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(picture alliance)

Ukraine - Premier kritisiert Westen für Haltung zu Timoschenko

Asarow fordert Geld von EU und Russland für Pipelines: „Kolossales Risiko für Europa“

Der ukrainische Premierminister Mykola Asarow hat dem Westen eine einseitige Sicht auf die Inhaftierung seiner Vorgängerin Julia Timoschenko vorgeworfen. „Warum verteidigt der Westen Timoschenko, die ukrainischen Bürger aber nicht?“, fragte Asarow in einem Interview des Magazins Cicero (Oktoberausgabe). Vor Gericht habe sie sich gegenüber dem Richter ungebührlich verhalten. „Timoschenko hat nicht nur gedroht, sie hat beleidigt und war respektlos“, sagte er.

Timoschenko war im vergangenen Jahr wegen Amtsmissbrauchs während ihrer Zeit als Regierungschefin zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden. In dem Prozess war ihr vorgeworfen worden, sie habe mit dem Abschluss umstrittener Gaslieferungsverträge mit Russland ihre Kompetenzen überschritten. Timoschenko und viele westliche Staaten sehen hinter ihrer Verurteilung politische Motive, da sie eine Gegnerin von Staatschef Viktor Janukowitsch ist. Die ukrainische Justiz führt weitere Strafverfahren gegen die Politikerin.

Premier Asarow warf Timoschenko vor, Schuld an hohen Gaspreisen zu haben. „Timoschenko hat sich so frech verhalten, weil sie glaubte, niemand würde es wagen, sie einzusperren.“ Sie hätte die Bürger „in Ruhe lassen“ sollen. Am 28. Oktober finden in der Ukraine Parlamentswahlen statt.

Von der Europäischen Union und Russland verlangte Asarow Geld für die durch sein Land führenden Gasleitungen. „Wir brauchen Garantien von Russland und von der EU“, sagte er. „Für uns hat es keinen Sinn, sich mit einer Modernisierung der Pipelines zu beschäftigen, wenn die EU und Russland ihr Gas lieber über die South Stream Pipeline oder die North Stream Pipeline nach Europa pumpen“, sagte er in dem Cicero-­‐Interview. Indirekt drohte der Premier mit einem Ende der Durchleitung. „Was ist das ukrainische Gassystem? Das sind – einfach ausgedrückt – drei Rohre. Eine Leitung ist kaputt, die anderen beiden müssen modernisiert werden. Dies bedeutet: Wenn noch etwas kaputtgeht, entsteht in Europa ein kolossales Risiko.“

In der Oktoberausgabe berichtet Cicero, wie es zur Entscheidung kam, dass Steinbrück Angela Merkels herausfordern soll und welche Chancen er hat. Cicero-Chefredakteur Christoph Schwennicke zeichnet in seiner Titelgeschichte nach, wie die K-Frage für Peer Steinbrück selbst von einer ungeheuerlichen Idee zur Tatsache wurde und welches Kalkül des Parteichefs Sigmar Gabriel hinter der Entscheidung steckt. Lesen Sie zudem bei Cicero Online: Peer Steinbrück. Der richtige und folgerichtige Kanzlerkandidat

Cicero hat das Erscheinen das Oktoberausgabe vorgezogen und wird in Berlin am Samstag sowie in Hamburg und Frankfurt bereits am kommenden Montag im Handel erhältlich sein. Auch im Online Shop ist das Magazin ab sofort erhältlich.

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