Vom Jakobshavn-Gletscher abgebrochene Eismasse in der grönländischen Diskobucht / Kadir van Lohuizen

Klimakonferenz in Dubai - Das Sisyphos-Projekt

Überkomplexität, Bürokratie, mangelnder Konsens und fehlende Glaubwürdigkeit der politischen Eliten: Der Kampf gegen den Klimawandel unter den Bedingungen des Pariser Abkommens muss scheitern. Daran wird auch die heute beginnende Klimakonferenz in Dubai nichts ändern.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Was die große Politik wert ist, zeigt sich letztlich im Kleinen. Der 60-jährige Ingenieur Heiko Böhringer aus Ludwigslust programmiert eigentlich Software für Maurer-Roboter. Aber in seiner Freizeit kämpft er gegen die „Verspargelung“ des Nordostens der Republik mit Windrädern. Er sitzt mit dem besten Stimmergebnis aller Kandidaten in der Stadtvertretung seiner Heimatstadt, im Kreistag und im Vorstand des Regionalen Planungsverbands. Der ist auch zuständig für die Ausweisung von Eignungsgebieten für Windkraftanlagen. 

Das Dilemma bringt Böhringer ziemlich schnell auf den Punkt. Schon heute stehen regelmäßig Windräder still, weil der Strom nicht abtransportiert werden kann. Der Netzausbau hinkt dem Zubau von Kapazitäten hoffnungslos hinterher. Immer wenn die Windräder zwangsweise stillstehen, sind für die Investoren Entschädigungszahlungen fällig. Die Kosten hierfür werden über höhere Strompreise auf den Verbraucher umgelegt – ebenso die Aufwände für den Anschluss zusätzlicher Windräder an das regionale Stromnetz. Die Bürger zahlen also immer mehr Geld dafür, dass sich die Windräder gerade nicht drehen. Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurden für das sogenannte „Einspeisemanagement“ allein im Jahr 2021 mehr als 800 Millionen Euro fällig – mit steigender Tendenz. 

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Hans Jürgen Wienroth | Sa., 4. November 2023 - 14:01

Schade, hier wurden die Maßnahmen gg. den Klimawandel nur politisch betrachtet. Die Naturwissenschaften wurden mit den Erkenntnissen „DER KLIMAWISSENSCHAFT“ und den derzeitigen Maßnahmen der Energiewende als absolut gleichgesetzt.
Dabei hat der Autor gut begonnen, indem er den Widersinn eines großen Windparkausbaus in Relation zu den begrenzten Transportmöglichkeiten aufzeigte. Leider ging es ab da nur noch darum, wie die Maßnahmen umgesetzt werden können – abgesehen von einem kurzen Exkurs zur Frage, ob man nicht besser den Folgen des Klimawandels mit Maßnahmen begegnen sollte.
Ein so großer „Aufmacher“ sollte sich auch – ggf. in einem weiteren Artikel – mit den wissenschaftlichen Grundlagen dieses Projektes beschäftigen. Der Schutz von Vögeln scheint keine Rolle mehr zu spielen – genauso wie Auswirkungen auf die Menschen.
Die Frage, ob die „Energiewende“ auch (negative!?) Auswirkungen aufs Klima hat oder nur ein gutes Geschäftsmodell ist, scheint auch hier obsolet.

... und weiterführen. Nach allem, was ich in den letzten Jahren beobachten konnte, geht es vor allem um Geschäftsmodelle. Das wurde u.a. auf einer Karibikreise (CEO Helmut Baumann, YouTube) vorgeschlagen und über den IPCC in die Tat umgesetzt. Die Wissenschaft ist dazu instrumentalisiert worden, indem man kritische Stimmen unterdrückt hat.

Der fehlende Abtransport des Windstroms ist auch im Sinne aller Beteiligten: die Windradbetreiber verdienen trotzdem, die Politik hat kein Problem, es bezahlt ja alles der Verbraucher und dem wird eingeredet, dass das alles so sein müsse.

Der antropogene Anteil am Klimawandel ist sicher weit unter 100 %. Was hier in 🇩🇪 dazu passiert, ist einfach nur hanebüchen. Und hat zusammen mit der Coronapolitik das Vertrauen in die Politik weithin auf Null sinken lassen. Wenn es so weitergeht, wird die Gesellschaft völlig destabilisiert in einem nie gesehenen Maße.

Es sei denn, der Islam übernimmt, dann ist Schluss mit Klima. Das wird aber noch dauern.

Tomas Poth | Sa., 4. November 2023 - 14:34

Ich nenne es menschliche Hybris, zu glauben wir könnten den Klimawandel stoppen oder in irgendeiner Weise steuern oder wesentlich beeinflussen.
Die Idee und die Förderung dieser Hybris, das ist nichts weiter als neues Business zu kreieren.
Um in einem besseren Einklang mit Schöpfung und Natur auf diesem Planeten zu leben müssen wir unser Wirtschaften extensivieren, den Nutzen den wir brauchen mit weniger Aufwand und Verbrauch erzielen.
Wir machen mit dem "All Electric Wahn" gerade das genaue Gegenteil davon.

Fritz Elvers | So., 5. November 2023 - 20:31

Antwort auf von Tomas Poth

Sie können, mit entsprechender Getriebe - Übersetzung, Ihre Waschmaschine natürlich prinzipiell auch mit einem Dieselmotor oder einer Dampfmaschine antreiben, wenn Sie sich damit näher an der Schöpfung fühlen.

Albert Schultheis | Sa., 4. November 2023 - 15:11

Selbst wenn man mal unterstellt, dass die RotGelbGrünen Khmer mit ihrer Klima-Ideologie richtig lägen, kann man nur konstatieren, dass die Planung und Umsetzung ihrer "Rettungsmaßnahmen" nur so von Dilettanz, Dummheit und Hybris strotzen. Das gesamte Vorgehen der Khmer erinnert an frühere planwirtschaftliche Projekte der untergegangenen DDR. Hinterher war alles ruiniert, die Industrie, die Häuser, die Straßen, die Bäche und Flüsse, und die Menschen - dann implodierte das Bullschitt-System.

Ingo frank | Sa., 4. November 2023 - 15:46

zu Tode nicht zuletzt auch deshalb die „Daseinsberechtigung“ des
riiiiiiiiieeeeeesen Beamtenapparates zu rechtfertigen. Großteils alles überflüssige unproduktive Stellen ! Ach ja, wie war das mit dem Arbeiskräftemangel ? ? wenn man 1/3 der Staatsbediensteten dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen könnte ! ?
Monika Gruber hat schon recht wenn Sie vom Plen Plem Land Deutschland sprach.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Enka Hein | Sa., 4. November 2023 - 15:56

....Bild einmal um 180⁰ drehen.
Annalena hätte es um 360⁰ gedreht und würde sich wundern warum sich nichts ändert.

H. Stellbrink | Sa., 4. November 2023 - 20:16

Der Klimawandel ist Realität, die Klima-Apokalypse ein Ammenmärchen. Die Ziele der Klimapolitik beruhen nicht auf wissenschaftlichen Daten, sondern auf Modellen, die erwiesenermaßen extrem unzuverlässige Prognosen liefern, und Experten-Meinungen. Wissenschaftlich begründete Zweifel an der Klima-Apokalypse und der Machbarkeit der "Dekarbonisierung" werden als "Klima-Leugnung" diskreditiert und von der Befassung ausgeschlossen. Die geplante monströse "Transformation" mit ihren wahrhaft galaktischen Kosten kann aber nicht nach dem Motto "Besser iss" erfolgen, sondern es muss zweifelsfrei belegbar sein, dass die Gefahren die Maßnahmen wirklich erfordern. Das ist nicht gesichert und geht auch aus dem IPCC-Report so nicht hervor.
Die Klima-Einpeitscher haben sich diskreditiert, ihnen kann nicht mehr geglaubt werden. Ein vernünftiger, entideologisierter Ansatz ist jetzt notwendig.

"Der Wegscheider" auf Servus-TV hat am letzten Donnerstag verkündet, dass norwegische Forscher zwar den Klimawandel bestätigen konnten, jedoch nicht das CO2 als Ursache dafür. Er beklagte, dass man davon in unserem ÖRR nichts hört.

Norbert Heyer | So., 5. November 2023 - 07:04

Klimawandel ist die endlich gefundene Formel zur Vernichtung des wichtigsten Trägers unserer Gesellschaft: Der Mittelstand. Noch relativ stabil sorgt er durch seine fleißigen Menschen dafür, dass der Staat Steuern erwirtschaftet, in Haus- und Grundbesitz investiert wird, Wirtschaft lebt und Infrastruktur ausgebaut wird. Warum will die Elite das zerstören? Anzeichen gibt es genug: Temperaturbegrenzung weil sonst Apokalypse, Einschränkung fossiler Energie, Abschaffung Individualverkehr, Industrie-Abbau - und dann? Das reduzierte Volk erst vermischt mit „Ankommenden“, dann von diesen dominiert (Vorbild Indianer USA), eine kleine Elite, die alles kann und darf, was der Masse streng verboten wurde? Genau in diesem Punkt liegt der Denkfehler dieser Irren: Sie würden genauso lautlos und konsequent entmachtet und feststellen, dass ihr Zerstörungswerk am Ende immer auch ihre Verursacher beseitigt. Dieser Irrsinn muss beendet werden, wir brauchen Realisten, keine Ideologen des Weltuntergangs.

Urban Will | So., 5. November 2023 - 09:26

Nicht, weil der Beitrag schlecht ist, er ist sehr gut, sondern weil es einen wütend macht, den hirnlosen Blödsinn unserer Obrigkeit immer wieder lesen zu müssen. Diese verfluchten Windräder werden es nicht sein, die irgend etwas ändern, sie werden es sein, die sinnbildlich für Ideologie und Dummheit stehen, für sinnlose Umweltzerstörung, die auch noch immense Kosten verursacht.
Die Grünen sind gefährlich. Sie sind ein Haufen Irrer, die es zu bekämpfen und aus Ämtern herauszuhalten gilt.
Man kann hier gut nachvollziehen, wie sinnlos es ist, den „CO²“ - Ausstoß wirklich verringern zu wollen. Das Problem steckt ganz woanders. Zum einen ist der Planet zu voll und zum anderen wird man nie alle Kulturen unter einen Hut bekommen. Man m u s s anders an die Sache ran!
Wie auch immer das „Weltklima“ sich entwickeln wird, der Mensch wird daran nichts ändern können, wir in D schon gar nicht.
Die Welt wird es auch in 500 und 5000 J noch geben. Wie sie aussehen wird? Das weiß niemand.

Bettina Jung | So., 5. November 2023 - 10:25

Sehen sich imstande das Klima zu regulieren, scheitern aber bereits daran, die Migration zu steuern. Follow the money.

Gerhard Lenz | So., 5. November 2023 - 11:53

Das wird nichts. Warum nicht?
Liegt es an der Bürokratie? Den Eliten? Der Uneinsichtigkeit des Einzelnen? Der Rücksichtslosigkeit einzelner Staaten?

Obwohl die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandeln immer deutlicher werden, gibt es noch immer Leugner. Verdrängung, ja Empörung und die Furcht, den eigenen, setten, fetten, von Neid und Gier geprägten Lebenstil ändern zu müssen, spielen natürlich eine zentrale Rolle. Dazu kommen Politiker, die den Bürger nicht überfordern wollen (wie es die Grünen machen), lieber ihre Klientel bedienen (FDP), oder schlicht Wahlniederlagen fürchten (Union, SPD). Dazu kommt das Erstarken der rechtsextremen AfD, die die Klimadebatte als links-grün-wokes Umerziehungs- und Bevormundungsprojekt diffamieren. Wie will man mit solchen Politikern den Klimawandel stoppen? Die Situation ist in anderen Ländern natürlich ganz ähnlich.
Die Menschheit wird wohl erst klüger, wenn sie die Katastrophe unmittelbar vor der eigenen Nase sieht.

Ernst-Günther Konrad | So., 5. November 2023 - 13:17

Klimawandel ja, Klimaapokalypse nein. Was ist menschengemacht? Müsste man mal weitreichend diskutieren. Was kann man ggfls. sinnvollerweise machen? Müsste man mal weitereichend diskutieren. Will man öffentliche, breit aufgestellte, auch mit kritischen Klimaexperten geführte Diskussion? Nein, will man nicht. Die Klimajünger sind fanatisch und unbelehrbar. Die können da auf ihrem Klimagipfel beschließen was sie wollen. Nichts von dem wird Umsetzbar sein und vor allem, nichts von dem was die sich selbst auferlegen, halten sie auch selber ein. Das einzige was sie wirklich strikt verfolgen ist der wirtschaftliche Untergang Deutschlands. Die Losung lautet: Null % CO² und Null % Wirtschaft oder so ähnlich. Jedenfalls war uns doch allen klar, dass die Klima Hysteriker, sobald sie auf die Realität treffen, vor Klimaschmerzen schreien werden.
@ Herr Stellbrink, Heyer und Will - jeder ihre Kommentare ist zutreffend.

Gisela Hachenberg | So., 5. November 2023 - 14:26

Ein sehr guter und bedachter Artikel, lieber Herr Brodkorb. Ich habe ihn gelesen, obwohl mich dieses ganze Thema „Klimawandel“ sehr aufregt! Aber einiges, was Sie beschreiben, war mir nicht bekannt. Ich finde es sehr betrüblich, dass diese angeblich Grünen die einstmals wunderschöne Natur unseres Landes mutwillig zerstören wollen. Keine Wälder, Wiesen oder Felder mehr. Nur noch hässliche Windräder und Photovoltaik! Mir graut‘s davor!
Und jetzt will man auch noch an den Denkmalschutz ran. Unglaublich! Wenn die Grünen noch weitere 2 Jahre in diesem Tempo weitermachen, erkennen wir unser Land nicht wieder. Aber dann ist es zu spät! Aufwachen, liebe Landsleute!

Tomas Poth | So., 5. November 2023 - 16:00

... berechtigte Zweifel an der CO2-Hypothese haben, empfehle ich auf Arte die Doku "Homo Sapiens" zu anzusehen.
Natürlich auch allen anderen, aber wird es dort zur Einsicht führen, wenigstens aber zum Innehalten?

Zweierlei Gründe:
A - Bisherige "gesicherte" wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich der der Sapiens müssen umgeschrieben werden!
B - Die Sahara war mehrfach eine fruchtbare Savanne, im häufigen Wechsel unterschiedlicher Klimatischer Perioden.

Von den Anti-CO2-Fantikern erwarte ich wenigstens etwas mehr Demut!