Anhänger der Pegida-Bewegung demonstriert mit einem Schild "1989 waren wir noch Helden 2015 sind wir das Pack" vor der Frauenkirche in Dresden
Statt sie zu beleidigen, sollten Politiker mit den Bürgern sprechen / picture alliance

Krise der etablierten Parteien - Schluss mit der Wählerbeschimpfung!

Gegen die AfD und ihre Wähler hilft keine Ausgrenzung, sondern nur eine offene Auseinandersetzung. Doch dazu müssen die Vertreter des politischen Mainstreams die Bürger ernst nehmen und ihnen vertrauen, anstatt sie ständig zurechtzuweisen

Matthias Heitmann

Autoreninfo

Matthias Heitmann ist freier Publizist und schreibt für verschiedene Medien. Kürzlich hat er das Buch „Entcoronialisiert Euch! Befreiungsschläge aus dem mentalen Lockdown“ veröffentlicht. Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.

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Die altgediente und fast flehende Aufforderung, die Leute mögen doch bitte wählen gehen, dürfte nun endgültig in der Mottenkiste verschwinden. Das ist gut so, denn auch wenn man den Bürgern über Jahre hinweg das Gegenteil einzutrichtern versucht hat: Urnengänge haben mit Demokratie ungefähr so viel zu tun wie ein schüchterner Wangenkuss mit Sex. Bestenfalls ist er der Hauch eines Vorgeschmacks, andernfalls nur ein freundliches, aber bestimmtes „Nein danke“.

Visionslosigkeit der Mainstream-Politiker

Wir hören nun allenthalben, die etablierten Parteien seien von der „Walze AfD“ überrollt worden. Tatsächlich wird die Politik des Mainstreams von ihrer eigenen Visionslosigkeit erdrückt. Der Stil der Deutschalternativen erinnert dabei eher an den der frühen Grünalternativen: Sie nähren sich aus der verbreiteten Etabliertenverdrossenheit, beschwören Angstszenarien und preisen einfache Lösungen.

Wer meint, Zweifelnde und Verdrossene mit Beschimpfungen zurück ins gemeinsame Boot zu locken, hat sein blaues Wunder mehr als verdient. Die Parteien machen sich mit ihrer Ignoranz zum Außenbordmotor der politischen Nussschale namens AfD. Der Treibstoff der Verdrossenen ist die Dämonisierung durch die Anderen.

AfD verspricht Nähe und Halt

Die AfD ist ein Flüchtlingslager für politisch Vertriebene. Ihren Zulauf verdankt sie den stärker werdenden Fliehkräften einer immer schneller um sich selbst kreisenden politischen Klasse. Im Gegensatz zu den Etablierten versprechen die AfD-Oberen Nähe und Halt sowie Verständnis für die Sehnsucht nach Übersichtlichkeit.

Gegen diesen Aufstand der Frustrierten helfen weder Ausgrenzung noch Anbiederung, sondern nur offene und kontroverse Auseinandersetzung. Wenn zu einfache Lösungen für Menschen attraktiv erscheinen, dann wird es höchste Zeit, ihnen mit mehr Freiheit, mehr Offenheit und mehr Vielfalt zu begegnen. Allein: Von den Etablierten ist dies nicht zu erwarten.

Anstatt eine neue Runde der Wählerbeschimpfung einzuläuten, sollten wir eine Lanze für die Demokratie und die Meinungs- sowie Entscheidungsfreiheit der Bürger brechen. Denn das Schöne an Menschen ist: Sie verhalten sich in der Regel so, wie man sie behandelt. Sobald sie ernst genommen werden und man ihnen die Freiheit und die Wahl lässt, verlieren Enge und Konformität an Anziehungskraft. Man muss ihnen nur vertrauen. 

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Karl Albrecht | Di., 6. September 2016 - 11:10

Wenn auch vieles richtig ist, zeigt sich in diesem Satz die Wirkmächtigkeit der BRD-Gewohnheit:
"...die Vertreter des politischen Mainstreams [müssen] die Bürger ernst nehmen und ihnen vertrauen, anstatt sie ständig zurechtzuweisen"

Warum müssen die Politiker den Bürgern "vertrauen"? Dieser Begriff holt die Politiker vielleicht dort ab, wo sie stehen, doch ist er an sich fatal.
Sind die Bürger Halbwüchse, die zum ersten Mal mit Papas Auto fahren dürfen? Ist die Republik eigentlich der Besitz der Politiker, sodass die Bürger hoffentlich nichts damit anstellen, wenn sie so wählen, wie sie wollen?

Der Begriff spiegelt das Bild vieler Politiker und Journalisten vom Wesen unseres Staates wider: Der Staat soll den Bürger leiten und erziehen und in den Schranken halten. Unausgesprochener Vorwurf ist: "Ihr" habt Hitler "gewählt" (44%). "Deswegen habt ihr keine eigenständige Souveränität verdient."
Nun regt sich eben Widerstand gegen die groteske Entmündigung. Gut so.

Barbara Kröger | Di., 6. September 2016 - 11:40

Antwort auf von Karl Albrecht

Die Arroganz der sog. politischen Elite ist schon enorm.
Wer den öffentlichen, offenen, politischen Diskurs fürchtet und unterbinden möchte, hat von demokratischen Strukturen wenig verstanden.

Frank Rehn | Mi., 7. September 2016 - 19:57

Antwort auf von Karl Albrecht

Welche Wohltat, solche Kommentare zu lesen. Danke!

Michael Sander | Mi., 7. September 2016 - 22:10

Antwort auf von Karl Albrecht

Sehr gut auf den Punkt gebracht. Aus solchen Worten spricht eine arrogante Verachtung des Souveräns.
Immer wenn Politiker das Wort Vertrauen gebrauchen, sollte man äußerst misstrauisch werden.

Heinrich Heine | Fr., 9. September 2016 - 03:33

Antwort auf von Karl Albrecht

Sie haben IMHO den Nagel auf den Kopf getroffen, besser könnte ich es selbst nicht ausdrücken.
Nur scheint mir, dass wir nicht der einzige demokratische Staat mit diesem grundsätzlichen Eliten Problem sind. Bei uns ist es nur stärker ausgedrückt.

Frank Goller | Di., 6. September 2016 - 11:17

Die Grünen waren in der Gründungsphase, laut E. Stoiber Gesindel, die Linke Nachfolgepartei der SED/PDS Kommunisten und mit schuld an den Mauertoten. Frau Wagenknecht, ehemals kommunistische Plattform, heute voll "integriert" in Designer-Klamotten und hoch angesehen. Die Zeiten ändern sich......so wird es auch mit der AFD kommen, wenn sie den 2 stelligen % Bereich in den Umfragen halten.

Christiane Bohm | Di., 6. September 2016 - 16:49

Antwort auf von Frank Goller

Mag ja sein, dass es so kommt. Aber betrachtet man die Anfänge der Grünen, waren die Gründungsgestalten gewalttätige Kriminelle. Herr Fischer saß im Gefängnis, später war seine Straf Akte auf wundersame Weise nicht mehr auffindbar. Herr Trittin hat bis heute enge Verbindungen zu gewalttätigen Gruppen in seiner Heimatstadt. Das ist in der Tat ein großer Unterschied zu Leuten wie Herrn Lucke, dem Gründer der AFD. Und nach meinem Eindruck musste der erheblich mehr an sogar direkten Beschimpfungen über sich ergehen lassen als Fischer und Konsorten.

Michael Fischer | Di., 6. September 2016 - 23:22

Antwort auf von Frank Goller

Der hessische Ministerpräsident Holger Börner wollte die Grünen sogar mit der Dachlatte verprügeln, später hatte er den Fischer als Umwelt- und Turnschuhminister im Kabinett. Und so erwarte ich auch, dass sich das Verhältnis zur AfD eines Tages ändert und entspannt. Ich sehe sie sogar als Regierungspartei in Koalition mit der CDU als Juniorpartner.

Detlev Bargatzky | Di., 6. September 2016 - 11:18

"Doch dazu müssen die Vertreter des politischen Mainstreams die Bürger ernst nehmen und ihnen vertrauen, anstatt sie ständig zurechtzuweisen"

Doch dazu müssen die Vertreter der Mainstream-Medien die Bürger (Leser und Wähler) ernst nehmen und aufhören, sie ständig zurechtzuweisen und ihnen ständig zu erklären, dass sie (die Leser und Wähler) zu dumm sind, die grenzenlose Weisheit ihrer fehlerlos agierenden Bundeskanzlerin zu erkennen.

Das geht aber nicht, denn wenn die Medien die Anliegen dieser Regierung auf Biegen und Brechen zu den eigenen Anliegen machen, können sie sich nicht mehr glaubwürdig soweit davon distanzieren, dass die Kritik am Verhalten der etablierten Parteien bei den Lesern und Wählern auch nur den Anschein von Ehrlichkeit hergibt.

alf graef | Di., 6. September 2016 - 11:19

Vllt. denken die politisch Handelnden einmal darüber ernsthaft nach, wie es zu einem solchen Wählerverhalten - pro AFD - kommen konnte!
Wer sich, wie zB ein Hr. Gabriel, hinstellt und pauschal eine vermeintliche Randgruppe öffentlich als "Pack" bezeichnet oder den "Stinkefinger" zeigt, der sollte eigentlich umgehend aus der politischen Landschaft verschwinden. Gabriel ist sicher nicht in der Lage einen konstruktiven politischen Diskurs zu führen.

Leider gibt noch eine ganze Reihe anderer Politiker, die diesem sich auf diesem Niveau bewegen.

Um seinem Unmut Luft zu verschaffen, ist es legitim, die AFD aus Protest zu wählen. Inhaltlich hat die AFD wenig bis gar nichts zu bieten und hätte, wenn der Frust über die Parteienlandschaft in der deutschen Bevölkerung nicht so ausgeprägt wäre, politisch nichts zu bestellen.
Aber dem ist nicht so.
Viele Politiker haben sich vom Wähler soweit entfernt, dass nur noch schemenhaft auszumachen sind.

Wenn die AfD "inhaltlich wenig bis Garnichts zu bieten hat", frage ich mich, was denn die übrigen Parteien in Deutschland wirklich wollen.
Ich behaupte nach wie vor, daß sich die etablierten Parteien in unserem kapitalistischen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem gemütlich eingerichtet haben und jedewede Änderung zu verhindern versuchen.
Schon in den 1950er Jahren plakatierte die CDU "Keine Experimente!".
Das war jene Zeit, in der die SPD noch die Absicht hatte, einen Demokratischen Sozialismus zu etablieren, also Einkommen und Vermögen gerechter zu verteilen.
Selbst DIE LINKE äußert sich inzwischen nicht mehr klar und eindeutig als anti-kapitalistische Gegenorganisation, was ich verherrend finde.
Die AfD hat die Chance, sich zu entwickeln und die wirklichen Wünsche und Bedürfnisse von uns Bürgerinnen und Bürgern zu eruieren und durchzusetzen.
Dann würde es keine Bankenrettung geben und auch keine Bundeswehreinsätze "out of Area".
Hoffentlich kommt bald Bewegung in unsere Politik!

Johann Fertl | Di., 6. September 2016 - 11:35

ja Herr Heitmann,
ich glaube, die AFD macht sich das mit den einfachen Lösung nicht leicht.
Das Chaos wurde ... von wem ...?
Nachdem diese Bundesregierung über das UNHCR selbst wenige Millionen verweigert hat um vor Ort zu helfen damit man mit Milliarden in der Türkei und in der BRD Geld verbrät.

"helfen nur kontrovärse Auseinandersetzungen"

ich würde gerne vom Cicero ein paar Vorschläge hören.
Auch Ihr eiert nur auf den Problemen rum.

Da gefällt mir die Sabatina James eigentlich besser. 12 Regeln für den Islam! Wäre mal ein Anfang.

Wulf Richartz | Di., 6. September 2016 - 12:03

Zitat "Gegen diesen Aufstand der Frustrierten helfen weder Ausgrenzung noch Anbiederung, sondern nur offene und kontroverse Auseinandersetzung. Wenn zu einfache Lösungen für Menschen attraktiv erscheinen, dann wird es höchste Zeit, ihnen mit mehr Freiheit, mehr Offenheit und mehr Vielfalt zu begegnen. "

Zumindest in der Flüchtlingsfrage würde sich dabei herausstellen, dass die Regierungsparteien und die Grünen (die Linke kann man da vergessen) leider überhaupt keinen nachvollziehbaren und erklärbaren Plan haben und seit Monaten hin- und herwurschteln - also klar scheuen sie die Auseinandersetzung.
z.B.: Die syrischen Flüchtlinge haben drei oder vier verschiedene Stati bei uns, je nach politischer Wetterlage in Berlin und Zeitpunkt ihres Antrags. Plan?

Die AfD mag auch nix Vernünftiges haben - muss sie auch nicht - sie ist in der Opposition und kann es eh nicht beweisen. Das sind die Spielregeln für Regierung <-> Opposition in einer Demokratie.

Bernd Eifländer | Di., 6. September 2016 - 12:12

Die AFD hat die Positionen der alten CDU übernommen und damit auch die Wähler. Mit dem richtigen Personal wird sie die CDU bald ersetzen. Und Merkel kann mit Lindner Kaffee trinken gehen, sie werden beide viel Freizeit haben....unter 5% gibts halt nicht viel zu tun.

So ist es, Herr Eifländer!
Die Älteren unter uns müßten sich gut daran erinnern, welche
Ansichten die CDU bis zum Ende des 20. Jahrhunderts prägten und sie
als "die" Partei der Liberal-Konservativen auswiesen. Von diesen Prinzipien ist
-peu à peu- immer mehr verloren gegangen. Das Ergebnis sehen wir
heute: Eine ausge"merkelte" CDU! Ein Einheitsbrei von CDU/SPD/Grünen
irgendwo in einer erstarrten Mitte-Links-Position.
Das größte Problem für die AfD ist also nicht ein gutes Programm (Das gibt es längst), sondern die Schwierigkeit, genügend engagierte, fähige Leute für ihre wichtige Arbeit zu rekrutieren; denn Politiker wachsen ja nicht auf Bäumen, und nur die Altparteien haben Nachwuchs herangezüchtet.
Jedenfalls dürfte jetzt dem letzten Ignoranten klargeworden sein, daß man die AfD, weder durch Ignorieren noch durch Diffamieren wieder loswerden kann. Dafür ist die Überzeugungskraft ihrer Argumente viel zu groß.
Es sei denn: Die CSU übernimmt das Ruder in der Union...

Ihrem Kommentar hinzufügen möchte ich den Vorschlag das sicher verbesserungswürdige Programm der Afd mal zu lesen.
So las ich anderswo die Afd sei neoliberal.
Was findet man im Programm?
"Anknüpfend an unsere Vorstellungen von der Rolle des Staates plädieren wir im Bereich der Wirtschaft für eine Ordnungsethik auf der Grundlage der Sozialen Marktwirtschaft, wie sie von Walter Eucken, Alfred Müller‐Armack und Wilhelm Röpke entwickelt und von Ludwig Ehrhard umgesetzt wurde."

Das ist der Ordoliberalismus,der von den Blockparteien zugunsten der Globalisierung = Neoliberalismus aufgeben wurde.
Jetzt beherrschen die Hütchenspieler des Finanzkapitalismus - natürlich alternativlos - die Welt!

..der das Programm gelesen hat und nicht einfach wilde Gerüchte - oder gar Lügen - darüber verbreitet. Sicher gibt es den einen oder anderen Punkt im Programm, der Anlass zu Nachfragen gibt. Aber seien wir mal ehrlich: Papier ist geduldig und die Realität führt immer zu Änderungen der (Mehrheits-)Ansichten. Für meine Begriffe ist das schlicht und ergreifend ein konservatives Programm, in weiten Teilen sehr vernünftig und pragmatisch, nichts daran ist radikal.

peter hauser | Mi., 7. September 2016 - 11:48

Antwort auf von Thomas Prinz

Es ist wirklich erstaunlich, mit wie wenig kritischer Substanz dem AFD Programm überhaupt etwas entgegnet wird.
"Veröffentlichte" Meinung ersetzt erschreckend inhaltliche Diskusion.
Angst vor Veränderung bestimmt zunehmend die Information.....zuvor kommt Mißachtung.

Peter Müller | Di., 6. September 2016 - 12:58

muß sich auch mit Argumenten beschäftigen. Wer das nicht will oder kann, weil er keine Argumente hat, betreibt eben Ideologie.
Sarazzin wurde einmal nach seinem Verhältnis zur AfD befragt. Er antwortete sinngemäß, dass es die AfD gar nicht geben würde, wenn man auf ihn gehört hätte. Das wollte man aber nicht obwohl damals, als sein erstes Buch erschien,von der Völkerwanderung noch gar keine Rede war. Auch Heinz Buschkowsky kann lange reden.
Prof. Patzelt von der Uni Dresden hatte ermittelt, dass 4-6% der Pegida-Demonstraten Extremisten sind. Mit den restlichen 94-96% hat sich niemand ernsthaft beschäftigt.
Es gibt Hunderte von Bürgerinitiativen in diesem Land, die gegen den ungebremsten Ausbau der Windenergie protestieren. Wen interessiert das?
Wir Bürger haben nicht das Geld wie gewisse Lobbyisten und deshalb auch keinen Einfluß auf diese Art von Politik und deren Medien.
Ob 20% Stimmen für die AfD daran etwas ändern werden, wage ich zu bezweifeln.

Kat Teker | Di., 6. September 2016 - 12:59

einfache (=nicht durchführbare) Lösungen anbieten? Persönlich finde ich das Programm der AfD teilweise wirklich fürchterlich, im Gegensatz zu allen anderen Parteien beschreiben sie in der Flüchtlingsproblematik aber sehr wohl konkrete Lösungen. Sie können natürlich nicht das Leid der Welt heilen, aber das kann leider keine Partei leisten und vor allem kann das der ganze Unsinn, den unsere Regierung aktuell betreibt, erst recht nicht!

Im Übrigens geht es nicht um 1 Mio Menschen. Es kommen täglich weitere und der zu erwartenden Ansturm wird den aus 2015 weit, weit übertreffen.

So zu tun, als ob die AfD irrationale Ängsten der Wähler weckt, ist leider schlicht ein Zeichen von Ignoranz oder gar Dummheit, sorry. Journalisten, die Angst vor Folgen der aktuellen Flüchtlingspolitik in's Lächerliche ziehen wollen, sollten sich dringend mal mit VWL beschäftigen.

Hermann Neumann | Di., 6. September 2016 - 12:59

Wie posaunen die oberen Merkel, Kauder, Tauber, Gabriel etc. leichte bzw. einfache Lösung gibt es nicht.
Lächerlich - was hat Merkel denn in Ungarn gemacht? Die Lösung war ganz simpel, Grenze auf und das gegen jedes Recht und Gesetz.
Merkel hat es selbst bewiesen, es gibt sehr wohl einfache Lösungen.
Griechenlandkrise - Frau Merkel und ihr Gefolge betreiben Staatenfinanzierung auf Kosten der deutschen Bürger und wiederum eine ganz einfache Lösung und wieder gegen Recht und Gesetz. Gesetze werden für Eliten gemacht, siehe Gesetz zu Lebensversicherungen. Bürger werden um ihr Erspartes betrogen. Das Volk hat die Schnau... voll.
Übrigens auch im Alphabet kommt das A vor dem C. AFD vor CDU so sieht die Zukunft aus. AFD/CSU für mich die Zukunftslösung.

Frank Zocher | Mi., 14. September 2016 - 10:11

Antwort auf von Hermann Neumann

und die allereinfachste lösung ist ja wohl immer noch Merkels "wir schaffen das", das weder erklärt, was zu schaffen ist, noch, wie es zu schaffen ist, noch, wer es zu schaffen hat.
unter dieses niveau einer einfachen lösung "schafft" es keiner mehr!

Michaela Diederichs | Di., 6. September 2016 - 13:02

Vielen Dank für den Artikel. Wählerbeschimpfung seitens Politik und Medien sind genauso unangemessen wie die recht einseitige positive Beurteilung der Flüchtlingskrise durch Politik und Medien. Allein Sprache wird die Menschen nicht in den Arbeitsmarkt bringen. Unsere überalterte Gesellschaft wird also mit einem Heer von Hartz IV-Empfängern auf Jahre leben müssen. Weder Politik noch Wirtschaft können die Erwartungen der Flüchtlinge erfüllen. Menschen, die ohne Pass zu uns gekommen sind, werden wir nicht mehr los. Abschiebungen, Durchsetzung unseres Rechtes werden inkonsequent umgesetzt. Für all das finden Politik und Medien zwar Worte, an den Problemen aber ändert das nichts. Stattdessen wird eine völlig unsinnige Burkadebatte losgetreten, intensiv von den Medien begleitet. Wer wie Merkel, Wulff und Schäuble sagt "Der Islam gehört zu Deutschland" muss konsequenterweise alle Ausprägungen des gewaltlosen Islam wie Burka, Niqab, Burkini akzeptieren. Einen Islam light gibt es nicht.

Im Grunde sind viele der derzeitigen Probleme relativ einfach zu lösen. Die meisten Flüchtlinge wollen genau das, was wir von Ihnen erwarten. Sie wollen wohnen und sie wollen einen Arbeitsplatz. Der Weg dorthin enthält viele Schwierigkeiten, die mit der Sprache und dem Verständnis für die Art und Weise unseres Lebens beginnen.

Dazu benötigen sie persönliche Hilfe. "Wir schaffen das" funktioniert ohne Weiteres, wenn genügend Bürger (von 80 Mio.) Initiativen für Flüchtlinge ergreifen und sie in den nächsten drei Jahren für den Arbeitsmarkt und die Integration "fit" machen. Die zukünftigen Kosten sind - objektiv betrachtet - vergleichsweise niedrig, wenn man sie mit den Kosten der Vergangenheit vergleicht, in der "unsere" Berufsanfänger Kindergeld bekommen und Kosten in Kita, Schule und beim Heranwachsen verursacht haben.
Wir sollten aktiv werden, die Probleme anpacken und einer Lösung zuführen, die uns alle, unseren Staat und unser Volk voranbringen.

Istvan Polgar | Di., 6. September 2016 - 16:41

Antwort auf von Willy Ehrlich

Ich bin nicht so sicher!Sehr optimistisch-ob die Flüchtlinge arbeiten wollen?

Thomas Prinz | Mi., 7. September 2016 - 09:50

Antwort auf von Willy Ehrlich

...und trennen zwischen Flüchtling, Asyl-Suchendem und Immigrant. Weder bei Flüchtling noch bei Asyl-Suchendem ist ein dauerhafter/endgültiger Aufenthalt in diesem Land vorgesehen. Auf der Flüchtlingswelle sind Hunderttausende Menschen hereingekommen, die sich als Immigrant verstehen und nach allgemeiner politischer Lesart vom Volk auch so verstanden werden sollen. Eine schlichte Verfälschung der Tatsachen. Der Hauptgrund für die Massen-Immigration ist unser Sozialsystem. Und nein, es ist nicht zu erwarten, dass in einem Hochtechnologieland, bei dem "einfachste" Jobs zunehmend weniger werden die Mehrzahl von Niedrigstgebildeten/Ungebildeten zur Gesellschaft beitragen wird - vom Einfluss der unsäglichen Religion ganz abgesehen. Nein, das schaffen wir NICHT.

Martin Wessner | Mi., 7. September 2016 - 15:46

Antwort auf von Willy Ehrlich

Hallo Herr Ehrlich,

Ihren Optimismus und Ihren Idealismus in alle Ehren, aber ob Sie Menschen, die bestenfalls die vierte Klasse der Grundschule in ihrem Heimatland besucht hatten, oder die gar Analphabeten sind, in nur 3 Jahren fit für den deutschen HighTech-Arbeitsmarkt machen können, wage ich indes arg zu bezweifeln. Die 1 Million Jobs für die niedrig- bis garnicht qualifizierten Flüchtlinge gibt es einfach nicht. Die sind ja noch nicht einmal für die einheimische Bevölkerung vorhanden. Immerhin haben wir immer noch 2,6 Mill. offizielle und rund 3,6 Mill. inoffizielle Arbeitslose. Was ist mit denen? Und beim Thema Wohnen sieht die Lage ja noch viel, viel prekärer für die anerkannten Asylbewerber aus. Grade in den prosperierenden Ballungsgebieten mit den schon vorhandenen migrantischen Communitys, wo die meisten Flüchtlinge verständlicherweise hinwollen, ist der Wohnungsmarkt regelrecht leergefegt.

Willy Ehrlich | Mi., 7. September 2016 - 16:46

Antwort auf von Martin Wessner

Ich behaupte auch nicht, dass die vielfältigen Aufgaben einfach zu lösen sind. Allerdings erdreiste ich mich, genauer hinzusehen, um wen ich mich denn da kümmere. Derzeit (seit vier Monaten) betreue ich einen 21-jährigen syrischen Bäcker und einen 26-jährigen eriträischen Tischler (die sich miteinander nur auf Deutsch verständigen können), lerne mit ihnen Deutsch, zeige und erkläre ihnen unsere Lebensweise, kümmere mich um eine Wohnung für die beiden und habe schon einmal die Fühler nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen ausgestreckt. Ob es mir letztendlich gelingt, sie "fit" zu machen, weiß ich nicht, aber ich bin durchaus zuversichtlich. Schaun mer mal!
Je mehr Mitbürger in dieser Weise aktiv sind, desto eher sind die Befähigten unter den Flüchtlingen in Lohn und Brot. Irgendwie hat die ehrenamtlich Hilfe für mich auch etwas mit der Loyalität gegenüber unserem Staat zu tun

Kat Teker | Di., 6. September 2016 - 13:11

sein und dafür einzutreten, Wähler wieder ernst zu nehmen, aber gleichzeitig allen AfD-Wählern unterstellt, sie träfen diese Wahl nur weil sie Halt und Nähe suchten, ein Artikel der ernsthaft progagiert, man müsse diesen Schäfchen Offenheit und Toleranz begegnen, damit sie der Anziehungskraft von Enge und Konformität nicht länger erliegen, ist übrigens an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten!

Ich sehne mich nicht danach, dass Politiker mich als Person ernst nehmen, ich sehne mich nach Politikern, die ich ernst nehmen kann; nach Politikern, die die Brisanz von Probleme erkennen können und alles in ihrer Macht stehende tun, um sie zu verringern! Solche Politiker dürfte mich sogar beschimpfen, meine Stimme bekämen sie trotzdem. ;-)

Mathias Heitmann ist ein Ultraliberaler, auch im Bereich Einwanderung. Diese Sorte Leute hat beim Thema Nummer Eins die allereinfachste Lösung parat, die es überhaupt gibt: Grenzen auf, der Rest regelt sich von allein.
Politik ist das leider nicht.

eigentlich erwarten können, dass sie die Interessen der Wähler vertreten und dass sie zumindest versuchen, die realen Probleme zu lösen oder wenigstens zu verringern. Genau in diesem Punkt versagen sie nur leider kolossal und eben das halte ich für das Problem und nicht, wie dieser Artikel suggeriert, dass sie die von irrationalen Ängsten geplagten AfD-Wähler nicht genügend bepuscheln.

Ich vermute, die meisten Wähler wünschen sich einfach, dass Parteien die Versprechen einlösen, mit denen sie in den Wahlkampf gezogen sind und dass sie sich auch in der Tagespolitik wirklich an der Linie orientieren, für die sie laut Programm stehen.
Mehr Gefühlsduselei, mehr verbales Honig um's Maul Geschmiere, das mögen sich manche vielleicht auch wünschen, aber ich würde tippen, das sind nur Ausnahmen.

Karola Schramm | Di., 6. September 2016 - 13:42

Hat Merkel nicht mit dem schönen Wörtchen "Vertrauen" immer ihre Werbung gemacht ? Weil sie eine Frau ist, so ungeschminkt und hausbacken, ihr Markenzeichen, bekam sie viel Vertrauen geschenkt. Ja - sie ist eine Akademikerin - kluge Frau - auch da bekam sie Vertrauen. Ganz umsonst. Als Tochter eines Pfarrers hat sie Vertrauen sogar fast vom lieben Gott geerbt. Ein großer Teil der Bevölkerung jubelte ihr vertrauensvoll zu. Und nun ?

Vertrauen in die Politik und eines Menschen muss erarbeitet werden. Darf nicht erlogen werden. Es muss astrein erworben werden.

Wenn Vertrauen derart missbraucht wird,wie derzeit, dann ist Misstrauen angesagt und Widerstand.
Wenn Politikern das nicht passt, sie aggressiv mit bösen Worten reagieren, haben sie kein Vertrauen verdient. Aber auch die, die betreten schweigen und sich in Begrenzung üben, sind nicht ehrlich. Misstrauen ist angesagt.

Auch die AfD kommt noch auf den Prüfstand. Reden kann man viel. Um Vertrauen zu bekommen zählen die Taten.

Jonathan Odeson | Di., 6. September 2016 - 14:07

Dauernd wird die AFD als populistisch bezeichnet und dieses Attribut wird bewusst jedesmal vorweggestellt. Allein darin liegt schon die Arroganz der Medien, die sich im Alleinbesitz einer höheren Weisheit fühlen. Shakespeare sagte, ein "Populist ist jemand der einen Spaten eine Spaten nennt und eine Katze eine Katze." Unter diesem Gesichtspunkt könnte man die AFD tatsächlich eine populistische Partei nennen. Beschimpfungen und Verunglimpfungen werden von vielen als völlig überzogen und unfair betrachtet, auch wenn sie nicht mit der Partei sympathisieren. Weitere Beschimpfungen, wie gerade in der Wirtschaftswoche, helfen überhaupt nichts sondern bewirken das Gegenteil. Außerdem geht es nicht nur um die Flüchtlingspolitik, sondern längst um den gesamten Politikstil und die politischen Themen der Linken. Die selbsterklärten Vertretern des unmündigen Prekariats beschimpfen dieses nunmehr als Abgehängte und gesellschaftliche Loser. Wow.

Reiner Jornitz | Di., 6. September 2016 - 14:14

Man muss sich einmal die Situation auf der Zunge zergehen lassen. Die Führungselite schwört auf der Bibel im Bundestag : Sie würde Deutschland von allem Unheil schützen und das Recht und die Freiheit verteidigen. Die Realität ist jene, jeder der nicht Regierungskonform denkt ist ein Rechtspopulist und ein Nazi, eine Denkweise wie sie in der früheren DDR hätte nicht sein können seitens unserer Steuerverschwender! Das deutsche Volk zahlt seine Bundesregierung mit seinen Steuermitteln. Dann hätte dieses Volk - das Recht -wie jeder andere Unternehmer in seinem Betrieb auch schlechte Mitarbeiter zu entlassen- warum geschieht das nicht!! Demokratie heißt ; die Macht geht vom Volke aus. Im Umkehrschluss müssten die Wähler sagen können" Mit was für einem Recht tut ihr uns manipulieren, beschimpfen hochnäsig über Dinge alleine entscheiden , wo um das wohl und wehe um Deutschland geht . Berlin wird das zweite Desaster sein. Bin einmal gespannt wann die Bundesregierung dazu lernt.

Petra Führmann | Di., 6. September 2016 - 14:54

Mir ist nicht ganz klar, wie dieser Artikel mit dem Anspruch, den Protest- oder AfD-Wähler ernst zunehmen, mit dem unten stehenden Cartoon (unerträglich/noch unerträglicher) zusammenpasst?

Albert Schaller | Di., 6. September 2016 - 14:55

...gleiche Falle, wie die von Ihnen ob deren Wählerbeschimpfung zu Recht kritisierten etabl. Parteien: Sie schreiben u. a. "Gegen die AfD und ihre Wähler hilft keine Ausgrenzung..." und "Gegen diesen Aufstand der Frustrierten helfen weder Ausgrenzung noch Anbiederung, sondern nur offene und kontroverse Auseinandersetzung...". Nun müssen Sie mir mal erklären, warum gegen die AFD überhaupt etwas 'helfen' soll? Die Meinung, dass irgendetwas gegen etwas anderes 'helfen' soll, impliziert doch seinerseits bereits, dass dieses Andere (hier die AFD) ein Übel, eine Krankheit, etwas Schlechtes, Verwerfliches, Verbotenes, Böses oder gar der Teufel sei... Nun kann man von der AFD halten, was man will. Fest steht, sie ist eine demokratisch legitimierte Partei; wäre es nicht so, müsste sie verboten werden. Als solche ist sie samt ihrer Wähler und deren Motiven zu akzeptieren und man kann es sich ersparen, nach Mitteln zu suchen, die gegen sie 'helfen'! Alles andere ist, tja, Wählerbeschimpfung!

Danke,mir aus dem Herzen gesprochen.Selbst die -m.M.-vernünftigsten Kritiker der jetzigen Regierung glauben anscheinend immer noch,sie müßten sich bei ihrer "Verteidigung" des Rechtes der AfD auf faire Berichterstattung und Akzeptanz als demokratische Partei auf jeden Fall aber von dieser irgendwie distanzieren.Warum??
Angst,auch in die sog. rechte Ecke geschoben zu werden?Sehr vieles,was AfD vor 1 1/2 Jahren in ihrem Programm forderte ,wird jetzt,nach langem Drängen von CSU u.a. ,von CDU als "gute Erfolge" gefeiert: z. B. Rückführung abgelehnter Migranten--wie wurde die AfD damals beschimpft,als sie selbiges forderte.

Herr Heitmann argumentiert genau wie der übrige Mainstream. Mit Schlagworten wie "Aufstand der Frustrierten", "Angstszenarien", "zu einfache Lösungen" wird die offene und kontroverse Auseinandersetzung, die er fordert, wohl kaum gelingen. Die AfD-Wähler werden behandelt wie Kinder, die sich auf die falsche Straßenseite verirrt haben und nun mit der besseren Pädagogik zurückgeholt werden müssen.

Wie wärs`s denn mal mit einer Änderung der Politik, um "Enge" und "Konformität" (Heitmann sieht sie auf der Seite der AfD!) zu überwinden?

Bonga Rottanina | Di., 6. September 2016 - 14:56

weil wir die alle Wahlen die noch kommen, gewinnen wollen so, daß wir eine weitere salonfähige Partei werden. Die CDU und die Anderen haben auch klein angefangen. Wir brauchen deshalb weiter vor allem die "Hassmedien", sie sollen weiter für ihren Geldgeber dienen, damit wir unser Ziel erreichen können. Wir heißt, wie ich schon sehr oft mitgeteilt hatte "Focus" hat gleich zensiert
"ganz normal denkenden und mit christlichen Kultur gesegneten Europäer in Mitte des Kontinents" kurz gesagt Normalos....

Christoph Kuhlmann | Di., 6. September 2016 - 15:00

ohne sie um ihre Zustimmung zu bitten, der hat mit dem Thema Demokratie weitgehend abgeschlossen. Statt Argumenten werden dann hohle Phrasen von der Globalisierung bis zu den europäischen Werten gedroschen, die in Europa weitgehend auf Ablehnung stoßen. Man kann in der EU besser Autos verkaufen, wenn die anderen Europäer nicht befürchten müssen, hunderttausende von Neudeutschen über die Arbeitnehmerfreizügikeit gleich mitgeliefert zu bekommen. Diese Überlegung soll in Großbritannien den Ausschlag zum Brexit während der Flüchtlingskrise gegeben haben. Die, die Migration mit Globalisierung begründen schaffen doch nur Parallelgesellschaften, die, die von den europäischen Werten reden, reduzieren die Freiheit der Europäer und die, die Andersdenkenden die Spaltung der Gesellschaft vorwerfen stellen damit die Grundlage der Demokratie in Frage. Sie lebt vom Dissens. Der einzig notwendige Konsens besteht in der Anerkennung verbindlicher, gemeinsamer Regeln zum prozessieren von Dissens.

Karl Schlegel, München-Schwabing | Di., 6. September 2016 - 15:15

"Schluss mit der Wählerbeschimpfung!", lese ich als Cicero-Schlagzeile.
"Unerträglich - Noch unerträglicher", lese ich dann unten über der (äußerst schwachmatten) "Karrikatur"-!
Cicero, Cicero ...

Reiner Kraa | Di., 6. September 2016 - 15:28

Mainstream-Politiker nehmen nur die Festigung und Weiterentwicklung ihrer Pfründe ernst, sonst nichts. Ihr Hauptziel ist es, beim nächsten mal wieder mit auf der Liste zu sein, wenn irgend möglich sogar ein paar Plätze weiter oben, als letztes mal. Unser Wahlsystem züchtet solche Verhaltensweisen geradezu. Auf diese Listen in Bund und Ländern stetig und unmittelbar Einfluss gewonnen zu haben, ist das "Erfolgsgeheimnis" von Frau Merkel. Daraus ergibt sich ihre Machtposition. Wer sich nur seinem Gewissen verpflichtet fühlt und sonst niemandem, kommt nicht auf die Liste und ist nicht mehr dabei. Schon Tucholski hatte erkannt: "Wenn Wahlen etwas verändern würden, wären sie längst verboten." Aber so schlimm ist es wohl doch nicht. Es müsste nur ein anderes Wahlsystem sein. Etwa ein solches, wie es in der Schweiz seit langem praktiziert wird. Hier sind die Politiker den Wählern verpflichtet und nicht den Listenbestimmern. Deshalb gibt es hier auch so wenig Mainstream.

Sylvia Zarnack | Di., 6. September 2016 - 17:18

Bei aller berechtigten Kritik an manchen Aspekten der Flüchtlingspolitik und an der Kernaussage der AfD bei den Wahlen in MP kann ich mich doch des Eindrucks nicht erwehren, dass viele, die sich öffentlich und offiziell empören, eigentlich genauso gegen die Flüchtlinge sind und dies froh der Bundskanzlerin in die Schuhe schieben: political correctness bleibt somit gewahrt.

Ulrich Bohl | Di., 6. September 2016 - 17:21

Wenn die Politiker dem Volk nicht vertrauen ist eine Pattsituation eingetreten. Eine größer werdende Zahl der Bürger vertraut den Politikern auch nicht.
Wie soll man Vertrauen zu Politikern haben,
wenn man deren Fehlleistungen ertragen muss. Große Fehlleistungen; Eurokrise, ständige
Rechtsbrüche in diesem Zusammenhang, Flücht-
lingskrise usw.
Die Kleineren; BER, zurücktreten der Verantwortlichen ohne Konsequenzen, Bau
einer völlig sinnlosen Brücke in Bln. Köpenick für
ca. 500Ts. Euro usw.
Der neueste Streich der Sozial(Anti)demokraten in Bln.
Blns. Regierender Bürgermeister Müller (SPD) schließt nicht aus, nach der Abgeordnetenhauswahl den Weg für das politische Bezirksamt frei zu machen - um künftig AfD-Bezirksstadträte zu verhindern. FOCUS
ONLINE.
Der Wille v.ca. 15% der Wähler soll ignoriert werden.
Die AfD wird als rechtspopulistisch beschimpft.
Kennt man die Vergangenheit vieler AfD-
Mitgl., scheinen die Altparteien die Brut-
stätten f. Rechtspopulisten zu sein.

Mario Kaess | Di., 6. September 2016 - 17:53

Vor 4 Jahren war ich einmal zu Besuch im Schweriner Landtag. Dort nahm sich dann auch eine Abgeordnete der SPD Zeit für eine kleine Gesprächsrunde. Von einem Teilnehmer wurde sie auf die im Landtag vertretene NPD angesprochen. Sinngemäße Antwort der Politikerin: Man müsse die NPD mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen. Ich intervenierte pauschal mit einem NEIN. Sie und alle anderen schauten erst einmal etwas "komisch". Danach führte ich dazu aus, daß es ausreicht ...

... als Politiker glaubhaft zu sein,
... die Bürger und deren Sorgen ernst zu nehmen,
... eine Politik mit den Bürgern zu machen,
... eine Politik für die Bürger zu machen und
... spürbar positive Ergebnisse vorzuweisen,

statt stetig irgendwelche "politischen Lagerkämpfe" auszutragen. Dann würden auch immer weniger die NPD wählen. Einzige Reaktion der Abgeordneten: Die Gesprächsrunde wurde plötzlich beendet, da sie noch einen "dringenden Termin" hatte.

Und nichts anderes wäre es heute mit der AfD.

Vinzenz Brandner | Di., 6. September 2016 - 18:40

Ob man es noch einmal erlebt, dass ein Artikel mal ohne das Wörtchen "Vielfalt" auskommt? Zumal der entsprechende Satz auch nach mehrmaligem Lesen einfach nicht zu verstehen ist: Man soll Menschen, die einfache Lösungen brauchen (wohl der AfDler) mit mehr Vielfalt begegnen? Heißt das, die Politik soll den AfD-Wähler mit seinen vom politischen Mainstream abweichenden Vorstellunge von einer stabilen Gesellschaft akzeptieren? Oder heißt es, man soll dem AfDler, wenn er sich wieder zu fürchten beginnt, schnell einen Syrer an die Seite stellen, damit er sich langsam an diesen gewöhnen kann? Wir Bürger brauchen nicht Politiker der CDU oder der SPD, die uns erklären, warum wir uns keine Sorgen zu machen brauchen, wir machen uns genau dann Sorgen, wenn wir das für richtig halten, wie momentan zum Beispiel. Wir brauchen Politiker (und Journalisten), die so verantwortungsbewusst sind, dass wir uns zumindest darüber keine Sorgen machen brauchen. Wozu hätten wir Sie sonst wohl beauftragt?

Reiner Bergmann | Di., 6. September 2016 - 20:03

Schreiberlinge ohne konkrete Lösungen gibt es genug. Etabliertenverdrossenheit? Angstszenarien?? Demokratie??? Sie meinen die parlamentarische Demokratie. Nun gut, immerhin eine Demokratie. Aber wer sich mit dem Schweizer System insgesamt beschäftigt, wird zu dem Ergebnis kommen, dass dieses dem unseren weit überlegen ist. Statt die Renten für die über 15 Millionen Rentner immer weiter zu kürzen, sollte man sich am Schweizer System orientieren und eine wirklich große Reform in Angriff nehmen, zu der auch Bürgerentscheide gehören. Auch ein bedingungsloses Grundeinkommen sollte diskutiert werden. Frustrierte Bürger, wird es dann in dieser Form nicht mehr geben. Alles das und mehr, ist nur möglich ohne die Kanzlerin und ihrem Gefolge. Und ohne jene, welche kurz vor den Wahlen Einsicht geheuchelt haben bezüglich der Flüchtlingspolitik. Wenn die CDU ohne Merkel sich ihrer Wurzeln besinnt, wäre vieles wieder im Lot. Wenn nicht, wäre vielleicht langfristig die Lösung, AfD-CSU.

Rainer Schiebel | Di., 6. September 2016 - 20:06

Von den etablierten Parteien wird gebetsmühlenartig wiederholt, dass es auf komplexe Probleme keine einfachen Lösungen gibt (s. Text: „… preisen einfache Lösungen.“). Diese These klingt im ersten Augenblick trivial, nachvollziehbar und scheint deshalb plausibel. Dennoch soll sie nicht einfach als gegeben hingenommen, sondern kritisch hinterfragt werden.

Zunächst möchte ich bei der Verifizierung der o. g. These einen Schritt zurückgehen, zur Bildung einer soliden Basis: „Einfache Probleme benötigen einfache Lösungen“. Diese These kann als konsensual angesehen werden. Wird die These nun gesteigert bzw. extrapoliert, gelangt man zu der Aussage der etablierten Parteien: „Komplexe Probleme bedürfen komplexen Lösungen“. Diese These ist theoretisch richtig.

Ich bin jedoch davon überzeugt, dass es in der Praxis auf komplexe Probleme in der Regel KEINE Lösungen gibt. Das ist der massive Denkfehler der etablierten Parteien.

...

Hallo Herr Schiebel,

wer von den etablierten Parteien gebetsmühlenartig wiederholt, dass es für komplexe Probleme keine einfachen Lösungen gibt, der will in Wirklichkeit gar keine Lösungen, weil er nämlich mit dem Status Quo höchst zufrieden ist. Er schiebt indes die Komplexheit des Problems nur argumentativ vor, um nicht handeln zu müssen. So! müssen Sie derartige Statements interpretieren! Die Grünen beispielsweise waren über den Zustrom der Flüchtlinge im Jahr 2015 höchst erfreut. Klar, dass sie solche "einfachen Lösungen", wie sie der ungarische Regierungschef Viktor Orban mit seinem Zaun rundherum um sein Land praktizierte, garnicht gut fanden. Lieber wäre ihnen wohl eine "komplizierte Lösung" zu pass gekommen, die vielleicht, wie der Bau des Berliner Flughafens, eine Ewigkeitsoption beinhalten würde, wo uns Deutschen dann jedes Jahr bis zum Sankt Nimmerleinstag eine Million Menschen "geschenkt" würden.

Rainer Schiebel | Di., 6. September 2016 - 20:11

In der Praxis muss eine Lösung immer EINFACH sein, damit sie den Ansprüchen der Nachhaltigkeit, Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Umsetzbarkeit genügt. Prüfen Sie sich selbst: Wie viele komplizierte Lösungen haben Sie sich in Ihrem privaten bzw. geschäftlichen Leben erarbeitet, die tatsächlich über einen langen Zeitraum zuverlässig und reibungslos funktioniert haben?

Um einfache Lösungen praktizieren zu können, dürfen die zugehörigen Probleme deshalb nicht zu komplex sein. Und das ist ein weiterer massiver Ansatzfehler der etablierten Parteien. Sie arbeiten lieber an komplizierten Lösungen für kompliziert gewordene Probleme, anstatt mit strategischer Weitsicht, Mut und Entschlossenheit dafür zu sorgen, dass die Probleme nicht komplex werden, sondern einfach bleiben.

Fazit: Die Erarbeitung komplexer Lösungen ist nicht zielführend, sondern nur die „Einfachhaltung“ der Probleme. Und letzteres ist weitaus schwieriger. Aber zielführend!

Ronald Solle | Di., 6. September 2016 - 22:44

Es ist nicht die Visonslosigkeit unserer etablierten Politiker und Parteien das Eigentliche ,sondern die Verantwortungslosigkeit ihres handels.
Mit freundlichen Grüßen.

Martin Wessner | Di., 6. September 2016 - 22:45

Politiker sagen oft, wenn sie in Talkshows betrübt ihre Stirn runzeln: ".....und selbstverständlich müssen wir die Sorgen und Ängste der Bürger ernstnehmen."

Nein, müsst ihr nicht, liebe Politiker. Stattdessen sollt ihr die INTERESSENSKONFLIKTE der Bürger ernstnehmen.

Wozu gibt es politische Parteien? Hier eine Definition a'la Wickipedia, "Aufgaben einer Partei: Interessenartikulation und -aggregation: Formulierung und Bündelung der Interessen und Meinungen der Mitglieder und Wähler."

Die Parteien sollen also in einer repräsentativen Demokratie die Interessen ihrer Wähler im Parlament vertreten! Wenn die Bürger aber den Eindruck haben, dass die Parteien CDU/CSU, SPD, Die Grünen, PdL oder die FDP dies nicht mehr zu ihrer Zufriedenheit machen und eine nicht etablierte Partei das ggf. besser bewerkstelligen könnte, ja, dann wählen sie halt beispielsweise die AfD.

Ist doch total logisch, oder?!

Gabriele Tesche | Di., 6. September 2016 - 23:22

Es stört mich ungeheuer, daß AfD Wähler unisono als Nazis bezeichnet werden. Es gibt genügend Leute, die WEDER Nazis noch Rassisten sind, aber von Frau Merkels Politik dermaßen genug haben, daß sie bereit sind, entweder AfD zu wählen oder zuhause zu bleiben. Den Politikern fällt dazu nur ein, neu erklären zu wollen. Offensichtlich hält man uns für zu dumm, die bisherigen 153 Erklärungsversuche ihrer Positionen zu verstehen? Wir sind einfach anderer Meinung! Anstatt Protest-Wähler der AfD durch Denunzierung und Beschimpfung noch weiter zu entfremden, sollte man zu demokratischen Verhaltensweisen zurückkehren! Wenn man wirklich wissen will, was die Wähler denken, sollte man sie fragen! Aber demokratische Verhaltensweisen sind diesem Land ja offensichtlich abhanden gekommen, sonst würde Frau Merkel ihre Politik nicht gegen den Willen der Wähler unbeirrt fortsetzen. Es ist ein Märchen anzunehmen, daß die 75%, die NICHT AfD gewählt haben, durchweg mit Merkels Politik einverstanden sind.

Ruth Müller | Di., 6. September 2016 - 23:24

Ich habe mir das Wahlprogramm der AFD durchgelesen. 1 zu 1 CDU CSU vor 15 Jahren. warum jetzt die künstliche Aufregung?

Thomas Rosenberger | Mi., 7. September 2016 - 02:11

Unsere so demokratischen Politiker haben große Angst vor Demokratie. Das Schweizer Model-sehr erfolgreich seit Jahrhunderten - würden sie bekämpfen-übrigens eine AFD-Forderung. Seit dem die Politik von Bonn nach Berlin gezogen ist- hat sich eine elitäre Politiker,Jounalisten- und Lobbyistenkaste gebildet, die man auch als Oligarchie bezeichnen kann. Das fing mit der rotgrünen Koalition an, die sich zur Regierung gegen das Volk entwickelte mit ihren Gesetzen... das haben die Leute nicht vergessen. Dann wurden die Bankengesetze von Sozialdemokraten! gelockert, die die Finanzkrise erst ermöglichten, dann die Rente mit 67, die nichts als eine Rentenkürzung ist, seit der Finanzkrise wurden dann endgültig Gesetze und Verträge gebrochen - schließlich die Grenzen illegalerweise geöffnet-wie bei der Armenienresolution fühlt man sich an Abstimmungen nicht mehr gebunden..und dann kommt dieses Pack und wehrt sich-einfach unglaublich>>Präsident Gauck: nicht die Eliten, das Volk ist das Problem!!!!

Alois Marzell Camenzind | Do., 8. September 2016 - 04:39

Antwort auf von Thomas Rosenberger

Sehr geehrter Herr Rosenberg
Die von Ihnen kurz und prägnant beschriebene "Berliner-kaste" würde ich- ebenso benennen. Da täte ein Schuss direkte Demokratie gut.
Dazu fällt mir der Begriff "Postdemokraten" ein: Zitat-

Postdemokratie ist demonstrierte Demokratie, indem z. B. Wahlen zu einem im Wortsinn formalen und tatsächlich folgenlosen Verfahren werden.
Colin Crouch (britischer Politikwissenschaftler)

Roland Muck | Mi., 7. September 2016 - 08:40

Umgekehrt wird ein Stiefel draus. Nicht mir muss/soll der Politik-Mainstream vertrauen, sondern die Politik muss mein Vertrauen verdienen.
Wenn ich Gabriel zur Wahl in Mecklenburg-Vorpommern höre: "Was müssen eigentlich die machen, die massiv an die AfD verloren haben? Das sind nicht Sozialdemokraten." dann denke ich, der will für dumm verkaufen.
Die SPD hat einen Prozentpunkt mehr verloren als die CDU.
Ich denek doch im Traum nicht dran, jemand der so dreist lügt, meine Stimme zu geben oder mein Vertrauen zu schenken.

Im Grunde sind solche Sprüche eine Missachtung der Intelligenz des (Wahl)Volkes.
Politiker die gestrickt sind wie Gabriel, sind ein Auslaufmodell. Und die gibt es nicht nur bei den Sozen.

helmut armbruster | Mi., 7. September 2016 - 09:04

Wähler werden nicht nur beschimpft, sie werden auch "belehrt". Ich kenne kein anderes Land, wo Politiker - wie bei uns - mit erhobenem Zeigefinger vor die Wähler treten.

..Sie haben völlig Recht, wir werden belehrt und behandelt wie Erstklässler, denen mit hoch erhobenem Zeigefinger die "Moral" verkündet - nein, eingebläut wird, von Frau Merkel, die offensichtlich von sich denkt, die Moral gepachtet zu haben und sich als die obermoralischste Instanz sieht. Welche Arroganz ! Eigenständiges Denken erwachsener und gebildeter Menschen wird abgestraft - jedenfalls wenn es zur Bildung einer vom Mainstream abweichenden Meinung führt. Man wird verunglimpft und runtergeputzt, lächerlich gemacht und in die rechte Ecke geschoben. Kluge Menschen werden künftig den Mund halten. Oder sich Nischen suchen. Übrigens: Genauso war es in der DDR auch. Merkt ihr was ???

Harald Hotz | Mi., 7. September 2016 - 09:57

Eine repräsentative Demokratie lebt davon, daß sich die Bürger im Spektrum des Parlaments wiederfinden können. Insofen ist das Aufkommen der AFD eine natürliche Folge des Merkelschen Politikstils, der Debatten für überflüssig hält, weil das Merkelsche Universum absolut deterministisch ist und es deshalb nur darum geht die Gesetzte, nach denen es funktioniert zu kennen, wodurch sich zwangsläufig durch logisches Folgern für alle denkbaren Probleme die richtigen Lösungen finden lassen. Das ist ironischerweise aber Ideologie pur und hat mit Leben und Politik im eigentlichen Sinn nichts zu tun! Wir könnten also auch Frau Merkel durch einen entsprechend programmierten Politcomputer mit Moral-App ersetzen. In der politischen Klasse sollte man sich schleunigst mal Gedanken machen, was man unter dem Begriff "Bürger" eigentlich verstehen möchte! Die Bandbreite zwischen dem schweizerischen "Eidgenossen" und dem preussisch deutschen "Untertan" ist schließlich sehr groß.

Dimitri Gales | Mi., 7. September 2016 - 10:00

Das Problem: in Deutschland wie auch in anderen europäischen Ländern wurde/wird Politik zu sehr nach wirtschaftlichen Dimensionen ausgerichtet; andere immaterille Bedürfnisse wurden und werden vernachlässigt. In diese Marktlücke stösst die AfD. Der von der Wirtschaft geprägte politische Mainstream will den Leuten vorgaukeln, dass das Wesentliche im Leben aus Arbeit und vor allem Konsum besteht. Wer nicht schnell genug im Hamsterrad der Arbeitswelt läuft wird leicht aussortiert; und dann droht eventuell die Ausgrenzung durch die Gesellschaft. Auch Deutschland ist ein Land des frenetischen Konsums geworden, ein Verhalten, das viele Mängel kompensiert.
Ich bin nicht Mitglied der AfD, auch nicht ein Mitläufer, aber ich finde es gut, dass es diese Partei gibt.

Robert Müller | Mi., 7. September 2016 - 10:19

Komischerweise funktionieren diese "einfachen Lösungen" überall in Europa: Von Mazedonien, bis Dänemark und Großbritannien. Nur in DE sollen sie nicht funktionieren? Man will sie politisch nicht. Hinzu kommt noch, dass Grüne und SPD sich als Migrantenpartei aufgestellt haben und deshalb ihre Politik nicht ändern können, weil sich sonst noch eine echte Migrantenpartei bilden würde und die SPD tief unter 20% fallen würde. Auch ein Umschwenken der Migranten zur CDU wäre denkbar und genauso gefährlich. Kurz: Die Altparteien haben sich in eine politische Falle manövriert. Die hier vorgeschlagenen Auseinandersetzungen meinen nichts anderes als "weiter so" und mit mehr "Lautstärke" soll die Unbeweglichkeit kaschiert werden. Das könnte funktionieren, wenn die Politik der Altparteien und das Ansehen viele Medien nicht so diskreditiert wäre. Bei mir ist es schon so, dass ich diese gefärbten "Artikel" (in der Regel Kommentare) ähnlich wie Werbung schnell erkennen und ausblenden kann.

ursula keuck | Mi., 7. September 2016 - 12:04

Die Diskriminierung der AfD-Wähler geht munter weiter.
Wer Gestern-Abend die Talk-Sendungen im ZDF - Marcus Lanz – und im RBB (Rundfunk Berlin Brandenburg) "Thadeusz und die Beobachter" verfolgt hat, kann ein Lied davon singen.
Hajo Schumacher von der Berliner Morgenpost und H.U. Jörges vom Stern bekannten sich jeweils in beiden Sendungen weiterhin als Fanatiker von Merkels Gutmenschenpathos und der multikulturellen Gesinnungsethik.
Da der Mainstream-Presse bekanntlich massenhaft (aus guten Grund) die Abonnenten davon laufen und einer Arbeitslosigkeit vorzubeugen, empfehle ich Beiden eine Bewerbung als Regierungssprecher bei Merkel abzugeben. Beide sind als die absoluten Wächter, der gutmenschlichen bestimmten politischen Korrektheit hervorragend für diesen Job geeignet.

Markus Michaelis | Mi., 7. September 2016 - 16:29

Ich weiß nicht, ob die AFD wirklich soviel Halt oder einfache Lösungen für die Unzufriedenen bietet. Sie bietet erstmal eine Möglichkeit den etablierten Parteien zu sagen, dass ihre offziellen Darstellungen schrecklich vereinfachend sind und auch oft wenig mit dem zu tun haben, was in politischen Ausschüssen diskutiert wird. Euro, Europa, Finanzsystem, Rente, Zukunft der Arbeit, Migration, gesellschaftliche Werte, Rechtsstaat (z.B. gegen OK, Clans und Kapital) etc. etc.: es gibt viel Bedarf für einen realistischeren Blick und realisitisch kann eigentlich nur ziemlich bunt sein und auch viel Ahnungslosigkeit konstatieren, weil keiner weiß wie es geht. Vertreter der etablierten Parteien liefern da eher bescheidene Vorbilder: man suggeriert die Dinge wären klar, es gebe eine richtige Meinung und man selber hat die verstanden. Das ist bei soviel Umbruch in der Welt kaum zum Aushalten.

Alois Marzell Camenzind | Do., 8. September 2016 - 07:11

"Die Parteien machen sich mit ihrer Ignoranz zum Außenbordmotor der politischen Nussschale namens AfD. Der Treibstoff der Verdrossenen ist die Dämonisierung durch die Anderen." Text: Matthias Heitmann
Soviel zum Thema Wählerbeschimpfung und AFD Bashing.
Von Aussen, (als Schweizer mit Wohnsitz in Brasil) kann ich die bedauernswerten politischen Geschehnisse in Deutschland und dessen (politic correctness) Begleitmusik der Medien relativ entspannt verfolgen.
Polemisieren und analysieren der Gegenwärtigen Krisen in De besonders bei Wahlen ist wohl notwendig und auch erfrischend im Hinblick auf die Beton-Strukturen der Etablierten Parteien und der neuen AFD.
Die Politik sollte und kann sich wohl ändern. Aber was leider bleiben wird sind die Lobbyisten von Industrie,Handel, Hochfinanz mit ihren willigen Helfer in der Exekutive und auf der anderen Seite ihre Abnicker in der Legislative .
Die Judikative sollte, wenn es dann soweit kommt durch TTIP gleichgeschaltet werden.

Ruth Teibold-Wagner | Fr., 9. September 2016 - 12:21

 
"...die Vertreter des politischen Mainstreams [müssen] die Bürger ernst nehmen und ihnen vertrauen,..."

Was das Vertrauen der Regierung zum Volk angeht, meinte schon Bertold Brecht:

"Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?"

Bertolt Brecht, "Die Lösung", 1953

Kostas Aslanidis | Fr., 9. September 2016 - 13:33

ist wie Deutschland im Fussball, auch Weltmeister im Luegen. Fast niemand nihmt die meisten deutschen Zeitungen noch ernst, die an Einseitigkeit nicht zu ueberbieten sind.
Die Kriegsgeilheit und der perverse Russenhass, sind beispielos.
Das Motto lautet, wer nicht fuer uns ist, ist gegen uns. Und dan nennen Sie dann Demokratie. Laecherlich.

Heiko Steffen | Fr., 9. September 2016 - 15:23

Wieso ist die AfD ein Problem? Sie ist es höchstens für die Herrschenden, aber nicht für die Demokratie. Zu deren Wesenskern gehört, dass sich jederzeit neue Parteien bilden und am politischen Wettbewerb teilnehmen können. "Flehentliche Bitten, an Wahlen teilzunehmen"? Bei den letzten 4 Landtagswahlen einschließlich Mecklenburg-Vorpommern sind ca. 240.000 bisherige Nichtwähler an die Wahlurne zurückgekehrt: Sie haben die AfD gewählt.
Inhaltliche Auseinandersetzung?
Im MV-Wahlkampf beschränkten sich die Kandidaten der großen Koalition darauf, unter sich zu bleiben (NDR-Sendung "Wahlarena".)
Vertrauen zurückgewinnen?
Warum müssen in Deutschland ewig die selben Parteien herrschen?
Wieso muss eine Vermietung einer Volkshochschule in Rendsburg/Schleswig-Holstein an die AfD zwecks Abhaltung eines Landesparteitages erst gerichtlich durchgesetzt werden? Die VHS wollte den Mietvertrag kündigen, nachdem VHS-Mitarbeiter wegen der Vermietung anonyme Morddrohungen erhalten hatten.

hans jürgen laumann | Fr., 9. September 2016 - 18:56

Wir beherrschen die "Kunst" der Gesprächs-
und Streitkultur nicht( mehr). Wie kann es sein,
dass in einer Demokratie eine demokratisch
legitimierte Partei zur "Un-Partei" erklärt; die
Wähler dieser Partei übelst beschimpft, ja verleumdet werden?
Die (Noch) Regierenden verweigern die intellek-
tuelle Auseinandersetzung (in Ermangelung von
verständlicher Ausdrucksweise?).
Was sind u n s e r e Werte? Die Antworten der Politiker -allgemein Plätze- nur nichts Konkretes.
"Die" Politiker sind Vasallen der Parteiführung-
Visionen - keine......
So taumelt man(n) (auch Frau) durch einen
"Zeit-Raum" zum nächstenWahltermin,aufatmend
wenn in der nächsten Periode noch dabei.........

Birgit Mohr | Fr., 9. September 2016 - 21:54

Wenn man sich das Statement von Frau Merkel und die Reaktionen der letzten Tage unserer etablierten Volkserzieher auf die Wahlen in Mecklenburg anschaut wie die Äußerungen von Herrn Seehofer oder gar auf die Meldung, dass wir bereits rund 1500 registrierte, behördenbekannte Kinderehen haben - ohne dass die Staatsanwälte wegen sexuellem Missbrauch Minderjähriger ermitteln und ohne dass alles links von der CDU deutlich nach Maßnahmen zum Schutz der Kinder ruft - dann kann ich dazu nur sagen:
20% AFD reichen nicht. Ich hatte gehofft, der Warnschuss würde gehört, aber dem ist leider nicht so!
Unsere Politiker haben offenbar nicht verstanden, worum es eigentlich geht. Man wird sich damit abfinden müssen, als Rassist zu gelten, wenn man den Finger in die Wunden legen will, die unsere Eliten als nicht existent abtun oder verniedlichen.

Stefan Schröder | Di., 13. September 2016 - 12:24

Ich kann es nicht mehr hören. Seit einem Jahr werden die Leute überall dazu aufgefördert, den AfD-Sympathisanten brav zuzuhören und ihnen mit Argumenten zu begegnen. Was passiert seitdem als Resultat? Beleidigungen jeder Art, Hasstiraden in jede Richtung und täglich Angriffe gegen Ausländer und Flüchtlingsheime. Ich würde sagen, es reicht, in den Knast mit den Verbrechern.

Andreas Hofer | Mi., 14. September 2016 - 10:33

Tja, wieder ein Versuch, die AfD Wähler als etwas überfordert klein zu schreiben. Ich persönlich muss mir um meinen Job keine Sorgen zu machen, bin gebildet und arbeite in einem internationalen Umfeld. Aber wie wöre es damit: Die AfD schöpft ihr Wählerpotential in ersten Linie daraus, dass es in "dieser" Realität immer mehr Widersprüche gibt. Wie wollen Sie denn den Menschen verkaufen, dass diese Menschen lückenlos überwacht werden, dass ihnen gnadenlos Steuern rausgeleiert werden, das Geschwindigkeitsübertretungen geahndet werden - zurecht übrigens, bin Radfahrer! - aber dass auf der anderen Seite 100.000 von Leuten illegal in dieses Land kommen. Das ist übrigens immer noch eine Straftat. Da fehlt die Verhältnismäßigkeit. Zum anderen - und das schmerzt die Menschen am Meisten - die Tatsache, dass plötzlich unendlich viel Geld da ist. Im Großen und Ganzen sieht das alles so aus, dass demnächst Wohnungen gebaut werden ohne Ende für Leute, die wahrscheinlich nie produktiv Steuern zahlen.