Österreichs Außenminister und neuer ÖVP-Chef Sebastian Kurz
Sebastian Kurz – irgendwo zwischen Orban und Erdogan? / picture alliance

Österreich - Gerechtigkeit für Sebastian Kurz

Österreichs Außenminister Sebastian Kurz ist neuer Chef der Österreichischen Volkspartei und greift gleich voll durch. Er hat die Partei nach seinen Vorstellungen reformiert und strebt nun Neuwahlen an. Manch einer spricht von einem „präfaschistischen Putsch“. Geht’s auch eine Nummer kleiner?

Oliver Pink

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Oliver Pink leitet das Ressort Innenpolitik bei der österreichischen Zeitung „Die Presse“. Foto: Bruckberger/ Die Presse

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Das, was sich nun in der Österreichischen Volkspartei abspiele, das sei ein präfaschistischer Putsch, eine autoritäre Wende, die Wiederkehr der Dreißigerjahre. Und dessen Protagonist angesiedelt irgendwo zwischen Viktor Orban und Recep Tayyip Erdogan.

Das ist zusammengefasst in etwa das, was namhafte Publizisten, PR-Menschen, Wirtschaftsforscher, Künstler und andere sogenannte Intellektuelle am Wochenende im Internet über Sebastian Kurz von sich gegeben haben. Der Erdogan-Unsinn schaffte es sogar in die linke deutsche Taz: „Außenminister Kurz fordert für sich Vollmachten, wie sie sich Erdogan in die Verfassung schreiben ließ.“

Die Diktatur des Sebastian Kurz?

Was da in Tweets und Blogs abgesondert wurde, war frei von Ironie. Es war Häme und – ja – auch Hass. Man kann es nicht anders nennen. Das Urteilsvermögen ging dabei völlig verloren, die Proportionen ebenso. Dass es eine Nummer kleiner auch noch ginge, kam dabei keinem mehr in den Sinn.

Und bezeichnenderweise waren es mitunter dieselben, die in der Vergangenheit darüber klagten und sich darüber lustig machten, dass der jeweilige Bundesparteiobmann der ÖVP stets von den wahren Mächtigen in den Ländern – das beliebteste Beispiel war nicht ganz zu Unrecht Niederösterreichs Erwin Pröll – desavouiert und letztlich auch abserviert werde, die nun vor der Diktatur des Sebastian Kurz warnen.

Reformen sind eigentlich unspektakulär

Jeder Chef eines größeren Unternehmens in Österreich hat das: eine Hoheit über das Personal und die strategische Ausrichtung seiner Firma. Ja, er kann sich sogar den Namen seines Unternehmens aussuchen. Der ÖVP-Obmann bekommt so etwas nun auch. Nicht mehr die Abteilungsleiter in den Ländern und Bünden schaffen an, sondern der Chef.

So weit, so unspektakulär eigentlich. Nur in der ÖVP war das bisher eben nicht üblich. Auch der umjubelte Emmanuel Macron braucht wahrscheinlich keine Bünde- und Länder-Obleute zu fragen, wen er auf die Liste für die kommenden Wahlen zur Nationalversammlung setzt.

Dazu passen auch die Krokodilstränen, die viele Linke derzeit wegen Reinhold Mitterlehner vergießen. Gewählt hätten sie ihn zwar nicht, aber er war halt noch ein „anständiger“ Christdemokrat. Ja, das war er eh. Aber auch ein konzilianter Koalitions- und Sozialpartner, der keine Wahl gewonnen und der SPÖ den Kanzler gesichert hätte.

Faire Chance verdient

Im April 2011 erschien in „Die Presse“ ein Leitartikel mit dem Titel „Gerechtigkeit für Sebastian Kurz“. Der 24-Jährige war soeben Integrationsstaatssekretär geworden. Spott und Häme – und ja, auch Hass – ergossen sich damals über den JVP-Chef, dem jede Qualifikation für das Amt abgesprochen wurde. Man könnte diesen Leitartikel heute leicht modifiziert noch einmal abdrucken.

Damals hat Kurz die Kritiker danach recht bald eines Besseren belehrt. Ob es nun auch wieder so sein wird, weiß man nicht. Aber er hat auf jeden Fall eine faire Chance verdient, zu zeigen, dass man als ÖVP-Obmann mit (Allein-)Verantwortung, ohne durch Bünde und Länder allzu sehr gehemmt zu werden, etwas weiterbringt.

Nur die Polarisierung erinnert an dunkle Zeiten

Das könnte, wenn es gelingt, auch beispielgebend für die Republik an sich werden. Denn auch diese leidet ja bekanntlich darunter, dass die Entscheidungen der Bundesregierung in den Ländern verwässert oder überhaupt dort getroffen werden. Auch Kanzler Christian Kern bewegt sich durchaus schon in diese Richtung. Bei der Besetzung des Gesundheitsministeriums hatte die Gewerkschaft nichts mehr mitzureden. Und die mächtige SPÖ-Wien wurde schon bei seiner Bestellung übergangen.

Eine Entmachtung der ÖVP-Landeshauptleute ist also auch im Interesse des Gesamtstaats. Das einen präfaschistischen Putsch zu nennen, der in ein autoritäres, undemokratisches System führt, ist absurd. Wenn irgendetwas entfernt an die Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts erinnert, dann ist es die zunehmende Polarisierung. Am vergangenen Wochenende ging diese in erster Linie von der Linken aus. Einen starken Parteichef – siehe auch Wolfgang Schüssel – verzeiht sie der ÖVP nicht.

Dieser Text erschien zuerst in der österreichischen Zeitung „Die Presse“.

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Josef Garnweitner | Mo., 15. Mai 2017 - 16:31

Deutschland 17 Bundesländer mit all den dadurch anfallenden Kosten leistet ist ja schon schwer verständlich. Aber daß sich Österreich, ein Land von der Größe und der Einwohnerzahl Bayerns, sich 9 Bundesländer leistet ist schlicht unverständlich.

Dem Sebastian Kurz kann man nur alles Gute wünschen und viel Erfolg. Ein nicht nur sympathischer, sondern auch blitzgescheiter junger Mann. Jung für Politikerverhältnisse jedenfalls.

ingrid Dietz | Mo., 15. Mai 2017 - 18:29

Antwort auf von Josef Garnweitner

hat in der Vergangenheit sehr oft und sehr deutlich klare Worte und Tatsachen zu politischen Themen laut ausgesprochen, die sich unsere Elite-Politiker einfach nicht trauen !
Von daher denke ich, dass die Österreicher sich glücklich schätzen können !
Auch ich wünsche ihm alles Gute.

Marina Meier | Mi., 17. Mai 2017 - 13:15

Antwort auf von ingrid Dietz

Ich stimme mit Ihnen überein. Dieser Politiker ist einfach nur klasse und ich höre ihm gerne zu. Hier könnten unsere Politiker sich eine Scheibe abschneiden.
Toller Auftritt und klar und deutliche, ehrliche Aussagen.
Glückliches Oesterreich!

Marianne Stuber | So., 21. Mai 2017 - 11:34

Antwort auf von ingrid Dietz

Ein sympathischer kluger Politiker, dieser Mann wird Kariere machen, weil er denken kann und sich nicht manipulieren lässt. Er wird die Geschichte zum Guten verändern. Ich hoffe Deutschland schaut genau hin! Diesem Politiker gibt man mit Vertrauen die Stimme, weil er klug und offen ungekuenstelt überzeugt. Viel Glück für ihn!

Wolfgang Henning | Di., 16. Mai 2017 - 12:59

Antwort auf von Josef Garnweitner

ein Politiker neuen Zuschnitts und hoffentlich gefeit vor alten Dogmen.
Er kann die verkrustete Parteienlandschaft in Bewegung bringen und ist unabhängig in seiner Entscheidung, mit wem er zusammenarbeiten will. Das gilt sowohl innerparteilich, als auch für mögliche Koalitionen und für den Umgang mit den Medien. Endlich kann die zwanghafte Koalition zwischen SPÖ und ÖVP durchbrochen werden. Auch die FPÖ, mit gut 30 Prozent der Wählerschaft, ist nicht das Schmuddelkind der Nation. Es ist ebenfalls eine demokratische Partei, mit der eine Koalition möglich sein muss.
Nur Deutschland tut sich noch schwer mit seiner Ausgrenzungspolitik gegenüber der AfD. Vielleicht kann Österreich ein Vorreiter für die Niederlande, Frankreich und auch Deutschland sein, im offenen Umgang mit politisch Andersdenkenden.

Caroline Schwarz | Mi., 17. Mai 2017 - 09:24

Antwort auf von Wolfgang Henning

ist seit Jahrzehnten als demokratische Partei in Österreich aktiv. Die Möglichkeit ist groß, dass nach den Nationalratswahlen ÖVP und FPÖ die Stimmenmehrheit für eine Koalition haben. Aber ob Österreich sich das trauen soll? Schließlich sind wir damals als ÖV P Schüssel und FVPÖ Haider eine Koalitionsregierung bildeten von der EU sanktioniert worden, geächtet worden.

Caroline Schwarz | Mi., 17. Mai 2017 - 09:19

Antwort auf von Josef Garnweitner

dass es in Österreich 9 Bundesländer gibt ist historisch gewachsen, bedingt. Salzburg (ich bin Salzburgerin und in 2. Linie Österreicherin und in 3. Linie Europäerin) war bis 1816 selbständiges reichsfreies Fürsterzbistum. Dann kam ein Teil von Salzburg zu Bayern und der große Rest zu Österreich. Auch in Tirol regierte vor langer Zeit ein anderer Habsburger als in Wien usw.
Im übrigen sind die Bundesländer eigentlich nur für regionale Angelegenheiten zuständig, die vor Ort natürlich besser beurteilt werden können als in Wien.
Im übrigen hat österreich im Gegensatz zu Deutschland z,.B. ein ein heitliches Bildungssystem. Die "staatstragenden Sachen" werden im Bund in Wien entschieden.
Was würde wohl ein Bayer sagen, wenn er ausschließlich von Berlin aus regiert würde???

das ganz genau sagen, Frau Schwarz. Denn ich bin Bayer und als Freilassinger schon halber Salzburger und die Geschichte Österreichs kenne ich deshalb auch ganz gut. Das Fürsterzbistum Salzburg ging ja mal bis zum Chiemsee. Und die Wurzeln Freilassings, nämlich der Ortsteil Salzburghofen, sind gut 1ooo Jahre alt und salzburgisch. Wir waren praktisch Leibeigene der Fürstbischöfe, daher der Name Freilassing. Von in die Freiheit entlassen.

Übrigens sind wir in Bayern froh, daß es bei uns kein einheitliches Bildungssystem gibt. Es ist nämlich erwiesen, daß ein Einser-Abitur - Eure Matura - gemacht in Nordrhein-Westfalen, in Bayern nur mit einer drei benotet würde. Hoffentlich bleibt es so.

Günter Johannsen | Fr., 26. Januar 2018 - 12:42

Antwort auf von Josef Garnweitner

der sich ehrlich und kompetent für die Belange der eigenen Bevölkerung einsetzt und Angriffe der selbsternannten Moral-Elite Deutschlands und dieser EU-Kommission nicht scheut. Als Chef der ÖVP hat er mit seiner „Liste Sebastian Kurz“ die Parlamentswahl in Österreich gewonnen. Jetzt ist der 31-Jährige österreichischer Bundeskanzler. Der jüngste Regierungschef Europas will eine neue Politik – für Österreich und Europa, „weg von faulen Kompromissen und politischem Tauschhandel, hin zu klaren und mutigen Entscheidungen“. Ich beneide die Österreicher um ihren Kanzler!

Heidemarie Heim | Mo., 15. Mai 2017 - 16:34

Das ist schon keine Überzeichnung mehr,sondern reine Hysterie angesichts Machtverlusts.Schon sein Agieren in der Vergangenheit,besonders wenn er nicht Muttis Liebling gab,veranlasste mich zu der Aussage "Felix Austria",das mit so einem smarten
Politiker aufwarten kann! Da kommt Neid auf.Das da interne wie externe Konkurrenten aufjaulen und in Verzweiflung ihnen gewogene Medien zu Hilfe rufen müssen,um solche ehrabschneidenden Vergleiche zu postulieren,entbehrt nicht einer gewissen Komik.Oder wie Herr Pink schon sagte:"Geht`s auch `ne Nummer kleiner?" MfG

Ronald Hörstmann | Mo., 15. Mai 2017 - 17:14

Erfrischend die Jugend und logisch, der Neid breitet sich mal wieder aus und gibt Kommentare und Vergleiche von sich, die mit Gift und Galle nícht mehr zu bezeichnen sind.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 15. Mai 2017 - 17:32

kann man bei mir nur offene Türen einlaufen.
Grandios, wie er seine Aufgabe in den letzten beiden schweren Jahren für Europa, m.E. vor allem durch Merkel, gemeistert hat.
Faymann hätte ich "gewählt", denn der kann im Ernst nicht gewußt haben, was in dem Buch "Die Getriebenen" zu lesen sein soll.
Ich habe dessen Abgang sehr bedauert, denn ihn kennzeichnete noch politisches Herzblut.
Mitterlehner wirkt schon eher wie ein Aristokrat, aber das wäre nicht der Weg, den ich Kurz wünsche.
Und deshalb geht für mich der Aufschrei in Ordnung und ich hoffe sehr, dass der hoffentlich sehr erfolgreiche Obmann Kurz diesen vernommen hat.
Ich würde ihm auch nichts Böses unterstellen, aber er sollte dies auch entsprechend vermitteln können.
M.E. sind kluge Politiker immer auch einer Partei voraus, aber die Partei sollte nicht von ihnen vorgeführt werden.
Ein bisschen weniger Kaiser Franz Josef und ein bisschen mehr Sissi, bitte.
Ich muss gestehen, ich sah den Film und dann die Nachricht...

auf standard.at-online.
Auch hervorhebend, dass sich Kurz nicht einfach zu einer neuen Partei machen kann, ohne die wahltechnischen Privilegien der ÖVP zu verlieren, dass aber auch nicht alles neu ist an seinen nunmehr durchgesetzten Forderungen.
Keine Ahnung wie alt die ÖVP ist, die SPD hat schon viele Vorsitzende erlebt und mit Mathiopoulos? Vorgehen eine ähnliche Entwicklung abgeschmettert?
Sie war glaube ich eine Freundin von Seebacher-Brandt, in der sahen viele weniger die SPD als Machtoptionen.
Es wird also auf die Auswahl ankommen bei Kurz.
Wahltechnisch versucht er evtl. so mit der auch von mir beachteten Frau Griss "zusammenzugehen"?
Ich würde mir nur für Östereich möglichst wenig Einfluss von Soros wünschen, welches Land tut das nicht und bin also gegenüber Kern skeptisch - wie auch deshalb gegenüber Macron, s. die Links zu seiner Sprecherin G...- , aber die entscheidenden Parteien, die Grünen ausser Migration, sind soweit alle! okay in Österreich.

Max Hoffmann | Mo., 15. Mai 2017 - 18:12

Jeder, der während des Höhepunkts der morgenländischen Aggression von Kurz ein Interview sah und hörte, weiß seitdem, dass Kurz nicht zu Füßen der AM hockt und zu ihr aufblickt, in der Hoffnung, ein paar Brosamen zu ergattern. Man sollte sich also darauf vorbereiten, dass Kurz, und wenn es sein muß, auch ganz Österreich, in EU Bann, d.h. in den Bann der AM gerät. Hatten wir nicht schon mal was ähnliches mit Österreich?

Dagegen hilft aber nicht der möglichst beste Durchgriff in der eigenen Partei, sondern zwei Ohren, möglichst nah an der Bevölkerung und verantwortliche Politik.
Europa ist nicht gedient, wenn Kurz sich in die Isolation manövriert.
Ich erwarte mir viel von ihm für das Gebiet der ehemaligen K.u.K. Monarchie.
Wenn ich Kurz sehe, beginne ich zu hoffen, dass Merkel sich zwar m.E. zu Gott stilisiert hat, aber evtl. keine/r ist.
Kurz sollte aufpassen, sich nicht selbst zu erhöhen und also hässlich zu werden.
Er sieht wirklich nett aus.
Möge es ihm erhalten bleiben...

Axel Kreissl | Di., 16. Mai 2017 - 03:25

Das ist schon beeindruckend, dass Sebastian Kurz in seinem Alter zu wissen scheint, was er will. Aber es ist unserem Zeitgeist und vor allem der gegenwärtigen Lage in Deutschland geschuldet, dass er heraussticht. Zu einer anderen Zeit war er der Normalfall. Ich wünsche ihm eine glückliche Hand und eine gute Zukunft. Schauen wir uns dagegen die Situation in Deutschland an, so trifft für mich am besten das Wahlplakat der FDP in SH zu: Man muß nicht nur wollen, sondern auch können. Nun, wenn man gar nichts kann und nicht weiß, worum es geht, dann tauscht man eben das Namensschild an der Klingel oder am Kaserentor aus. Über kurz oder lang werden wir auch einen Kurz brauchen, sonst geht bei den ewigen parlamentarischen Platzrunden der Sprit aus und die Kiste stürzt ohne Vorwarnung ab.

Günther Heinz | Di., 16. Mai 2017 - 09:51

Kurz hat erkannt, dass die alten Parteien nicht mehr richtig ziehen. Auch wenn ich Kurz zu unerfahren halte, besser als die FPÖ ist er allemal.
Witzig die Kommetare hier zu sehen, die Macron abgewatscht haben, jetzt aber Kurz begrüßen.
Östereich ist aber insgesamt zu kleine, um große Aufmersamkeit auf sich zu ziehen. Diese gebührt nun Italien.

Mathias Trostdorf | Mo., 16. Oktober 2017 - 22:47

Antwort auf von Günther Heinz

"Witzig die Komme(n)tare hier zu sehen, die Macron abgewatscht haben, jetzt aber Kurz begrüßen."

Warum ist das witzig?
Einer ist ein EU-höriger, der andere ein Realist.
Das darf man doch wohl auch so unterschiedlich beurteilen, wie es ist.

Ralf Müller | Di., 16. Mai 2017 - 10:31

In bestem wienerisch möchte man sagen, des is ma völlig wurscht, wos furan Putsch des wahr. Hauptsache, es wird hinterher besser als es wahr. Darum gehts. Wie Ihr Linksgrünen das nennt, präfaschistisch, omnipotent, matebesoffen oder rechtslibertär, wen juckt es? Ideologie ist, was Euch bleibt. Erfolg ist hingegen ideologiefrei.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 16. Mai 2017 - 11:17

Antwort auf von Ralf Müller

Erfolg kann auch Verbrechen sein, s. Hitler.
Dass der nicht von Dauer war, war seiner politischen Abgedrehtheit geschuldet.
Darauf will ich mich nicht verlassen müssen, auch weil Kurz durchaus schnell scheitern kann und dann macht es Khol?
Nein Danke.

Alfons Kuchlbacher | Mi., 17. Mai 2017 - 06:58

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Godwin!

Josef Garnweitner | Mi., 17. Mai 2017 - 12:39

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

jetzt aber schwer gewundert, wenn von unserer Dorothee Sehrt-Irrek nicht so ein Knaller gekommenn wäre. Meinen Sie nicht, gnädige Frau, das mit dem Hitler wär` ein bisserl weit hergeholt. Geht´s nicht auch eine Nummer kleiner?

Negativ sehen kann man alles. Man braucht sich nur die Haare so lange über der Suppe zu raufen, dann findet man bestimmt ein Haar darin.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 18. Mai 2017 - 09:33

Antwort auf von Josef Garnweitner

Unserer steht gar nicht in Anführungszeichen.
Ich darf also verweilen auf cicero-online und ja Herr Garnweitner, Sie haben recht.
Hitler ist zwar noch nicht so lange her, aber zarte Pflänzlein darf man seinetwegen nicht zertreten.
Ich kann mich nur damit entschuldigen, dass mein Leben nun mal durch Hitler traumatisiert und nachhaltig beschädigt wurde.
Danke für Ihren Verweis!
Alles Gute für die jungen PolitikerInnen.

Ralf Müller | Di., 16. Mai 2017 - 11:26

Österreich hat jetzt die Chance, den europäischen Irrsinn zurückzudrehen und im eigenen Land wieder Ordnung herzustellen. Zuwanderung aus Drittstaaten auf Null, ungewollte Migranten ausschaffen, den Sozialstaat reformieren, der EU klare Ansagen machen und zum Musterstaat im EU-Chaos aufsteigen. Danach zurück zum Schilling. Am Ende geht es nur um die Frage, wer steht wie gut oder schlecht da? Ideologie hilft dabei nichts. Am Ende wird Bilanz gezogen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 16. Mai 2017 - 12:31

Antwort auf von Ralf Müller

dass es auch den Plan B in der Tasche hat und sei es für eine gewisse Zeit oder auch länger zu seiner Währung zurückkehren kann.
Schäuble wollte den Griechen nichts Böses, vielleicht kann man so etwas über spezielle Bindungen zur EZB, die bestehen blieben, wie jetzt eben auch vieles zwischen England und der EU bleiben wird, regeln?
Mit Geld spielen kommt für mich nicht infrage, gegen intelligente Komplexität habe ich nichts.
Den US-Dollar zur alleinigen Grundlage zu machen, hat sich glaube ich überlebt.
Deshalb haben wir m.E. leider Leute wie Soros "an der Backe".
Der IWF ist grundsätzlich für den Euro entbehrlich, es sei denn, dass auch alle anderen Währungen mit daranhängen.
Dann ist er nicht als "objektive US-Institution" zu werten, sondern schlicht ein weltweit anerkanntes Instrumentarium/Korrektiv.

Ralf Müller | Di., 16. Mai 2017 - 13:21

Am Ende geht es immer ums Geld. Also um die Eurofrage. Niemand würde mit dem Wissen von heute, zurück in 2001 nochmal den Euro einführen.
Niemand, nicht einmal die linksgrünen Eurofanatiker aus SPDCDUFDPGrüneLinke. Kurzum, jeder Realist hat erkannt, dass beim Euro die Probleme und Systemrisiken dessen Vorteile deutlich überwiegen. Mehr noch, der Euro ist zum Systemrisiko für die EU geworden. Auch das wird mittlerweile eingeräumt. Aber keiner hat dem Mut, den Euro zugunsten nationaler Wärungen aufzugeben. Österreich hätte die Möglichkeit. Nur Mut hatte Wien noch nie. Da passt es gut zu Berlin. Am erkannten Irrweg wird festgehalten, bis die Realität eingreift. Vorausschauende Politik ist das nicht.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 16. Mai 2017 - 15:04

Antwort auf von Ralf Müller

und bin, einfach auch um der Willkür des Dollar etwas entgegenzusetzen.
Ich habe noch nie zu den Leuten gezählt, die die Amis als das Nonplusultra dieser Welt, gar des Universums gesehen haben.
Es war auch die logische Folge des europäischen Wirtschaftspaktes.
Europa ist hoch verschuldet, die Amis aber auch.
Wenn die abwerten, machen wir es auch?
Machen sie es nicht, nutzen wir deren benötigte Zeit zur Restrukturierung zur eigenen.
Es mag sein, dass Europa jetzt wieder Luft hat, aber diese Finanzkrise hat Nerven und Geld gekostet.
Auch deshalb setze ich auf sehr vorsichtige TTIP-Verhandlungen und nicht auf Merkel.

Karin Zeitz | Di., 16. Mai 2017 - 21:10

der deutschen Medien und Politiker müssen seit einiger Zeit viele ausländischen Politiker über sich ergehen lassen. Mit Putin-Bashing hat es angefangen, dann folgte der Wahlkampf in den USA mit der Verteufelung Trumps, Victor Orban, die polnische Regierung und jetzt Sebastian Kurz. Man könnte vermuten, dass unsere Regierenden alleine in der Lage sind, eine richtige Politik zu betreiben und alle Anderen verpflichtet sind, von ihnen zu lernen. In der DDR gab es mal den Slogan “von der Sowjetunion ßlernen heißt Siegen lernen“. Vielleicht sollte Merkel den Slogan abwandeln und
mit Deutschland als Vorbild
in der EU verbreiten.

Wurian Reinhold | Mi., 17. Mai 2017 - 01:58

Kurz
Nicht das man jetzt auf Sebastian Kurz - aehnlich dem Martin Martin Hype - alle Hoffnungen setzen muss. Aber alleine das er diese sinn- plan- und wertlose GROKO in OE ( welche OE seit beinahe 30 - dreissig! Jahren in einen kollektiven lethargischen Daemmerzustand "verwaehlt" hat) aufweckt, dafuer sollte man ihm eine Moeglichkeit geben. Mal sehen,obs noch schlechter werden kann

Udo Dreisörner | Mi., 17. Mai 2017 - 07:30

Ich wünsche Sebastian Kurz alles Gute. Sicherlich noch (erfrischend) jung, mir aber 1000 mal lieber wie all die selbsgefälligen Alt-Politiker die kraft-, ideen- und lustlos sind/wirken. Herr Kurz, bleiben Sie wie Sie sind und werden Sie bitte nicht ein Typ Schwiegersohn für BK Merkel ala Macron.

Hans Page | Mi., 17. Mai 2017 - 14:56

und das ist eine Wohltat in einer Welt in der nur noch gelogen und manipuliert wird. In Österreich ist er extrem populär und wenn bei Neuwahlen wird es einen Erdrutsch zu seinen Gunsten geben. Er hat Recht mit seinen Forderungen an die ÖVP; er hatte keinen Grund unter diesen Forderungen die ÖVP Spitze zu akzeptieren. Allerdings weiß jeder, dass die ÖVP voll den Bach runter gehen würde, wenn Kurz nicht an die Spitze gekommen wäre. Und es ist klar, er kann nur was ändern, wenn er auch die richtigen Vollmachten dazu hat. Übrigens für die komplett Verblendeten: die ÖVP hat Kurz gebeten die Spitze zu übernehmen, nicht umgekehrt; Kurz hat gesagt, ich übernehme, aber nur unter der Bedingung dass ich auch etwas bewirken kann. Viel von der Kritik ist daher blanker Neid und Missgunst. So einer wie Kurz kommt nicht jeden Tag und er ist ein Glücksfall für Österreich und Europa. Ich hoffe er bleibt uns lange erhalten. Deshalb wird er ja auch von der FPÖ wie der Leibhaftige bekämpft.

Silvia Rohringer | Mo., 22. Mai 2017 - 10:31

aller anderen Parteien, SPÖ, Grüne, Neos, FPÖ, gegen Kurz zeigt die Panik. Ich kann nur hoffen, daß Kurz seine Reformpläne gegen die Altherrenpartie durchbringt, denn diese sind Machtbewahrer und Verhinderer, wenn ihm die Veränderung gelingt, dann fürchten sich die anderen Parteien zurecht, wenn diese weiterhin in ihren verkrusteten und korrupten Strukturen verharren, die letztlich Ursachen des politischen Stillstandes und der Politikverdrossenheit sind.

Ursula Horvath | Mi., 24. Mai 2017 - 18:00

Na klar, überall das selbe so bald bei den Profiteuren eines überbordenden Staatsapparates die Angst um die eigenen Pöstchen umgeht, wird wie immer bei den Demokraten, die fascho Keule geschwungen und jedes Reförmchen damit im Keime erstickt. Reformen werden ausschließlich begrüßt, wenn es um die für mikrige Löhne arbeitenden Arbeiter und Angestellten geht, da werden die verwöhnten Parteibonzen dann richtig modern!

Jan Schoenmakers | Sa., 29. Juli 2017 - 13:50

Erstaunlich, dass der zentrale und ziemlich dreiste Kategorienfehler des Artikels nicht diskutiert wird: in einer Demokratie ist eine Partei etwas grundlegend anderes als ein Konzern - und daher auch im Gegensatz zu jenem in Verfassungen besonders geschützt und privilegiert. Die innerparteiliche Demokratie wird als ein entscheidendes Wesensmerkmal des demokratischen Systems angesehen - daher ist ein entsprechendes Abschleifen dieser Mechanismen, eine Zentralisierung und Personalisieren wie die von Kurz unbedingt Grund zu Kritik und Sorge, während es bei z.B. Magna höchstens Investoren, Aufsichtsrat und Betriebsrat/Gewerkschaft etwas angehen würde, wenn der CEO die Mitbestimmung einschränkt. Anders als im Artikel beschrieben, darf er das aber eben nicht frei nach seinem Willen - er muss bestimmte Mitbestimmungspflichten beachten... Maßgabe der Politik, entstanden durch Demokratie, innerparteilich wie parlamentarisch.

Ernst Laub | Fr., 22. Dezember 2017 - 11:55

Kurz ist auch nur ein Politiker. Vorschusslorbeeren (siehe Obama) erweisen sich oft als unverdient.

Klaus Wächter | Fr., 9. Februar 2018 - 16:34

Bin schon immer für eine grossdeutsche Lösung.
Herr Kurz könnte doch an zwei Wochentagen nach Berlin kommen und Deutschland mitregieren. Der Bundestag muss ihn halt schnell zum Kanzler wählen.... praktisch und preiswert wäre es...