Julia de Funès / Foto: Laurent Carré

Julia de Funès im Porträt - Hasch mich, ich bin vergrübelt

Die Philosophin Julia de Funès trägt einen berühmten Namen. Doch die Enkelin des großen Filmkomikers Louis de Funès beschäftigt sich eher mit ernsteren Dingen. In ihrem jüngsten Buch zerlegt die Französin die Woke-Ideologie mit gedanklicher Eleganz.

Autoreninfo

Martina Meister ist Korrespondentin in Frankreich für die Tageszeitung Die Welt.

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Bei dieser Frau geht alles schnell. Julia de Funès rauscht in die Pariser Brasserie hinein, erkennt auf den ersten Blick, wer auf sie wartet, ist sofort im Thema – und in weniger als einer Stunde legt sie einen Schnelldurchlauf quer durch die philosophischen Herausforderungen der Gegenwart hin. Von der Arbeitsethik der Generation Z über Angst, Populismus, Neofeminismus, Verlust der Autorität bis hin zu Identitätspolitik und Woke-Welle. 

Julia de Funès, promovierte Philosophin, Buchautorin, Publizistin, Referentin, Mutter von zwei Töchtern, lässt kein Thema aus, das die Gegenwart prägt. In ihrem jüngsten Buch zerlegt die Französin die Woke-Ideologie mit gedanklicher Eleganz. „Im 21. Jahrhundert ist Identität zum Kardinalwert geworden“, konstatiert de Funès und zeigt in ihrem Buch auf, wie das berechtigte Bedürfnis nach Anerkennung von Opfern und Beendigung von Diskriminierung in das genaue Gegenteil umschlug und in eine gesellschaftliche Sackkasse geführt hat. Gewidmet ist „Le siècle des égarés“ („Das Zeitalter der Verirrten“) ihren Eltern und Großeltern, die ihr beigebracht haben, „aus einem Namen keine Identität zu machen, sondern einen Anspruch“, wie sie in der Widmung schreibt. 

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Naumanna | Di., 20. Februar 2024 - 13:40

Die Überschrift war interessant, aber in dem "dünnen" Artikel erfährt man absolut nichts darüber, "wie die Französin die WOKE Ideologie zerlegt". Seltsam und schade. Wenn ich mir das Buch kaufen würde, erfahre ich vielleicht auch nicht mehr ...

Sabine Lehmann | Di., 20. Februar 2024 - 15:37

Danke, denn ich muss es tun.
Louis de Funès, was habe ich über seine Filme gelacht! Wie aus der Zeit gefallen wirkt dieser Ulk und Spaß heutzutage. Wenn ich nur an diese eine Filmszene denke:
Louis de Funès ist Chef einer Fabrik, aber aufgrund besonderer Umstände muss die Fabrikation vorübergehend im trauten Heim mitsamt Gattin stattfinden, in allen Räumlichkeiten! Entsprechend abgedreht und chaotisch geht es dann zu. Als die Gattin morgens im Bad ihren Spiegelschrank öffnet, glotzt sie von der anderen Seite völlig ungerührt ein Handwerker an, man grüßt sich höflich und ein jeder geht dann seinem "Tagwerk" nach. Die Situationskomik ist einfach grandios. Aber natürlich muss man dieser Art von Komik etwas abgewinnen können. Ich kann es und zwar bis heute. Kürzlich liefen erst ein paar Filme mit ihm im TV, wunderbar.
Dass seine Enkelin jetzt sympathisch mit dem Wokeness-Wahn abrechnet, begrüße ich, vielleicht auch deshalb, weil die meisten Fans dieser Gattung gar keinen Humor haben.

Marius König | Di., 20. Februar 2024 - 16:01

wann das Buch zu erwerben ist und wie der Titel lauten wird.