Nationalspieler Helmut Rahn im Jahr 1960 / dpa

Neues DFB-Trikot - In der Politisierungsfalle

Mit dem neuen Auswärtstrikot will der DFB die Vielfalt des Landes repräsentieren. Doch wer Rosa oder Lila in der Männermode für Ausdruck von Offenheit hält, zeigt nur, welch reaktionären Geschlechterklischees er verfallen ist.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Eigentlich gibt es ja keinen vernünftigen Grund, das Design der Trikots einer Nationalmannschaft alle zwei Jahre zu ändern. Und tatsächlich lief die deutsche Fußballnationalmannschaft Jahrzehnte lang in ihrer traditionellen Kombination auf: weißes Hemd, schwarze Hose.

Doch die Kommerzialisierung des Sports macht auch vor den Leibchen der Fußballmillionäre keinen Halt. Denn ein Trikot, egal, ob von einer Vereins- oder einer Nationalmannschaft, ist auch ein Fan-Artikel. Und mit Fan-Artikeln kann man Geld verdienen. Sehr viel Geld. Schließlich kommt bei Preisen zwischen (aktuell) etwa 100 Euro (Fanversion) und 150 Euro (Originalversion) für alle Beteiligten einiges zusammen.

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Tomas Poth | Sa., 16. März 2024 - 12:31

"Doch wer Rosa oder Lila in der Männermode für Ausdruck von Offenheit hält, zeigt nur, welch reaktionären Geschlechterklischees er verfallen ist."
Genau so ist es, die vorgeblich Toleranten sind die Intolerantesten überhaupt.

Damit ist das ausscheiden in der Vorrunde mehr oder Weniger vorprogrammiert. Nicht wegen der eigentlichen Farbe, das ist egal, meinetwegen auch eine Blümchentapete.
Würde man aber die Weltmeistertrikots vergangener Zeiten tragen, könnte das ein Motivationsverstärker, eine Verpflichtung der Spieler zum Kampf um den Sieg sein.

Wilhelm Keyser | Sa., 16. März 2024 - 12:56

Zustimmung Herr Grau. Ich habe die Leibchen auch schon als regenbogenamputiert beschrieben... Allerdings sehe ich weniger den Sportartikelhersteller in der Verantwortung. Der Auftrag kommt vom DFB, dort sind sicher auch mehrere Versionen vorgeführt worden. Dann haben die weißen alten Männer;-) gemeint, mit rosa gut von den problematischen 2 Geschlechtern ablenken und sich bei One-Love-Nancy anbiedern zu können...

Jens Böhme | Sa., 16. März 2024 - 12:56

Die gegnerische Mannschaft wird mit den Farben der deutschen Trikots derart verwirrt, dass diese den Ball ins eigene Tor schiessen. Der Sieg ist unser!

Django Reinhardt | Sa., 16. März 2024 - 15:32

Antwort auf von Jens Böhme

Wir schießen alle Tore gegen uns selbst, so bekommt die Buntland-Schlappschaft die Torjägerkanone.

Christoph Schnörr | Sa., 16. März 2024 - 13:04

... werden hoffentlich Ladenhüter geben, statt Deutschland als Lachnummer nun auch im Sport zu unterstreichen. Sie können dann bei Herrn Lauterbach abgegeben werden, der sich mit Entsorgung ja gut auskennt.

Wilfried Düring | Sa., 16. März 2024 - 13:15

Es brraust ein Ruf wie Donnerhall:
'Es gibt ZWEI Geschlechter -
aber nur EINEN lächerlichen DFB!'

Maria Arenz | Sa., 16. März 2024 - 13:47

auch ncoh so einen Scheiß zusammenspielen wie seit Jahren, paßt ale wieder zusammen.

Maria Arenz | Sa., 16. März 2024 - 13:50

und wenn sei dann in ihren lauwarmen Hemdchen weiter so einen grottenschlechten Fußball spielen wie seit geraumer Zeit, paßt ja alles wieder zusammen.

Urban Will | Sa., 16. März 2024 - 14:00

Auftreten bei der letzten WM, wo irgendwelche dämlichen, per Armbinde oder sonstigen Aktionen (Mund zuhalten) demonstrierte „political correctness“ wichtiger zu sein schien als die Leistung auf dem Platz und man das Gefühl hatte, diesen Jungs geht es nur um Botschaften und nicht um Tore, man nun diese Farbgebung schon wieder politisch erklärt, ist dümmlich.
In der Tat laufen viele gute Teams in Lila oder sonst wie herum, also möge man doch einfach das Maul halten und Fußball spielen.
Aber wenn es – was zu erwarten ist – nach der Vorrunde dann wieder vorbei ist, wird sicher die nächste DFB - „Zeitenwende“ mit neuem Trainer und dann wohl wieder neuen Trikots ausgerufen werden.
Und dann kommt als Krönung wohl das Regenbogen – Trikot für alle Spiele, heim und auswärts. Aber wenn political correctness und Leistung auch in Zukunft korrelieren wie bisher, ist d EM eh für lange Zeit der letzte internationale Wettbewerb, wo man die deutschen Welt - Belehrer wird ertragen müssen.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 16. März 2024 - 14:20

Woher wissen Sie, dass das Trikot in Frankfurt oder Herzogenaurach ausgewählt und nicht von der zuständigen Ministerin mit entschieden wurde? Schließlich war sie es, die in Qatar, als die „Regenbogenbinde“ als Kapitänszeichen verboten wurde, mit ebendieser das dortige Regime brüskierte. Passend dazu das Abschneiden unserer Fußballhelden.

Die Qualität der Millionäre auf dem Platz ist inzwischen nicht besser geworden, man bangt bei jeder Qualifikation erneut, ob sie gelingt. Dazu passen die Identifikation und der Rückhalt im Lande zur „Mannschaft“, wie sie zu Merkels Zeiten hieß. Das „Nationale“ ist in diesem Land inzwischen genauso verpönt wie Leistung. Für wen soll man sich da noch anstrengen?

Da ist doch ein möglichst neutrales „Vielfaltstrikot“ die ideale Ergänzung. So wird die mögliche Blamage nicht sofort mit diesem Stück der Erde verbunden. Sie bleibt uns erspart.

Hoffentlich bleiben die Verantwortlichen auf möglichst großen Mengen dieses Stückchens Stoff sitzen.

Anke Wolf | Sa., 16. März 2024 - 14:21

… ich kann Herrn Geau nur zustimmend! Peinlich und ein wenig lächerlich…

Norbert Heyer | Sa., 16. März 2024 - 14:26

Die Fans haben ein sehr feines Gefühl, bisher war Leverkusen immer "Vizekusen" und der DFB eine lächerliche Truppe. Jetzt wird mit dem rosa Hemdchen ein neuer Höhepunkt der Peinlichkeit erreicht, nachdem es sportlich nur für die Vorrunde eines Turnier reicht. Was ist aus dieser einst gefürchteten Mannschaft geworden? Alle anderen Verbände beteten, nicht mit uns in eine Gruppe gelost zu werden - heute beten sie inständig, genau in diese leichte Gruppe zu kommen. So wie wir in allen Bereichen immer wieder unsere Freunde verwirrende Sonderwege wählen, sind wir auch jetzt schon vorab ein lächerlicher Verband. Aber die Trikots waren bisher ein Verkaufsschlager, hatte im letzten Weltmeister-Jahr für Sohn, Enkel und mich Trikots gekauft - für stolze 225€. Heute möchte ich noch nicht einmal ein solch geschmackloses Etwas geschenkt bekommen. Sie handeln eben - wie sie spielen: Kopflos, geistlos, ideenlos - ein genaues Spiegelbild, was wir auch als Nation abgeben - werde diese EM boykottieren.

Helmut Bachmann | Sa., 16. März 2024 - 14:47

Wer sieht wie gern kleine Mädchen rosa mögen, kommt nicht darum herum, die Verbindung zu sehen. Und ich denke, der Spielstil dieser DFB-Auswahl wird vermutlich zu
rosa passen. Wobei man kleinen Mädchen damit unrecht tut, da ist schon auch ein Klischee am Werke. Doch sind kleine Mädchen auch tatsächlich etwas besonders Schutzwürdiges, Verletzliches und stehen damit nicht gerade ausschließlich für kämpferischen Männerfußall.

Dana Winter | Sa., 16. März 2024 - 16:11

...mag ich Rosa ganz gern. Wenn ich beim Tragen aber nun daran denken muss, dass ich vielleicht eine "Vielfaltsbotschaft" aussende, muss ich wohl Einiges aus meinem Kleiderschrank aussortieren. Es ist inzwischen so: Immer wenn man denkt, es kann gar nicht absurder werden - dann wird es noch absurder.

Armin Latell | Sa., 16. März 2024 - 16:35

wie auch die letzte WM, wird ohne meine TV- Anwesenheit auskommen müssen. Freiwillig tue ich mir dieses Fremdschämen nicht an.

Edwin Gaza | Sa., 16. März 2024 - 16:54

Nachdem das mit der Regenbogenbinde bei der WM schief gelaufen war, ließen sich die woken um den der SPD nahe stehenden DFB Präsidenten das naheliegende einfallen. Dem Leistungsniveau der Mannschaft entsprechend wählen wir Barbie pink für das Trikot und es heißt auch UEFA EM 2024 Germany, von Männern steht da in der Überschrift nix. Spott wird unzulässig sein, weil bis dahin ist das Demokratiefördergesetz durch und LGBTQIA+ wird sicher dem Haldenwang jeden Regelverstoß melden.
Es ist auch ein riesiger Markt für ein Bekenneroutfit vorhanden. Selbst wenn wir auf dem Platz verlieren, wir werden gewinnen.

wer kann gegenwärtig ahnen, welches Jahr genannt wird bei
der Eröffnungsrede durch unseren Bundes...?

Handballfans werden es sofort verstehen!

Aber nochmals zurück zum Trikot:

Mit dem Amtsantritt von Rudi Völler hatte ich auf ein Ende
dieser Kasperei gehofft, doch andere Leute haben sich wohl durchgesetzt.

MfG

Heidrun Schuppan | Sa., 16. März 2024 - 18:36

Auf die Idee, hier die Nationalelf in dem nachgeschneiderten Nostalgietrikot spielen zu lassen, ist natürlich keiner gekommen. Jeder kleine Bub hätte sich um dieses Trikot gerissen – und die Eltern hätten es gekauft. Aber so ...

maciste rufus | Sa., 16. März 2024 - 22:53

maciste grüßt euch. hmmm... ob die neue fußballuniform die "werte" der nation angemessen wiederspiegelt und ob sie das überhaupt zu leisten vermag, ist durchaus zu diskutieren. ich persönlich allerdings finde farbgebung und stil durchaus gelungen - adidas halt... battle on.

Uli | So., 17. März 2024 - 06:38

In den 1970ern hätten sich das die Spieler nicht gefallen lassen.

Lisa Werle | So., 17. März 2024 - 09:42

Meine fußball-begeisterte Familie hat sich inzwischen von dieser politisierten Geschäftemacherei komplett verabschiedet. Nun auch noch mein Mann. Die politischen Einflußnehmer entkernen alles und lassen nur Trümmer zurück. Der Spaß und die Begeisterung bleiben auf der Strecke. Dümmliches 'Haltung-zeigen' ist angesagt.

Albert Schultheis | So., 17. März 2024 - 09:51

Spielen da jetzt auch Trans*Männer mit? Oder sind das Trans*Frauen? Kenne mich da im Wörding nicht so aus - ich meine, haben die noch Cojones in der lila Hose? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Boahtäng oder ein Özil sowas freiwillig anzieht. Aber spielen die überhaupt noch?
Offenbar geht's dem DFB und seinen Cheftrainern im Innen- und Familienministerium weniger darum, Fußball zu spielen, um zu gewinnen sondern einzig darum, der Welt zu zeigen, wie vorbildlich man RotGrüne Haltung und Gesinnung trägt - als Trikot.
Früher habe ich meine Kinder noch im Flankensclagen trainiert, heute sind eher Nahkampf, Selbstverteidigung und Abwehr von Messerangriffen dran. Tempora mūtantūr!

Kai Hügle | So., 17. März 2024 - 11:49

Drei Wochen nach der Verurteilung Sebastian Kurz' (acht Monate auf Bewährung) und zwei Wochen nach der 350 Millionen Dollar-Strafe für Trump (wegen Finanzbetrug) dachte ich: Vielleicht liest man ja dieses Wochenende was dazu in diesem Magazin für politische Kultur, aber In der Grauzone werden nur die wirklich heißen Themen angepackt, heuer: Das neue Auswärtstrikot der Nationalmannschaft.
Dass Grau nicht vom Fach ist, wird spätestens dann deutlich, als er Real Madrid ins Spiel bringt. Lila ist nämlich Teil der Vereinsfarben der "Königlichen" und wurde schon sehr viel früher getragen als hier behauptet.
Aber gut, in der Grauzone geht es bekanntlich nicht um Recherche oder Fakten, sondern um Bauchgefühl, und irgendwie stinkt es den Ciceronen, dass sich der DFB zu Jugend und Diversität bekennt und heute nur noch wenige Spieler dem Bild entsprechen, das man scheinbar so hat von blonden und blauäugigen Teutonen.
Echte Fans hier im Forum! :-)

Bernd Windisch | So., 17. März 2024 - 11:55

Wir haben zwischen 193 und 207 Nationen auf der Welt. Deutschaland hat rund 84 Millionen Einwohner. Davon haben wiederum rund 28 Millionen einen Migrationshintergrund.
Die immer wieder beschworene Vielfalt in der Bevölkerungszusammensetzung Deutschlands gibt es lediglich in den Köpfen der Einfältigen. Für sie ist es offenbar ein großer Erfolg, dass in den vielen "deutschen" Innenstädten kaum mehr Deutsch gesprochen wird, und freuen sich königlich darüber. Die Anderen erkennen ihr Land nicht wieder und wundern sich wie leichtfertig die eigene Kultur zur Disposition gestellt wird.
Die Freude an der "National“mannschaft ist bereits schon lange getrübt. Statt um Pässe, Flanken, Tore geht es um Milliardengeschäfte. Der Kommerz hat den Fußball fest im Griff, so dass er daran zu ersticken droht.
Bauhaus wäre schön! Doch kaum jemand weiß wohl heute noch, was das ist. Leider!
An die Stelle von Avantgarde und führender Kunst tritt ein drittklassig designtes Leibchen. Schade! Eigentlich!

Sabine Lehmann | So., 17. März 2024 - 14:17

Ich finde, die Mannschaft sollte in lila Röckchen antreten, dann ist die Transformation vollendet. Und damit unterm Röckchen auch alles ausstirbt was mit Testosteron zu tun hat, sollten die Spieler während er EM auf ein ganz neues Catering umsteigen: Es gibt ab sofort täglich zum Frühstück einen schönen Hormon-Blocker. Dann wachsen bis zum Eröffnungsspiel sicher auch noch ein paar Brüstchen.......