Selbst Adam Smith sprach sich für einen starken Staat aus

Wohin mit Ihrem Geld? - Das Kompetenz-Problem

An einem starken Staat ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Dann muss er jedoch von fähigen Politikern gesteuert werden, findet unser Finanzkolumnist Daniel Stelter.

Daniel Stelter

Autoreninfo

Daniel Stelter ist Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums „Beyond the Obvious“. Zuvor war er bei der Boston Consulting Group (BCG). Zuletzt erschien sein Buch „Ein Traum von einem Land: Deutschland 2040“.

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Diesen Sommer jährte sich der Geburtstag von Adam Smith, einem der Begründer der modernen Ökonomie, zum 300. Mal. Bekannt geworden durch sein Buch über den „Wohlstand der Nationen“, gilt er vielen als Vorläufer eines „Laissez-faire-Kapitalismus“, also als erster „Marktradikaler“ überhaupt. Dieser Eindruck entstand, weil viele die Gedanken des schottischen Philosophen auf die Aussagen der „unsichtbaren Hand“ des Marktes und der Bedeutung der Interessen des Einzelnen reduzierten.

In Wahrheit sprach sich Smith für einen starken Staat aus, der Rahmenbedingungen setzt, die Voraussetzungen für den Wohlstand der Nation schafft und diesen auch als Ziel verfolgt. Allerdings verband er dies mit der Forderung, sachkundige Politiker zu haben, die die Komplexität der von ihnen behandelten Probleme verstehen. Smith argumentierte, dass nur eine fundierte, auf Fachwissen basierende Entscheidungsfindung zu einer effektiven Regierungsführung führe. Mit Blick auf die aktuelle Politik in Deutschland wäre er da wohl entsetzt

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Maria Arenz | Mi., 9. August 2023 - 16:01

Wenn ich meine Einkommensteuerbescheide der letzten 20 Jahre anschaue und was ich an staatlicher Leistung dafür bekommen habe, könnte ich auf dem sprichwörtlichen unreinen Tier in einem Stück rund um den Äquator reiten. Das Gefühl dafür, daß man in verantwortlicher Position auch eine Leistung zu erbringen hat, ist bei der inzwischen herrschenden Gesinnungskamarilla schlicht nicht vorhanden. Wo soll es auch herkommen bei Typen, die gänzlich ohne Leistung auf diese Posten gekommen sind? Besserung scheint mir ausgeschlossen. Welches "Käpsele" wird schon eine Laufbahn in der Politik anstreben, wenn das jahrelanges Buckeln unter bzw. Ertragen von Flachpfeifen wie Lang, Baerbock, Habeck, Kühnert, Esken & Co bedeutet? Ganz abgesehen davon, daß diese Nullen eh niemand um sich dulden würden, der ihnen kraft Intelligenz, Fachkompetenz und Persönlichkeit gefährlich werden könnte. Man schaue sich nur an, wer unter Mutti Karriere gemacht hat- auch die ging schon auf Nummer sicher.

Die meisten, die hier Steuern zahlen, fragen sich sicher auch gelegentlich, warum der Staatsapprat immer weiter wachsen muss. Wenn bei der nächsten BTW eine etwas anders zusammengewürfelte Koalition das Ruder übernehmen würde, würde das Spiel von vorn losgehen – Zigtausende Beamte werden dann in Pension geschickt, neue Staatssekretäre und Beamte werden eingestellt. Besser und effiktiver wird die Regierungsmannschaft aber dadurch nicht, auch wenn wieder "angebaut" werden müsste. Ich habe regelrechte Furcht vor dem kommenden Steuerbescheid. Wofür ich Steuern zahle, hätte ich gern genau aufgelistet.

Dem kann man kaum etwas hinzuzufügen. Bezeichnend, dass der studienabbrecher,Merkel zögling und grünen Befürworter nd wahlverliererTobias Hans aus dem Saarland sich meldet. Ich bin vor vielen Jahren mal der CDU beigetreten, weil sie eine ökonomisch kompetente, antikommunistische Partei war. Heute würde ich nur noch davonlaufen und solche looser wie Hans würden mit den grünenden ins Bett gehen.

Heidemarie Heim | Mi., 9. August 2023 - 18:19

Echt jetzt geehrter Herr Stelter, "Nation"? Darf man diesen Begriff überhaupt noch verwenden? Aber im Ernst, was können denn die armen Politiker dazu, dass sie plötzlich Minister oder ähnliches sind? Da drückt man sich eben noch in der Opposition rum, kommt plötzlich an die Regierung und soll Kompetenzen als z.B. Volkswirtschaftler in null Komma nichts vorweisen, für die Sie und andere Ökonomen, Wissenschaftler usw. Jahre des Studiums und berufliche Erfahrung brauchten? Das wäre genauso, als wenn die mit Personalmehrheit gewählte Küchenhilfe in einer Klinik mal schnell die Chefarztstelle in der Chirurgie besetzt, alle Oberärzte, Assistenzärzte und sonstiges Fachpersonal entlässt und die vertrauten Kollegen/innen aus der Küche auf deren Posten "befördert". Kunstfehler beim Blinddarm von der 13? Welcher Kunstfehler? Kennen wir nicht, machen wir nicht! Geben Sie`s an die Rechtsabteilung weiter!
PS: By the way, haben Mathematiker schon mal Umfang /Masse der Trittinschen Eiskugel berechnet?

Rainer Mrochen | Mi., 9. August 2023 - 18:52

...Kompetenz voraus."
Schön gesagt, in diesem Susammenhang.
Inkompetenz ist ein Grad für das Mass des Desasters dass zu erwarten ist, in einem viel grösserem Zusammenhang.
Ich bin gewiss, daß sie das Prinzip negativer/positiver Rückkoppelung kennen.
Was will ich sagen?
Positiv rückgekoppelt: Dieses System verblödet und scheitert weil es sich selbst "auffrisst."
Negativ rückgekoppelt: Es gibt eine Kompensationsgrösse die dafür sorgt, daß das System, regulatorisch , nicht aus dem Rahmen läuft.
Vielleicht ist es klug bis auf Charles Darwin zurück zu gehen. Die Natur sorgt für Ausgleich.
Der Mensch, in seinem unnachgiebigen Drang nach Fortschritt, ist nur positiv rückgekoppelt.
Dieses System muss zwangsläufig in ein Desaster führen.
Sie sehen ja, die Apokalypse scheint das Mass der Dinge zu sein. Völlig irrational.
Gäbe es eine negative Rückkoppelung, weiss nicht wie, würden die Dinge besser laufen.
Vielleicht sollte man über Alternativen nachdenken, bevor man alles alternativlos erklärt.

Martin Janoschka | Mi., 9. August 2023 - 20:01

Gerade erst habe ich in der welt gelesen, dass man die co2 Abgabe in den nächsten jahren deutlich erhöhen wird. Das im Gegenzug versprochen Klimagerät gibt es aber nicht. Die Politik belügt, täuscht und betrügt die Bevölkerung, wo sie nur kann. Bei der Grundsteuer erwartet mittlerweile niemand Nehrung die aufkommensneutralität, die man der Bevölkerung versprochen hat. Auch hier gilt: tricksen, täuschen, Lügen.
Auch bei den Beamtenpensionen verschleiert die kameralistik die wahre Lage. Hier wäre die kaufmännische Buchführung nötig. Aber in habeck sprech: dann nähme der Staat analog dem Bäcker halt nicht mehr am Wirtschaftsleben teil.
Ganz ehrlich, hätten Lügen kurze Beine, der halbe Bundestag könnte aufrecht unter meinem couchtisch herlaufen. Aber: die Quittung gibt es bei der nächsten Wahl. Wie sagte hr. Fischer einst: avanti dilettanti. Ich sorge mit dafür.

Henri Lassalle | Mi., 9. August 2023 - 20:14

Meine Antwort: Vox clamantis in deserto. Betrachtet man das Panorama der Politikerleistungen der letzten Jahrzehnte in Deutschland, dann sieht eine lange Liste von evidenten Fehlentscheidungen, beruhend oft auf einer falschen Perzeption der Realitäten oder auf Ideologie. Merkel meinte immer," danach er sei man immer schlauer". Aber das stimmt so nicht. Nur werden Auguren, Warner und unabhängige Analysten überhört oder ignoriert, das habe ich oft erlebt. Leider muss man sagen: Mediokrität und Parteigerangel bestimmen die politische Szene. Eine Persönlichkeit, die mir als Ausnahme in Erinnerung verblieben ist: Der Kanzler Helmut Schmidt: Intelligent, kultiviert und intellektuel outstanding.

Ingofrank | Mi., 9. August 2023 - 21:27

ich würde sogar so weit gehen das es einen starken Staat nur mit starken & fähigen Politikern gibt! ….. und was wir hier im Buntland erleben, ist lediglich ein Dilettanten- Stadel von selbstgefälligen sich mehr als überschetzten Nichtskönnen und Labertaschen von denen ein großer Teil noch nicht einmal eine abgeschlossene Berufsausbildung hat. Und so etwas versucht ein Land wie Deutschland zu regieren? ( ich habe das Interview mit R Lang in der B a Sonntag gelesen. Das sagt alles!) Das kann nur schief gehen.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Gunther Freiherr von Künsberg | Do., 10. August 2023 - 01:12

zu verlangen ist undemokratisch. Von einem inkompetenten Wähler kompetentes Abstimmen zu verlangen überfordert Denselben und ist deshalb der Menschenwürde nicht vereinbar. Was sollten aus Ausbildungsabbrechern anderes werden als inkompetente Politiker. Weil sie sonst chancenlos wären gebietet Art.3 GG ihren Einsatz in der Politik. Ein Sonderfall ist die Inkompetenz durch Idealismus. Ein Beispiel hierfür ist ein Philosoph-Wirtschaftsminister dessen Regierungstätigkeit erheblich dadurch erleichtert ist, dass er keine Ahnung von Insolvenz und anderen wirtschaftlichen Notwendigkeiten hat. Deshalb kann er frei entscheiden und Ideologiekompatibel regieren. Amnesiebedingte Inkompetenz Schützt einen davor wegen ungerechtfertigter Vorteilsgewährung zugunsten 3. später zur Verantwortung gezogen zu werden, d h. daraus zu lernen.
Was lernen wir daraus: Kompetenz ist ein unsoziales Alleinstellungsmerkmal, das in die Wirtschaft & nicht in die Politik gehört.

Die Cathy | Do., 10. August 2023 - 09:28

.. es sind genau solche Kommentare, wie der Ihre an dieser Stelle, die mich (noch) nicht am Leben verzweifeln lassen; vielen Dank dafür