Seit der Jahrtausendwende nimmt die Gewalt durch Linksextreme wieder zu / Andreas Herzau

Radikalismus - Linke Gewalt

Die Gefahr linksextremer Straftaten wird oft unterschätzt. Dabei dreht sich die Gewaltspirale immer schneller. Die ideologische Begründung für die „Revolution“ reicht in die sechziger Jahre zurück. Doch zugleich zeigt sich die gewaltbereite linke Szene extrem anpassungsfähig.

Autoreninfo

Klaus Schroeder (Foto dpa) ist Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und wissenschaftlicher Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat. Seine Forschungsschwerpunkte sind das geteilte und wiedervereinigte Deutschland, der rechte und linke Extremismus sowie der Sozialstaat. Vor Kurzem erschien sein Buch „Kampf der Systeme“ (Olzog edition, Reinbek).

So erreichen Sie Klaus Schroeder:

Blockierte Autobahnauffahrten und auch der Versuch, Zufahrten zu Flughäfen zu besetzen: Einige Akteure kleben ihre Hände auf der Straße fest, sodass sie von der Polizei nur mit erheblichem Aufwand weggeschafft werden können. Sie bezeichnen sich als „Aufstand der letzten Generation“. Ihre Vertreter behaupten, der Klimawandel zerstöre die Erde, und sie halten sich für die letzte Generation, die den (angeblich) sich selbst beschleunigenden Klimakollaps noch aufhalten kann. Darüber hinaus kritisieren sie – zu Recht – die Vernichtung von Lebensmitteln.

Sie können dem linken Milieu zugerechnet werden, wenngleich sie mehrheitlich keine Linksextremisten sind. Mit diesen haben sie aber die Selbstermächtigung zu kriminellem Verhalten gemein. Sie ignorieren den Rechtsstaat und gehen davon aus, dass der gute Zweck alle Mittel rechtfertigt.

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Gerhard Lenz | So., 10. April 2022 - 09:37

für den ideologisch vorbereiteten Cicero-Foristen, jenen mit ewigem Hunger auf Futter, das sein rechtsrandiges Weltbild stützt?

Linke Gewalt, vom Autor in den ersten Zeilen gefährlich in Verbindung gesetzt zu Klima-Aktivisten?

Wasser auf die Mühlen jener Wutbürger, die in einem harmlosen Schulhof-Kid mit FfF-T-Shirt schon einen zukünftigen Andreas Baader oder eine Ulrike Meinhof erkennen!

Setzen wir mal zur Landung in der Realität an:

Die Gefahren durch rechten Extremismus übersteigen das Gewaltpotential militanter Linker um ein Vielfaches.

Diese Woche gab es bundesweit Razzien in der rechten Szene: In verschiedenen deutschen Städten versuchen terroristische "Deutschland-Erlöser" ihre "national-befreiten" Zonen durchzusetzen. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Angriffen auf Andersdenkende.

Und in Hessen wurden mal wieder rechts-extremistische Polizisten-Chats entlarvt.

Gab es dazu "irgendwas" im Cicero? Ach nee, würde der AfD-treuen Leserschaft klar mißfallen.

Zur Gefahrenlage ein paar Fakten:

"Den Angaben [der PKS] zufolge war der größte Anteil der erfassten Straftaten 2021, wie bereits im Vorjahr, rechts motiviert. Die vorläufige Statistik weist mehr als 19.000 Delikte von Tatverdächtigen aus dem rechten Spektrum aus. (...) Bei rund 9000 Straftaten aus dem vergangenen Jahr geht die Polizei von einer politisch links zu verortenden Motivation aus."

https://www.zeit.de/news/2022-01/18/zahl-politisch-motivierter-straftat…

Das heißt nicht, dass man über linksextreme Gewalt nicht berichten sollte, aber "Schlagseite" hat der Cicero natürlich.
Insofern stimme ich auch Ihrer Einschätzung bzgl. der Berichterstattung bzw. des Kommentarverhaltens zu. Keine Silbe über den Mord von Idar-Oberstein, stattdessen sehr aufgeregte Spekulationen über das Motiv der Tat von Heidelberg (24. Januar); ein Interesse, das verschwand, sobald klar war, dass der Täter KEIN Ausländer war, nicht mal einen Migrationshintergrund hatte.

Realität an.
Sie verbitten sich jede Berichterstattung über linke Gewalt mit dem geistreichen Argument, es gäbe auch rechte Gewalt (über die auch im CICERO berichtet wird oder wurde und worüber – soviel ich weiß - Sie sich nicht aufregten.)
Herr Lenz, leider muss man Sie hier mit Samtpfötchen anfassen, sonst ist d Beitrag weg.
Aber:
Wenn Sie irgendetwas, was Herr Schroeder hier auflistet (und es ist eine erschreckende Liste) als unwahr beweisen können, dann tun Sie dies, aber hören Sie auf, mit solch hanebüchenen Aussagen verschleiern zu wollen, was linke Chaoten in diesem Land anrichten.
Im Unterschied zu den rechten Chaoten haben linke unterstützende Parteien im Hintergrund (Linke, Grüne, Teile d SPD), die es bis heute nicht geschafft haben – im Ggs zur AfD im Fall rechtsextremer Gewalt – sich zu distanzieren und die das Land/die Bundesländer mittlerweile mehrheitlich regieren.
Das ist der große, extrem gefährliche Unterschied.
Aber singen Sie weiter Ihr Lied, es amüsiert.

Wir erleben gerade in großen Dimension, wie eine Politik, die seit Jahren aus naivem utopistischem Wunschdenken heraus agiert hat, krachend gescheitert ist bzw. immer noch scheitert. Und Sie, lieber Herr Lenz, haben es scheinbar immer noch nicht begriffen, wo das Problem liegt? Auch unsere Quoten-Innenministerin, der man durchaus einen paranoiden Umgang mit dem Problem des Rechtsextremismus/Rassismus attestieren kann, ist doch in Wirklichkeit eine von links-grün-woker Ideologie angefressene Aktivistin, die aus ihren linksideologisch getünchten vier Wänden heraus nichts anderes macht, als diesen linksextremen Verfassungs- und Demokratiefeinden den Boden zu bereiten.
"Die Gefahren durch rechten Extremismus übersteigen das Gewaltpotential militanter Linker um ein Vielfaches."
"Und in Hessen wurden mal wieder rechts-extremistische Polizisten-Chats entlarvt." Das sind die medialen Fallen der Linksjournaille! Schroeders Analyse konfrontiert Sie offenbar mit unangenehmen Wahrheiten!

"...Die Gefahren durch rechten Extremismus übersteigen das Gewaltpotential militanter Linker um ein Vielfaches..."

Diese Aussage ist eine durch nichts belegte Behauptung, die durch Schönredner wie Sie, des linksradikalen Gesindels immer wieder beschworen werden. Der letzte Bericht des BKA belegt das Gegenteil. Natürlich wissen Sie nichts davon, daß in vielen Polizei-Statistiken, u.a. in Brandenburg und Hessen, nicht zuordenbare Gewalttaten automatisch dem rechten Spektrum zugerechnet werden. Das ist belegbar. Also, behaupten Sie hier nicht solchen Mumpitz.

Gerhard Lenz | So., 10. April 2022 - 17:46

Antwort auf von Stefan Forbrig

Natürlich pflegt keiner der ach so Erzürnten ein rechtsextremes Weltbild, geschweige denn steht er für rechtsextreme Ideologie...

Und trotzdem: Wenn hier mal Rechtsextremismus thematisiert wird, was äußerst selten der Fall ist, fliegen hier so einige Sicherungen raus. Und das, wo doch keiner was mit rechtem Extremismus am Hut hat, alle nur gestandene "Konservative" sind!

Und mittendrin, mit der höchsten Herzfrequenz, unser lieber Herr Forbig, der eiserne Verteidiger Dunkeldeutschlands.

Zitat: Nicht "zuordenbare (??)" Straftaten werden in der Kriminalstatistik einfach als rechtsextremistisch geführt!

Sie bringen auch gleich den richtigen Begriff zur Einordnung Ihrer Aussage: Was für ein "Mumpitz!"

Können Sie das auch belegen? Hat Ihnen wohl ein Bekannter erzählt....

Für Sie gibt es wahrscheinlich gar keine rechtsextremistische Gewalt. Nur psychisch gestörte Einzeltäter, oder terroristische Organisationen, die vom VS manipuliert und gelenkt werden.

Entlarvend.

....widerlege ich kurz die Behauptung von Herrn Forbrig, derzufolge "nicht zuordenbare [sic] Gewalttaten automatisch dem rechten Spektrum zugerechnet werden".
Aufgrund der Zeichenbegrenzung musste ich in meinem Zitat gestern folgende Information auslassen:

"Mehr als 17.000 Straftaten waren für die Polizei ideologisch nicht zuzuordnen."

So viel dazu. Und nun: "Aber jeder weiß doch, dass diese Statistiken frisiert sind!" in 3, 2, 1...

...Sie müssen sich nicht bemüßigt fühlen, Herrn Lenz beizuspringen. Und mitnichten haben Sie meine Fakten widerlegt. Weiteres Beispiel gefällig?:

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat bei einem Interview mit Inforadio RBB am 22.09.2016 klar und deutlich gesagt:
Zitat:
„Also erst mal was zur Statistik. Wir haben in Brandenburg die Statistik bei rechtsextremen Übergriffen geändert. Das heißt, bei der Polizei ist erst mal jeder Übergriff, wo nicht erwiesen ist, daß er keine rechtsextreme Motivation hatte, wird in diese Statistik reingezählt.“ Zitatende.

In nur 2 Min. Recherche hätten Sie das alles selbst herausfinden können.

Albert Schultheis | So., 10. April 2022 - 09:44

Die verlockende Saat der '68er, der alten Stalinisten und Maoisten, der RAF-Mörder ist aufgegangen. Der grüne Rasen der Einfalt und des politischen Kretinismus ist längst aufgegangen und er dominiert die dünne Lufthoheit der Begriffe und ihrer Semantik - nicht nur in Deutschland. Aber hierzulande in aller Regel noch mit einem Spin ins Infantile, Bigotte, ins Absolute. Wir haben deren Heranzucht einfach geschehen lassen, sie zT fröhlich begrüßt in Schulen, Gewerkschaften, Betrieben, Sportvereinen, Universitäten bis hin zu Landfrauengruppen. Heute sitzen ihre Zeloten überall dort fest in ihren Sesseln und drehen den Spieß um, gegen die die brav waren, ordentlich und diszipliniert, wie ihre Väter und Großmütter, die weiter schufteten für eine bessere Zukunft, für ihre Kinder und Enkel - ohne zu ahnen, dass es für die in Deutschland keine Zukunft mehr gibt. Jetzt ist es zu spät, das Kind liegt mit dem Bade ausgeschüttet im Brunnen. Demnächst frisst die Revolution wieder mal ihre Kinder.

gabriele bondzio | So., 10. April 2022 - 10:18

„Humanität“ hat immer nur in der Ideologie bzw. Blase, in denen sich die Verfechter "des Guten" befinden...Vorrechte.

Die außerhalb Stehenden, dürfen gern mit der Keule (auf der MORAL in großen Buchtaben steht) geschlagen oder erschlagen werden.

Und so mancher "Aktivist" sucht seinen Lebenszweck in gewalttätigen Ausschreitungen, hauptsache es ist was los.

Tomas Poth | So., 10. April 2022 - 10:34

Unterschätzung ? sie wird leider goutiert, gehätschelt und verharmlost in der RotGrün-Journaille unseres Landes, das ist das Problem!

Der sogenannte "Kampf gegen Rääächts" ist nichts weiter als die Verschleierung Linker Gewalt, muslimischer Gewalt und des muslimischen Antisemitismus in Deutschland.

Christa Wallau | So., 10. April 2022 - 12:29

Antwort auf von Tomas Poth

...ist nichts weiter als die Verschleierung linker Gewalt, muslimischer Gewalt und des muslimischen Antisemitismus in Deutschland."
Genau!
Dieses verlogene, verrückte Spiel findet in unserem Land nun schon seit Jahrzehnten statt und hat dazu geführt, daß sich in den Hirnen der allermeisten Deutschen alle vernünftigen Maßstäbe zur Beurteilung von realen Gefahren total verschoben haben.
Infolgedessen wird die massive linke Gewalt, die sich in erster Linie nicht in Straßenschlachten und Auto-Verbrennungen manifestiert, sondern in der
Diskriminierung jeglicher Gegenmeinungen, gar nicht mehr als solche wahrgenommen und kann ihr schlimmes Werk jeden Tag relativ ungestört forsetzen.

Ingo Frank | So., 10. April 2022 - 12:36

Antwort auf von Tomas Poth

Wünschte ich mir die Zeit zurückzudrehen, und alle die der Linken Ideologie, angefangen mit den 68 Igeln, anhängen, dass man diese Traumtänzer in die DDR sagen wir mal ab 1970, vom Westen umsiedelt. Diese Linken, würden heulend zum lieben Gott beten, um eine Rückkehr in ihr altes kapitalistische System zu erflehen. Umsiedeln nach China, Cuba od. Nordkorea wäre auch nicht schlecht, aber genau so heilsam.
Im übrigen würde das „fast“ der gesamten Jurnallie ebenso ergehen.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Schmelztiegel war West-Berlin. Hier bildeten sich Wohngemeinschaften (WGs) als alternative und gewaltfreie Lebensformen. Sie knüpften eher an die 20iger Jahre an. Jedenfalls gab es keine Denkverbote. Die Verehrung von Mao, Ho Chie Minh etc. waren reine Provokation, gegen den Vietnam-Krieg, niemand wollte deren Systeme. Die umgebene DDR war völlig uninteressant, ein durch und durch militarisierter, autoritärer Gewaltstaat, eher ein Preußen. Außer DKP/SEW- Anhängern bzw. Agenten, wollte niemand eine DDR, die 68iger waren Träumer einer besseren Welt, die sich von den USA verraten fühlte. Man las Wilhelm Reich, Herbert Marcuse und natürlich Karl Marx. Die DDR war nie etwas anderes, als eine sowj. Exklave als Folge des deutschen Faschismus. Nur Anfang der 50iger Jahre gab es noch eine deutschlandweite FDJ, sozusagen in der Findungsphase der BRD..

Hans Jürgen Wienroth | So., 10. April 2022 - 10:47

Das Hauptproblem liegt darin, dass die Vertreter des Rechtsstaats in Teilen den Zielen dieser linken Gruppen nahestehen. In Wolfsburg wurden die Verfahren gegen Autobahnbahnblockierer o. Auflagen (die Angeklagten erklärten sich damit nicht einverstanden!) eingestellt, Besetzer von Braunkohlegruben werden nicht verurteilt usw. Wenn der Rechtsstaat wegschaut, dann nimmt die Gewalt zu. Dann haben die Gewalttäter kein Verständnis, wenn es irgendwann doch zu Prozessen und Urteilen kommt, weil man zu weit gegangen ist.
Man glaubt sich auf der Seite des Rechts und die Politik fördert mit dem einseitigen Kampf gegen Rechts das Ausufern der Gewalt. Hinzu kommt, wie auch hier beschrieben, eine Berichterstattung, die unangenehme Dinge verschweigt.

Ernst-Günther Konrad | So., 10. April 2022 - 12:27

Die LINKEN stürzen bei Wahlen in die Bedeutungslosigkeit und deren extreme Kämpfer der Straße, gerne finanziell unterstützt von linksextremistischen Gruppen bei den GRÜNEN und der SPD, fühlen sich berufen, ihren Kampf zu verstärken. Wir werden eine zweite RAF erleben, gerne noch als Aktivisten für dies und das getarnt und gerne noch als Kämpfer gegen rechts angefeuert. Warum wurde Indymedia nicht längst der Saft abgestellt? Warum lassen deutsche Richter linke Gewalt bei Demos gerne mal mit Verfahrenseinstellungen mit und ohne Auflagen durchgehen? Warum ist eine Handbewegung "Hitlergruß" bis hin zur Haft, so viel schlimmer als ein Angriff auf Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungsdienste. Gern auch unbescholtene Bürger als Kollateralschäden. Ich habe viele Einsätze, die hier im Artikel genannt wurden teils selbst erlebt. Zweimal hat man mich versucht mit Steinen von einem Turm geworfen zu verletzen oder gar zu töten. Warten wir mal, wenn es die politischen Unterstützer selbst trifft.

Karla Vetter | So., 10. April 2022 - 19:12

Ganz gleich ob linker, rechter oder islamischer Extremismus. Das Problem ist die Definition. Rechtsextremismus wird bereits bei einer politischen Einstellung wie sie vor 30 Jahren als Mitte galt festgestellt. Jede dumme Schmiererei faschistischen Inhaltes ist( m.E. zu Recht) strafbar. ACAB, Hammer und Sichel oder menschenverachtende Sponti-Sprüche sind es nicht. Auch das erklärt die Vielzahl rechtsextremer Straftaten. Dazu kommt eine gewisse Narrenfreiheit und klammheimliche Freude. Wenn man sieht welche Allianzen Linke mit Judenhassern bei Demostationen wie dem Berliner Al Quds-Tag eingehen, kann einem schlecht werden.

Gunther Freiherr von Künsberg | Do., 14. April 2022 - 16:29

Der demokratische Rechtsstaat hat das Problem, dass nicht nur die Legislative bestimmt welche Gewalt gerechtfertigt ist und wer diese Gewalt konkret auszuüben berechtigt ist.
Es sind vor allem die Journalisten die sich von politischen Gruppierungen beeinflussen lassen und dann selbst durch zum Teil perfide Wortwahl definieren, welche Maßnahmen politischer Gruppierungen“ Gewalt“ sind bzw. welche Gewaltmaßnahmen sozial gerechtfertigt sind und deshalb legitim sind.
Solange der demokratische Rechtsstaat durch (angebliche) Deeskalation auf sein Gewaltmonopol teilweise verzichtet oder soweit die Ausübung von nichtstaatlicher Gewalt für den Gewalttäter kein Risiko sowohl in körperlicher Hinsicht (Verletzungsgefahr) wie auch in wirtschaftlicher Hinsicht (Vorstrafe) darstellt, solange werden rechte und auch linke Gewalttäter durch Gewalttaten den demokratischen Rechtsstaat verhöhnen.