Pappmaché-Schwein mit Trump-Frisur
Die Abneigung gegen Donald Trump ist äußerst selbstgerecht / picture alliance

US-Wahlkampf - Muss man Donald Trump hassen?

Kisslers Konter: An der Person und am Programm des Präsidentschaftskandidaten gäbe es viel auszusetzen. Die Abscheu aber hat das Argument besiegt, die Abneigung die Auseinandersetzung. Eine fatale Entwicklung, gerade in Deutschland

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Am 8. November entscheidet sich, ob der nächste amerikanische Präsident Hillary Clinton oder Donald Trump heißen wird. Es ist also höchste Zeit, an einige offenbar unbekannte Selbstverständlichkeiten zu erinnern: Wahlberechtigt sind ausschließlich US-Bürger. Kein deutscher Leitartikler hat eine Stimme, kein EU-Politiker darf mitwählen, nordrhein-westfälische Landesvorsitzende müssen draußen bleiben. Das mag schmerzen, ist aber so. Gewinnen wird, wer die meisten Stimmen der Wahlleute auf sich vereint, nicht, wer jenseits des Atlantiks die größte Fangemeinschaft bilden konnte. Und drittens ist Hass auch hässlich, wenn es der Hass der Mehrheit ist – dann vielleicht sogar besonders.

Zumindest das Letztere sollte sich von selbst verstehen. Deutschland 2016 steht im Zeichen einer boomenden, üppig alimentierten Bewusstseinsindustrie, die den Kampf gegen den Hass und die „zunehmende Verrohung der Debatte“ (Heiko Maas) auf ihre Fahnen schrieb. Ein nicht nur lohnens-, ein auch lobenswertes Unterfangen, hielte es, was es verspricht. Wäre es wirklich der energische Kampf gegen strafbare Handlungen von links wie rechts, gegen Verleumdung, Beleidigung, Volksverhetzung, Rassismus, Gewalt. Stattdessen ist es auch – und zu einem nicht vernachlässigbaren Teil – der Drang nach Deutungshoheit im Meinungskampf, nach Marktführerschaft unter den politischen Sinnanbietern, nach dem moralischen Sieg der Guten über die Schlimmen. Der Fall Donald Trump zeigt, wie schnell Hass gesellschaftsfähig werden kann, praktizieren ihn die Richtigen.

Sieg der Ranküne

Dass eine extrem linke Zeitung Trump einen „unfähigen Idioten“ nennt, mag man als Klientelismus der schlichten Art zu den Akten legen. Wenn aber bei dem Online-Ableger der Wochenzeitung Die Zeit Donald Trump „eine Schande“ genannt wird, weil er „in einer eigenen Liga von Inkompetenz, Niveaulosigkeit und Feindseligkeit“ spiele, lässt das aufhorchen. Entfernt vom politischen Journalismus ist das Raunen des US-Korrespondenten von Spiegel Online, es gäbe für die Konservativen „keinen unblutigen Weg“, Trump „noch loszuwerden“. Soll man ihn über den Haufen schießen?

Das ist mehr als rhetorische Zuspitzung. Das ist der Sieg der Ranküne über das Argument, der Ablehnung über die Auseinandersetzung. Donald Trump wird gehasst, und dieser Hass tritt sehr stolz auf, sehr selbstgerecht, er gefällt sich ungemein. Es ist der narzisstische Hass der vielen auf den einen und insofern ein menschlich eher abstoßender Zug. Ganz ohne Frage gibt es sehr, sehr viel am Programm und erst recht an der Person Donald Trump auszusetzen. Doch sich damit ernsthaft, kühl, abwägend auseinanderzusetzen, erachten die meisten Kommentatoren als unter ihrer Würde.

Man sehe gleich, um welch einen miesen Typen es sich da handle, sagen sie, um was für ein ordinäres, reaktionäres, chauvinistisches Großmaul. Mag sein: Doch darf das uns Beobachter von der anderen Seite des großen Teichs – mehr als das sind wir nicht – dazu verleiten, ein mindestens ebenso hässliches Gesicht zu zeigen? Gibt das Phänomen Donald Trump uns das Recht, uns turmhoch überlegen zu fühlen über angeblich so tumbe Amerikaner und von der hohen moralische Warte herab Verdammungsurteile zu sprechen? Nein. Gerade unter diesen heiklen Bedingungen ist Hass die denkbar dümmste Reaktion. Die bequemste freilich auch. Sie schweißt zusammen ohne die Mühe des Nachdenkens.

Fataler Eindruck einer verordneten Meinung

Man stelle sich für einen Augenblick vor, über Trumps Konkurrentin, die offenbar vertrauliche Dienstmails nicht als solche erkannte, für sechsstellige Summen postfaktische Reden hielt und gegen stattliche Zuwendungen die Türöffnerin zum damaligen Präsidenten und Ehemann gab, würde in ähnlichen Kategorien geurteilt. Man male sich aus, die abgründigen Folgen von Hillary Clintons Nahostpolitik würden ohne weitere Begründungszusammenhänge einem sardonischen Lachen überantwortet, vielleicht mit Verweis auf ihr Äußeres: die Blamage derer, die so redeten, wäre sofort ersichtlich. Insofern ist der Hass auf Trump betrüblich für alle Beteiligten. Er zeigt die Defizite in der Elitenrekrutierung der Vereinigten Staaten ebenso drastisch wie die gedankliche Faulheit und moralische Überheblichkeit in Europa, namentlich in Deutschland.

Zudem wird wie stets bei einstimmigen Chören der fatale Eindruck einer verordneten Meinung vermittelt. Gerade weil Trumps Programm für Amerika sachliche Kritik geradezu herausfordert, ist es doppelt betrüblich, dass auf diese weitgehend verzichtet wird. So entsteht der Eindruck, da wolle die Deutungselite nur wieder ihr Mütchen kühlen. Die Debatte werde geschlossen, weil es so verfügt worden sei von den Türwächtern des Diskurses. In Ansehung des Falles Trump braucht sich niemand zu wundern, wenn Meinungseinfalt verdrießlich stimmt und Zyniker macht.

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Frank Goller | Do., 13. Oktober 2016 - 12:09

Frau Clinton ist eine eiskalte Machtpolitikerin ohne jede Empathie. Sie hat schon in der Vergangenheit militärische Konflikte verschärft und bewiesen, dass sie ihre Meinungen strikt danach ausrichtet, was ihrer eigenen Karriere am meisten nützt. Nichts an der Frau ist "echt". Herr Trump dagegen ist ein Chauvinist ohne politische Erfahrungen, der aber zumindest die Rolle der USA als Weltpolizist in Frage stellt und - anders als in den Medien hierzulande ständig kolpotiert - bislang keinerlei Anlass für die Annahme geboten hat, er wolle einen Atomkrieg anzetteln ...
Wer ist also die bessere Wahl ?

Peter Carmino | Fr., 14. Oktober 2016 - 10:55

Antwort auf von Frank Goller

Sehr geehrter Herr Goller,
meiner Meinung nach, wird Hillary Clinton so oder so ins Weisse Haus einziehen. 90 Prozent der Medien sind gegen Trump und für Hillary, so auch die Wall Street, viele Grosskonzerne, der Militärisch-Industrielle-Komplex, die Mehrheit der Militärführung, viele Promis in Hollywood, die Israel-Lobby und sogar die Parteiführung der Republikaner selber ist gegen ihren Kandidaten Trump. Bei dieser Front an Gegnern ist es praktisch unmöglich für Trump zu gewinnen.

Mann muß Trumpf nicht mögen,sollte aber immerhin über den Intellekt verfügen und erkennen,dass Clinton den Blankoscheck,den sie der Waffenindustrie für freundliche Unterstützung im Wahlkampf ausgestellt hat hic et nunc einlösen wird,so sicher,wie der gute Bill den Krieg wieder nach Europa gebracht hat.Leider geht es vielen Schreibern einfach um links oder rechts,was von der Intelligenz eins Pflastersteines zeugt.Was bitte jucken mich die Stammtischwitzeleien eines Trump,Hauptsache er drückt auf kein weiteres Knöpfchen wo es kracht.Und da ihm am Verhältnis zu Putin gelegen ist(vermutlich um billig an Bauland in Moskau zu kommen,what shells) ,ist er für mich die bessere Wahl,da ich die Kriegsgefahr als geringer erachte.Punkt.

Genau ...so...ist es ! Alles um dieses " weisse " Haus , so eine Art Alibi-
staette der Nobles und des Gewissens. Huebsch dekorativ fuer
Empfaenge und dem " Ovalroom " als Zentrale der Macht ueber gut
und boese. Da ist ein Donal Trump, dieser Sonderling , undenkbar.
Da werden die Sippen untereiander ausgetauscht und beerbt .
Auch ein Obama, war zwar eine Ueberraschung, aber schon lange dabei
und so ein " Coloured " ( schwarz sieht anders aus ) konnte fuer
die Afro-Amerikaner gerne mal dabei sein. Er wurde aber schnell auf
Kurs gebracht. Wir Deutsche, seit Bismarck der Diplomatie abhold.
Heulen seit der bedingungslosen Kapitalation mit den Amerikanern,
als Vasallen hinterher.
Nun der Verfall der " Supermacht ", die groesste " Demokratie "
die Wachtmeister der freien Welt. Das Vorbild unserer " Werte-
gemeinschaft ".
Wohl moeglich durch einen Donald Trump ! Dieser dreisste Kapitalist
Womeniser, Angeber, Showman, will mal eben Praesident werden.
Nix geht

Gerhard Leuner | Do., 13. Oktober 2016 - 12:26

Vielen Dank Herr Kissler für diesen längst überfälligen Kommentar - zumal diese Art der "politischen Auseinandersetzung" inzwischen auch bei anderen Themen immer mehr um sich greift. Der zivilisatorische Lack ist erschreckend dünn. Unendliche Arroganz, gepaart mit intellektuellen Defiziten und gerne auch billiger "Moral" sind inzwischen die bestimmenden Merkmale in den öffentlichen Diskussionen der Medien (und großen Teilen der Politik) geworden. Ein interessantes Menschenbild wird da deutlich. Deswegen bin ich gespannt, wie erfolgreich diese Verhaltensweisen bei den Wählern sein werden. Dass die westlichen Kulturen/Gesellschaften sich auf einem absteigenden Ast befinden, ist ja offensichtlich und nicht mal überraschend. Allein die Geschwindigkeit, mit der sich das vollzieht, ist schon unheimlich.

Fritz Mundl | Do., 13. Oktober 2016 - 12:41

Sehr wohltuender Artikel, der die Auseinandersetzungen in den USA wieder ins rechte Licht rückt. Eine Beschäftigung und Analyse mit den Programmen der beiden Aspiranten wäre zielführender. Mir gehen diese tumben Beleidigungsorgien unserer Medien schon lange gegen den Strich. Danke nochmal an den Autor.

Ivan Matic | Do., 13. Oktober 2016 - 12:50

Lieber Herr Kissler

An dieser Stelle möchte ich mich gerne für ihre goldenen Artikel bedanken :)

Detlev Bargatzky | Do., 13. Oktober 2016 - 12:54

Ich habe mir gerade überlegt, wieso unter anderem auch in unserem Land Menschen der Meinung sind, sich abfällig, beleidigend und zum Teil auch hasserfüllt über Trump äußern zu müssen, weil der US-Präsident werden will.
Es stimmt: Wählen dürfen weder unsere Medien noch unsere mitlaufenden Heuchler.

Aber was viel schlimmer ist:
In diesem Land macht man ein Riesen-Bohei um (manchmal überzogene) Kritik an Politikern oder an Randgruppen unserer Gesellschaft.
Man spricht dann von Hetze und Hate-Speech. Der BMI kündigt ständig an, er wolle irgendwelche gesetzlichen Regelungen vorbereiten, um diese Sprache zukünftig zu verhindern. Das ist natürlich schwer, da so ungefähr jede Kritik der o.a. Gruppen als Hetze bezeichnet wird und deshalb durch ein passendes Gesetz eine massive Einschränkung der Rede- und Meinungsfreiheit droht.

In Richtung Trump werden hier aber scheinbar alle Kommentar- und Beschimpfungsebenen wohlwollend hingenommen.

Als ob die Alternative Clinton besser wäre.

Siegfried Stein | Do., 13. Oktober 2016 - 12:54

Schon übel, was sich heute links nennt, speziell in Deutschland und der deutschen Presse.
War es nicht Frau Clinton Ehegatte und Berater, der die grosse Deregulierung einführte?
War der grosse Kennedy nicht ein schlimmerer Kriegstreiber als die bösen Nixon und Reagen?
Und der liebe Erdnussfarmer Jimmy Carter mit seinem Berater Brezesinsky, haben die nicht die Taliban aufgerüstet?
Ich sehe immer noch die beiden auf einem Photo auf eine afghanische Ebene blicken und mit den Armen deuten.
Selbiger Brezesinsky war in den 60er und Siebzigern geradezu eine Hassfigur der damaligen deutschen 'Linken', im speziell DFU/DKP/MSB Spartakus Umfeld.

Zudem wird die Meinung der hiesigen Journalisten, sofern amerikanische Meinungen einfliessen, nur von der Ostküsten-Edel-Journaille geprägt, mit Zusätzen von kalifornischem Liberalismus-Reichtum.
Was sagen und lesen die 'Industrial Worker' (Auto, Stahl, Kohle), sofern sie noch 'working' sind.
Mit financial 'industry' haben die nix am Hut.

Karin Zeitz | Do., 13. Oktober 2016 - 13:33

ist für die deutsche Mentalität schwer verständlich. Was sich jedoch bei dem aktuellen Wahlkampf abspielt gleicht einer unnormalen Schlammschlacht. Es wäre nicht verwunderlich, wenn sich die eigentlich recht prüden amerikanischen Bürger angewidert abwenden, weil sich die Gegner insbesondere mit sexistischen Argumenten bekämpfen. Da werden jahrzehntealte Sprüche von Trump ausgegraben.
Jetzt finden sich auch noch Frauen, die noch nach vielen Jahren in ihm einen unbekannten Grabscher erkannt zu haben glauben. Clinton wird vorgeworfen, zu Beginn ihrer Anwaltstätigkeit den Vergewaltiger eines 12-jährigen Mädchens, das bei dieser Tat schwere körperliche Schäden erlitten hatte, diskreditiert zu haben und damit erreicht zu haben, dass das Strafmaß für den Täter auf nur 2 Monate Haft festgesetzt worden ist.

Klaus Damert | Do., 13. Oktober 2016 - 13:38

"Deutschland 2016 steht im Zeichen einer boomenden, üppig alimentierten Bewusstseinsindustrie, die den Kampf gegen den Hass und die „zunehmende Verrohung der Debatte“ (Heiko Maas) auf ihre Fahnen schrieb. Ein nicht nur lohnens-, ein auch lobenswertes Unterfangen, hielte es, was es verspricht."
Treffender kann man es nicht ausdrücken, die folgenden Beispiele illustrieren es gut.

Karin Zeitz | Do., 13. Oktober 2016 - 13:41

Clinton wird außerdem vorgeworfen, alle Frauen gesellschaftlich in Misskredit gebracht zu haben, die ihrem Mann Bill in der Zeit seiner Präsidentschaft mehr oder weniger freiwillig sexuell zu Willen gewesen sind.
International wird dieser Wahlkampf als Farce betrachtet; siehe auch
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/10/13/lawrows-vernichte…
Unsere Presse täte gut daran, sich mit Urteilen über die einzelnen Kandidaten zurück zu halten. Es ist nämlich fraglich, ob es dem Establishment gelingt, Clinton durchzusetzen. Peinlich, wenn von der Systempresse eines Tages über einen Besuch Merkels bei Trump positiv jubilierend berichtet werden muss.

Vonbun Gerda | Mo., 17. Oktober 2016 - 15:42

Antwort auf von Karin Zeitz

Ganz richtig ! Schon einmal gedacht was für ein Gesicht all jene machen werden falls Donald Trump trotz aller Verteufelung die Präsidentenwahl gewinnen sollte ? Aus Hasstiraden entstünden unterwürfige Bücklinge.

Harald Wieser | Do., 13. Oktober 2016 - 13:43

In den Jahrzehnten, in denen ich reifen konnte habe ich eines erkannt: Wenn alle A propagieren, spricht vieles für B.

Caroline Schwarz | Do., 20. Oktober 2016 - 15:11

Antwort auf von Harald Wieser

hoffentlich haben Sie recht! Es wäre für uns - entgegen der hier geführten Medienhype - absolut besser.
Gleichzeitig auch 100mal Dank an Herrn Kissler, ich teile 100%ig seine Meinung.

Arndt Reichstätter | Do., 13. Oktober 2016 - 13:47

Meines Erachtens geht es bei der deutschen Berichterstattung durch die Hauptstrommedien darum, um anhand Donald Trumps die EIGENE ideologische Konkurrenz zu bekämpfen.

Auf gut Deutsch: Das eigentliche Ziel der Zeitungsartikel ist die Zerstörung der AfD! Mit der Person Donald Trump und den möglichen Folgen seiner Politik haben selbst FAZ-Artikel nur noch wenig zu tun.

Dies wird sich als ein Eigentor herausstellen, denn alternative Medien aller Coleur stehen bereit und widerlegen die Propaganda der Klatschpresse für jedermann ersichtlich. In Echtzeit! Wir leben in spannenden Zeiten!

Lutz Hofmann | So., 16. Oktober 2016 - 08:00

Antwort auf von Arndt Reichstätter

Eine interessante These, dass die Schmähkritik an Trump über die Bande die AfD treffen soll. Diese Art der Ausgrenzung bewirkt das Gegenteil. Es wird eine "Jetzt erst recht Stimmung" hervorgerufen. Vor allem im Lager der Nichtwähler. Es ist Schade, dass AfD und FDP es nicht in den Bundestag geschafft haben. Denn die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner gehört ins Parlament. Vor diesem Hintergrund muss die 5% Hürde abgeschafft werden.

Arndt Reichstätter | Do., 13. Oktober 2016 - 13:48

Meines Erachtens geht es bei der deutschen Berichterstattung durch die Hauptstrommedien darum, um anhand Donald Trumps die EIGENE ideologische Konkurrenz zu bekämpfen.

Auf gut Deutsch: Das eigentliche Ziel der Zeitungsartikel ist die Zerstörung der AfD! Mit der Person Donald Trump und den möglichen Folgen seiner Politik haben selbst FAZ-Artikel nur noch wenig zu tun.

Dies wird sich als ein Eigentor herausstellen, denn alternative Medien aller Coleur stehen bereit und widerlegen die Propaganda der Klatschpresse für jedermann ersichtlich. In Echtzeit! Wir leben in spannenden Zeiten!

Erhard Döll | Do., 13. Oktober 2016 - 13:57

Hallo Herr Kissler,

Uff, ich habe nicht geglaubt, dass es in der deutschen Journaille doch noch ein paar (sehr wenige) klare Köpfe gibt - Danke für diesen präzisen Befund. Mit HC werden die Amerikaner sicher noch ihre Freude haben, nachdem die gesamte Weltpresse - allen voran die Duetschen - Trump erlegt haben. O.K. er hat es ihnen leicht gemacht. Mit scheint er (ich kenne ihn auch nicht, wie wohl die wenigsten) jedoch deutlich ehrlicher zu sein wie die verlogene Establishment-Gattin.

Josef Garnweitner | Do., 13. Oktober 2016 - 14:25

das ist einer der besten und sachlichsten Artikel, die ich seit langem gelesen habe und nicht nur von Ihnen.

Leider gibt es kaum mehr eine wirkliche Diskussionskultur, die diesen Namen verdient. Es ist auf allen Ebenen eine zunehmende Verrohung festzustellen. Man dachte erst, dies gäbe es nur im Internet, wo die Leute anonym sind. Aber wenn ein Blatt wie die Zeit in diesen Ton einfällt, dann ist das wahrlich eine besorgniserregende Entwicklung. BILD läßt grüßen.

Harro Meyer | Do., 13. Oktober 2016 - 14:38

Das Verhalten des Mister Trump ist für amerikanische Verhältnisse gar nicht so außergewöhnlich, nur für die politisch-korrekte westl. Journaille ist es eine dauernde Provokation. Da greift man als Antwort schon mal mangels Argumenten unter die Gürtellinie, obwohl der Fluch "you'r Fucking Nigger" in weiten Kreisen zum US Standard gehört, in Deutschland das zugehörige Wort aber wohl nur in Duschräumen untergeordneter Vereine gebräuchlich ist.
Aber es ist ein trauriges Zeichen, wenn unserer Journaille nichts besseres einfällt, um diesem Mann am Zeuge zu flicken. Sein Beraterstab und seine Freunde interessieren mich, nicht seine Frauen.
Eine derartig provokante Meinungsmache hätte in früheren Jahren direkt in den Krieg geführt (s Bismarck) und sie wird uns heute in den USA auch nicht nur Freunde bringen.

Reiner Jornitz | Do., 13. Oktober 2016 - 14:42

Sehr geehrter Herr Kissler, zum einen hatte einmal ein berühmter griechischer Philosoph gesagt! Wer Hass säht, wird Hass ernten! Wer Glück säht wird Glück ernten! Die Frage sollte lauten! Das Wie hinter dem Warum !!! das sollten sie einmal sich selber hinterfragen. Trump ist nicht Deutschland, Trump ist USA. Warum vergleichen sie Trump mit Deutschland ? Sehr schlechter Vergleich !! Noch einmal ! Wir haben die schlechteste Bundesregierung seit bestehen der Bundesrepublik 1949! Es werden fatale Entscheidungen getroffen, die Bundesregierung gibt sich die Blöße und lässt sich sogar vor Erdogan vorführen. Es wird über die Köpfe des Souveräns entschieden,TTIP. Ich habe den Eindruck das dahinter Kalkühl steckt von einer unbekannten Seite aus. Herr Kissler die Deutschen sind aufgewacht aus ihrer Litargie! soll der deutsche Souverän Freudensprünge machen und frohlocken was im Moment passiert. Wann wachen Sie auf ! Danke

Robert Polis | Do., 13. Oktober 2016 - 14:50

Sehr geehrter Herr Kissler,
ich stimme Ihnen vollständig zu.
Und noch einmal: ich werde Herrn Trump nicht wählen, genauso, wie ich nicht für den Brexit gestimmt habe.
Aber lassen die Meinungsäußerungen in deutschen Medien (Sie haben den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk nicht erwähnt) uns nicht analoge "Wahlkämpfe" hier bei uns erwarten, in denen persönliche Diffamierung die Auseinandersetzung mit Programmen und Positionen in den Hintergrund verbannt? Haben wir das nicht bereits in diesem Jahr in Ansätzen erlebt?
Gibt es denn Wege, dem entgegenzuwirken, oder ist der Sog zum "Entertainment" bereits übermächtig?

Bernhard Eber | Do., 13. Oktober 2016 - 14:55

Für mich ist die Wahl zwischen Clinton und Trum eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Ihren programmatischen Aussagen, so man diese in den Medien überhaupt erfährt, gebühren nicht der Führungskraft einer weltbeherrschenden Supermacht. Neben dem Trump-Bashing bekommt Frau Clinton in den Medien viel zu wenig Kritik ab. Wer erinnert sich an ihre Aussage, dass Sie den Iran angreifen werde, wenn sie Präsidentin ist. Die Liste ihrer Verfehlungen ist sehr lang, eine vertrauenswürdige Person ist sie nicht. Über Trumps Gebaren muss ich nichts hinzufügen. Prinzipiell hat Herr Kissler Recht, dass sich die Berichterstattung weit von den sachlichen Argumenten entfernt hat. Und ... ähnliches gilt auch bei politischen Auseinandersetzungen in Deutschland. Egal ob AfD, Pegida, Widerstand gegen TTIP und CETA etc. Sachliche Argumente geraten immer mehr in den Hintergrund. So wird der Gegner meist mit möglichst verletzenden Ausdrücken belegt. Die zustimmnde Masse goutiert dies, gewonnen ist nichts.

Rudolf Stein | Do., 13. Oktober 2016 - 14:55

"Gibt das Phänomen Donald Trump uns das Recht, uns turmhoch überlegen zu fühlen über angeblich so tumbe Amerikaner und von der hohen moralische Warte herab Verdammungsurteile zu sprechen?"
Aber ja doch! Zumal wir schon mal so richtig im Schwung sind: über die blöden Russen, die immer noch zu "ihrem" Putin halten, haben wir längst das Urteil gefällt; die Briten, die für den Exit stimmten, halten wir für Dummköpfe, die nicht über den Kanal blicken können; die Franzosen mit ihrer Madam LePen bemitleiden wir von hoher Warte aus; den wahren Charakter der Türken beginnen wir erst jetzt richtig zu erkennen. Lediglich mit den Chinesen tun wir uns schwer. Es sind so verdammt viele, aber deren Regierung ist schon mal verdammenswert und wenn WIR dort am Ruder wären, würden WIR denen schon mal zeigen, wo es lang gehen muss, muss, muss ...

Caroline Schwarz | Do., 20. Oktober 2016 - 15:28

Antwort auf von Rudolf Stein

Danke für Ihren Kommentar, endlich mal was zum Lachen in diesen traurigen Zeiten!
Vielleicht kann ich auch deshalb darüber lachen, weil ich Österreicherin bin. Aber im Ernst, ich finde es sehr sehr traurig, dass Deutschland wieder auf dem besten Weg ist sich so beliebt zu machen wie ich es 1960 in Belgien und den Niederlanden erfahren mußte, als ich ständig betonen mußte, aus Autriche bzw Ostenrji´k (kenne die Schreibweise nicht) zu kommen, damit die Menschen freundlich wurden und überhaupt mit mir sprachen.
Die arrogante Überheblichkeit gegenüber anderen europäischen Nationen wird dann nur noch dadurch potenziert, wenn erst mal die Füchtlinge aus Deutschland sich über den Kontinent verteilen bzw mit Hilfe der deutschen Politiker und Gutmenschen immer mehr werden..........

Hermann Tertsch | Do., 13. Oktober 2016 - 14:55

Es ist schon bestürzend su sehen que niedrig die Medien in Europa und in den USA mit ihrer "Alles gilt gegen Trump" gefallen sind. Es ist geradezu grotesk wie in ganz Europa, hier in Spanien auch ganz besonders wie in Deutschland, die politische Korrektheit jede Ehrlichkeit aus der politischen Debate austreibt und verbietet.

Dimitri Gales | Do., 13. Oktober 2016 - 14:59

haben die Clintons ein beachtliches Vermögen verdient. Etwas anderes von Hillary Clinton zu erwarten als zumeist theoretisches Angehen der brennenden Probleme der USA wird man im Fall ihres Sieges auch nicht erwarten können; auch sie hat keinen Zauberstab in Tasche. Die Probleme des Systems werden bleiben und sich verschärfen.

Man ist tatsächlich überrascht über die deutsche moralische Überlegenheit bezüglich Trump. Die Äusserungen und Kommentare eifernder Moralapostel nützen ohnhin gar nichts, sie lösen sich auf wie Rauch.
In den USA kann jeder, im Gegesatz zu hier, Präsidentschaftskandidat werden; vorausgesetzt, er hat das nötige Geld dazu und kann reden. Intellektuelle Qualitäten sind in den USA eher hinderlich. Trump gefällt sich eben in der Rolle des Rumpelstilz und "enfant terrible". Vielleicht ist es ihm persönlich auch egal, ob er gewählt wird oder nicht. Aber ein asozialer (Sex)Unhold ist er nicht. Er deckt nur die Heuchelei der Amerikaner bezüglich der Sexualität auf.

Christa Wallau | Do., 13. Oktober 2016 - 15:17

In der Politik wie ganz allgemein im Umgang miteinander sollte man sachlich argumentieren und urteilen, so lange dies eben möglich ist. Menschen gibt es von vieler Art - solche, die einem gefallen und andere, die einem unangenehm, ja, sogar abstoßend erscheinen. Die gleiche Sonne bescheint sie, und der Regen fällt auf sie alle herab.
Bedeutsam für einen Politiker, der zur Wahl steht, dürfte ein Mindestmaß an nachgewiesener Vernunft, Lebenserfolg bzw. -erfahrung und Vertrauenswürdigkeit sein.
E n t s c h e i d e n d sind letztlich seine programmatischen Aussagen. Weder gefällige äußere Erscheinung noch Redegewandtheit dürfen m. E. eine große Rolle spielen; sie lenken oft nur von gravierenden Fehlern ab. Niemand auf der Welt gibt sich ganz ehrlich - so wie er/sie wirklich ist. Die seelischen Abgründe eines Menschen stellen daher immer ein Risiko dar, wenn man sein Schicksal in die Hände eines anderen legt - ob der nun Geschäftspartner wird o. Präsident des Landes, in dem man lebt.

Stuart Massion | Do., 13. Oktober 2016 - 15:18

Der Mann verehrt Vladimir Putin! Er greift die Freiheit der Presse an. Er fordert seinen Anhänger auf, die Clinton umzubringen. Er selbst verspricht sie einzusperren falls er Präsident wird. Er begrapscht Frauen. Er findet sich selbst klug weil er keine Steuern zahlt. Ich bin Amerikaner und finde es entsetzlich, dass er wieder die alten Wunden von Rassismus aufgerissen hat. Seine Anhänger werden zu immer grösseren Entgleisungen ermutigt. Bei seinen Kundgebungen wird "Sperr sie ein!" gebrüllt. Das schlimmste ist, dass er die Demokratie in Amerika in Frage stellt. Wahlen sind nicht gültig, wenn er sie nicht gewinnt. Was für Argumente oder Auseinandersetzung kommen da an?

zu Ihrem Hass-auf Trump-Bekenntnis:

Der Guteste reißt nicht alte Rassismuswunden auf. Diesen Rassismus gibt es in den USA latent, beispielsweise in Form der staatlichen Polizei-Gewalt. Und gab es nicht eine amerikanische Ära übelster Presseunfreiheit sowie Verfolgung jener, die als staatsfeindliche Kommunisten diffamiert und eliminiert wurden? Und ist das Begrapschen von Frauen "schlimmer" als sich von ihnen unter Ausnutzung eines Amtes einen "blasen" zu lassen?
Ach ja, daß Trump den Putin verehrt, ist ja der allergrößte moralisch verwerflichste Hammer - den US- Staatsfeind Nummer 1 nebst Volk. Wie kann er nur: pfui!
(Das wird ja nur noch von einem Ex-Bundeskanzler überboten, der aus Geldgier Putins Geschäfte erledigt,na ja, so wie die Clintons - nur bei anderen.)

Also, Scheuklappen ablegen u. die Politik nicht emotional sondern rational beurteilen, nämlich was diese für SIE (bsw. materiell)bedeutet.
Oder können SIE sich aus der Froschperspektive anderes leisten?

Noch nicht bemerkt das der Rasissmus, trotzdem Obama der immer noch Präsident ist seit den letzten 8 Jahren eher zugenommen hat, als wie er abgenommen hat?

Im übrigen hat kein Präsident der USA ob nun Republikaner oder Demokrat per Dekret ( oh, klingt wie Putin ) oder Bundesgesetz darauf Einfluss hat.

Schade das Sie als Amerikaner nicht wissen.

Aber Sie scheinen zur gebildeten Klasse der US-Amerikaner zu gehören, weil sie die Webseite vom Cicero gefunden haben.

Gerhard Hellriegel | Do., 13. Oktober 2016 - 15:21

Klar, Hass ist dumm. Aber deswegen sehe ich trotzdem ziemlich ernüchtert auf die US-Bevölkerung. Obwohl es schon länger Indizien dafür gab. 90% der Amerikaner glauben nicht an die Evolution, 40% an Engel und Teufel. Herr Kissler beklagt nun zu Recht, dass die sachliche Auseinandersetzung mit Trumps Programm fehlt. Also, ich sehe mich dazu nicht in der Lage, welches Programm? Aber Sie, Herr Kissler, wären doch dafür der Richtige. Also heraus damit, ich bin gespannt. Nicht meckern, machen.

Ruth Falk | Do., 13. Oktober 2016 - 15:24

zu hassen würde ihm zuviel Ehre antun. Er ist einfach ein verachtenswerter Rüpel, über den man hinwegsehen könnte, wäre da nicht die Gefahr, dass er -God forbid- der Chef der stärksten Nation auf Erden mit dem grössten wirtschaftlichen und kriegerischen Potenzial wäre, was beinhaltet, dass er auch in seiner Unbeherrschtheit der Welt den grösstmöglichen Schaden zufügen könnte. Davor haben wir alle Angst.

Heinz Meier | Fr., 14. Oktober 2016 - 11:09

Antwort auf von Ruth Falk

Trump könnte der Welt aus Unbeherrschtheit (da sind Senat und Repräsentantenhaus davor) schaden und Clinton planvoll im Interesse der Rüstungsindustrie ( alle kriegerischen Aktivitäten der USA leidenschaftlich unterstützt )etc. Man sieht, die Politik in den westlichen Ländern ist außer Rand und Band. Die Neocons (Clinton, Merkel) sind mit ihrer Politik des Regimechange und Kreuzzug zur Einführung der 'Wirtschaftsdemokratie' gescheitert. Eine Frau, die in fettes Lachen ausbricht, weil ein Mensch (Gaddafi gehört wohl dazu) auch dank ihrer Initiative getötet wurde, hat wohl viele Haßgefühle (vielleicht gegen Bill?)? Bernie Sanders mit schmutzigen Tricks ausgebotet und diese Frau soll eine Alternative sein?

Svenja Gerwing | Fr., 14. Oktober 2016 - 11:55

Antwort auf von Ruth Falk

Liebe Frau Falk,
schüren nicht tatsächlich gerade Lobbyisten diese Angst vor Donald Trump?
Lobbyisten, die ihre Felle wegschwimmen sehen. Es beruhigt schon fast, dass gerade die fundamentalistischsten Republikaner Trump die Folgschaft verweigern:
Der Homo sapiens stammt tatsächlich vom Affen ab! Aber gerade diese Menschen, auch Democrats, haben in der Vergangenheit der amerikanischen Waffenindustrie mit stets neuen Konflikten und Ängsten prächtige Gewinne beschert.
Und DAS ist leider auch die Wahrheit!

Ruth Falk | Fr., 14. Oktober 2016 - 13:42

Antwort auf von Svenja Gerwing

natürlich holen die Lobbyisten beider Seiten alle nur erdenklichen Leichen aus den Kellern, und Mrs. Clinton ist mir genauso unsympathisch, aber sie weiss sich wenigstens zu benehmen und auszudrücken, und nicht vulgär loszupoltern. Und sie hat, im Gegensatz zu Trump, Erfahrung.
NB: ich habe mal gelernt, dass Homo sapiens und Homoniden Parallelentwicklungen aus einem Urstamm sind, aber ich kann mich irren, denn Affen betragen sich meist natürlicher als Homo sapiens.

Bruno leutze | Sa., 15. Oktober 2016 - 23:25

Antwort auf von Ruth Falk

Ihr Grundfehler bei der Beurteilung staatlicher Politik und deren fleischlichen Protagonisten ist ihre geschmacksfrage, mit der sie werten, wer über ein Volk herrschen soll. Auf hiesige Verhältnisse übertragen muss ich sie fragen: können Sie sich diesen Standpunkt eigentlich leisten?
Ob die Politiker mit ihrer für den normalen Bürger schädlichen Politik nett, sich zu benehmen wissen und Erfahrung haben bei der Benutzung derselben ist einerseits eine luxuriöse oder weniger nett ausgedrückt eine untertänige Einstellung zur Tatsache benützt zu werden
Oder schlicht gewollt dumm ist das urteil: wenigsten nett muss es zugehen bei der Herrschaft über
mich...

Jens Berger | Do., 13. Oktober 2016 - 15:35

Sollte Trump wirklich Präsident werden, wird unsere politische Elite Schlange stehen um zu gratulieren !
Merkel hält sich schon auffällig zurück.............!

Bernd Fischer | Fr., 14. Oktober 2016 - 21:12

Antwort auf von Jens Berger

Endlich mal ein Beitrag der, der Wahrheit sehr nahe kommt.
Wenn es mir erlaubt sei , verschärfe ich Ihre Wortwahl dahin gehend das "Deutsche Politiker" woher auch immer sie kommen , ihre jetzigen sprachlichen unqalizifierten ( politischen ) Pestilenzen ge·gen·über Trump sprachlich aussondern, haben nämlich dann ein Problem wenn er denn gewählt wird.
Dabei vergessend ( das sie Trump im Jahr 2016 verachtet haben) werdendann wohl dann die selbigen bundesdeutenen Politiker bei Trump, beim Antrittsbesuch,
die üblichen politischen schleimigen "Erklärungen" ...Dank für die Befreiung...für die sogenannte werte Gesellschaft ( Krieg) ...gute Zusammenarbeit.... uns so weiter und so sofort mantraartig absondern.

Lucas Schult | Do., 13. Oktober 2016 - 15:46

und auch an Cicero, dass politische Meinungsvielfalt innerhalb einer Zeitung noch gelebt wird.

Die narzisstische Selbstüberhöhung vom Linken Millieu und der Hass der Guten, wie auch sie es formuliert haben, macht diesen Kampf um die Präsidentschaft so spannend.

Selbst für einen tumben Amerikaner ist es völlig offensichtlich, warum und wie DJT angegriffen wird. Faktisch kann es gar nicht geschehen, da HRC deutlich schlechter abschneiden würde - wohl aus dem Grund, dass sie viel mehr Zeit gehabt Regierungsangelegenheiten komplett falsch zu handhaben als Trump.

Politik wird aufgrund von Gefühlen gemacht, da der Durschnittswähler nach der dritten Statistik schon nicht mehr zuhört. Ich gebe aber ihnen recht, dass sich die Leitartikler mit den Vorschlägen von Trump auseinandersetzen könnten. Es sei denn sie halten ihre Leser schon für den desinteressierten Gefühlswähler, der postfaktisch nur über Gefühle aufgeklärt werden will, aber nicht über Politik.

Petra Führmann | Do., 13. Oktober 2016 - 16:22

Was in den USA Trump, ist bei uns die Afd; nur dumpfes Draufgehaue, ohne die Argumente zu widerlegen oder andere zu haben; es kommt nur Moralisches. Ein uraltes psycholgisches Spiel, das nicht eben die Größe verrät, die man meint zu haben: Ich mache jemanden kleiner, damit ich mich größer fühle. Gestern äußerste sich Precht in ähnlicher Form: Es werde völlig außer acht gelassen, was Hillary Clinton denn für eine Person sei... Seit Beginn der Wahlen überlege ich, was für Personal man in den USA denn hat, aber das (vor)vorige war ja auch nicht besser. Wehalb kam nicht Sanders dran? Aber darum geht es hier nicht. Allein der Umstand, in uralten, unwichtigen Dingen zu kramen, nur um jemanden schlecht zu machen: Wenn uraltes Stammtischgebrabbel schon reicht, eine Wahl zu entscheiden... In den NachDenkSeiten war gestern ein ähnlicher Artikel wie dieser hier: Arbeitsverweigerung der Medien, weil über Clinton geschwiegen wird. Dank dem CICERO.

Andreas Müller | Do., 13. Oktober 2016 - 16:47

Gerade wenn man Trump ablehnt, sollte man intensiv über die Frage nachdenken, wie es eigentlich kommt, dass er das einzige Argument FÜR Hillary Clinton ist. Beim Nachdenken über diese Frage könnte man etwas dazulernen.

Clara Schwarze | Do., 13. Oktober 2016 - 17:27

Aus meiner Sicht sind diese Artikel weniger "Denkfaulheit" als das übliche moralische Tribunal, das im Grunde ein Message senden soll - wer das und das anspricht, wird persönlich vernichtet, also lasst es. Dahinter steckt mit Sicherheit auch was ganz anderes und zwar letztendlich die Außenpolitik. Mit Trump wird der neue Kalte Krieg und auch die neue Nähe zum poliitischen Islam, die man offenbar will, schwer realisierbar. Das geht nur mit HRC, besser als mit Barack Obama und auch besser als mit Sanders, Carson, auch Kerry oder sonst wem. Darum wird sie an die Spitze geboxt.

robert renk | Do., 13. Oktober 2016 - 17:34

Chapeau Herr Kissler, sie haben mich erwischt, ich gehöre auch der " Trump hassenden Fraktion" an.
Ich gelobe Besserung ! Bemerkenswert finde ich ihr Blick auf die "Gutmenschen" in Deutschland. Kann es sein diese lieben vor allem Ihresgleichen und natürlich die Flüchtlinge und die Schwulen ?
Die Verlogenheit und Heuchelei unserer Mainstreamer geht mir auf den Sack !

Tom Clark | Do., 13. Oktober 2016 - 17:46

Herr Kissler, das nenne ich eine gelungene Projektion von Trumps substanzloser Hass- und Ressentimentkampagne auf seine Kritiker. Ihnen wird nicht entgangen sein, dass selbst erzkonservative Journalisten wie David Brooks Trump einen pathologischen Narzismus zuschreiben, er ist ein empathieunfähiger, völlig selbstbezogener, ignoranter Soziopath, der kaum in der Lage ist eine informierte kohärente Aussage zu formulieren. Bemitleidenswert, therapiebedürftig und als Präsident eine unberechnenbare Gefahr. Clinton ist dagegen ein absolut berechenbares Übel und wird zumindest keinen Scherbenhaufen hinterlassen wie seinerzeit George W. Bush und mit Druck der Sanders-Fraktion vielleicht sogar bescheidene soziale Fortschritte veranlassen. Trumpisten wie Pegisiten in Deutschland ist jedes Maß von Anstand und Augenmaß abhanden gekommen. Den verbitterten Hass finden Sie dort.

Sven Bergmann | Do., 13. Oktober 2016 - 19:02

Danke, Herr Kissler.
Es ist erschütternd, dass ballistische Anspielungen nach gusto verwendet werden dürfen - wenn man nur die richtige Gesinnung hat.

1968 war eine Revolution gegen die Verkrustung und Menschenverachtung.
2016 sind wir wieder an dem gleichen Punkt, leider auch, was die Verharmlosung deutscher Geschichte angeht.
Nur ist diese Fehlentwicklung diesmal auf jahrzehntelange politische Desensibilisierung durch fehlplatzierte Nazivergleiche und -Diffamierungen zurückzuführen.

Wir werden verantwortungsvoller sein müssen als die 68er. Viel verantwortungsvoller.
Sonst wird aus der Revolte gegen Gängelei und Spiessertum eine gefährliche Dynamik.

Denn ab dem ersten größeren Anschlag werden viele politische Mitläufer panisch. Und wer gestern noch brav "wir schaffen das !" mitblöckte, hat auch nach einer schockbedingten Wende keine eigenen Werte. Auf diese Leute wird man mehr achten müssen als auf irgendwelche derb-Konservativen.

Willi Mathes | Do., 13. Oktober 2016 - 21:03

Sitzt !

Wie so oft ! Big " Mäc Donald Trump " wird von unserer " Bwewußtseinsindustrie " tolle Wortschöpfung (! ) bösartig stigmatisiert ! Vielleicht
mischt er doch gods old country, mal richtig auf.
Unseren heimischen Vordenkern wünscht man, daß sie vorher mal nachgedacht haben.

Danke
Freundliche Grüsse

Ernst Laub | Do., 13. Oktober 2016 - 21:04

Die deutschen Politiker und Medien werden es schon schaffen, den Kotau vor Trump noch rechtzeitig einzuüben.

wird mister trump denn gewählt?
der nicht aus moralischen gründen, die gegenkandidatin nicht aus politischen. und jetzt?

Ursula Schneider | Do., 13. Oktober 2016 - 21:05

hängen Sie doch bitte Ihren Artikel in die Redaktionsstuben von "taz", "Die Zeit", "Spiegel" und andere meinungsbildenden Medien. Dort wird man Ihnen für diese Nachhilfe in Sachen objektiver und professioneller Journalismus sicher sehr dankbar sein!

Ach ja, und vergessen Sie bitte nicht das Außenministerium. Hat doch Frank-Walter Steinmeier Trump jüngst als einen "Hassprediger" im Dienst des "Ungeheuers Nationalismus" bezeichnet, der wie die Befürworter des Brexit und die AfD mit den "Ängsten der Menschen" Politik mache. Sie seien ein "Brandsatz" für die Gesellschaft.

Peter Schultz | Do., 13. Oktober 2016 - 23:31

Tom Clark hat natürlich recht; Trump kann man nur abstoßend finden. Oder soll man auch noch "ausgewogen" reagieren, wenn die Republikaner beim nächsten Mal einen gehirnamputierten Schimpansen als Präsidentschaftskandidaten präsentieren? Richtig ist aber auch, dass die ungebildeten Provinzler, die keine Ahnung von der übrigen Welt haben und von Ihren Medien in diesem Zustand gehalten werden, in den USA nahe bei der Mehrheit liegen. Dumm von Trump und gut für den Rest der Welt, dass er gerade dieses spießige Provinzmilieu mit seinen sexistischen Ausfällen gegen sich aufbringt.

Frank Herrmann | Fr., 14. Oktober 2016 - 00:16

es gibt ihn noch, den nicht-zeitgeistigen Journalismus unabhängiger Köpfe. Dafür steht beispielhaft Alexander Kissler. Hier ein neuerliches Beispiel - cicero sei Dank!

Romuald Veselic | Fr., 14. Oktober 2016 - 07:45

ihr Mütchen kühlen.
Wie wahr. Das man seine Ansicht kund tut, ist okay, aber die hat keine Amen Funktion. Über andere zu urteilen, mit einem Abstand von 6000 km zur Zielperson, ist bei den Deutschen manisch präsent.

Frank Linnhoff | Fr., 14. Oktober 2016 - 08:44

An Donald Trump scheiden sich die Geister. Entweder man ist für oder gegen ihn. Erfreulicherweise kann man sich dank Internet die Duelle (es handelt sich bewusst nicht um Debatten) direkt auf den Websites der großen amerikanischen Fernsehsender anschauen und anhören. Es bedarf keiner Meinungsäußerungen aus der deutschen Presse, um sich selbst und aus erster Hand ein Bild über den Kandidaten zu machen. Donald Trump redet und tobt sich selbst um Kopf und Kragen. Es bedarf keiner Meinungsäußerung eines Journalisten, um dies zu erkennen.

Reinhard Benditte | Fr., 14. Oktober 2016 - 09:31

Vorweg geschickt, damit keine Missverständnisse aufkommen: ich bin kein Trump Fan, ganz im Gegenteil! Aber warum in den deutschen, aber auch europäischen Medien Trump so eine dominante Rolle spielt, ist mir schleierhaft. Hier wird getrommelt, mit verbalen Waffen um sich geschlagen und am liebsten würden sich die Medien bei Ihren Beschreibungen noch übertreffen und tief in die Mottenkiste greifen, um die negativen Seiten eines Politikers in den USA den Deutschen schmackhafter zu machen. Nur sie vergessen, wie Sie Herr Kissler treffend schreiben, dass kein einziger Deutscher eine Stimme in der Wahl hat.

Ich würde es wesentlich mehr begrüßen, wenn sich die deutschen Medien um die Missstände in unserem Land kümmern würden und die Fellleistungen der Regierungspolitik, sei es auf Bundes- oder Landesebene, anprangern würden, sich intensiv mit dem Bericht des Bundesrechnungshofes auseinander setzen würden.

Reinhard Benditte | Fr., 14. Oktober 2016 - 09:32

oder die gleichen "Produktionsflächen" für Themen wie CETA oder TTIP zur Verfügung stellen würden oder intensiv die Frage aufgreifen würden, warum es in Deutschland einen Fraktionszwang gibt und der einzelne Abgeordnete nicht nach seinem Gewissen entscheiden darf. Man kann diese Liste beliebig erweitern und Fragen zur maroden Infrastruktur, Gesundheitssystem, schleichende Enteignung im Sozialsystem (z.B. Leistungsreduzierung der Krankenkassen), Enteignung der Sparer u.a. Durch die EZB usw. stellen. Aber nein, diese Fragen werden oberflächlich abgetan.

Man nehme als Beispiel die Berichterstattung in den ZDF Heute Nachrichten: Zwei Themen aus Deutschland und der Rest aus der Welt über Themen, die viele nicht mehr hören wollen und können. Mit dieser Art des deutschen Journalismus und der hiesigen Berichterstattung darf man sich nicht wundern, wenn die Deutschen weiter "im Wohlstand verblöden" und rechte und linke Idioten an Zulauf gewinnen.

Patrick Feldmann | Fr., 14. Oktober 2016 - 10:04

Mein Verdacht und Widerwillen übermannt mich immer, wenn ich Meuten zu Gange sehe: so wie jetzt gegen Trump (über den ich viel zu wenig weiß, um sachlich mitreden zu wollen*)
oder bei der Hetze gegen Pegida und der handfesten Hetze der Stegners dieser Republik gegen die AfD und ihre Repräsentanten.

* Zu den sogen.sexistischen Umtrieben Trumps kann ich nur sagen: vermutlich läuft es in der Wallstreet und überall, wo man Macht per Geld generiert (und nicht qua Integrität)- genauso ab!
Kennedy hatte 3x/d Sexualverkehr mit wechselnden Frauen. Eine Promiskuität, die ihm eigentlich keine Zeit mehr fürs Präsidentenamt ließ... . Aber er wird hoch verehrt und hat hier in Bonn ein Denkmal und eine Allee- ein Sexist!

"Koitusaufkommen" bei vielen Frauen schlicht Womenizer.
Ein Sexist wäre schon eher jemand, der glaubt ein Recht darauf zu haben.
In diesen Bereich spielt evtl. schon die kolportierte Aussage von Trump hinein.
Er ist viel zu sorglos in der sexuellen Rede und nicht nur da.
Eine Kritik an ihm diesbezüglich ist völlig in Ordnung.
Nur wird das die wenigsten Amis abhalten ihn zu wählen, weil sie vor allem an seiner Person bemerken, dass es überpowerter Redestil ist, gewissermassen evtl. US-amerikanisch.
Hingegen kam es gegen Bill Clinton fast zum Prozess, weil man ihn vermutlich schlicht als niveaulos und ordinär empfand seitens des Establishments.
Schützend an seiner Seite Hillary Clinton.
Wie gut, dass ich in den USA nicht wählen kann, ich würde Trump eine Chance geben.

Liebe Frau Sehrt,
ja, Ihr Hinweis ist richtig! "Sexist" ist da als Begriff fehl am Platze und ich habe ihn nur benutzt, um Kennedy (den unaussprechlich Hochverehrten...) mit Trump gleichzusetzen. Im Eigentlichen ist Kennedy ein "Erotomane" gewesen (also das Gegenstück- wenn sie sich denn suchen würden- einer Nymphomanin).
- Und nein, ich bin nicht neidisch (haben Sie mir ja auch gar nicht vorgeworfen), denn ich denke, daß die Isolierung von sexueller Begierde genau da ausläuft, wo die Protagonisten bei Houellebecq immer traurig scheitern. Und mein Scheitern gestaltet sich dann doch etwas anders.

Sicherlich die Familie, An-sprüche, aber die will ich Herrn Trump gar nicht absprechen.
Von meiner Seite aus war es der Mann, von dem eine Carole King sang, "Where You Lead, I will follow".
Dann landet man manchmal doch wieder auf dem Highway, wie ihn Carole King in ihrem Lied beschreibt "So far away", but the Highway doesn`t get You any longer.
Was sagte Trump diesbezüglich?
Er hatte früher keine Zeit, sich um Beziehungen zu kümmern, aber versuchen Sie einmal ihm eines der Kinder von der Seite zu nehmen.
Die Sprache der Liebenden ändert sich.
Bin gespannt wie es mit Sloterdijks Schellingprojekt weitergeht. Bin erst am Anfang, würde aber meinen, dass er in dem Buch die Mozart`sche Dialektik des Männlichen und Weiblichen ausprobiert, damit spielt, denn ich muss viel lachen.
Nun Herr Sloterdijk, das Sechs(x)te liegt schon in unserer Macht, wenn wir wir selbst bleiben und ohne Falsch, aber wir ver-fügen nicht darüber.
Sogesehen fügt es sich....zusammen.
In Ewigkeit Amen:)

Nachdem er kein gutes Haar an Trump gelassen hat, zeigt seine neueste SPON-Kolumne, wie er gewichten würde.
Vielen Dank Herr Augstein für diese klaren Worten.
Trump wirbt nicht für Krieg Punkt?
Clinton nimmt ihn nach den in der Kolumne kolportierten Aussagen in Kauf.
Web.de über den Seufzer eines Politikexperten zu Putin, in etwa, mein Gott, er will eine Rolle spielen in einer MULTIPOLAREN Welt.
Merkel werte ich dagegen wie Hillary Clinton.
Ihr m.E. zur Seite zeit-online.
Die Angst vor Merkel sollte in Deutschland wachsen.
Und wen "attackiert" Augstein noch? Cem Özdemir. Danke, Danke.
Pazifisten Deutschlands steht fest zusammen.
Wenn Bürgerkriege ca. 10 Jahre dauern, hätte man seitens des Westens niemals einen solchen in Syrien befördern dürfen.
Trump sollte auch eingedenk seiner Kinder Abschied nehmen von jeglicher Kriegstreiberrei.
Ich kann das nicht garantieren, aber mit Trump erhoffe ich mir wieder ein "Gleichgewicht des Schreckens" in einer multipolaren Welt.
Peace

Jens Berger | Fr., 14. Oktober 2016 - 11:14

........aber wieder mal ein guter Auftritt bei Illner, Herr Schwennecke ! Aktuell fast der einzige Journalist den man auch als junger Mensch akzeptieren kann......bleiben sie so wie sie sind.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 14. Oktober 2016 - 11:39

ohne damit ein Loblied auf Trump zu singen?
Herr Kissler zeigt es mit seinem Artikel grandios.
Was könnte die Ursache all der Verleumdung gegen Trump sein?
Nun, er ist erfolgreich, attraktiv und gesellig.
Etwas Schlimmeres gibt es für die "Meute" kaum.
Wenn er sich jetzt noch als intelligent herausstellt, gar gewählt werden wird, könnte der Hass jede Grenze überschreiten.
Ich mahne die USA, gerade wegen des ZEIT-online Artikels s.o. das Leben Donald Trumps zu schützen.
Ich hatte schon Angst um Obama.
Trump ist sehr viel gefährdeter.
Good Luck
Ein Versuch:
Hass, Hetze, Hitze und ich frage mich langsam, ob die Erderwärmung noch einen anderen Hintergrund hat als den Verbrauch fossiler Brennstoffe.

Ich kann hier keine Romane schreiben.
Die Attribute sagen von meiner Seite aus, dass ich nicht glaube, dass seitens von Trump ein abuse vorliegen muss.
Ansonsten sage ich immer, dass ich SPD-Mitglied bin, wodurch ich bitte jetzt nicht in einem Grundsatzprogramm darlegen muss, was mir an ihm nicht gefällt.

Thorsten Rosché | Fr., 14. Oktober 2016 - 11:48

Jetzt ist es an ihm die Ungerechtigkeit in der Welt zu besiegen und der Demokratie wieder ihren güldenen Lorbeerkranz aufzupflanzen. Ich hoffe er wird seinen Job auch weiterhin so gut machen wie bisher. Er ging den demokratischen Weg um mit den Titanen zu kämpfen (die ebenfalls zufällig zur Wahl standen/stehen), er, der kleine einfache Jung€ aus .... Queens. Falls es einen Kampf der Gerechten geben sollte, dann wohl der den Hillary und Trump austragen. Möge die Wahrheit und der Frieden in der Welt obsiegen. Und falls UFOs kommen, immer in den zentralen Laserstrahl fliegen (vgl. Independence day).

Wolfgang Meyer | Fr., 14. Oktober 2016 - 11:59

Der Artikel, wie auch viele Kommentare, zeigt nicht explizit auf, was seit einiger Zeit in der Medienlandschaft entstanden ist. Medial ist eine Bild-zeitisierung der Sprache wie der (Nicht)Argumentation entstanden. Plakative Sprachäußerungen werden auf vielen Ebenen gegen ebensolche geschleudert und man meint den "Gegner" damit getroffen und erledigt zu haben. - Seit wann (rhetorisch), frage ich mich, ist die Bild-Zeitung ein zitierfähiges Medienblatt? Denn in vielen Nachrichtenmedien (Fernsehen, Radio, Zeitungen, Online) wird auf sie Bezug genommen. - Wer sich in einer "nur noch Sprachfloskel-Gesellschaft" befindet, der kann keine aufklärenden Argumentationsketten erwarten. Der Konsument, Leser, Hörer wird nicht nur verblödet, er wird auch schon als blöde eingestuft, dem ein solcher Quark vorgesetzt werden kann, ohne dass er es vermeintlich merkt. Diejenigen, die sich dagegen wenden, sind keine Wutbürger, sie sind Mutbürger, die gegen den Unsinn aufbegehren.

Nicolas Linkert | Fr., 14. Oktober 2016 - 12:02

Nein, natürlich muss man den Mann nicht hassen. Ich sehe das persönlich ganz nüchtern: Die Clintons stehen für den Krieg, für due Unterstützung des militärisch-industriellen Komplexes. Mit H. Clinton wird die Auseinandersetzung mit Putin noch schlimmer werden, und ich würde meine Hände nicht dafür ins Feuer legen, dass H. Clinton nicht den "regime change" in Moskau kräftig unterstützt. Als Blaupause dürfte die Ukraine dienen. Erstaunlich finde ich, dass so viele Frauen die Kriegstreiberin H. Clinton unterstützen. Spätestens seit Thatcher sollten Frauen wissen, dass Politikerinnen ähnlich kriegslüsterne Politik wie Politiker machen können.

Trump scheint einen anderen Weg zu verfolgen, das allein reicht mir.

Bernd Fischer | Fr., 14. Oktober 2016 - 13:02

Wir könnten doch " den Hass" ( den bösen ) , so weit in Dresden je nach Sichtweise zum Vorschein kam, doch auf Trump ( mit Hilfe der Medien ) umlenken lassen.

So haben wir dann aus "bösen Hass" den "guten Hass" gemacht.

Und in Deutschland haben sich dann wieder alle sehr lieb.

Petra Wilhelmi | Fr., 14. Oktober 2016 - 14:12

Hassen muss man niemanden. Hass hat in der Sprache der Politik nichts, aber auch gar nichts zu suchen. Es geht nur um Machtinteressen. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn wir uns in den Medien endlich mal von dem dämlichen Wort "Hass" verabschieden könnten, wäre viel gewonnen, da dann Raum für wirkliche Diskussion wäre.

Patrick Feldmann | Fr., 14. Oktober 2016 - 18:05

Nochmal als Nachtrag: Kissler geißelt hier die Tatsache, daß man in D über die US-Kandidaten moralisiert als hätte man keine eigenen Wahlen (bei denen man im Westen bisher mit gewisser Zuverlässigkeit bräsig versagt).

Es tritt darin aber nicht nur jene Bräsigkeit zutage, die sich darin genügt, von oben herab zu kujonieren, sondern in viel widerlicherem Sinn tritt eine moralistische Überheblichkeit hervor, die erschüttert!
Man hat jene erste Strophe des Deutschlandliedes verboten mit dem richtigen Verweis, daß an deutschem Wesen die Welt eben nicht zu genesen habe. Nun zeigt sich, daß der Linksgrün Mainstream (zu dem inzwischen auch die cdU gehört) dies im Grunde NICHT verstanden hat.

Markus Michaelis | Fr., 14. Oktober 2016 - 18:24

Richtig erkannt Herr Kissler. Ich würde gerne ergänzen, dass das natürlich nicht heißt, dass man Trump gut findet, nur dass Politik nicht zu einem Personen/Gruppenbashing verkommen sollte. Besonders heikel wird es dadurch, dass Politiker für Menschen stehen: hinter Orban stehen viele Ungarn, hinter Trump viele Amerikaner. Nicht, dass dadurch ein Argument automatisch richtig würde. Aber dadurch erreicht Bashing gar nichts außer Denkfaulheit und Spaltung.

Jacqueline Gafner | Sa., 15. Oktober 2016 - 06:38

Wer nicht mehr 20 und seit jeher zeitgeschichtlich interessiert ist, kommt nicht um die Feststellung herum, dass das Niveau des dazu in den Medien Gebotenen - mit Ausnahmen, glücklicherweise - immer öfter deutlich zu wünschen übrig lässt. Angefangen damit, dass sich Medienschaffende zusehends um die einst übliche Trennung von Information und Kommentar foutieren, bis hin zum Faktum, dass in Redaktionsstuben häufig überforderte "Grünschnäbel" sitzen, die im besseren Fall zumindest über eine einschlägige Ausbildung verfügen, wenn sie auf ihr Publikum losgelassen werden. Hinzu kommt die fehlende Zeit für seriöse Recherchen. Ergo ist es einfacher, von Beginn weg in Meinung zu machen, ohne sich dem Vorwurf mangelnder Faktentreue oder mangelnden Sachverstandes aussetzen zu müssen. Bemüht man dabei auch noch den moralischen Zeigefinger, wird es bei einem Teil des Publikums stets Applaus geben, zumal auf dieser Ebene alle mitreden können. Auf der Strecke bleibt dabei indessen die Information.

Hermann Geisbusch | Sa., 15. Oktober 2016 - 12:07

Es geht bei den Wahlen nicht um Trump oder Clinton, sondern um das liebe Geld. Wo können die Geld-Eliten das meiste für sich heraus holen? Ein Rückblick in die Geschichte der vergangenen 150 Jahre zeigt, dass es immer nur ums liebe Geld der Superreichen, Finanziers, Banker und Konsorten geht. WK1: D. wurde ausgeplündert, WK2: D. wurde ausgeplündert, Irak-Krieg, das Land wird ausgeplündert, Afghanistan ebenso. Wenn nichts zu holen wäre, hätte es den Krieg in Afg. nicht gegeben. Und sieht man mal hinter die Kulissen, ist es immer die gleiche Clique, die dahinter steckt. Das Gleiche gilt für den ganzen arabischen Raum. Da werden für die Geschäfte gewisser Kreise ganze Volkswirtschaften zerstört. Nachdem die Zeit der Geheimhaltung von Dokumenten abgelaufen ist und immer mehr hinter die Kulissen geschaut wird, wird immer klarer, wer die Drahtzieher hinter der angloamerikanischen Politik sind. Leider wird das Thema zu wenig diskutiert. Am. Präsidenten sind nur die Marionetten der "Eliten".

Heinz-Jürgen Fischer | Sa., 15. Oktober 2016 - 13:30

Zu einen Artikel im Zeit-online über Trump neuste Vergehen gab ich gerade bevor ich den Artikel bei Cicero gelesen hab ein Kommentar ab.
Der lautete:
Was macht ihr Wutschreiber dann, wenn versehentlich Trump die Wahl gewinnt.
Die Amerikaner wählen nicht ihr.

Das liegt doch auf der Hand: Sie drehen ihr Fähnlein so schnell in den Wind, wie sie nur können und kriechen ihm in den Anus, b is sie ganz braun herauskommen - letzteren Ausspruch hab ich mal wo gelesen und er passt ganz gut hier her.
Im übrigen finde ich beide Konkurrenten nicht gut (um es vorsichtig auszudrücken), hoffe aber doch, dass Trump gewinnt, er wäre für Europa und vor allem Deutschland die bessere Wahl, die Kriegsgefahr wäre entschieden kleiner und die Exporte nach Russland würden wieder möglich.

Christop Kuhlmann | Sa., 15. Oktober 2016 - 14:17

man liest jede Menge Artikel über Trump und hat immer noch keinen blassen Schimmer was der Typ überhaupt will. Prtektionismus, eine Mauer nach Mexiko. Das ist ein bisschen dürftig für soviel Wahlkampfberichterstattung. Ich nehme an, das hat Methode. Der Leser soll die einzelnen Forderungen gar nicht kennenlernen, um sich bloß kein eigenes Bild machen zu können. Es könnten ja welche dabei sein, die er gut findet. Die moralisierende Moderne hat es geschafft große Teile des verfassungsmäßig möglichen Meinungsspektrums als moralisches No Go auszugrenzen. Kapitalinteressen haben gefälligst die Globalisierung zu fördern, die ruhig zu lasten von Modernisierungsverlierern gehen können, wie die Angestellten in den Apple-Stores zum Beispiel, die erstmal ohne Krankenversicherung arbeiten müssen und oft ausgewechselt werden sobald sie einen Anspruch darauf hätten. Aber Trump macht es ihnen auch leicht. Warum sollen linksliberale Medien aus dem wirren Gewäsch vernünftige Texte filtern?

Dennis Staudmann | Sa., 15. Oktober 2016 - 17:45

Die Selbstgefälligkeit der deutschen "demokratischen" Politiker und der ihnen hörigen Medien ist schon erstaunlich und macht auch vor Landesgrenzen nicht halt. So wie man glaubt, berechtigt zu sein, gewählte Regierungen in Osteuropa, die sich nicht dem Führungsanspruch und der Ideologie einer deutschen Bundeskanzlerin bedingungslos unterwerfen, als rechts-populistisch und dementsprechend undemokratisch zu bezeichnen, so glaubt man nun auch an das moralisch legitimierte Recht zur Mitbestimmung, wer der nächste US- Präsident wird. Man kann nur hoffen, dass Trump, falls er denn gewählt wird, ein sehr dickes Fell hat oder unter Amnesie leidet, weil auch politisch grundlos so viel Porzellan zerschlagen wurde, dass eine Zusammenarbeit sehr schwierig werden dürfte. Einmal mehr wird einem bewusst, sollte Merkel 2017 für weitere vier Jahre Kanzlerin werden, wird sie wohl dafür sorgen, dass ihr Amtssitz in den Olymp verlegt wird.

als Schröder seine Gefolgschaft aufkündigte, aber als Person, nicht als Politiker.
Soweit ich die Amis einschätzen kann, gehe ich davon aus, dass es ihnen "herzlich" egal ist, wer in Europa sich welche Gedanken macht.
Merkels `Zugewandtheit´ in Bezug auf die USA empfinde ich als ihre politische Inanspruchnahme.
Ich glaube nicht, dass Amis dies erwarten oder erkennen.
Diese Betulichkeit und Befindlichkeitsadressen der Deutschen Richtung USA strengen mich jedoch an.
Es wäre schön, wenn sich Gabriel auch in dieser Hinsicht emanzipieren würde.
Deutschland hatte Politiker(Innen) auf Weltniveau.
Vielleicht der Ausnahmesituation nach dem 2. Weltkrieg geschuldet?
Das soll kein Vorwurf sein.
Ach so, Merkels "Drangsalieren" der Osteuropäer kann evtl. von "ihr selbst" kommen. Sie gehörte evtl. zur Elite in der DDR.
Frau Clinton kann man m.E. besser "lesen" als Frau Merkel.
Merkel hat noch nie Nähe zu Clinton offen gezeigt?
Mein Augenmerk gilt Merkel.

über die Schattenseiten der Hillary Clinton. Überspitzt könnte man danach sagen, wer Hillary Clinton wählt, wählt Krieg.
Ich gebe den Rat, lieber einen auf dem politischen Parkett noch ungehobelten Donald Trump als Eure Söhne und Töchter im Krieg, liebe Amis.
Hat Clintons Tochter Wehrdienst geleistet, Bill Clinton, Hillary Clinton?
Gebt ihnen ein Gewehr und lasst sie alleine marschieren.
Trump wird eventuell die USA wirtschaftlich nach vorne bringen und nicht nur die wenigen Superreichen. Ich führe sie lieber nicht auf, es könnte falsch verstanden werden.
Nach Merkels "Vorpreschen" in Bezug auf Russlandsanktionen sage ich, dass ich in irgendeinem Kommentar gelesen hatte, dass Merkel Wehrdienst geleistet haben soll und das in der DDR.
Ich nehme mal an, dass dieser Kommentar längst gelöscht ist.
Jedoch ich nehme ihn zum Anlass, da Merkel immerhin die Tochter eines Pfarrers ist, die Presse zu fragen, ob es diesbezügliche Informationen gibt.
Ich sehe eine Auskunftspflicht!

Hermann J Stirken | Sa., 15. Oktober 2016 - 18:26

Bravo es gibt doch noch differenziert denkende Journalisten. Hass ist ebenso wie Neid eine Untugend, die den klaren Verstand trübt. Aber dies stört den Mainstream nicht. Es fühlt sich doch an, zu den Guten zugehören. Doch die sollten sich mal mit den Charakter der Alternative befassen. Ein Mann, der organisatorisch soviel geleistet hat als Idioten zu diffamieren, zeugt nicht nur von getrübter Wahrnehmung, sondern auch von innerer Beschränktheit. Für den amerikanischen Mittelstand dürfte bei der Wahl der Lobbyistin Clinton ein böses Erwachen bevorstehen. Wird Trump Präsident, könnte es für die Europäer unangenehm werden. Stichwort: militärische Einsätze und deren Kosten. Also abwarten und schweigen, dann fällt der spätere Antrittsbesuch einfacher. Und, waren da in der EU nicht auch noch Probleme, die dringender der Aufmerksamkeit bedürfen?

Matthias Noack | Mo., 17. Oktober 2016 - 13:32

wäre es euch zu beachten wo bei vielen Journalisten die Objektivität geblieben ist, die Menschen selber ihr Urteil fällen zu lassen während man Fakten liefert. "Lügenpresse" ist leider oft nur ein Euphemismus.

Fabien De La Croix | Mo., 17. Oktober 2016 - 15:56

Die Mehrheit Journalisten und Verlage machen es leider sehr schwer an neutrale, sachliche Information zu kommen.

PD Dr. Jörg Gerke | Di., 1. November 2016 - 10:43

Ein mutiger Artikel. Ich glaube allerdings, daß ein Aspekt fehlt. Die grenzenlose Diskreditierung Trumps durch deutsche Medien hat auch einen weiteren Zweck. Es ist eine Warnung an den Leser, Positionen von Trump in Deutschland öffentlich zu äußern. Es ist eine drohung.