. erheblich.
`Was will Maaßen wirklich´..liest sich für mich wie "Revolverblatt" oder "Verschwörungstheorie".
Das Interview klingt für mich nach dem klaren Rat, endlich die CDU zu verlassen.
Das kommt, wenn man Sendungen sieht wie z.B. SRF Sternstunden Philosophie?
Frau Harrer von derstandard.at bemängelt die Gänsefüßchen"kultur".
"Schreibt/Kommentiert" Sie in Deutschland?

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 15. August 2019 - 10:32

Liebe Frau Hildebrandt, ich kritisiere keinesfalls manche fortschrittliche Positionen, die Frau Merkel in die CDU/CSU brachte und teile sicher nicht die Positionen von Herrn Maaßen oder Herrn Mitsch, aber dass es einer ehemaligen FDJ-Sekretärin in einem hochsensiblen Bereich des DDR-Staates bedürfte, den Konservatismus noch einmal ganz neu zu denken, das glaube ich erst, wenn Frau Merkel dies ERSICHTLICH selbst darlegen könnte, jedenfalls am besten in einer Grundsatzrede bei der KAS und mit anschliessend vorher nicht abgesprochenen Fragen. Die CDU muss nicht vorgeführt werden.
Frau Merkel kann Macht, aber ob CDU, das wage ich zu bezweifeln.
Aber was schreibe ich da, die SPD steht selbst vor Richtungsentscheidungen.
Damit Sie, liebe Frau Hildebrandt nicht lange herumrätseln müssen, meine Positionen wurden bislang von Oppermann, Steinmeier und Gabriel weitgehend abgedeckt
Ich schrieb zwar mal, dass ich in der DDR evtl. in der SED gewesen wäre, ich bezweifle das jetzt aber doch sehr

Urban Will | Do., 15. August 2019 - 10:38

Warum sollte sich Herr Maaßen „rächen“ wollen?
Ich halte ihn für sehr intelligent und mutig.
Als Lakai im Trosse Merkels hätte er seine Bedenken zu Chemnitz niemals geäußert.

Er wurde bekanntlich hierfür politisch vernichtet. Von einer Koalition der Altparteien.

Vorerst.

Aber seine Überzeugungen wurden nicht vernichtet.
So ist alles, was er jetzt tut nur konsequent während „Rache“ eher irrational und hoch emotional belegt ist.
Er macht einfach das weiter, was ihm am Herzen liegt, auch gegen den Mainstream und verdient hierfür großes Lob.

Auch ich wäre froh, wenn er in einem anderen politischen Zeitalter – wann immer dieses kommt – ein wichtiges politisches Amt innehätte.

Bettina Jung | Do., 15. August 2019 - 11:06

Stört, ist das überhebliche Mantra „ wir sagen zwar das gleiche wie die AfD, aber wir sind die Guten“. So bleibt alles wachsweich

Norbert Heyer | Do., 15. August 2019 - 12:07

Wofür braucht die CDU eine „Werte-Union“ - eine Partei, die es sich gefallen ließ, dass die Kanzlerin nach Belieben sämtliche Werte geschliffen hat? Eine Frau, die am Ende aller Parteitage frenetisch gefeiert wurde? Oder hat ja auch jemand mit der Faust in der Tasche geklatscht? Ich habe jedenfalls keinerlei Kritik am Kurs von Frau Merkel wahrgenommen. Klar, der Mann von der Schwesterpartei mit den richtigen Aussagen und dem Unterlassen jeglicher weiterer Schritte, den gab es schon. Doch den hat die beratungsresistente Kanzlerin jetzt wohl endgültig zum gehorsamen Befehlsempfänger degradiert. Ich empfehle der Werte-Union zur Wahrung ihrer Werte den geschlossenen Austritt aus der grünen Union und sich vielleicht mal bei der AFD umzusehen. Da wird man bestimmt den einen oder anderen alten Kollegen wiedertreffen, weil dort die alten Ideale der früheren CDU noch gepflegt werden. Die AfD wollte man mit Argumenten schlagen und nicht mit Verleumdungen und dummen Sprüchen. Wahltag
ist Zahltag

Klaus Peitzmeier | Do., 15. August 2019 - 12:53

Da tummeln sich erfolgreich aussortierte Wessis als AfD Fänger in den neuen Bundesländern, obwohl die Bürger erst die Nazi- u dann die SED Diktatur erlebten. Die Bürger wollten Reise-, Rede- u sonstige Freiheiten. War die Diktatur so toll, daß man jetzt den Neonazis Höcke u Kalbitz hinterherläuft? Warum ruft man Lügenpresse, um den ganz offensichtlichen Wessi Lügnern Höcke u Kalbitz zuzujubeln?
Äußerlich haben sich Dörfer u Städte, Häuser u Gärten, Straßen u Brücken dramatisch gut entwickelt. In Rostock, Dresden, Leipzig, Erfurt, Jena, Gera u Schwerin hat sich Industrie angesiedelt. Natürlich reicht das nicht. Aber warum AfD wählen, die genau den weiteren Fortschritt verhindert. Wer wird denn in einen Standort investieren, wo Rechtsradikale die Region dominieren? Kann man, bei aller berechtigten Kritik, wirklich so dumm sein u wieder Armut u Diktatur wählen?

Die Altparteien (Merkels CDU, SPD, Grüne und Linke) sind eine unheilige Symbiose mit dem Medien- und Technologiekartell (z.B.: Bertelsmann) eingegangen. Dies geschah genauso wie in den USA bei den unterlegenen Demokraten mit Silicon Valley, NYT und WP. Die Philosophin Nancy Fraser hat dies sehr gut im Philosophie Magazin Heft 06/2018 beschrieben. Das deutsche Partei-Quartett steuert die emanzipatorische Fassade für den Deal bei damit das Kapital ungestört auf weitere Raubzüge gehen kann. Das schlimmste daran ist der Abbau der Demokratie und damit auch die Glaubwürdigkeitskrise der Politik. So zerstören die Politiker ihre eigenen Grundlagen: 1998 stimmte ein Grüner den völkerrechtswidrigen Krieg gegen Jugoslawien zu,
die SPD erfindet 2003 bis 2005 Hartz4 gegen ihre eigene Wählerschaft
und Merkels Atomausstieg sowie Grenzöffnung ist allen noch in Erinnerung.
Noch Fragen, Kienzle?

in einer Regierungsbeteiligung (die absolute Mehrheit wird es kaum geben) der AfD eine Art „Machtübernahme“ à la NSDAP sehen, dann verstehe ich ja Ihren Beitrag.

Aber nur dann...

Aber wie sollten sie denn eine Diktatur hinkriegen??

Ich bin zugegebenermaßen jetzt nicht voll informiert, wo genau Herr Höcke „lügt“ oder gelogen hat (Lügen sind nur dann Lügen, wenn man das, was man ankündigt, nicht macht, aber dafür muss man aber erst mal regieren).
Sie können jemanden, den Sie nicht mögen, einen Lügner nennen, das ist alltägliches Geschäft, aber es bedeutet nicht, dass er dann auch einer ist.

Äußerlich (optisch) gut entwickelt hat sich der Osten schon unter Kohl, das ist nichts, was auf dem Spiele steht, auch nicht unter der AfD.
Warum der Osten verarmen soll, ist mir schleierhaft, zumal das, was die AfD heute sagt, früher mehr oder weniger das war, was die CDU sagte. Und trotzdem wurde im Osten investiert.

Also ruhig bleiben und abwarten.

Ich wollte auch Herrn Peitzmeier antworten, das haben Sie aber hinreichend getan. Erlauben Sie noch eine kleine Anmerkung als Ergänzung.
Es ist nicht Aufgabe einer Opposition, für alles eine Lösung zu haben, aber alles zu hinterfragen und ggfls. zu kritisieren. Wer die Medien allerdings studiert wird feststellen, dass Aussagen der AFD zu bestimmten Sachfragen sehr, sehr selten überhaupt öffentlich gemacht werden. Die Ansichten der AFD werden geradezu verschwiegen.
Frage an Sie Herr Peitzmeier: Mit welchen Aussagen haben die von Ihnen benannten AFDler denn gelogen?
Geben Sie mir bitte eine schlüssige Erklärung und ich bin fair genug, Ihnen dann auch recht zugeben.

Josef Olbrich | Do., 15. August 2019 - 14:08

Vielleich sollten wir hier im Westen mal inne halten und nachdenken. Herr Maaßen hat ein Gespür dafür, wie unsere Mitbürger in den neuen Bundesländern sich fühlen. Ja, Ostdeutsche fühlen sich abgehängt gegenüber den alten Bundesländern. Weshalb eigentlich? Gerade ältere haben ein Gefühl, dass in der Wirklichkeit eines freiheitlichen Staatswesens die Sicherheit ambivalent ist. Und dieses Gefühl setzt Kräfte frei, die politisch kaum beherrschbar sind. Dazu kommt die „politische Korrektheit“, die einer Gesinnungsdiktatur gleicht, der man glaubte entkommen zu sein. Wir im Westen, die wir nach der Hitler Diktatur in Freiheit leben, haben das Gespür verloren für diese schleichende Gesinnungsdiktatur „Political Correctness“, dieses Gefühl der Überwachung ist in den neuen Bundesländern bei älteren Menschen noch vorhanden. Deshalb sollten wir diese Gegebenheiten unserer Mitmenschen uns zu Bewusstsein führen, ehe wir urteilen.

Ralf Altmeister | Fr., 16. August 2019 - 11:05

Antwort auf von Josef Olbrich

Als erfahrener Ossi muss ich ihrer Einschätzung widersprechen. Die Mehrheit, auch der AfD- Wähler, fühlt sich nicht abgehängt, sondern möchte keine westdeutschen Verhältnisse, die gekennzeichnet sind von Stadtteilen, wo es zugeht und aussieht wie in Islamabad, wo es ausufernde Clan- Kriminalität und 2000 Moscheen gibt, wo die größte rechtsextreme Organisation der " Grauen Wölfe" mit ca. 18000 Mitgliedern existiert, wo zwei Drittel der türkischen Mitbürger Herrn Erdogan wählen, wo die Grünen dabei sind, unter dem Deckmantel der Klimarettung, eine sozialistische,totalitäre Gesellschaft zu installieren, wo man Menschen willkommen heißt, die mehrheitlich eine Kultur mitbringen, die einer offenen Gesellschaft entgegenstehen. Dazu gehören Antisemitismus, Ablehnung der Gleichberechtigung der Frau, Ablehnung Homosexueller, Ächtung Andersgläubiger, Überhöhung des Ehrbegriffes bis zur Gewaltanwendung bei partnerschaftlicher Ablehnung. Alles das haben die Altparteien über Jahre zugelassen.

Sehr geehrter Herr Altmeister, Sie haben vollkommen Recht mit ihrer Darstellung der Westdeutschen Situation. Glauben Sie mir, die schweigende Mehrheit hier im Westen empfindet wie Sie - leider schweigt sie weiter. Und rückblickend muss ich gestehen, dass abgehängt nicht die richtige Wortwahl war, für ein Leben, welches zum eigenen Umfeld nicht passt.

Sehr richtig Herr Altmeister, als geborener und gelernter Ostdeutscher fühle ich mich nirgendwo "abgehängt". Dieser Begriff ist nicht sehr hilfreich. Gewiss unterscheiden sich Ost und West hinsichtlich des akkumulierten Vermögens und auch im Einkommen. Die Zeit nach der Wende 1990 war schwierig, aber man hat es doch irgendwie geschafft. Sie haben die Gründe der Abneigung vieler Ostdeutscher gegen bestimmte westdeutsche Verhältnisse, wie sie etwa in Berlin-Neukölln und Duisburg-Marxloh anzutreffen sind, umfassend beschrieben. Jawohl, es sind vor allem diese Gründe, und daran sind die Altparteien schuld. Sie sind für mich spätestens seit 2015 nicht mehr wählbar. Es reicht: Ich will kein Calcutta oder Harare im Osten. Das ist nicht hinnehmbar. Dieses Land ist unser Land, dessen Grenzen zu schützen sind. Sozialstaat mit Rundumversorgung für alle und offene Grenzen sind unvereinbar.

Wolfgang Schuckmann | Do., 15. August 2019 - 14:18

Für mich zeigt auch dieses Interview, eine unter Vielen, wie zerrissen der politische Diskurs ist.
Alle haben die Goldwaage unterm Arm um den anderen zu beweisen dass er betrügen will und glaubt nur seinem eigenen Maß, dass er für Unfehlbar hält. Wie man sieht hat die alte Dame SPD so richtig an den Umfragewerten zu knabbern. Ebenso ergeht es der CDU, und weshalb? Weder ein Hinterfragen, ob an der eigenen Position wirklich alles stimmt, noch ein Nachdenken über das Grummeln an der Wählerbasis, die schon lange sieht wohin der Zug fährt. Weder eine kluge Abschätzung der Wirkung der deutschen Politik auf unsere EU-Partner, siehe das Schweigen im Walde mit Macron, noch das Gebaren Leute aus aller Herren Länder hereinzulassen, u. sie dann großzügig an die Mitgliedsländer der EU verteilen zu wollen, noch die Wirkung der Straffung der Zügel gegenüber einzelner Mitgliedsländer bei der Austeritätspolitik, fand nur ansatzweise statt. Das rächt sich auch innenpolitisch, da die Spieler der

Wolfgang Schuckmann | Do., 15. August 2019 - 14:29

auf dem Spielfeld sich nicht einig sind wie das Spiel zu gestalten ist, um zum Erfolg für die Mannschaft zu kommen. Im Gegenteil, viele versteckte Fouls gegenüber Andersdenkender, das Verändern der Spielregeln während des Spiels, etc.
Die babylonische Verwirrung um den richtigen Sprachgebrauch untereinander, die Ausgrenzung und versuchte Vomplatzstellung für die nicht mehr Willfährigen, usw. Dies alles trägt dazu bei, dass sich der Zuschauer angewidert abwendet. Der Stadionsprecher kann da auch nicht helfen.
Wie all dem auch sei, sollten die Mannschaft nicht den Mindestkonsenz finden um dieses Gemeinwesen zukunftsfähig zu machen, weil es zur Zeit nicht dafür taugt, dann sehe ich für unser Staatswesen recht schwarz, denn auch gesellschaftliche Entwicklungen zeigen eindeutig in diese Richtung.
Ich tröste mich mit meinem Alter, das mir hoffentlich hilft, dass ich nicht Alles bis zum Ende erleben muss.

Bettina Jung | Do., 15. August 2019 - 15:02

Die sich von der judäischen Volksfront absetzen möchte. Daran erinnert mich diese WerteUnion. Wieso gründen sie nicht eine eigene Partei, anstatt sich im Wahlkampf wie Cheerleader für Merkel stark zu machen? Deutschland braucht mehr als nur Forderungen, es braucht Taten

ich musste wegen Ihrer Analogie aus Monty Python stark lachen. Wahrhaftig so, wie Sie beschreiben.
Mir liegt der Sinn dieser Werte Union auch fern. Wenn diese Leute meinen, Probleme in den Reihen der CDU zu sehen, dann müssen sie die innerparteilichen bekämpfen. Was nützt mir als Ex-Wählerin der Partei der Wahlkamp mit dem Maasen? Wählen würde ich dabei ja die CDU, vor der es mir in letzten Jahren graut.
Es ist ja alles schön, was der Vertreter der WerteUnion hier im Interview sagt. Aber er muss es nicht mir sagen - das weiß ich ja ohne ihn - etwas muss dass seinen Parteifreunden sagen. Ansonsten ist alles bloß heiße Luft.

Lisa Werle | Do., 15. August 2019 - 17:53

Die ‚Frage‘ kann ich wirklich nicht mehr hören bzw. lesen (bitte auch nicht mehr in Cicero). Denn diese Schuldzuweisung ist doch sehr offensichtlich nur dazu da, notwendiges Hinterfragen und dringend erforderliche Kritik zu unterbinden.
Dass die CDU heute dort steht, wo sie steht, hat sie genau diesem ‚Maulkorb‘ zu verdanken, den sie internen kritischen Anmerkungen immer wieder verpasst hat. Siehe Peter Tauber „wer nicht für Merkel ist, ist ein Arschloch“. Maaßen ist in meinen Augen ein guter Vertreter der Werte, die die CDU mal hatte. Ich würde sofort zu einem seiner Vorträge gehen. Und nicht Maaßen ‚erschüttert das Vertrauen in die Kanzlerin‘ – das hat sie gemeinsam mit ihren getreuen ‚Paladinen‘ schon selbst besorgt.

Albert Schultheis | Do., 15. August 2019 - 20:55

Wenn die sich klar gegen eine Koalition mit der AfD ausspricht, dann können die Werte-CDUler auch gleich Zuhause bleiben, denn sie werden politisch nichts durchsetzen können. Nicht einmal ein heutiger Sozialdemokrat würde auch nur mit Gummihandschuh einem Werte-Unioner die Hand schütteln, geschweige denn mit ihm koalieren.
Nein Ziel der Werte-Union ist ein ganz anderes: Man will einige der zur AfD übergelaufenen Wähler wieder einfangen - mit dem "Narrativ": "Schau her, wir sind nicht so dekadent und opportunistisch, wie die AfD uns immer darstellt. Wir sind kuhl, wir haben Werte!" - Aber nach der Wahl kriegt die Werte-Union auf die Schulter geklopft und kann abtreten, so wie einige der wenigen alten Aufmucker zuvor auch, die alle wie Schlacke im Fluss der Lava beiseite geschoben wurden und erkalteten. Und dann geht die große Wertezertrümmerungspartie einfach weiter wie gehabt. Es geht um die Macht, Dummy!

Frank Domnick | Do., 15. August 2019 - 21:34

Na, da wird sich Frau Merkel sicherlich freuen über die Wahlkampfhilfe von Herrn Maaßen im Osten. Oder erwartet irgendjemand wirklich, dass ggf Erfolge der Werteunion zugerechnet werden?

Gerhard Lenz | Fr., 16. August 2019 - 10:24

Antwort auf von Frank Domnick

...will Maaßen das Ergebnis seines Engagements, so es denn positiv sein sollte, nicht länger mit Merkel teilen, muss er wohl die CDU verlassen - die Werte-Union ist nicht mehr als ein intern nicht anerkannter, kleiner Haufen von Unions-Rechtsauslegern.
Sollte das Ergebnis aber nicht positiv ausfallen, wird Herr Maaßen wohl endgültig als parteischädigender Störenfried abgestempelt sein.

Fazit: So oder so - schon um authentisch zu werden/scheinen sollten Maaßen zur AfD überwechseln.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 16. August 2019 - 14:41

Antwort auf von Gerhard Lenz

irren, im Forum muss auch keiner sagen, was er wählt, jedenfalls vermute ich, dass Sie die CDU wählen, obwohl Frau Merkel hier und da für sie ruhig "radikaler" sein dürfte?
Also das nur gethest und wenn ich mich irre, werde ich Sie wirklich ernst nehmen.
So respektiere ich Sie "nur".
Ich sehe evtl. einen anderen Weg für die CDU als Sie, der evtl. nicht darin bestünde, alle aus der CDU hinauszubewegen, die nicht wie Frau Merkel denken, es gibt schliesslich die AfD, sollen sie doch dahin. NEIN, ich weiss von früher, dass die CDU/CSU als eine Volkspartei aufgestellt war, will sagen viele umschloss und in unserer alten Bundesrepublik eine evtl. explizit rechte Partei nicht gebraucht wurde.
Wir hatten ursprünglich die Sozial-/Liberal- und Christdemokraten.
Das würde mir noch reichen und ich hoffe darauf, dass sich die CDU/CSU in Zukunft besser austariert, die SPD gar nicht von diesem Pfad abweicht und die FDP Rechtsstaat/Wirtschaft nach vorne bringt.
Kurz, wenn die AfD sich erübrigt..

Ich wünsche Ihnen auch weiterhin einen gesunden Schlaf und federflauschige Träume! Offenbar sehnen Sie sich nach der bewährten alten Ordnung der Bonner BRD zurück - das wäre wünschenswert, wenn nicht die bleiernen Merkeljahre mit ihren irrwitzigen Anything-goes-Entscheidungen hinter uns lägen, die eine bisher seit der Weimarer Republik nicht mehr gekannte Spaltung der Gesellschaft und der politischen Ordnung hinterlassen haben. Als Folge dieser Spaltung ist die CDU nicht mehr die CDU, die wir etwas länger hier Lebenden einmal kannten und evtl schätzten, die SPD nicht mehr die SPD, selbst die FDP nicht mehr die FDP, die wir einmal kannten. Und sie werden angesichts der irreversiblen Fehler, die diese Parteien zu verantworten haben, auch sehr, sehr lange nicht mehr - wenn überhaupt noch einmal - zu ihrer alten Glaubwürdigkeit zurückfinden können. Das würde nur funktionieren durch eine radikale Auswechselung von Gesichtern (ich verbeiße mir den Begriff Visagen).

erklären müssen, evtl. damit Frau Merkel unbehelligt bleibt, dann verweise ich doch einmal auf die politische Erfolgsgeschichte der alten Bundesrepublik und erinnere an den mir jetzt sehr verständlichen Wunsch des evtl. überwiegenden Teils der DDR-Bevölkerung, ihre "Vordersten" loswerden zu wollen.
Über die Anteile bin ich mir nicht sicher, denn die friedliche Revolution in der DDR entsprach auch dem politischen Zeitgeist und wurde von ihm nicht unerheblich mitgetragen.
In der alten Bundesrepublik wollte fast niemand DDR-Verhältnisse, sicher zu 95% nicht, vielleicht in der DDR ebenso, weshalb man sich ja `bereitwillig´ integrierte.
Die jetzige teils religöse "Deutungsherrschaft" als politisches Modell könnte man zur Not mit tendenziellen "autoritären Anprüchen" der CDU in der alten Bundesrepublik vergleichen, die wurden aber nicht mit all den Gruppen nach vorne getragen, die den Konservativen z.T. feindlich gegenüberstanden.
Konservatismus war `Kompetenz´
Merkel irrlichtert?