Der Doppel-Schornstein des stillgelegtem Kohlekraftwerks Moorburg liegt nach seiner Sprengung auf dem Gelände. Auf dem Grundstück soll künftig Wasserstoff produziert werden / dpa

Das Kraftwerk Moorburg und der Wasserstoff - Whatever it takes

Bedenkenlos fordern die Autoren grüner Klimarettung für das Naturgut Wald die Kettensäge, wenn es um die deutsche Energiewende geht. Genau umgekehrt lief es beim modernsten und klimafreundlichsten Steinkohlekraftwerk Moorburg.

Autoreninfo

Jörg Rehmann ist Journalist und Filmemacher aus Rheinland-Pfalz.

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Sucht man im Netz nach den Stichworten „Windkraft, Wald, aufforsten“ findet sich eine Unzahl Beiträge. Doch die Vielfalt der Berichte eint meist die Einfalt der Argumentation: dass es unbedenklich sei, Wald für Windräder abzuholzen, denn man könne ja an anderer Stelle wieder Wald anpflanzen. Nur ist die Klimaschutzfunktion des Waldes das Ergebnis von Generationenarbeit für Nachhaltigkeit, Waldbau, Wuchs und Pflege. 

In keinem dieser zahllosen Beiträge findet sich jedoch der kleinste Hinweis, dass deren interessengeleitete Argumentationen ökonomische Kurzschlüsse sind. Bedenkenlos fordern die Autoren grüner Klimarettung für das Naturgut Wald aus Jahrhunderten die Kettensäge, wenn es um kurzfristige Planungen deutscher Energiewende geht. Genau umgekehrt lief es beim modernsten und klimafreundlichsten Steinkohlekraftwerk Moorburg. Doch der Reihe nach.

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Peter Saulus | Do., 28. November 2024 - 15:31

Unglaublich, mit welchen Vernichtungsaktionen am deutschen Wohlstand die Grünen durchkommen. Nach dem Lesen des Artikels ist mein Fazit: "Ich glaube mir wird schlecht."

Tomas Poth | Do., 28. November 2024 - 16:32

Hier handelt es sich um das brachiale Verhalten einer rotgrünen Nomenklatura in Politik und der verschwägerten Wind- und Solarbranche.

Jedes Argument wird so gedreht wie es zum Eigennutzen gebraucht wird. Die vorgeblich hehren Ziele spielen keine Rolle, sie sind nur Augenpulver und Wortnebel für die Mitlaufschafe.
Die nächste Wahl muß zur Befreiung von dieser Ausbeutung genutzt werden!

A Otto | Do., 28. November 2024 - 16:41

Diese ohnehin schon absurde Geschichte wird noch schlimmer wenn man das ganze zu Ende denkt. Wie der Artikel schon richtig bemerkt verliert man grob 1/3 der Energie bei der Herstellung des Wasserstoff. Wenn dieser dann in einem Kraftwerk verbrannt wird, um elektrische Energie wiederher zu stellen verliert man noch mal 2/3 der im Wasserstoff enthaltenen Energie. Mit anderen Worten man kreiert extrem aufwendig (3,5 Milliarden allein für das Kraftwerk) eine Batterie, die aber nur gut 20% der Energie hält mit der sie beladen wurde. Dabei sind Aufwand und Probleme bei der Wasserstoff Herstellung und Lagerung noch nicht berücksichtigt. Mehr Ineffizienz mit einem solchen Aufwand geht wohl nicht. Und jeder mittelmäßige Maschinenbauer oder Physiker sollte dies alles wissen.

Hans Jürgen Wienroth | Do., 28. November 2024 - 16:57

Bei Wasserstoff liest man viel von dem schlechten Wirkungsgrad, aber nirgends kommt die enorme Wassermenge vor, die dafür ebenfalls benötigt wird. 1 kg H2 mit ca. 39 kWh Energie braucht 9 kg aufbereitetes H2O, die Menge Fluss- oder Meer-Wasser ist deutlich höher. Wir müssen GWh Strom speichern, woher kommt all das Wasser, abgesehen von den Unmengen an Strom und einem Wirkungsgrad unter 25%.

Es ist ja nur Geld, wie unser Finanzminister sagte, ein anderer Politiker sagte im Rahmen der Finanzkrise, er werde genug Geld bereitstellen, „what ever it takes“, wie es hier in der Überschrift steht. Dafür scheinen auch unsere Klimaschützer zu stehen.

Das Umdenken beginnt erst, wenn das Licht (wg. Strommangel) ausgeht.

Irrtum Herr Wienroth, denn als Nachfahre der Schildbürger
beherrschen die Grünen den Trick und siehe da, das Licht geht
nie und nimmer aus:

"Helft alle fleißig mit, holt Säcke, Kisten und Schachteln, packt
das Sonnenlicht ein und tragt das Licht ins Rathaus!“.

Wer Grün wählt, glaubt bestimmt auch an diese Geschichte,
erzählt vom einem Berufskollegen unseres Märchenministers.

MfG

sachlich ist Ihr Argument nicht richtig. Bei gleicher Leistung des Kraftwerks benötigt man etwa 100 Tonnen H2 pro Stunde (im Vergleich zu 400 Tonnen Kohle). Das entspricht 1000 Tonnen (oder Kubikmetern) Wasser für die Herstellung und ist somit von der Menge her überhaupt kein Problem. Aber die Elektrolyse dieser Menge ist natürlich eine extreme Herausforderung und dabei sind die technischen Probleme der Lagerung und Leitung dieser Mengen noch gar nicht berücksichtigt. Letztendlich ist der Entscheidende Punkt die Kosten, die bei derartigen Ineffizienzen astronomisch sind.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 29. November 2024 - 12:44

Antwort auf von A Otto

Woher nehmen Sie die 100 Tonnen Wasser in der Stunde? Wie viel Wasser fließt die Elbe hinunter und was bleibt davon nach dem Wasserstoffwerk übrig? Ist dann noch Schiffsverkehr auf der Elbe möglich?

Was geschieht dann mit dem Wasserstoff, wenn er nach Verbrennung als Dampf in die Atmosphäre gelangt? Regnet es dann häufiger und ergiebiger? Haben wir dann mehr Starkregen-Ereignisse?

Denken Sie daran: Nichts ist ohne Folgen!

Gert Bartmann | Do., 28. November 2024 - 20:00

Es ist eine unendliche Geschichte: Man hätte jetzt die Energie für eine umfassende Fernwärmeversorgung mit Carbon Storage Capture, die Affi und auch das Stahl- und Aluminiumwerk hätte günstige Energie. Aber all das interssiert diese grüne Bagage überhaupt nicht. Wie jetzt zu lesen war, hat Habeck einen Bettelbrief nach Frankreich gesendet und um Atomstrom gebeten, damit die letzten drei Kernkraftwerke abgeschaltet werden konnten. Verlogener geht es nicht. Abwählen lautet main Rat....

Ernst-Günther Konrad | Fr., 29. November 2024 - 09:14

"In keinem dieser zahllosen Beiträge findet sich jedoch der kleinste Hinweis, dass deren interessengeleitete Argumentationen ökonomische Kurzschlüsse sind."
Da findet sich bei allen Themen, die von der Sekte uns allen aufgezwungen werden. Die Kennen nur sich und ihre Ideologie. Das, was man vernünftigen Menschenverstand bezeichnet, das wird ausgegrenzt und diffamiert. Inhaltliche Auseinandersetzung ist nicht gewünscht und die ehem. Umweltschutzpartei, will auf keinen Fall an ihre Vergangenheit erinnert werden. Der Klimalüge wird jede Vernunft geopfert. Für diese unnützen, die Landschaften verschandelnden und die Umwelt schadenden Windräder werden Wälder geopfert, man kann ja wieder aufforsten. Für Autobahnen und andere sinnvolle Rodungen mit Wiederaufforstung werden Wälder besetzt und Polizisten angegriffen. Das wollen die grünen Umweltzerstörer aber nicht hören.

S. Kaiser | Fr., 29. November 2024 - 10:06

So und nicht anders ist es.
Wenn es den Beteiligten tatsächlich um effizienten Klimaschutz ginge, dann wäre d a s der Startpunkt allen Handelns. Und genau daran erkennt man die ideologische Verblendung. Es geht vielen Beteiligten eben nicht um den effizientesten globalen Klimaschutz. Es geht ihnen um den absoluten Klimaschutz in Deutschland. Ohne Rücksicht auf die Menschen und deren Bedürfnissen. Und dass das so passiert, kann nur 2 alternative Erklärungen haben: Die intellektuelle Unfähigkeit die Effektivität der Maßnahmen global zu begreifen oder die Verweigerung dessen. Letzteres aus Opportunismus, Mitläufertum, Geltungsdrang oder persönlichem Vorteil.
Wenn in einem Genehmigungsverfahren, das öffentlich transparent sein sollte, ein als Experte beteiligter Diplomingenieur mit geändertem Namen in der Zeitung erscheint, dann lässt das tief blicken. Mal drüber nachdenken ….