Christian Lindner, FDP-Bundesvorsitzender, spricht am 28.04.2017 beim FDP-Bundesparteitag in Berlin
„Nicht das liberale Deutschland muss sich verändern, sondern manche Zuwanderer werden sich ändern müssen“ / picture alliance

Debatte um Leitkultur - „Integration ist mehr als das Erlernen der deutschen Sprache“

Gibt es so etwas wie eine „Leitkultur für Deutschland“ und was macht sie aus? Eine Gesellschaft kann nur zur Integration einladen, wenn sie sich ihrer eigenen Identität klar ist, schrieb FDP-Bundesvorsitzender Christian Lindner bereits Ende 2015. Die objektive Werteordnung sei die Grundlage unseres Zusammenlebens

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Christian Lindner (Foto dpa) ist Bundesvorsitzender der FDP und Fraktionschef seiner Partei im Deutschen Bundestag.

So erreichen Sie Christian Lindner:

Deutschland wird durch die Zuwanderung sein Gesicht verändern – manch einer fordert, Deutschland müsste das sogar. Das wirft die Frage auf, was der Kitt unseres Zusammenlebens ist, der innere Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Müssen sich Flüchtlinge einer deutschen Leitkultur anpassen? Und wenn ja: Wie sieht die eigentlich aus? Ich halte nichts von konservativen Träumereien von einer angeblichen Leitkultur zwischen Oktoberfest und Opernhaus. Die Kultur der Menschen in Deutschland ist so vielfältig und unterschiedlich – sie ließe sich kaum abstecken. Aber eine Gesellschaft kann nur zur Integration einladen, wenn sie sich ihrer eigenen Identität klar ist.

Gelebte Liberalität macht Deutschland aus

Was ist es also, das uns verbindet? Die gelebte Liberalität macht unser Land aus. Würde und freie Entfaltung des Einzelnen sind geschützt, die Freiheit und Unabhängigkeit der Presse, das freie Wort und das Recht auf eine eigene Meinung, die Geschlechter haben die gleichen Rechte, homosexuelle Paare können zusammenleben und ihre Liebe öffentlich zeigen. All das ergibt sich aus dem Grundgesetz. Es ist daher keine kalte Regelsammlung, sondern eine objektive Werteordnung. Sie ist die Grundlage unseres Zusammenlebens. Mehr und eine bessere „Willkommenskultur“ braucht niemand. Jeder Einzelne kann bei uns seine Religion ausleben. Deutschland ist kein christlicher Klub. Und das Christentum ist nicht etwa deutsche Staatsreligion, sondern ein persönliches Bekenntnis vieler souveräner Bürger. Keine Religion steht im Wettbewerb mit unserem liberalen Verfassungsstaat. Sondern wir fordern und erwarten Akzeptanz unserer Rechtsordnung und Respekt vor den Werten unseres Grundgesetzes. Unsere Liberalität erlaubt Satire über den Religionsstifter Mohammed. Und die junge Muslima kann selbst entscheiden, ob sie ein Kopftuch tragen will oder nicht – aber sie hat am öffentlichen Schwimmunterricht teilzunehmen. Wir gewähren keinen Rabatt auf die Werte unserer Gesellschaftsordnung – für niemanden und aus keinen Motiven. Wir erwarten, dass, wer zu uns kommt, unsere Verfassungsordnung anerkennt.

Der Staat muss sein Recht durchsetzen

Es gibt aber auch keinen Funken Toleranz für diejenigen, die Ressentiments bedienen, braune Parolen skandieren oder Flüchtlingsheime in Brand setzen. Der Staat muss sein Recht durchsetzen. Es ist geradezu ein Skandal, dass es in Berlin Stadtteile gibt, wo Staatsanwälte in Fernsehkameras erklärt haben, sie würden dort keine Straftaten von libanesischen Banden verfolgen, weil sie dann um ihre Familien Angst haben müssten. Das kann sich der Rechtsstaat nicht bieten lassen. In jeder Ecke und zu jeder Zeit müssen die Bürger sich auf den Rechtsstaat verlassen können. Es ist aber auch die gemeinsame Aufgabe aller Staatsbürger und der Bürgergesellschaft, die innere Liberalität unseres Landes zu verteidigen – egal von welcher Seite der Angriff kommt. Gegen fanatische Salafisten wie auch gegen Pegida-Aktivisten, die mit dumpfen Hassparolen nicht ihrer Sorge Ausdruck verleihen, sondern selbst die schlechtesten Verteidiger der Aufklärung sind, da sie sie offensichtlich selbst nicht verstanden haben. Integration bedeutet nicht nur das Erlernen der deutschen Sprache. Sie fordert Respekt und Achtung vor unseren Verfassungswerten. Nicht das liberale Deutschland muss sich verändern, sondern manche Zuwanderer werden sich ändern müssen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat die Debatte um eine deutsche Leitkultur neu entfacht. Im „Cicero“-Magazin haben wir bereits im Dezember 2015 mehrere Politiker dazu Stellung nehmen lassen. Diese Beiträge veröffentlichen wir nun auch auf unserer Online-Seite in einer Serie, zu der dieser Beitrag der Auftakt ist.

Lesen Sie hier den Text vom SPD-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Thomas Oppermann.

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Joachim Baumeister | Mi., 3. Mai 2017 - 09:50

In bestimmten politischen Kreisen wird ständig behauptet, die deutsche Leitkultur sei nur das Grundgesetz. Nein:
Das Grundgesetz ist keine Kultur, es ist ein Gesetz. Mehr nicht!

Exakt. Sehr richtig. Und Demokratie ist auch keine Religion sondern NUR ein System, nach dem wir unser Zusammenleben ordnen. Es ist nicht Göttliches.

helmut armbruster | Mi., 3. Mai 2017 - 10:07

Herr Lindner schreibt "wir fordern und erwarten Akzeptanz unserer Rechtsordnung und Respekt vor den Werten unseres Grundgesetzes." Das soll zur Integration animieren?
Wohl eher nicht. Es riecht nach Reglementierung und Freiheitsberaubung. Denn nichts daran ist attraktiv und lädt zur Nachahmung ein. Und das ist der Haken. Wäre es für Zugewanderte attraktiv oder cool sich hier zu integrieren, so würde es wie von selbst und ganz automatisch gehen.
Aber es ist anscheinend nicht attraktiv. Wir alle einschließlich der Lindners, Maizières und anderer sollten uns ernsthaft Gedanken machen wie man Sich-Integrieren-in-Deutschland attraktiv machen könnte.
Denn mit Zwang, Kursen und Androhungen wird es nicht funktionieren.

es auch so sehen, Herr Armbruster. Wer ungebeten ein Haus betritt, hat sich nach den Regeln zu richten, die in diesem Hause gelten. Und wenn jemand auf Dauer in diesem Hause leben will, hat er die Regeln dieses Hauses zu akzeptieren.

Und selbst dem eingeladenen Gast wird gesagt "fühl Dich wie zuhause, aber benimm Dich nicht so." Zugegeben ein bißchen flapsig aber trotzdem mit tieferem Sinn.

Ich habe in einigen mehreren Ländern gearbeitet und obwohl wir eingeladen waren dort zu arbeiten, wäre es niemandem im jeweiligen Lande eingefallen uns Sonderrechte einzuräumen. Warum auch? Dieses unselige Gutmenschentum gibt es nur in den deutschsprachigen Ländern.

Sogar während meiner Zeit in NRW habe ich natürlich schriftdeutsch gesprochen, denn mit bayrischem Dialekt hätte ich keinen Fuß auf den Boden bekommen. So wie es auch einem Friesen ergangen wäre. Deshalb muß ich ja nicht meine Identität aufgeben. Den Akzent behält man sowieso.

helmut armbruster | Do., 4. Mai 2017 - 08:21

Antwort auf von Josef Garnweitner

Sehr geehrter Herr Garnweitner,
ich folge Ihrer Argumentation u. gebe Ihnen zu 100% recht, denn es ist auch meine Einstellung. Nur müssen wir uns fragen, was wir mit dieser Einstellung erreichen können, denn
wir haben zwei Möglichkeiten:
1. Die Gäste - ob ungebeten oder auf Einladung von AM gekommen - wieder schnell los zu werden
2. Wir werden sie nicht los
Im Fall 1. ist Integration gar nicht notwendig, im Fall 2. aber schon. Da Fall 1. unwahrscheinlich ist, sollten wir uns auf 2. einstellen u. d.h., wenn schon Integration notwendig wird, dann möglichst eine schnelle u. eine, die auch funktioniert.
Und genau das kann man durch Verbote nicht erreichen, sondern nur durch Motivation oder auch Manipulation. Auf intelligente Weise muss man erreichen, dass, die Meinung entsteht es ist cool in einem modernen Land wie D leben zu dürfen u. dass man sich lächerlich macht, wenn man mit Kopftuch herumläuft.
Wäre das erreicht, wäre Integration kein Problem mehr sondern ein Selbstläufer.

... wurden und werden weder vorgeschlagen noch wären sie sinnvoll.
Im Laufe meines Aufenthalts in einem "mir" noch fremden Land und/oder Umgebung, hab "ich" mich den öffentlichen, seit langer Zeit gepflegten Gepflogenheiten -"Leitkultur"- der dort jeweilig dauerhaft, lebenden Menschen anzugleichen. Ob einzelne Sachverhalte noch zeitgemäß, darf selbstverständlich stets diskutiert werden, ja muss es sogar.
Nicht mehr und nicht weniger verlange ich von mir selbst in jedem Land/Staat unserer Welt. Daher aber auch von jedem Menschen der freiwillig, dauerhaft nach Europa oder eben auch "nur", in unser Land einreist.

Übrigens, Zwangseinreisen sieht das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland nicht vor. Jede/r der/die kommt tut dies also aus freiem Willen.
So glaub ich nicht mal lieber Herr armbruster, dass ich für den Fall, ich wär in Ihrem Hause Dauergast, frei nach bis da von mir erlernten wie eingeübten Lebensgepflogenheiten, all meine Tagesabläufe gestalten dürfte.

Herr Armbruster. Wenns auch nicht ganz so einfach ist. Jeder der nicht asylberechtigt ist, muß das Land wieder verlassen oder er muß für sich selber sorgen können, mit Nachweis, wie es auch andere Länder machen.

Ihre Nr. 2 ist ziemlich diffizil. Meiner Erfahrung nach wollen sich viele Migranten nicht integrieren. Und ich behaupte immer wieder, der Zuwanderer muß sich integrieren, nicht wir haben ihn zu integrieren. Wir können ihm nur dabei helfen. Wenn ich höre, daß sich Staatsanwälte weigern in gewissen Vierteln gegen gewisse Clans zu ermitteln, weil sie Angst um ihre Familien haben, dann hat unser Staat bei der Zuwanderung versagt. Es kann auch sicher nicht sein, daß ein Zuwanderer mehr Geld pro Monat kostet, als ein Durchschnittsrentner im Monat bekommt.

Wir müssen den Zuwanderen, die bleiben dürfen, dabei helfen, daß sie möglichst schnell für sich selbst sorgen können. Aber es kann nicht sein, daß die Politik ihnen erlaubt, daß sie die Regeln dafür aufstellen.

Sie vergessen mit welchen Zuwanderern wir es zu tun haben. Es handelt sich in der
großen Mehrzahl um Muslime die in ein Land der Ungläubigen zugewandert sind.
Sie fühlen sich den Einheimischen überlegen, eine Lächerlichmachung der Kopftuchträgerinnen wird nicht gelingen. Und ein Selbstläufer der Integration von
Muslimen ist Wunschdenken und völlige Unkenntnis des Koran. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, ob nicht die islamischen Zuwanderer eine Mission zu
erfüllen haben? Ihre Vorstellung von säkularen, liberalen Muslimen gibt es nicht.
Die wenigen, die dieses Etikett erfüllen, werden von ihren Glaubensbrüdern als
Abtrünnige wahrgenommen und ausgegrenzt. Muslime werden sich nie in Europa
integrieren oder gar assimilieren. Wir müssen endlich erkennen, dass es Gesellschaften in der Welt gibt, die zueinander passen wie Feuer und Wasser.
Das linksgrüne Credo "alle Menschen sind gleich" ist gescheitert, auch wenn manchen die Erkenntnis wie Gift erscheint.

Integration ist nicht zuletzt eine Frage der Zahl. Masseneinwanderung und Integration gehen schlecht zusammen. Die Einwanderer neigen vermehrt zur Parallelgesellschaft und die Einheimischen tendieren in größerer Zahl zum Widerstand. Die AfD, die Mitte 1915 bedeutungslos geworden war, ist durch Merkels Grenzauflösung wiederauferstanden. Und wer dann noch R. Alexanders Buch, Die Getriebenen, gelesen hat, dem widerstrebt es umso mehr, das Politikversagen mit ausbaden zu müssen.
Lindner ist ein Mann der großen Worte. Vom liberalen Pathos bleiben am Ende doch diese.

Robert Flag | Mi., 3. Mai 2017 - 10:11

Eigentlich ist es doch einfach: Wer sich als Mann weigert, einer Frau die Hand zu geben, wer sich als Frau mit Kopftuch etc bekleidet, der wird nicht nur in unserem Land auf ewig ein Fremder bleiben, er will es offensichtlich auch so.

Werner Makulla | Mi., 3. Mai 2017 - 14:27

Antwort auf von Robert Flag

Was es dabei überhaupt viel zu reden gibt ?
Wenn sich eine andere Kultur integrieren soll ,geht dies nur durch Aufgabe der anderen Kultur. Also kann eine Integration von Kulturen niemals funktionieren.
Anders wäre es mit einem bestimmten Anpassen. Aber auch dabei verliert einer
von den Betroffenen. darum verstehe ich das ........der Politiker nicht.

Gerdi Franke | Mi., 3. Mai 2017 - 10:29

Was sollen diese Diskussionen. Ich kann Integration diskutieren und fordern bevor ich jemanden ins Land lasse. Reisse ich erst alle Türen auf ist es zu spät, erst hinterher über Integration zu diskutieren. Diejenigen, die dann schon im Land sind, haben andere Prioritäten. Und scheren sich nicht um Integration. Das sind doch Scheindebatten!

Ralf Müller | Mi., 3. Mai 2017 - 10:40

Ein Gesetz als Werteordnung? Macht Euch nicht lächerlich! Das Grundgesetz eignet sich nicht, es zur laute zu tanzen. Deswegen kann es auch nicht als gesellschaftlicher Kitt dienen. Selbst viele Bundesbürger haben das Grundgesetz noch nie gelesen und auch nicht vor, es zu lesen. Es braucht ganz andere Gemeinsamkeiten. Sprache, Kultur, Religion, Feste, Traditionen, Riten und Rituale, Volkslieder, typische Speisen und Getränke, kurzum, auf Deutschtum kommt es an. Deutschtum hält die Deutschen zusammen, kein Grundgesetz. Was ist Deutschtum? Alles das, was uns von Engländern, Franzosen, Russen, Finnen, Kongolesen, Samoanern usw. unterscheidet. Das mag mal weniger, mal mehr sein. Deutschtum schließt regionale Sonderheiten ein. Bayern und Friesen unterscheidet viele. Aber beide haben auch Gemeinsamkeiten. Unsere Politiker mögen sich am Grundgesetz ergötzen, für mich ist es nur ein Gesetz, aber keine Monstranz. Gesetze werden gemacht, verändert, abgeschafft. Neue Zeit, neue Gesetze.

Dr. Lothar Sukstorf | Mi., 3. Mai 2017 - 11:34

War ja klar, daß Lindner den Hinweis auf die Liberalität anbietet, damit schlägt er den Bogen zu seiner Partei, der FDP. Parteipolitik, mehr nicht, H. Lindner! Man hört immer...Integration in die Gesellschaft...in welche? In eine GmbH? Nach welchem Recht dann? Nach deutschem Recht? Mir scheint es, als ob die politische Klasse gerade dies präferiert...alles mit beschränkter Haftung. Die wenigsten kommen zu uns, weil wir im GG dies und jenes stehen haben oder weil wir so eine tolle Pressefreiheit haben oder Demonstrationsrecht; das interessiert die Meisten einen feuchten Kehrricht. Insofern sind all die Hinweise auf unsere Verfassung und die Orientierung am GG nur heisse Luft. Man kann die Fremden auf das GG einen Eid ablegen lassen, das macht eine Integration auch nicht erfolgreicher. Viel wichtiger so scheint es, muss sein, daß man nur Integrationsfähige und -willige aufnimmt. dazu hapert es bei uns an politischem Willen. Es wäre ja gleich völkisch, rassistisch und politisch inkorrekt.

würde ich gerne durch mehr direkte Demokratie ausgleichen, vor allem als selbstverständliche und auch seitens staatlicher Kontrollinstanzen anzunehmende Klagemöglichkeiten gegen dieselbe.
Abschaffung der Immunität.

Hagen Ullrich | Mi., 3. Mai 2017 - 11:46

Es ist schön, dass wir liberale Werte als Leitkultur haben. Dennoch stellt sich die Frage, ob sich Leitkultur nicht von etwas mehr als nur Kultur ableitet. Wie gehen wir zum Beispiel mit dem Fakt um, dass Kindeskinder von muslimischen Gastarbeitern dreimal häufiger arbeitslos sind, mehr Kinder kriegen, und zur Hälfte die Sharia über dem Grundgesetz sehen?
Bedeutet Leitkultur, weiterhin passiv Werte zu haben? Oder bedeutet Leitkultur, danach zu handeln, dass jene, welche die Kultur vorrangig leben, auf lange Sicht bestehen bleiben?

Walter Wust | Mi., 3. Mai 2017 - 12:30

Was auch immer das sein soll, es ist nicht greifbar. Schon während der Besatzungszeit wurde den Deutschen das "beliebige" Denken anerzogen. Ehemals deutsche Tugenden,"hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder oder schnell wie ein Wiesel" wurde als "germanischer Kult" schlechtgeredet und als Wehrertüchtigung für die deutsche Jugend ungeeignet, empfohlen. ich bin 1944 geboren und habe drei Besatzungszonen erlebt. Allerdings, diese kriminelle Gesellschaft Heute, wäre in keiner dieser Zonen möglich gewesen.

Wolfgang Henning | Mi., 3. Mai 2017 - 12:57

Es ist lobenswert, dass der Cicero sich bemüht, die alten Statements der div. Politiker zum Thema "Leitkultur" wieder aufzuwärmen. Nun durfte Christian Lindner den Auftakt machen, obwohl er heute, in Zeiten des Wahlkampfs, den gleichen Beispielen von de Maiziere energisch widerspricht.
Hoffentlich bleibt der Cicero nicht politisch korrekt und bietet neben den etablierten Parteivertretern auch der AfD ein Podium. Die neue Strategie im Umgang mit der neuen Partei scheint ja das Totschweigen, Diffamieren, Beleidigen oder Lächerlichmachen zu sein.
Der Begriff "Leitkultur" wird von den Kritikern wissentlich falsch ausgelegt. Er soll nicht dazu dienen, andere Kulturen anzuleiten, sondern beschreibt die Kultur, die uns anleitet und unser Sozialwesen ausmacht. Wer sich bei uns integrieren möchte, erhält dazu die Möglichkeit. Daneben ist es selbstverständlich, dass jeder Gast eines Landes, oder auch Einwanderer, sich an die gesetzlichen Vorgaben des Gastlandes halten muss.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 3. Mai 2017 - 14:48

Antwort auf von Wolfgang Henning

m.E. schon eine mit angezogener Handbremse.
Nach Merkels "Und folgt denen da nicht" habe ich mit einer Art Progrome gerechnet.
Damit das weiter halbwegs friedlich bleibt sehe ich aber auch die AfD in einer Art Bringeschuld.
Die Themen Euro, sowie Flüchtlinge/Zuwanderung - immerhin nennt es die FDP nicht gleich Einwanderung, Danke dafür - sind m.E. durch die Politik Merkels verschärft worden.
Das ist aber m.E. keine Einladung an die AfD, ebenso darauf zu antworten.
Bitte, Bitte, unterscheiden "Sie" sich von Merkel und zeigen "Sie", was "Sie" unter einer verantwortlichen und tragfähigen politischen Kultur verstehen.
Wir mussten im Westen ziemlich lange auch ausgeprägt rechtes Denken in der CDU ertragen, "weshalb ich der AfD noch Zeit lasse".
Wie gesagt, ich bin froh über die relative Ruhe.

Ines Schulte | Mi., 3. Mai 2017 - 18:51

Antwort auf von Wolfgang Henning

Zwar sind die Spitzenpolitiker der neuen Partei täglich in aller Munde, kommen aber selbst höchst selten zu Wort. Ich verstehe auch nicht, dass überhaupt von Leitkultur gesprochen werden muss. Selbstverständlich gibt ein Land den Takt vor, oder kennt man eines, in dem das nicht so ist? " When you're in Rome, do as the romans do, " warum muss man so etwas einfordern? Die Asiaten brauchen hier doch auch keine Aufforderung. Sie bereichen ganz selbstverständlich unsere Orchester und Chöre und bringen in Schule und Universitäten Spitzenleistungen. Alles in Eigeninitiative. Auch Deutsche, die ins Ausland gehen, brauchen keinen Leitwolf für eine eine Leitkultur sondern erkennen ganz selbstverständlich an, dass überall gilt: " Wes Brot ich ess, des Lied ich sing."

M. Jüschke | Mi., 3. Mai 2017 - 13:38

Was sagt Lindner?
Aus Liberalität wird Satire und Schwimmunterricht mit Kopftuch gefolgert. Salafisten sind nicht dabei, wenn sie fanatisch sind. Hassparolen sind nicht dabei, wenn sie dumpf sind. Aber wie wird damit umgegangen, wenn Satirikern gedroht, Schwimmunterricht verweigert wird, wenn Salafisten fanatisch und Hassparolen dumpf sind?

Nehmen wir einmal den unwahrscheinlichen Fall an, dass ein Konsens gefunden wird, was "Deutsche Leitkultur" ist. Was passiert dann?
Die Zuwanderer, die sich dafür interessieren könnten, sind schon auf dem besten Weg zur Integration. Sonst könnte es noch eine "Handreichung für Begleiter von Flüchtlingen" sein. Integrationsverweigerer werden damit nicht erreicht. Staatlich sanktionierbares Verhalten kann nur durch Gesetze geregelt werden.
Ein sinnvolles Zeil könnte also eine Art "Knigge für Deutschland/Europa" sein. Oder eine Selbstvergewisserung. Eine Integrationshilfe wird es eher nicht.

Yvonne Walden | Mi., 3. Mai 2017 - 14:06

Die ausufernde Diskussion über "Werte" oder "Leitkultur" zeigt deutlich, daß wir endlich ein Einwanderungsgesetz benötigen, das Grundlagen schafft für Zuwanderung und Integration.
Dies betrifft die Gruppe, die aus wirtschaftlichen Erwägungen nach Deutschland kommt.
Anders zu bewerten sind Asylbewerberinnen und Asylbewerber, die in Deutschland Schutz vor Verfolgung suchen.
Aber auch diese Gruppe sollte intensiv betreut und sprachlich sowie gesellschaftspolitisch geschult werden, denn nur so kann und wird Integration gelingen.

martin falter | Mi., 3. Mai 2017 - 14:11

Einwanderer und Asylanten zu 100% Deutsche zu verwandeln. Vielmehr muss es darum gehen, dass hier die Gesetze eingehalten werden und das kein Staat im Staat oder Gettos entsteht. Leider fehlen uns Deutschen aber die Wurzeln und das nehmen die Einwanderer wahr. Wir sind nicht stolz auf uns aber jeder will etwas haben, auf das er stolz sein kann. Oder wenige pathetisch ausgedrückt, etwas als Vorbild anerkennen. In den USA gibt es sehr viele verschiedene Bevölkerungsgruppen, aber fast alle sind stolz Amerikaner zu sein. Gebt den Leuten einen "gesunden" abgeschwächten Patriotismus dann klappt es auch mit der Integration.

Lieselotte Bauer | Mi., 3. Mai 2017 - 15:11

Das Kopftuch ist ein Zeichen der Unterdrückung der Frau und ist nur insofern Religionsausübung, als dieser Islam, der das Kopftuch fordert, die Gleichwertigkeit von Mann und Frau verneint. Also hat es in Deutschland nichts verloren.

franz wanner | Mi., 3. Mai 2017 - 15:30

Lindner fragt sich, was eine Leitkultur sein sollte und verweist auf Grundgesetz und rechtliche Normen.
Dies soll unzureichend und nicht hilfreich sein.
Stelle ich mir doch ganz praktisch die Frage, was man einem Integrationswilligen denn in die Hand geben könnte, damit der erfährt, wie er nach erfolgreicher Integration auszusehen und zu ticken hat.
Das kann ja keine Endlosliste an Verboten sein. Eine Aufforderung zur Teilnahme am Karnevalsumzug bringt es sicher auch nicht.
Melde sich doch mal ein "deutscher Musterbürger", an dem sich ein Williger orientieren kann.
Wenn die vorhandenen Probleme nicht zu leugnen sind, sollte man die lösen und beseitigen. Das geht aber garantiert nicht, wenn man jeden Ansatz dazu ablehnt.
Wer eine Leitkultur wünscht, sollte helfen die positiv zu bestimmen. Was es alles nicht sein soll, kann so lange Aufzählen, bis kein Rest mehr vorhanden ist.
Da scheint mir die Achtung vor Gesetz und Regel zumindest ein prüfbarer und belastbarer Anfang.

Sehr geehrter Herr Wanner,
es gibt nicht "den deutschen Musterbürger", aber die Achtung von Recht, Gesetz und den Regeln des sozialen Zusammenlebens in dieser Gesellschaft sind Grundvoraussetzung für alle Staatsbürger, Flüchtlinge, Zuwanderer und Integrationswillige. Keinem soll mit dem kategorischen Imperativ begegnet werden, aber es muss erwartet werden können, dass die Gewaltentrennung in unserem Staat und der unbedingte Vorrang von Recht und Gesetz vor der Religion anerkannt, respektiert und gelebt wird. Dazu gehört auch die grundgesetzliche Forderung der Gleichheit von Mann und Frau. Diese Grundvoraussetzungen eines gedeihlichen Zusammenlebens den Zuwanderern und Integrationswilligen nahe zu bringen, ist vorrangige Aufgabe der Integrationsbeauftragten. Daneben haben die "Neu-Bürger" aber auch selbst eine Bringschuld und müssen den Willen aufbringen, sich zu integrieren. Die "Leitkultur" ist dazu das Gerüst, an dem sie sich aufrichten und orientieren können.

Torsten Knecht | Mi., 3. Mai 2017 - 15:42

Herrn Lindner eigentlich?

Vielleicht um das Integrieren in den Arbeitsmarkt ... schließlich ist für Frau Merkel die F-krise mittlerweile eine "wirts. Herausforderung" geworden.

Bei allem Integrationsgelabere muss einmal festgehalten werden, wie es praktisch, faktisch aussieht. Illegal einwandern, Asyl rufen, Grundsicherung + Wohnung etc. bekommen dazu gibt es kostenlos Sprachkurs u. Integrationshelfer, Dolmetscher usw.

Vermögensprüfungen sind kaum möglich. Integrationskosten werden dafür von Steuergeld bezahlt, in die nicht jeder o. ungleich einzahlt ... Profiteure der F-krise ....

Warum sollte ein AN die zukünftige Kkz um Arbeit u. Wohnung hier in D. finanzieren u. sich erklären lassen müssen, wie Integration illegal Eingereister zu bewerkstelligen sei? Ganz abgesehen von den kulturellen u. religiösen Diskrepanzen, die niemand wegdiskutieren kann.

Da stimmt schon einmal der ganze Ansatz in der Denke nicht.

Heidemarie Heim | Mi., 3. Mai 2017 - 17:00

Antwort auf von Torsten Knecht

Geehrter Herr Knecht! Danke für Ihren Beitrag,der außer in Cicero wohl nicht das
Licht der Öffentlichkeit erblickt hätte.Mit Ihren zugegebenermaßen scharfen
Fragestellungen schrammen sie außer dem üblichen pc aber einem anderen heissen
Eisen bzw. Totschlagargument,nämlich der sog. Neiddebatte.Bin über die weitere Diskussion auch bezüglich Ihres Beitrags dazu gespannt.Dank auch an die Redaktion,
die eine Auseinandersetzung dazu ermöglichte! MfG

franz.wanner | Mi., 3. Mai 2017 - 22:30

Antwort auf von Heidemarie Heim

Helfen Sie mir. Wo hatte Herr Knecht ein Frage gestellt? Ein ? habe ich gesehen.
die vielen Fragen sind mir scheints entgangen.

Heidemarie Heim | Do., 4. Mai 2017 - 15:58

Antwort auf von franz.wanner

Davon abgesehen,das die Zeichensetzung des Herrn Knecht vielleicht etwas wild
anmutet, meine übrigens auch:),scheinen mir seine Ausführungen das vorgegebene
Thema gesamt in Frage zu stellen.Aber vermutlich teilen Sie meine Interpretation sowie meine positive Reaktion nicht,so mein Gedanke bzgl. Ihrer Anfrage.MfG

Elke Halefeldt | Mi., 3. Mai 2017 - 16:05

Unsere Identität ist sicher mehr als das GG. Dieses ist die Basis unseres Zusammenlebens, aber seine Paragrafen müssen meist stark konkretisiert werden. Davon, auf welche Weise „jeder Einzelne bei uns seine Religion ausleben kann“, zum Beispiel gibt es recht unterschiedliche Vorstellungen.
Was tun, wenn die so gelobte „gelebte Liberalität“ – „die Geschlechter haben die gleichen Rechte, homosexuelle Paare können ihre Liebe öffentlich zeigen“ – nicht überall auf Sympathie stößt?
Es ist das eine, rechtliche Regelungen wie die des Grundgesetzes formal anzuerkennen (so wie man sie jeweils versteht), es ist das andere, Prinzipien aus Überzeugung zu übernehmen, d.h. als im weitesten Sinne kulturelle Sozialisation zu VERINNERLICHEN. Jede Gruppe lebt davon, dass neben juristisch verpflichtendem Verhalten auch ungeschriebene Regeln, Phänomene, Erfahrungen (Geschichte, „Heimat“ usw.) von der Mehrheit ihrer Mitglieder als zu ihr gehörig empfunden werden, sie sind das Herz der Leitkultur.

Völlig richtig. Nur eben keine leichte Sache in der Beschreibung. Wenn es so differierend Ansichten und Empfindlichkeiten gibt, wird es noch schwieriger. Ungewohntes zu akzeptieren dauert etwas, dies zu verinnerlichen und als integer anzusehen noch viel länger. vor 50 Jahren war Homosexualität schlicht ein Verbrechen. Musste dann nicht zwingend bestraft werden, war aber unnormal. Können die ja nix fü, die armen Säue. sollen sie doch. Aber die Anerkennung einer Partnerschaft ist starker tobak? Was hätte eine Leitkultur dazu gesagt? Wäre die nun demontiert oder erweitert worden?
Ja, ungeschriebene Regeln gehören zwingend dazu, Gebräuche, Gewohnheiten und Wehmut und Erinnerungen. Sogar unerfüllte Wünsche der Vorfahre. Ich meine wirklich zwingend zugehörig.
Kann man aber schwer durchdeklinieren, denn die blühen und welken und erneuern sich im steten Wandel. Ohne Kippschalter, als raunender Imperativ des Gestern, rundgeschliffen von heutigen Anforderumngen. Leibeigenschaft gabs bis wann?

Heidemarie Heim | Mi., 3. Mai 2017 - 16:36

Und wieder einmal bleibt die Auseinandersetzung
damit,für mich nur an der Oberfläche. Alle Realität
beginnt doch im Leben des kleinsten Nenners einer
Gesellschaft,nämlich der Familie.Wie werde ich sozial geprägt? Wo sitze ich ständig als z.B. junger Mensch zwischen 2 Stühlen? Ich teile z.B. als muslimisches Mädchen 10 Jahre mit meinen Schulkameraden die Schulbank,aber wie oft "darf" ich mit einem davon auch mein Erwachsenenleben teilen.Was man nur in dieser einen Frage schon an problematischem erfährt.Auch bei anderen Religionen ist dies real,wird aber tabuisiert,da man
sich damit auf`s politische Glatteis begibt.Deshalb
ein Blick in die eigene gesellschaftliche Vergangenheit in die Zeit meiner Grosseltern,die es
doch tatsächlich wagten eine protestantisch-katholische Mischehe einzugehen und ihre Nachkommen abwechselnd taufen ließen.Meine Schilderung ist wahrscheinlich banal angesichts des Großen und Ganzen,aber so versuche ich einen
Ansatz zu finden zum Thema. MfG

Daniela Gmeiner | Mi., 3. Mai 2017 - 19:09

Lieber Herr Lindner,
Integrationswillen ist eine Bringschuld der Zuwanderer. eine liberale Gesinnung reicht für die
aktuellen Probleme nicht aus.
Schwierigkeiten in der sogenannten Integration gibt es doch nur mit der Ideologie Islam, diese sorgt dafür, dass sich Hamad Abdel Samad wegen seiner Kritik, nur noch mit Bodyguards bewegen kann.
Dieser Umstand trifft mich tief in meinem konservatv, liberalen Herz.

Bernhard Kopp | Mi., 3. Mai 2017 - 19:50

Jede gelungene Integration muss eine partielle Assimilation sein. Es beginnt mit der wirtschaftlich-sozialen Ebene. Diese ist nach aussen offensichtlich und rechenbar. Dies wird ohne die Sprache kaum möglich sein. Die kulturell-politische Ebene ist komplexer. Jeder kann seiner alten Heimat und Herkunftskultur, einschliesslich Religion, verbunden bleiben, wenn er gleichzeitig die Kultur des Landes in dem er lebt und leben will, respektiert und mehr oder weniger versteht. Hier greift die partielle Assimilation. Die wirklichen Konflikte bestehen nicht mit den gut angepassten Hochqualifizierten und mit denjenigen, die langfristig eigenständig hier leben und arbeiten. Ein Kulturfremder, der hier von Sozialleistungen lebt, wird sich nie integrieren können.

Rolf Pohl | Do., 4. Mai 2017 - 13:04

... oder Sprache/n.
Muss kein Zugereister Migrant, Asylant oder Tourist mögen.
Die Leitkulturen einreisender Migranten, Asylanten oder Touristen muss z.B. ich ja auch nicht mögen. Schon gar nicht mag ich`s, wo einer der genannten von mir erwartet, dass ich in diesem Land (z.B. Deutschland) dessen Leitkultur zu übernehmen hätte.
Ich mag es, dass geltende Leitkulturen, meinetwegen auch die üblicherweise, geltenden Verhaltensregeln von mir dort wohin ich reise von mir respektiert werden.
Und ich mag es, wo Menschen die hier einreisen ebenfalls Respekt vor meiner "Leitkutur und/oder meinem Verhalten zeigen.

Dominik Maassen | Do., 4. Mai 2017 - 15:50

Das Gute an Krisen ist ja, dass man idealerweise gestärkt daraus hervorgeht. Wenn man sie überlebt. Was uns unsere Bundeskanzlerin gerade weismachen möchte. Und dass man ganz tief in die Seele von Menschen blickt - nach der Flüchtlingskrise bin ich als Bürger zumindest deutlich weniger naiv, was Politiker jeder Couleur und ihre Ankündigungen angeht. Ob nun Opposition oder Regierung. Sätze wie "Der Staat muss sein Recht durchsetzen" klingen fulminant und stimmen. Leider sind sie im aktuellen Chaos - für jeden sichtbar und erlebbar - nicht möglich. Dass Polizisten an allen Ecken und Enden fehlen, durch ihren Dienst überlastet sind und Nachwuchs auch nicht so schnell auf den Bäumen wächst, sollte inzwischen jeder gemerkt haben. Gerade Politiker sollten das wissen und nicht schön formulieren, was der Realität nicht standhält. Bei mir haben sie deshalb an Glaubwürdigkeit verloren.

Bernhard Marquardt | So., 14. Mai 2017 - 11:34

Jeder, der sich um die Masseneinwanderung aus fremden Kulturkreisen (warum auch immer) Gedanken macht, sollte unbedingt ein Buch gelesen haben:
"Das Heerlager der Heiligen" von Jean Raspail.
Wenn es einen George Orwell-Preis geben würde, er müsste diesem visionären Buch(Erstauflage anno 1973 !) zugesprochen werden. Hier wird die aktuell ins Haus stehende Problematik so präzise beschreiben einschließlich aller Argumentationen und ideologisch geprägten Debatten, dass einem beim Lesen alle Nase lang ein Lämpchen aufgeht.
Das Buch, übrigens auch sprachlich ein Leckerbissen, wurde 2016 neu aufgelegt. Mit aller Berechtigung aus aktuellem Anlass.
Viel Vergnügen beim Schaudern.