Kanye West, Kim Kardashian
Mag Nazis noch mehr als Juden: Rapper Kanye West, hier mit seiner Ex-Frau Kim Kardashian / dpa

USA - Neue Rechte und alter Antisemitismus

In den USA steigt die Zahl antisemitischer Vorfälle. Das Problem ist nicht nur der rechte Rand der Republikaner, sondern auch der Judenhass unter Afroamerikanern. Neu ist, dass auch Prominente wie Kanye West heute Dinge äußern, die vor kurzem noch tabu waren.

Autoreninfo

Eva C. Schweitzer arbeitet als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen in New York und Berlin. Ihr neuestes Buch ist „Links blinken, Rechts abbiegen“.

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Vor dem Plaza Hotel in New York, direkt am Central Park, steht Gilad Erdan, Israels oberster Diplomat für die Vereinten Nationen, gleich neben dem New Yorker Bürgermeister Eric Adams. Am Sonntagabend hat Hanukkah angefangen, das jüdische Lichterfest, und vor dem Plaza wird die erste Kerze der größten Menora der Welt angezündet. „Heute, in einer Zeit, da der Antisemitismus ansteigt, kämpfen wir wieder gegen die Dunkelheit und für unsere Religion und Kultur“, sagt Erdan.

Der Botschafter hat durchaus Grund zur Sorge: Die Zahl der antisemitischen Angriffe in Amerika hat ein Allzeit-Hoch erreicht. Die Anti-Defamation League weiß von 2717 antisemitischen Vorfällen im Jahr 2021 – 34 Prozent mehr als im Vorjahr und weit mehr als jemals zuvor. Die Zahl der Attacken im Jahr 2015, die der ADL gemeldet wurden, lag bei „nur“ 942. Das schließt Beschimpfungen und Hasspropaganda auf Social Media ein, aber auch Vandalismus, Hakenkreuzschmierereien und physische Angriffe auf Juden.

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Helmut Bachmann | Mo., 19. Dezember 2022 - 13:40

ob der Artikel von einer KI stammt? So ein Durcheinander, soviel Unklarheit, so viele Nebelkerzen. Hier wird alles durcheinander geworfen. Interessant mal wieder: Namedroping üblicher Verdächtiger, um sie nur ja nahe an Antisemitismus heranzuschieben. Auf der anderen Seite wurden die tatsächlichen Taten wie bei uns vom berühmten „Einmann“ begangen. Bei uns (laut Umfrage unter Juden) sind diese Einmänner zu 80% Muslime. Ist das Spiel in den USA dasselbe?

Ernst-Günther Konrad | Di., 20. Dezember 2022 - 09:35

Antwort auf von Helmut Bachmann

Danke Herr Bachmann für Ihr offenes Bekenntnis, mit dem Artikel eigentlich nicht viel anfangen zu können. Und ich dachte schon, ich wäre allein, der den Inhalt nicht so richtig versteht oder bei dem nicht die erwünschte Empörungsarie einstellt. Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, wäre der Artikel gegen "Links" gerichtet gewesen, wäre das alles nur Schwurbelei. Aber so.

Heidemarie Heim | Mo., 19. Dezember 2022 - 14:19

An was erinnert mich das nur? Ach ja, an die plakativen Sprüche und Ermahnungen unserer rosa bebrillten und woken, bisweilen auch politisch eigenmotivierten Vertreter aus Politik und Medien, die schon immer ein Herz für benachteiligte Minderheiten hatten. Nur scheint die Minderheit der Juden und deren Nachfahren immer irgendwie durch die gesellschaftspolitischen Raster zu fallen. Und das Steigerungen in krimineller Hinsicht auch immer korrespondieren mit Enthemmungen anderer Art bis weit in die Mitte einzelner Gesellschaften ist ja nun auch keine neue Erkenntnis. Denn wie schnell die Schale der Zivilisiertheit aufplatzt kann oder konnte man in nahezu jeder kriegerischen Auseinandersetzung besichtigen, wo aus normal sozialisierten Menschen/Soldaten unvermittelt grausame Vergewaltiger, Folterer und Zivilisten-Mörder werden, die "auf Befehl" Macht über Hilflose ausüben. Ebenso Schreibtischtäter u. Hetzer in Medien unter dem Schutz der Anonymität. Dazu braucht`s keinen "Ye-Vollhonk". MfG

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 19. Dezember 2022 - 14:20

Nazis?
Der Antisemitismus, das Bekämpfen "anderer" Kulturkreise ist ein Riesenproblem, wenn es keine selbstbe/gewußte Zivilgesellschaft gibt.
Es gibt sicher einen Staat in den USA, aber gibt es auch eine Zivilgesellschaft, ein primär friedliches Miteinander der Menschen dort untereinander oder steht dort Bewaffnung der einen Gruppe gegen alle anderen?
Die Differenzierung die Herr West vornimmt, zeichnete sich aber schon länger in Debatten auch hier ab, nach dem Motto, ohne Holocaust wäre Hitler ein ganz Großer der Zeitgeschichte geworden?
Ich kommentiere das hier jetzt nicht weiter.
Ich wünsche den USA ein friedliches Miteinander.

Karl-Heinz Weiß | Mo., 19. Dezember 2022 - 15:01

Aus dem Beitrag erschließt sich mir nicht der eigentliche Grund für die Ressentiments von Afroamerikanern gegenüber Juden. Ist es Solidarität mit den Palästinensern ? Die unreflektierten Äußerungen von Kayne West helfen mit ziemlicher Sicherheit bei der Ursachenforschung nicht weiter.

Gerhard Lenz | Mo., 19. Dezember 2022 - 15:45

simple Feindbilder, die der dafür "Geeignete" mit Freuden vereinnahmt. Denn irgendwer ist immer "Schuld", dass die Welt nicht so ist, wie sie gefälligst sein sollte: Die Juden oder auch die Schwarzen in den USA, nochmal die Juden, in der arabischen Welt, die Muslime im Abendland, die Migranten, Linken, Grünen, Sozis, Mainstream-Medien usw.

Warum das so ist? Weil der allgemeine Hans-Wurst nun mal seinen Sündenbock braucht, der sich an uns Deutschen, oder dort an den "richtigen" Amerikanern vergeht.

Oder, wie jüngst hier zu lesen war: Die Alliierten sind noch immer unsere Feinde! Klar doch, sie verteidigten damals den jüdischen Bolschewismus, und heute stehen besonders die Amerikaner für eine Durchmischung der doch eigentlich ausnahmslos weissen Gesellschaften. Oder, wie der Faschist Hoecke meinte: Deutschland muss wieder "männlicher" werden (jawohl, lasst die Haken knallen...), und "NEIN" zur fortschreitenden Amerikanisierung, dafür ab an die Seite Putins.

Überall das gleiche...

"… Simple Leute haben immer einfach simple Feindbilder..
...Warum das so ist? Weil der allgemeine Hans-Wurst nun mal seinen Sündenbock braucht, der sich an uns Deutschen, oder dort an den "richtigen" Amerikanern vergeht..."

Ich muß schon staunen, Sie beschreiben sich hier ja in einer Ausführlichkeit, die schon bedenklich ist. Und Ihr Feindbild, "der Faschist" Höcke muß ja immer als Sündenbock herhalten. Und jetzt fordert er sogar mehr Männlichkeit, Gott, das ist ja voll Nazi.
Im Übrigen heißt das Wort "Hacken" knallen, Ihr Lehrerberuf ist wohl schon eine Weile her.
Tja, auch mit diesem Kommentar, Herr Waffel-Frühling machen Sie Ihrem Spitznamen wieder alle Ehre.

Irre ich mich vielleicht in der Annahme, dass (ungeachtet manch richtiger Feststellungen in Ihren ersten beiden Absätzen) auch Sie hier in aller Regel ein aufs Ganze gesehen recht simples Feindbild haben gegenüber allen, die hier NICHT im Sinn von "Linken, Grünen, Sozis, Mainstream-Medien usw." schreiben? Und dass Sie immer wieder den Faschisten Höcke mit einflechten: dafür ist mir - pardon - das Wort simpel eigentlich zu höflich.
Dass hier manchmal mit der ein oder anderen Meinung quasi umgekehrt argumentiert wird, sollte für Sie doch bitte kein Anlass sein, ALLE Andersmeinenden immer wieder unter Ihren nazilastigen Generalverdacht zu stellen.
Zum Grundthema des Artikels soviel: es scheint historisch so zu sein, dass, je schwieriger sich die Verhältnisse für Menschen in ihren jeweiligen Ländern darstellen, die "Rattenfänger", Feindbildanbieter, Hetzer und Demagogen Konjunktur haben. Aber statt solche Verhältnisse zu ändern, wird sich über die Empörten ALLER Art mokiert: halt simpel!

Stefan Forbrig | Mo., 19. Dezember 2022 - 16:48

Was ich die ganze Zeit über im Artikel gelesen habe ist:
Judenhass, Angriffe auf Juden, Beschimpfungen von Juden. Das, werte Frau Schweitzer, nennt sich Antisemitismus. Hat jetzt erstmal mit "Der neuen Rechten" nichts zu tun. Fast alle antisemitischen Vorfälle werden (übrigens auch bei uns) von Muslimen oder Palästinensern begangen. Neu ist, daß in den USA jetzt die Afro-Amerikaner mittun.

Aber vielleicht klären Sie mich ja mal auf, was das mit Rechts zu tun hat?
Oder müssen Sie den Faeser-Quatsch mit übernehmen?

Ich habe Sie so verstanden, dass sowohl in den USA als auch in Deutschland "fast alle antisemitischen Vorfälle (...) von Muslimen oder Palästinensern begangen" werden.
Auf welcher Grundlage beruht Ihre Einschätzung?
Ich frage, weil für Deutschland Erkenntnisse vorliegen, die zwar eine signifikante Zunahme des islamistisch geprägten Antisemitismus zeigen, denen zufolge aber "84% dieser Straftaten (...) im Phänomenbereich 'PMK rechts' verzeichnet" werden.

https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2022/05/pmk202…

Auch in den USA sind von "white supremacists" gespeiste Verschwörungstheorien die zentrale Quelle für einen Antisemitismus, der dann auch extrem gewalttätige Formen annimmt wie z. B. bei dem Anschlag auf eine Synagoge in Pittsburgh.

https://www.ajc.org/news/great-replacement-theory-heres-what-jews-need-…

Aber sicher haben auch Sie belastbare Quellen für Ihre Aussagen...

P.S. Interessant, wen Trump so zum Essen einlädt...

Stefan Forbrig | Di., 20. Dezember 2022 - 16:01

Antwort auf von Kai Hügle

Zitat:
"… die zwar eine signifikante Zunahme des islamistisch geprägten Antisemitismus zeigen, denen zufolge aber "84% dieser Straftaten (...) im Phänomenbereich 'PMK rechts' verzeichnet" werden.. "

Oh vielen Dank für den Hinweis, wie könnte ich denn dem BMI nicht glauben wollen. Sie glauben ja anscheinen heute noch dem Lauterbach und dem Montgomery.
Humbug, und das wissen Sie auch. Die meisten dieser Straftaten, die nicht zuordenbar sind, werden automatisch dem rechten Spektrum zugerechnet. Ich glaube, ich hatte dieses Thema schon mal mit Ihnen. Schauen Sie mal in meine Stasi-Akte, die Sie ja bestimmt mit meinen Beiträgen angelegt haben, da habe ich damals als Quellen Brandenburg und Hessen angegeben, schauen Sie mal nach. Im Übrigen sagt auch der nachfolgende Kommentar viel über das linke Spektrum, was in den letzten 10 Jahren mit übelstem Antisemitismus kokettiert.

Stimmt, wir hatten die Diskussion schon mal. Da kam dann auch nichts mehr von Ihnen. Aber selbst wenn wir mal so tun, als seien die Daten des BKA nichts wert bzw manipuliert: Ich hatte Sie doch gefragt, wie Sie zu der Überzeugung kommen, dass in den USA fast „alle antisemitischen Vorfälle (…) von Muslimen oder Palästinensern begangen“ werden. Haben Sie vergessen, da etwas zu verlinken oder gibt es einfach keine Erhebungen, auf die Sie sich stützen? Auf die Quell,e die ich angegeben hatte, gehen Sie ja auch nicht ein.

Stefan Forbrig | Di., 20. Dezember 2022 - 23:18

Antwort auf von Kai Hügle

"… Da kam dann auch nichts mehr von Ihnen..."

Doch, ich habe Ihnen geschrieben, daß das in Brandenburg und in Hessen so gehandhabt wird und die Quellen verlinkt.

Was jedoch Ihre Frage betrifft, da muß ich etwas richtig stellen. Ich verwies mit meiner Aussage: (ebenso wie bei uns..) nicht explizit auf die USA, sondern mehr auf Europa, das konnte man aber so interpretieren, das haben Sie ja auch getan. Da haben Sie recht. Da die USA nicht wirklich mein Steckenpferd sind, zweifel ich Ihre Quelle auch nicht an, dazu stehe ich zu wenig im Stoff. Und es gibt in den Weiten von Amerika schon wilde Verschwörer und Vollverstrahlte, das ist wohl so. Für mich war neu, daß die Afro-Amerikaner da jetzt auch noch antisemitisch mitmischen.

Und daß die Daten des BKA zum Himmel stinken, davon können Sie ausgehen.

Wolfgang Brennenstuhl | Di., 20. Dezember 2022 - 18:52

Antwort auf von Kai Hügle

Sehr geehrter Herr Hügel,
da Sie als gewissenhafter Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt O. mit der Vorliebe für Zettelkästen gelten, sollten Sie doch noch über andere Quellen verfügen. Da Sie schon das American Jewish Committee bemühen: "... welchem Spektrum sie den schlimmsten antisemitischen Vorfall, der ihnen in den letzten 5 Jahren widerfahren ist, zuordnen, mit 41 Prozent die Täterinnen und Täter als „Someone with a Muslim extremist view“. https://ajcgermany.org/de/broschuere/antisemitismus-deutschland-eine-re…

Kai Hügle | Mi., 21. Dezember 2022 - 05:05

Antwort auf von Wolfgang Brenn…

Ich danke Ihnen für den Link. Diese Umfrage war mir nicht bekannt. Wenn aber 41% aller anti-semitischen Vorfälle "someone with a Muslim extremist view" zugeordnet werden, ist das natürlich kein Beleg für die Behauptung von Herrn Forbrig, der ja "fast alle" Vorfälle diesem Spektrum zuordnet.
Dass er diese Umfrage nicht verlinkt hat, liegt möglicherweise an diesem Befund:

"Kaum überraschend ist, dass antisemitische Einstellungen unter den Wählerinnen und Wählern der rechtsextremistischen Alternative für Deutschland (AfD) besonders weit verbreitet sind. Darum ist es uns auch an dieser Stelle wichtig hervorzuheben, dass die Aussagen dieser Partei zum Schutz jüdischen Lebens und die vermeintliche Solidarität mit dem Staat Israel allein taktischer Natur sind. Dies geht bereits daraus hervor, dass keine andere im Bundestag vertretene Partei antisemitische Verschwörungsmythen als Teil ihrer politischen Kommunikation verbreitet."

Ordnungsamt? Sie sehen doch selbst, wie wichtig Recherche ist.

Stefan Forbrig | Mi., 21. Dezember 2022 - 12:25

Antwort auf von Kai Hügle

Zitat:
"Kaum überraschend ist, dass antisemitische Einstellungen unter den Wählerinnen und Wählern der rechtsextremistischen Alternative für Deutschland (AfD) besonders weit verbreitet sind. Darum ist es uns auch an dieser Stelle wichtig hervorzuheben, dass die Aussagen dieser Partei zum Schutz jüdischen Lebens und die vermeintliche Solidarität mit dem Staat Israel allein taktischer Natur sind. Dies geht bereits daraus hervor, dass keine andere im Bundestag vertretene Partei antisemitische Verschwörungsmythen als Teil ihrer politischen Kommunikation verbreitet."

Wie kommen die Leute (und Sie Herr Hügle anscheinend auch) zu diesen haltlosen Behauptungen, gibts da konkrete Beispiele?
Hat ein AfD Mitglied jemals "Juden ins Gas" gerufen, Leute mit Kippas verprügelt, Judenfahnen angezündet, Anschläge auf Synagogen verübt, Juden als minderwertig beschrieben usw?
Auf diese Fragen kommt dann regelmäßig NICHTS.
Es gibt sogar eine Gruppierung Juden in der AfD.
Sind das dann alles Zombies?

Herr Forbrig: Scrollen Sie in dem von Herrn Brennenstuhl verlinkten AJC-Artikel nach unten, bis Sie zu folgender Aussage kommen: „Unser besonderer Dank gilt dem Institut für Demoskopie Allensbach, das die Durchführung und methodische Verantwortung für diese Befragung übernommen hat.“ Das dürfte Ihre Frage, wie „die Leute (…) zu diesen haltlosen Behauptungen“ kommen, beantworten. Apropos haltlose Behauptungen: Was ist denn nun mit dem Beleg für Ihre Behauptung, dass „fast alle“ Vorfälle von Muslimen begangen werden?

Herr Brennenstuhl: Wichtig ist auch vollständiges Zitieren. „Wenn ich mich in meinem jüdischen Bekanntenkreis umhöre, dann sagen alle das Gleiche: Gewalt gegen Juden geht ausschliesslich von Muslimen aus.“ Sie wollen Wolffsohns anekdotische Evidenz hoffentlich nicht stärker gewichten als die Ergebnisse empirischer Forschung, die Sie selbst verlinkt haben! Und 41% ist nicht nur nicht „fast alle“ oder „ausschließlich“, sondern sogar deutlich weniger als die Hälfte!

Ja, Herr Hügle, vollständiges und nicht sinnentleertes Lesen. Hier noch einmal die von Ihnen selbst angegebene Quelle: https://ajcgermany.org/de/broschuere/antisemitismus-deutschland-eine-re… : "... den SCHLIMMSTEN antisemitischen Vorfall, [...] mit 41 Prozent die Täterinnen und Täter als „Someone with a Muslim extremist view“ angaben.". Dabei ging es NUR um die SCHLIMMSTEN Vorfälle.(Gewalt/Körperverl.) Weiteres Fazit zu dieser Studie: "Und die Ergebnisse der vorliegenden Umfrage bestätigen, dass antisemitische Stereotype und Ressentiments in dieser Bevölkerungsgruppe [Muslime] durchgängig deutlich stärker vertreten sind als im Bevölkerungsdurchschnitt.". Siehe auch dazu: https://fra.europa.eu/en/publication/2018/experiences-and-perceptions-a…
Unterstellen Sie also Herrn Wolffsohn nicht "anekdotische Evidenz".
PS.: Wir/unsere Familie ist jüdisch, wir sehen auch mit Besorgnis die Gefahr von "rechts".

Dass Antisemitismus (auch) unter Muslimen sehr verbreitet ist, bestreitet niemand, aber das belegt nun mal nicht die Behauptung von Herrn Forbrig, demzufolge „fast alle antisemitischen Vorfälle (…) von Muslimen oder Palästinensern begangen“ werden. Er unterscheidet ja nicht zwischen „schlimmen“ und „weniger schlimmen“ Vorfällen, zumal „schlimm“ eine sehr subjektive und mithin nicht belastbare Kategorie ist.
Selbstverständlich handelt es sich bei der von Ihnen unvollständig zitierten Aussage Wolffsohns um anekdotische Evidenz und keine repräsentative Studie. Ist schon erstaunlich, welche Verrenkungen man hier unternimmt, wenn einem die Daten, die vorliegen, nicht gefallen.

Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.

Wolfgang Brennenstuhl | Do., 22. Dezember 2022 - 22:02

Antwort auf von Kai Hügle

Herr Hügle,
mit der verkürzten Aussage "... in meinem jüdischen Bekanntenkreis ..." bezog sich Wolffsohn auch -indirekt- auf die Studie der European Union Agency for Fundamental Rights (FRA) aus dem Jahr 2018. Das American Jewish Commitee (AJC) hat auf Grund der Erkenntnisse/Ergebnisse des FRA das Institut für Demoskopie Allensbach (auf das Sie sich auch berufen) mit einer repräsentativen Umfrage beauftragt. Aus diesen angegebenen Quellen habe ich zitiert. Die Umfrage belegt auch, "... dass Antisemitismus [nicht] allein ein Problem der muslimischen Community ist.", aber eben auch, "... dass antisemitische Stereotype und Ressentiments in dieser Bevölkerungsgruppe (.) deutlich stärker vertreten sind als im Bevölkerungsdurchschnitt." (AJC) .
Herr Hügle, ich unternehme keine Verrenkungen, sondern zitiere korrekt aus angegebenen Quellen.

Auch ich wünsche Ihnen und ihrer Familie alles Gute, und ... ein besinnliches und friedvolles Weihnachtsfest.

"… Was ist denn nun mit dem Beleg für Ihre Behauptung, dass „fast alle“ Vorfälle von Muslimen begangen werden… "

Diese Behauptung habe ich in obigem Kommentar an Sie versucht, richtigzustellen.
Haben Sie sicher überlesen.

Kai Hügle | Fr., 23. Dezember 2022 - 09:06

Antwort auf von Stefan Forbrig

Nein, habe ich nicht überlesen, aber Ihr Rückzieher bezog sich nur auf die USA. Ihre Aussage lautete: „Fast alle antisemitischen Vorfälle werden (übrigens auch bei uns) von Muslimen oder Palästinensern begangen“. Das bedeutet ja wohl, dass auch in Deutschland oder Europa „fast alle antisemitischen Vorfälle (…) von Muslimen oder Palästinensern begangen“ werden.
Sie hatten nun mindestens drei- oder viermal Gelegenheit, diese Behauptung zu belegen. Ich denke, wir beide wissen: Da kommt nichts, weil es keine Belege dafür gibt.

Herr Brennenstuhl: Wolffsohn bezieht sich in dem BZ-Artikel auf seinen Bekanntenkreis und sonst gar nichts. Die von Ihnen genannte Studie wird dort nirgendwo erwähnt, weder direkt noch indirekt. Und selbst wenn es so wäre: Da geht es um Einstellungen („Ressentiments und Sterotype“, wie Sie selbst zitiert haben), nicht um Taten bzw. Vorfälle und genau das war ja die nach wie vor unbelegte Behauptung von Herrn Forbrig.

Bedauerlich, Herr Hügle ...
Ihr Zitat: "Die von Ihnen genannte Studie [ ... ] Da geht es um Einstellungen („Ressentiments und Stereotype“. )
Nein, Herr Hügle: "Die ERGEBNISSE [...] zeigen, dass antisemitische Einstellungen (Ressentiments & Stereotype) in der BEVÖLKERUNG stark zugenommen haben ... https://ajcgermany.org/de/broschuere/antisemitismus-deutschland-eine-re…
Noch einmal, Grundlage des AJC ist eine Studie der:
https://fra.europa.eu/en/publication/2018/experiences-and-perceptions-a…
Ein Ergebis (keine R & S) zeigt, dass die "... schlimmsten [tätliche Gewalt] antisemitischen" Vorfälle mit "41 Prozent die Täterinnen und Täter als „Someone with a Muslim extremist view“ sind.
Es wurden zwar antisemitische Einstellungen erfasst, aber auch ganz konkret Straftatbestände, wie schwere Körperverletzungen etc.

Wolfgang Brennenstuhl | Mi., 21. Dezember 2022 - 16:51

Antwort auf von Kai Hügle

Herr Hügle, ja, Recherche ist wichtig. Das antisemitische EINSTELLUNGEN auch bei rechten Wählern zu finden sind, d'accord. Aber, Wolffsohn kritisiert, dass "... antisemitische Straftaten vorwiegend dem rechtsextremen Milieu zugeordnet werden. Das sei irreführend, man könne auch von „Verschleierung“ sprechen.". Wolffsohn weiter: "Gewalt gegen Juden geht ausschliesslich von Muslimen aus.“ Wolffsohn weiter: "Wenn es sich um eine antisemitische Straftat handelt und nichts Genaues ermittelt wurde, wird sie rechts eingeordnet und nicht bei den Islamisten.". Weiteres dazu: https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/verschleiert-die-polizeistatist…
Wir sind fast ein halbes Jahr immer in Frankreich (Paris/Finistère). Auch die Aussage einiger unserer jüdischen Freunde dort deckt sich mit Wolffsohns Hinweis: " In Frankreich ist die Auswanderung bei vielen Juden in vollem Gange." und er sieht eine "... islamistische(n) Mobilisierung gegen alles Jüdische.".

zu tun hat?"

Das würde mich gerade vor dem Hintergrund, daß es in Israel viele rechtsradikale Juden gibt und diese auch gerne und regelmäßig an diversen Regierungen beteiligt sind auch sehr interessieren.

Die werden wohl kaum antisemitisch veranlagt sein, dennoch sind stehen sie weit rechts.

Die Geschichte zeigt viel eher, daß Linke Probleme mit Juden haben, sich dafür aber um so vehementer für Muslime einsetzen. Die Konsequenzen davon lassen sich aktuell eindrucksvoll im Iran beobachten wo das Mulla-Regime, das dank massiver Unterstützung/Verklärung linker Gruppen (darunter auch die Grünen) erst an die Macht kommen konnte, die Bevölkerung terrorisiert!

Manfred Westphal | Mo., 19. Dezember 2022 - 18:31

Das EU-Parlament hat im Dezember 2022 eine Entschliessung zum israelisch-palästinensischen Konflikt verabschiedet. Viele der Debattenbeiträge der europäischen Abgeordneten gehen über eine angemessene Israelkritik hinaus, verzerren Fakten und sind m.E. an der Grenze des Antisemitismus.
Eingeflossen in diese Entschliessung sind exstreme Ideen einer linken Sozialdemokratin.

Lutz Friedl | Di., 20. Dezember 2022 - 12:37

Antisemitismus kommt in vielerlei Gestalt einher , seit 2000 Jahren. Nach der fürchterlichen Tyrannei und des Holocausts durch die Nationalsozialisten stelle ich heutzutage, vor allem in den westeuropäischen Ländern und insbesondere in Frankreich, eine zunehmenden Hass von eingewanderten Muslimen teilweise unterstützt von sogenannten Linken fest.

Maximilian Müller | Mi., 21. Dezember 2022 - 00:46

Europäische Kommission - Umfrage unter Juden über den Ursprung von Antisemitismus:

1. Muslime
2. Linke
.
.
.
3. Rechte

So sieht die Realität in Europa aus. Ich kann dieses deutsche Lügenmärchen über Rechte nicht mehr hören, das die politische Linke dazu verwendet, immer radikalere Maßnahmen durchzusetzen. Es stimmt einfach nicht, dass der Antisemitismus von Rechts kommt. Er kommt von Links! Dazu eine automatische Zuordnung der Straftaten nach Rechts, wenn man den Täter nicht kennt - Statistik nach der Schablone autoritärer Staaten.

Selbst FFF ist auf deren internationaler Seiten offen antisemitisch aufgetreten. Eine ganze Organisation wiegt für mich schwerer als ein schwarzer Künstler, der zudem psychisch instabil ist. Wann hören wir endlich auf mit diesem Mist? Die Bedrohung unserer Gesellschaft kommt nicht von Rechts, sondern von Links!