
- Teil 2: Julius Evola oder die dunkle Sonne
Keine Übertreibung: Mit Trumps Amtseinführung wurde das liberale Zeitalter endgültig zu Grabe getragen. Doch wer waren seine Totengräber? Die ideengeschichtliche Spurensuche führt auch zu einem okkulten italienischen Philosophen.
Woher beziehen Neorechte und Marktlibertäre ihre Ideen? Aus welchen Quellen speisen sie ihre Ideenmixturen? Und wie gefährlich sind diese geistigen Impulse wirklich? In dieser Serie stellt unser Autor seine „gefährlichste Lieblingslektüre“ vor. Dies ist der zweite Teil der Serie.
Julius Evola (1898–1974) erfährt seit einigen Jahren eine Welle wachsender Popularität. Seine Ideen gehören zum geistigen Kernbestand der italienischen Regierungspartei Fratelli d‘Italia. Sie kursieren in den Kreisen fanatischer Trumpisten, ungarischer Nationalisten und österreichischer Identitärer. Evolas vehementer Antidemokratismus spukt in den Köpfen von deutschen Neurechten ebenso herum wie in denen von Verschwörungstheoretikern und tantrischen Esoterikern. Woher stammt diese disruptive Wucht der Negation?
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Trump wurde gewählt, weil die Bürger den Wokismus satthaben. Weil Wokismus zutiefst illiberal ist. Mehr Freiheit für ein paar Verrückte, eskalierende Einschränkungen allerorten für Normalos. Was an Trump illiberal sein soll, würde ich gerne mal erfahren.
Ein Stichwort: Tamponautomaten auf Männertoiletten. Ja, die gibt es an manchen Orten tatsächlich, alles unter der Überschrift "Liberalismus". Wenn Mark Zuckerberg jetzt, da Trump wiedergewählt werden durfte (!), diese wieder aus allen META Betriebsgebäuden entfernen ließ - (das wurde jedenfalls von einer ernst zu nehmenden Nachrichtenagentur gemeldet) - dann sehe ich dabei nichts, dem man als Durchschnittsmensch im 21. Jahrhundert nachtrauern könnte oder sollte.
Ich glaube auch, dass man Trump zu viel Ehre antut, wenn man ihm und/oder seinen Anhängern jetzt philosophische Grundsätze à la Evola andichtet. Das sind Amerikaner, für die zählt allein das Geld, die wollen Rechnungen bezahlen können und wieder billigen Sprit haben. Wer könnte es ihnen verdenken? Trump ist eine Symbolfigur, klar, ein starker Mann an der Spitze; anscheinend ist das das, was die Menschen wollen.
Ich zitiere:" ...ergebenen Kreis von Gleichgesinnten und galt als Impulsgeber neofaschistischer Splittergruppen." Diese Gruppen sind genauso fanatisch, eine Gesellschaft nach ihren Vorstellungen zu deformieren, wie linke Idealisten, wie z.B. nach Mao + Lenin. Das scheint ein Problem bei einigen Intellektuellen zu sein. Das Lesen bestimmter Lektüre reicht scheinbar nicht aus, um zu verstehen, wie eine Gesellschaft existieren kann.
Vielleicht ist der Ökonom Henry George im Westen Europas nicht so bekannt. Er schrieb einen Bestseller im 19. Jahrhundert mit dem Titel "Fortschritt und Armut". Wer eine Erstausgabe in Englisch oder Deutsch besitzt, kann sich glücklich schätzen.
bestimmt ist so ein ideologischer Thinktank wie um Evola herum wichtig aber der Kern der Mobilisierung ist m.E. nicht der Zulauf zu einer geistigen Haltung sondern der Weglauf/Flucht und das Verachten eine ehemaligen geistig-demokratischen-sozialpolitischen Zugehörigkeit hin zu einer neuen Sammelstelle, die die Errungenschaften der ersteren Sammelstelle rückgängig machen soll.
Der hochgelahrte Philosoph Pietzcker hat eine klare Agenda, daher die bewusste zeitliche Setzung seiner "Enthüllungen"! - "Mit Trumps Amtseinführung wurde das liberale Zeitalter endgültig zu Grabe getragen. Doch wer waren seine Totengräber?" - Fait accompli! Für den "Philosophen - si tacuisses" ist alles bereits gelaufen! Das "liberale Zeitalter" endgültig futsch und over! - Nur, verehrter Herr Pietzcker, was war da eigentlich so "liberal" an diesem Zeitalter? Etwa an dem unter Joe Biden in USA? Korrupte Deals in der Ukraine gemacht mit seinem Sohn Hunter vor Ort, dann einen Krieg losgetreten, um alles im Chaos zu vertuschen. Am Ende alle Verbrecher einschl der eigenen Familie begnadigt!
Oder was war so super "liberal" am Zeitalter Merkels und der RotGrünen Khmer? Denunziationsplattformen, verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates, Verfolgung von Kapitalverbrechen unterhalb der Strafbarkeitsgrenze! - Herr Pietzcker, das ist primitivste AgitProp, was Sie betreiben!
Wie erbärmlich in meinen Augen ein Herr, der einen Knecht braucht PUNKT
Die Emanzipation aller zu ihren "Selbsten" ist Erlösung?
Knechte beleidigen meine Intelligenz und hoffentlich ihre eigene.
Zusammen sind wir meist stärker, es ist aber nicht per se gefährlich, dem einzelnen Selbst zu vertrauen.
Sapere Aude meinte Kant und damit eigentlich alle.
Okay, bei den Frauen hatte er Zweifel, vielleicht weil er ihnen nicht nahe genug kam oder sonstwie in seiner Wahrnehmung eingeschränkt war?
Es macht aber auch Sinn, dass Nietzsche den Tod Gottes reflektierte, ja auch Mozart -
sich erinnernd, woher sie kamen und wohin sie wollten.
Diese Selbste haben deshalb nun mal keine Angst vor dem Tod und wissen, dass sie niemals alleine gehen werden.
Ein modernes mystisches Naturverständnis fand ich schon als Kind in den japanischen Serien im englischen Fernsehen.
Jetzt wieder in der mich beruhigenden südkoreanischen Serie "Jirisan".
Für mich ist DEMOKRATIE genau die richtige Antwort von/auf uns Alle/n
Lieber Herr Pietzcker,
Offensichtlich ist ein Tip-Fehler jemandem unerlaufen: Es hätte eigentlich "illiberal Zeitalter" lauten sollen, oder ?
Ron Barker
Meiner Meinung nach ist die Konjunktur solcher "neurechter" Ideologien eine Gegenreaktion auf den Missbrauch demokratischer Institutionen durch das links-ökologische Milieu.
Man schaue sich nur den bedauernswerten Zustand der Europäischen Union mit ihren schweren Demokratiedefiziten an!
In der EU gibt es keine "Gesetze" - es gibt "Direktiven"! Schon der Name ist vielsagend!
Das EU-Parlament kann diese "Direktiven" nicht selbst zur Abstimmung stellen, nur die nicht direkt demokratisch legitimierte (d.h. nicht vom EU-Wähler abwählbare) EU-Kommission.
Das EU-Parlament kann, nach einer Neuwahl, auch nicht alte "Direktiven" des Vorgängerparlamentes, die nicht mehr dem aktuellen Wählerwillen entsprechen (!), aus eigener Initiative ändern!
Konkret: EU-Direktiven wie die "Energy Performance of Buildings Directive" oder die "Corporate Sustainability Due Diligence Directive" können von keinem Parlament mehr aus eigener Kraft geändert werden. Die nächste Bundesregierung muss sie umsetzen!
"dunkle Sonne", wenn sich der Mond vor die Sonne schiebt?
Es ist sehr wichtig, dass man Nietzsche in seiner unermesslichen Liebe zu einer Frau, auch Mutter und Schwester und zur Weisheit versteht, um zu begreifen, dass wir darin keine Blaupause für einen Männerbund oder einen Frauenbund ff oder eine eingeschworene Gesellschaft finden.
Das ist Vernunft, das, was wir zusammennehmen können, was zusammengehört?
Ich dachte, Kants "Kritik der reinen Vernunft" sei so ein Zwiegespräch zwischen dem Ich und dem Ding an sich, will sagen dem oder der anderen?
So auch Mozart in seinen Opern, usw?
Da ich nach der Geburt meines zweiten Kindes zeitweilig ins "Koma" fiel, kann ich keine wissenschaftliche Gewähr für meine Außerungen an wen auch immer geben.
Ich habe mir aber immer Mühe gegeben und es darin weitergegeben.
Ich würde nicht meinen, dass es gefährlich sei, mich zu lesen, dennoch, ich habe mir bei Nietzsche auch sehr viel Zeit gelassen.
Jede/r prüfe also nach bestem Wissen und Gewissen.
BITTE
Den Interpretationen Herrn Pietzckers muss ich vehement widersprechen. Das Attribut der Machtbesessenheit und die Ignoranz der sog. Massen sind mitnichten Alleinstellungsmerkmale der sog. Rechten! Unsere Linken haben in den vergangenen zehn Jahren mehr als eindrücklich bewiesen, wie sehr ihnen Despotismus und das Wesen von Autokratien ans Herz gewachsen sind. L'Etat c'est moi, das neue Credo der modernen Linken. Eindrucksvoll zu besichtigen im eigenen Ländle. Hier gilt der Souverän nur noch als billige Staffage, wer der Einheitsdoktrin nicht Folge leistet, ist raus, und zwar mit allen erdenklichen Konsequenzen, die Existenzvernichtend sind.
Insofern, lieber Autor, sind all die "schönen" Eigenschaften, die Sie hier so eloquent aufzählen nur die Kehrseite derselben Medaille. Die Medaille der despotischen Machtgier. Links wie Rechts haben sie das für sich entdeckt, koste es was es wolle! "Elitäres Denken" wie bei Evola ist mithin bei Linken genauso ausgeprägt, wie bei den "bösen" Rechten.
Von Journalisten, die über problematische Themen nur in polemischem Stil schreiben können, fühle ich mich als Leser nicht ernst genommen.
Woher rührt der Drang, solche Texte mit demonstrativer Herablassung anzureichern?
Das kommt nicht aufgeklärt, sondern kindisch rüber, und kann nur entweder von der Lektüre abschrecken oder nach hinten losgehen.
weil die Demokratie nicht die Garantie bietet, dass Führungspersonen ihrer Aufgabe gewachsen sind. In der Monarchie ist es genauso, aber es ist dann Schicksal, welches nicht zu ändern ist.
In der uns geläufigen Demolkra
Unter anderem auch aus persönlichen Gründen, denn er war mit den gestürzten Aristokraten verwandt und sicherlich der Meinung er könnte es am besten, wenn man ihn denn ließe.
Die uns bekannte Demokratie ist letztendlich die Auswahl der Führungsfiguren durch die demokratische Prozedur. Einen weitergehenden Einfluss des „DEMOS“ auf die Geschicke zu erkennen, können nur ausgemachte Optimisten. Ich kann es nicht. Der Gegensatz zum Liberalismus ist für mich nur der Sozialismus und da ist bei Milei, Musk u.a. nicht davon auszugehen, dass der Liberalismus am Ende sei. Übrigens zu Hegel, wenn es keinen Knecht gibt es auch keinen Herren